ÖSTERREICH JOURNAL NR. 214 / 06. 05. 2025Österreich, Europa und die Welt80Auch Gäste aus dem asiatischen Raumnächtigten wieder deutlich häufiger als nochim Vorjahr, erreichten das Niveau des Jahres2019 jedoch nicht. Im Jahr 2024 gingen 3,37Mio. Nächtigungen auf Gäste aus Asienzurück, 2023 waren es 3,15 Mio. (+7,1 %),2019 4,74 Mio. (-28,9%).Deutliches Plus für gewerblicheFerienwohnungen und -häuserBei den Unterkunftsarten konnten insbesonderegewerbliche Ferienwohnungen und-häuser ein deutliches Plus verzeichnen: 20,21Mio. Nächtigungen bedeuten eine Zunahmeum 8,1 % im Vergleich zum Vorjahr, im Vergleichzu 2019 stiegen die Nächtigungenhier fast um die Hälfte (+46,2 %). Die Mehrheitder Übernachtungen entfiel jedoch nachwie vor auf Beherbergungsbetriebe derKategorie 5/4-Sterne (Anteil: 35,4%), dieverglichen mit 2023 mit 54,63 Mio. Nächtigungenein Plus von 4,1 % er zielten; im Vergleichzu 2019 lag die Zunahme bei 0,5 %.Die Nächtigungen in Privatquartieren insgesamt(Privatquartiere und private Ferienwohnungenbzw. -häuser) verzeichneten insgesamt23,11 Mio. Nächtigungen, was um1,2 % unter dem Niveau des Vorjahres undum 6,9% unter jenem des Jahres 2019 lag.Städtetourismus vollständig erholtDer durch die Pandemie besonders be -troffene Städtetourismus hat sich vollständigerholt. In Wien und den Landeshauptstädtengab es 2024 insgesamt 27,48 Mio. Nächtigungen,um 7,0 % mehr als 2023 (25,67Mio.) und um 5,8 % mehr als 2019 (25,98Mio.). Insbesondere Wien erreichte mit 18,86Mio. Nächtigungen einen neuen Rekordwert(+9,3 % oder +1,60 Mio. Nächtigungen), ge -folgt von Salzburg (3,14 Mio.) und Innsbruck(1,90 Mio.). Wie in Wien und Innsbruckwurden auch in St. Pölten (231 659),Linz (1,02 Mio.) und Graz (1,39 Mio.)Rekordnächtigungen gemeldet.Die Tourismusintensität in Österreich, al -so das Verhältnis der Nächtigungen zu denEinwohner:innen, lag im Jahr 2024 bei insgesamt16,8 Nächtigungen pro EinwohnerIn.Dies stellt einen leichten Anstieg im Vergleichzu 2023 (16,6 Nächtigungen) dar,liegt jedoch unter dem Niveau von 2019 mit17,2 Nächtigungen pro Einwohner:in.Wintersaison mit neuen HöchstwertenDie ersten zwei Monate der laufendenWintersaison 2024/25 erreichten ebenfallsneue Höchstwerte: Im Zeitraum No -vember und Dezember 2024 gab es österreichweitinsgesamt 18,17 Mio. Nächtigungen,die Zahl der Gäste stieg auf 6,12 Mio.und übertraf damit erstmals in diesem Zeitraumdie 6-Millionen-Schwelle (siehe Ta -bellen 3 und 4).Die Nächtigungen von Gästen aus Österreichnahmen im Vergleich zum ZeitraumNovember/Dezember im Vorjahr um 4,8 %auf 4,85 Mio. zu, die Übernachtungen vonGästen aus dem Ausland um 11,4 % auf13,32 Mio. Im Vergleich zum ZeitraumNovember/Dezember 2019 betrug das Nächtigungsplusbei Gästen aus dem Inland0,9 %, bei Gästen aus dem Ausland 5,3 %.Im Dezember 2024 stiegen die Nächtigungenin Österreich im Vergleich zum De -zember des Vorjahres um 10,7 % auf 12,63Mio. Damit wurde nach 2019 mit 12,16 Mio.zum zweiten Mal die 12-Millionen-Markeüberschritten und ein neuer Höchstwert er -reicht. Der Anstieg war vor allem auf internationaleGäste zurückzuführen, bei denendie Nächtigungen um 13,1 % auf 10,11 Mio.zunahmen. Die Zahl der Übernachtungenvon Gästen aus dem Inland stieg um 2,0 %auf 2,52 Mio. Die Zahl der Ankünfte stiegim Dezember 2024 mit +4,7 % ebenfalls aufeinen neuen Rekordwert von 3,88 Mio.(siehe Tabellen 5 und 6).nhttp://www.statistik.at»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 214 / 06. 05. 2025Österreich, Europa und die WeltBilaterales Handelsvolumenmit Deutschland rückläufig81DHK Präsident Pötsch: »Wir müssen mutiger und schneller werden, um den Standortzu sichern« – Felbermayr (WIFO): Ambitionierte Reformen dringend nötigDie deutsch-österreichischen Außenhandelsbeziehungenhaben im Jahr 2025 er -neut einen Dämpfer erhalten: Das bilateraleHandelsvolumen sank zum zweiten Mal inFolge. Um wieder auf einen nachhaltigenWachstumspfad zurückzukehren, braucht esnach Einschätzung der Deutschen Handelskammerin Österreich (DHK) mehr Mut,Tempo und Innovationskraft. „Deutschlandund Österreich müssen ge meinsam mutigerund schneller handeln – um Innovationenvoranzutreiben, unsere Standorte zu sichernund den Wohlstand langfristig zu erhalten“,betonte Hans Dieter Pötsch, Präsident derDHK, Aufsichtsratsvorsitzender der VolkswagenAG und Vorstandsvorsitzender derPorsche SE, am 30. April bei der DHK Jahrespressekonferenz2025 in Wien.Im Jahr 2024 lagen aus deutscher Sichtsowohl die Exporte als auch die Importe um5,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dasbilaterale Handelsvolumen mit Österreichbetrug damit 128,7 Milliarden Euro. Diedeutschen Ausfuhren nach Österreich beliefensich auf 77,2 Milliarden Euro, die Einfuhrenauf 51,5 Milliarden Euro.Trotz des Rückgangs bleibt die wirtschaftlicheVerflechtung eng: Österreich istweiterhin der achtgrößte Exportpartner (zu-vor Platz 7) und der neuntwichtigste Importpartner(zuvor ebenfalls Platz 7) Deutschlands.Besonders betroffen vom Rückgangwaren Investitionsgüter wie Maschinen undWerkzeugmaschinen sowie chemische Er -zeugnisse. Der Automobilhandel zeigte sichhingegen vergleichsweise stabil.Die neuen geopolitischen Realitäten, derUmbau der Energieversorgung und strukturelleVeränderungen am Arbeitsmarkt markierenlaut Pötsch eine echte Zeitenwende.Um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern,brauche es drei zentrale Maßnahmen: dieSen kung der Energie- und Arbeitskosten,den Abbau von Bürokratie sowie gezielteInvestitionsanreize.„Wollen wir die Produktion in unserenLändern sichern, brauchen wir eine verläßlicheEnergieversorgung mit berechenbarenPreisen. Gleichzeitig müssen wir produktiverFoto: DHK / G. Peroutkav.l.: Thomas Gindele, Hauptgeschäftsführer Deutsche Handelskammer in Österreich (DHK),Hans Dieter Pötsch, Präsident der DHK, Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG undVorstandsvorsitzender der Porsche SE, und WIFO-Direktor Gabriel Felbermayrwerden – das heißt: Tarifabschlüsse mit Au -genmaß und eine Senkung der Lohnnebenkosten“,so Pötsch. Die derzeitige Überregulierungsei innovationsfeindlich und schrekkeInvestitionen ab. Europa brauche deshalbeine echte Deregulierungsoffensive.Im globalen Innovationswettbewerb dür -fe Europa nicht hinter den USA und Chinazurückfallen. „Wir dürfen nicht nur Konsumentenfremder Technologien sein – wir müs -sen wieder zu Pionieren werden“, fordertePötsch. Das erfordere eine bessere Zusam -menarbeit zwischen Unternehmen und deröffentlichen Hand, den Ausbau einer funktionierendenKapitalmarktunion sowie ge -zielte Investitionen in Forschung, Digitalisierungund Bildung.Auch Gabriel Felbermayr, Direktor desÖsterreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung(WIFO), sieht dringenden Reformbedarf:Die vergangenen beiden Jahre seienin Deutschland und Österreich wirtschaftlich„zum Vergessen“ gewesen. Auch 2025 wer -de voraussichtlich stagnieren und sowohl diewirtschaftliche Lage als auch die Erwartungenfür die nächsten Monate würden sich nursehr langsam verbessern.„Selbst wenn sich die Konjunktur aufhellensollte, bleibt das Trendwachstum inDeutschland und Österreich aufgrund strukturellerSchwächen niedrig“, so Felbermayr.»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.atDie weltwirtschaftliche Unsicherheit – auchinfolge der erratischen Politik des US-Präsidenten– sei hoch und werde es wohl bleiben.Es brauche ambitionierte Reformen so -wohl auf nationaler als auch auf europäischerEbene.Insbesondere die Industrie sei betroffen:In Österreich liegt die reale Bruttowertschöpfungim verarbeitenden Gewerbe 2025voraussichtlich um 9 Prozent unter dem Ni -veau von 2022, in Deutschland um rund 5Prozent. Das Konjunkturklima hellt sich zwarleicht auf, doch in keinem EU-Land wird dieWettbewerbsfähigkeit so kritisch eingeschätztwie in Deutschland und Österreich.„Unsere Industrie braucht verläßlicheRahmenbedingungen – im In- und Ausland“,so Felbermayr. Dazu zähle auch der Ab -schluß von Freihandelsabkommen mit denMercosur-Staaten und Australien sowie ein„Deal“ mit den USA. Ebenso notwendig seidie Vollendung des EU-Binnenmarktes, umEnergie- und Finanzierungskosten zu senkensowie dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.„Deutschland und Österreich habengleichlaufende Interessen – sie sollten sichauch gemeinsam dafür einsetzen“, betonteFelbermayr abschließend.nhttps://oesterreich.ahk.de/https://www.wifo.ac.at
Ausgabe Nr. 214 • 6. Mai 2025Das
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Foto: Erich LessingÖSTERREICH JOUR
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