ÖSTERREICH JOURNAL NR. 215 / 28. 08. 2025Österreich, Europa und die WeltBundesheer entwickeltund baut eigene Satelliten86Fünf Satelliten sollen Österreichs Unabhängigkeit und Sicherheit erhöhen.Das Österreichische Bundesheer entwikkelterstmalig gemeinsam einen Satellitenmit den Nie derlanden. Das Projekt nenntsich LEO2VLEO (Low Earth Orbit to VeryLow Earth Orbit) und wird zwischen demLow Earth Orbit (rund 500 km Höhe) unddem Very Low Earth Orbit (rund 200 km)fliegen. Es umfaßt zwei Teile: satellitengestützteNavigation und das Satellitenbild. Vor -gesehen ist der Bau von insgesamt vier Satelliten,wobei drei für den operativen Einsatzbestimmt sind und ein weiterer als Testobjektgilt. Die Gesamtkosten liegen bei rundzehn Millionen Euro – davon trägt Österreichsechs Millionen. Aktuell befindet sich dasProjekt in der Bauphase; der Start der Satellitenist für Ende 2026 bzw. Anfang 2027geplant. Der große Vorteil: Die Satelliten lieferndeutlich schärfere Bilder als herkömmlicheSatelliten – und damit genauere Informationenfür Einsätze.„Der sicherheitspolitische Wandel – insbesonderedurch den Krieg in der Ukraine –hat gezeigt, wie wichtig Satelliten für militärischeEinsätze sind. Deshalb richtet sich dasBundesheer im Bereich Weltraum neu ausund will künftig weniger von anderen Staatenabhängig sein“, sagt VerteidigungsministerinKlaudia Tanner. Dafür wird in einemo derne Weltraumstrategie investiert. Unterder Leitung von Brigadier Friedrich Teichmannführt das Bundesheer aktuell zwei Forschungsprojektedurch. Ziel ist es, eigene Sa -telliten für Kommunikation, Navigation undSatellitenbilder zu entwickeln. Angesichts mo -derner Bedrohungen wie Cyberangriffen undgeopolitischer Abhängigkeiten ist dieserSchritt essentiell für die Einsatzfähigkeit undSouveränität Österreichs.Verteidigungsministerin Klaudia Tanner:„Es geht um Unabhängigkeit und darum,daß wir unsere eigene Infrastruktur im Allhaben. Auch das ist ein Teil unserer „Missionvorwärts“. Eine moderne und umfassendeLandesverteidigung erfordert im 21. Jahrhun -dert zwingend den eigenständigen Zugangzu weltraumgestützter Infrastruktur. Mitdem Bau eigener Satelliten wird Österreichnicht länger nur Nutzer, sondern endlich auchaktiver Gestalter und Anbieter im Orbit. Es© https://pixabay.com/de/users/tungart7-38741244/Die Satelliten werden zwischen rund 200 und 500 km Höhe im Orbit kreisen. (Symbolbid)erfüllt mich mit großem Stolz, daß wir alsBundesheer gemeinsam mit unseren Partnerndiesen zukunftsweisenden Schritt zursicherheitspolitischen Unabhängigkeit Öster -reichs gehen.“Ein weiteres rein österreichisches Projektist BEACONSAT, das das Bundesheer ge -meinsam mit zivilen Unternehmen umsetzt.Geplant ist der Bau eines Satelliten, der fürdie Navigation über Satellitensignale zuständigist. Die Besonderheit liegt in der äußerstgeringen Baugröße, wodurch der Satellit alssicher und schwer angreifbar gilt. Die Projektkostenbelaufen sich auf unter einer MillionEuro. Das Projekt befindet sich derzeitin der Bauphase, der Start ist für Ende 2026vorgesehen.Mit den Projekten LEO2VLEO undBEACONSAT, die zusammen fünf Satellitenumfassen, schließt Österreich strategischzur internationalen Entwicklung im Bereich»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.atder militärischen Weltraumnutzung auf undpositioniert sich künftig als aktiver Mitgestalter.Langfristig will das Bundesheer diedrei wichtigsten Satellitendienste – Kommunikation,Navigation und Satellitenbild – ei -genständig bereitstellen, um die Abhängigkeitvon anderen Staaten deutlich zu reduzieren.Die Betriebsdauer der geplanten Systemebeträgt drei bis fünf Jahre; um eine dauerhafteSatellitenverbindung zu gewährleisten,plant man, in regelmäßigen Abständenneue Satelliten in die Erdumlaufbahn zu brin -gen. Grundsätzlich ist zwischen zivilenSatelliten – etwa für Wetterbeobachtung,Internet oder Fernsehen – und militärischenSatelliten zu unterscheiden, die für Einsatzführungund Lagebilder unerläßlich sind.Ohne diese weltraumgestützten Dienstewäre eine moderne Auslandseinsatzfähigkeitdes Bundesheeres nicht mehr gegeben. nhttp://www.bundesheer.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 215 / 28. 08. 2025Österreich, Europa und die WeltÖsterreich und Japan planenengere Zusammenarbeit87Foto: BMWET/HoleyAngesichts globaler Risiken und geopolitischerSpannungen intensivieren Ös -terreich und Japan ihre Zusammenarbeit zurStärkung wirtschaftlicher Resilienz. WirtschaftsministerWolfgang Hattmannsdorfertraf am 26. Juni in Wien seinen japanischenAmtskollegen Minoru Kiuchi, um eine engerestrategische Kooperation im Bereich derwirtschaftlichen Sicherheit und bei der Absicherungglobaler Lieferketten zu besprechen.„Wirtschaftliche Souveränität brauchtbelastbare Lieferketten und verläßliche Partner.Gemeinsam mit Japan wollen wir geopolitischenRisiken aktiv begegnen – mitstrategischer Abstimmung und datenbasierterRisikoanalyse“, betonte Hattmannsdorfer.Ein zentraler Bestandteil der Gesprächewar das Austrian Supply Chain IntelligenceInstitute (ASCII), das als strategisches Frühwarnsystemfür kritische Abhängigkeiten –etwa bei Halbleitern oder Batteriematerialien– dient. Das vom Arbeits- und Wirtschaftsministeriumgemeinsam mit Oberösterreichfinanzierte Institut soll die wirtschaftlicheResilienz Österreichs und Europasdurch fundierte Analysen stärken. ZweiMitglieder der japanischen Delegation führtenbereits im Vorfeld vertiefende Gesprächemit Experten des Ministeriums.„Wirtschaftliche Sicherheit erfordert ak -tives Handeln statt bloßer Reaktion. MitFoto: BMWET/HoleyWirschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer trifft seinen japanischen Amtskollegen MinoruKiuchi zu Gesprächen über wirtschaftliche Sicherheit und Lieferketten.ASCII schaffen wir ein strategisches Frühwarnsystemfür Europa, um Risiken rechtzeitigzu erkennen und unsere wirtschaftlicheHandlungsfähigkeit zu sichern. Politikmuss vorausschauend gestalten, nicht nurKri sen verwalten – genau dafür schaffen wirdie notwendigen Werkzeuge“, erklärte Hattmannsdorfer.Aktuelle Projekte umfassen unter anderemeinen Lieferketten-Stressindikator so -wie die Bewertung alternativer Rohstoffquellen.»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.atNeben bilateralen Initiativen standenauch europäische Themen im Fokus, insbesonderedie European Economic SecurityStrategy (EESS), die Europas wirtschaftlicheStärke auf Grundlage von Offenheit, Schutzund internationaler Kooperation sichern soll.Auch das erfolgreiche EU-Japan-Freihandelsabkommenwurde thematisiert – esbrachte österreichischen Unternehmen be -reits Zollerleichterungen von rund 50 MillionenEuro.nhttps://www.bmwet.gv.at
Ausg. Nr. 215 • 28. August 2025Da
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Alles Fotos: ICG/Sebastian KocońÖ
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