ÖSTERREICH JOURNAL NR. 214 / 06. 05. 2025Österreich, Europa und die Welt / OberösterreichOÖ. Landtag in KatalonienLandtagspräsident Max Hiegelsberger: Zwei starke Regionen im engen Austausch66Foto: Parlament von KatalonienKatalonien und Oberösterreich verbindetviel. Eine ausgeprägte regionale Identität,hochstehende Kulinarik und vor allemeine starke Wirtschaft“, sagte LandtagspräsidentMax Hiegelsberger bei seiner Rede imkatalonischen Parlament. „So sind beide Re -gionen für ihre jeweiligen Nationen der wirtschaftlicheMotor und Exportchampion. Beizentralen Zukunftsfragen wie der Stärkungder europäischen Industrie, dem Ausbau dererneuerbaren Energieträger und dem weiterenZusammenwachsen in der europäischenUnion braucht es Regionen, die gemeinsamvorangehen. Katalonien und Oberösterreichkönnen hier voneinander lernen und profitierenvon den engen und freundschaftlichenBe ziehungen.“ Der Besuch bei ParlamentspräsidentJosep Rull stellte den politischenHöhepunkt einer intensiven und vielfältigenDelegationsreise des OÖ. Landtags dar. Invier Tagen wurden die gegenseitigen Beziehungengestärkt, wirtschaftliche Leuchtturmprojektebesucht und auch die katalanischeLebensart kennen gelernt.Josep Rull, Präsident des Parlaments von Katalonien und Oberösterreichs LandtagspräsidentMax Hiegelsberger bei ihren Ansprachen im Rahmen des DelegationsbesuchesKraftfelder Katalonienund OberösterreichDas Präsidium und die Klubobleute derim OÖ. Landtag vertretenen Fraktionen,begleitet von Landtagsdirektion und demLan desamtsdirektor, bildeten die Delegationund konnten sich vom 10. bis 13. März einumfassendes Bild der acht Millionen EinwohnerInnenaufweisenden Region Katalonienmachen. Der österreichische Botschafterin Spanien, Enno Drofenik, und der WirtschaftsdelegierteRichard Bandera begleitetendie Gruppe vor Ort und unterstützten beider Durchführung der zahlreichen Termine.Die zweite Präsidentin Sabine Binder(FPÖ) schätzt die Präsidialreise als Möglichkeitdes Austausches abseits der Landtagsdebatten:„Die Reise hat einmal mehr gezeigt,wie wertvoll der parteiübergreifende Austauschist. Politisch und wirtschaftlich bietetdie Intensivierung der Beziehungen zwischenKatalonien und Oberösterreich großeChancen – nicht nur für unsere Regionen,sondern auch für die Zusammenarbeit überParteigrenzen hinweg. Gleichzeitig konntenwir die Herausforderungen Barcelonas undKa taloniens aus nächster Nähe erleben undhaben dabei viele Parallelen zu unserer eigenenSituation in Oberösterreich erkannt.“Das gute Miteinander und die Möglichkeit,zu lernen, stellt auch der dritte PräsidentPeter Binder (SPÖ) in den Mittelpunkt: „Esist einzigartig und immer wieder beeindrukkend,wenn Vertreterinnen und Vertreteraller im Landtag vertretenen Parteien miteinandereine andere Region besuchen. Nicht,um ihre gegensätzlichen Positionen einzuzementieren,sondern gemeinsam ihren Horizontzu erweitern. So auch beim Besuch inKatalonien. Die spanische Region hat mehrmit Oberösterreich gemeinsam, als es beim»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.atersten flüchtigen Blick auf die vor allem beiFußballfans und Touristen bekannte HauptstadtBarcelona scheint: Stärkste Wirtschafts -region des Landes mit Herausforderungenbei der nachhaltigen Energieversorgung, demFachkräftemangel und leistbaren Wohnraum.Das sehr dichte und abwechslungsreicheProgramm hat klar gemacht: Die Antwortenauf die drängendsten Zukunftsfragenwerden wir nur im demokratischen Miteinanderin einem gestärkten Europa finden.“Politische Gesprächeauf höchster EbeneOberösterreich ist in Katalonien ein gerngesehener Gast, wie der Präsident des regionalenParlaments, Josep Rull, in seiner Be -grüßungsrede ausführte. Die starke industriel -le Basis der beiden Länder führt zu ähnlichenInteressen auf europäischer Ebene. Invielen Bereichen kann man voneinander lernen,so sei Katalonien eine Art Labor für dieKlimaveränderungen, die in Mitteleuropanoch bevorstehen. Dazu Klubobmann SeverinMayr (Grüne): „Schon viel stärker als beiuns in Oberösterreich werden im europäischenSüden die Auswirkungen der Klimakrisesichtbar, etwa durch langanhaltendeWasserknappheit, Trockenheit und Starkregenereignisse.Die Gespräche in Barcelonahaben eindrucksvoll gezeigt, mit welcherKonsequenz und Ernsthaftigkeit Katalonienden Kampf gegen die Klimakrise führt und
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 214 / 06. 05. 2025Österreich, Europa und die Welt / Oberösterreich67strategisch Maßnahmen zur Klimawandelanpassungsetzt. Wie in Katalonien das Be -wußtsein für Klimaschutz mitten in der Ge -sellschaft angekommen und quer über dieParteien verankert ist, gibt Hoffnung für diegemeinsame globale Mega-Aufgabe.“Jaume Duch, Minister der katalonischenRegionalregierung für Außenbeziehungenund EU, diskutierte mit der Delegation weitreichendeThemen wie den Umgang mit derUkraine, politische Weichenstellungen für dieWirtschaft und die Automobilindustrie bishin zu den Geldern für die Regionalförderungenund die Verfügbarkeit von Arbeitskräften.Die geographische Lage sorgt zwarfür unterschiedliche Ausgangspositionen,schlußendlich ähneln sich aber die Herausforderungen,wie Landtagsabgeordneter PeterOberlehner (ÖVP) beobachtete: „Die politischenThemen und Herausforderungen inKatalonien sind mit jenen bei uns zuhausedurchaus vergleichbar. Aus den Gesprächenheraus können wir auch gute Ansätze für un -sere Arbeit im Landtag mitnehmen. Ob Ge -meindefinanzierung, sozialer Wohnbau oderdie Herausforderungen für Europa als Ganzes,uns alle treffen die großen Entwicklungenunserer Zeit und wir werden sie innerhalbder Europäischen Union auch nur ge -meinsam bestehen können. Das wird einembei einer solchen Reise wieder klar.“Wirtschaftliche Verflechtungund lokale Stärken im FokusUnternehmensbesuche sind traditionell einwichtiger Bestandteil der Delegationsreisendes OÖ. Landtags. Der Fokus liegt dabei ei -nerseits auf Niederlassungen heimischer Be -triebe, andererseits auf den wirtschaftlichenStärkefeldern der besuchten Regionen. Sowies das Programm der Delegation Besucheim 30 Hektar umfassenden Zentrallager desModehändlers Mango und beim lokalen Bio-Handelskette Veritas auf.Dazu Klubobmann Herwig Mahr (FPÖ):„Katalonien ist wirtschaftlich stark aufgestellt– nicht zuletzt, weil die Menschen dortmit großer Tatkraft und Zielstrebigkeit handeln.Unsere Firmenbesuche haben gezeigt,wie entscheidend eine leistungsfähige Wirtschaftund sichere Arbeitsplätze für das Wohlder Menschen vor Ort sind. Besonders beimInfrastrukturausbau, den die Regionalregierungmit Nachdruck vorantreibt, hatte ichden Eindruck, daß die Umsetzung dort oftunbürokratischer gelingt als bei uns in Oberösterreich.“Auch für Klubobmann ManuelKrautgartner (MFG) waren die Einblicke indas wirtschaftliche Systems Kataloniens, dasFoto: Land OÖ / Karl-Heinz SchaurhoferDie Delegation des OÖ. Landtags vor dem Eingang des Hospital Sant Pau in Barcelonaein konstantes Wachstum von rund drei Prozentpro Jahr aufweist, besonders wertvoll:„Die Gesprächstermine und Besuche habeneinen tiefen Einblick gewährt, wie Katalonienmit Themen wie dem Ausbau der Infrastrukturund fehlenden Wohnungen umgeht.Auch die Firmenbesuche mit der Produktviel -falt der Biohandelskette Veritas samt eigenerKüche und der beeindruckenden Logistik derinternational agierenden Handelskette Man -go, die ja vom heimischen Hersteller TGWstammt, mit hunderttausenden Ein- und Ausgängenpro Tag, werden mir in Erinnerungbleiben.“Kultur und KulinarikEinblicke in die lokale Kultur und Kulinarikrundeten die Reise ab. Einen besonderenHöhepunkt stellte der Besuch der Klosteranlagevon Montserrat dar, ein spirituellesund kulturelles Zentrum der Region Ka -talonien, eingebettet in vielfältigste Formationenaus Konglomeratgestein.Auch die be deutende lokale Weinkulturfand mit einer Besichtigung des WeingutsTorres im Weinbaugebiet Penedès Platz amstraffen Zeitplan. Das weltweit agierende,aber weiterhin fa miliengeführte Weingut»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.atTor res mit einem Jahresumsatz von über 300Millionen Euro bewirtschaftet allein in Katalonienmit 150 Hektar mehr Weinfläche alsdas gesamte Bundesland Oberösterreich aufweist.Resümee einer spannenden ReiseDie für die Bereisung zur Verfügung stehendenvier Tage konnten somit optimal ge -nutzt werden, wie Klubobfrau Sabine Eng -leitner-Neu (SPÖ) ausführt: „Die Präsidialreisewar ein spannender Mix aus Kultur, ausinteressanten Begegnungen und intensivemAustausch mit den Entscheidungsträgern vorOrt. Dabei wird mir der Termin im Parlamentin besonderer Erinnerung bleiben: Wassind die Unterschiede, was sind die Gemeinsamkeitenzwischen Katalonien und Oberösterreichund wie gehen die Landesparlamentedamit um.“Klubdirektorin Caronline Seirl (NEOS)stimmt zu: „Diese Präsidialreise war einmalmehr ein Beweis dafür, wie wichtig und be -reichernd der internationale Dialog ist. MeinDank gilt der großartigen Organisation, demguten Miteinander und dem inspirierendenAustausch auf Augenhöhe.“nhttps://www.land-oberoesterreich.gv.at/
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Foto: Erich LessingÖSTERREICH JOUR
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