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Ausgabe 213

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Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint ab 2025 drei Mal im Jahr.

ÖSTERREICH JOURNAL NR.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 213 / 19. 12. 2024Wirtschaft98Konjunkturlage in den USA günstiger als im Euroraumschock für 2025 aus heutiger Sicht nichtwahrscheinlich. Zudem ist von einer Überversorgungdes Weltölmarkts, insbesondereaufgrund der hohen Förderung in den USAauszugehen, was den Rohölpreis in einem Be -reich von 75 bis 80 US-Dollar pro Barell haltensollte. Dies unterstützt die weitere Annäherungder Inflation an die Zielvorgaben derZentralbanken, zumal sich die Dienstleistungspreisinflationbei nachlassendem Lohn -druck verlangsamen und die Kerninflationbei den Güterpreisen niedrig bleiben würde.Im Euroraum dürfte die Inflation mit 1,9Prozent im Jahresdurchschnitt 2025 und2026 erstmals seit fünf Jahren wieder dasEZB-Ziel erreichen. Die USA werden diesemTrend voraussichtlich nicht folgen.Infolge der Handels-, Steuer- und Einwanderungspolitikder Trump-Administration solltedie Inflation in den USA mit klar über 2Prozent höher ausfallen als im Euroraum,auch wenn Zeitpunkt und Ausmaß der wirtschaftspolitischenVeränderungen unsichersind.„Die Folge der unterschiedlichen Inflationsdynamikwird sich in einer Divergenzin der Geldpolitik zwischen den USA undEuropa zeigen. Die US-Notenbank Fed wirdvoraussichtlich die Zinssenkungen bei 3,75bis 4 Prozent für die Fed-Funds-Target-Ratevon aktuell 4,50 bis 4,75 Prozent stoppen,während die europäische Zentralbank EZBgezwungen sein wird, die Zinsen leicht unterein neutrales Niveau zu senken. Von derzeit3,25 Prozent könnte Ende 2025 der Einlagenzinsnur noch bei 1,75 Prozent stehen, alsGegengewicht zu den Belastungen für dieeuropäische Wirtschaft durch die US-Zölle“,meint Bruckbauer.Aufgrund des Zinsdifferenzials zwischenden USA und dem Euroraum kann eine weitereAbschwächung des Euros gegenüberdem US-Dollar auf bis zu 1,02 US-Dollar füreinen Euro zum Jahresende 2025 erwartetwerden. Sollte sich der Euro deutlicher ab -schwächen, hätte die EZB weniger Spielraumfür Zinssenkungen unter die neutraleMarke. Dagegen würde der Aufwärtsdruckauf die langfristigen Renditen im Euroraum,der durch einen möglichen Ausverkauf derUS-Staatsanleihen entsteht, für schnellere undtiefere Zinssenkungen der EZB sprechen.2026 sollte sich das Leitzinsniveau nichtverändern, da die Inflation um 2 Prozentschwanken sollte, sofern kein größerer Rohstoffpreisschockeintritt.Stimmung in Österreichbleibt angespannt„Von der erwarteten Konjunkturverbesserungfür 2025 und 2026 ist in den österreichischenWirtschaftsdaten und Stimmungsindikatorenbisher nur wenig zu sehen. Deraktuelle UniCredit Bank Austria Konjunkturindikatorist aber immerhin leicht auf minus2,6 Punkte gestiegen, was jedoch weiterhineine klar pessimistische Grundstimmung inder österreichischen Wirtschaft wiedergibt“,meint UniCredit Bank Austria Ökonom WalterPudschedl und ergänzt: „Weiterhin ist dasKonjunkturbild in Österreich von hohenTrump und die kurzfristigen Folgen auf einen Blick»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 213 / 19. 12. 2024Wirtschaft99Branchenaktivitäten im EuroraumHer ausforderungen im Produktionssektor ge -prägt, denen der Dienstleistungssektor entgegenzusetzenversucht. Im November ist so -wohl die Stimmung am Bau als auch in derIndustrie, trotz einer leichten Aufhellung desExportumfelds, weiter zurückgegangen. Nurim Dienstleistungssektor entschärfte sich derPessimismus etwas, obwohl sich die Stimmungunter den heimischen Konsumenten dendritten Monat in Folge verschlechtert hat.“Steigende Kaufkraft und niedrigereZinsen werden die österreichischeKonjunktur belebenAngesichts der Folgen der wirtschaftspolitischenNeuausrichtung der USA für denglobalen Handel sowie der strukturellen Problemeim stark exportorientierten österreichi -schen Industriesektor ist vom Außenhandelkein wesentlicher Beitrag zu einer Konjunkturverbesserungin Österreich in den kommendenzwei Jahren zu erwarten. Die Erholungder heimischen Wirtschaft hängt dahervon der Entwicklung der Inlandsnachfrageentscheidend ab.„Die Inlandsnachfrage wird es richten“,meint Pudschedl optimistisch und ergänzt:„Erstens wird sich der Konsum beschleunigen,da sich die Reallöhne wieder dem Ni -veau von vor dem Inflationsschock nähern.Die erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit undder schwächelnde Arbeitsmarkt werden je -doch wahrscheinlich einen deutlichen Rükkgangder Sparquote von ihrem derzeit ho -hen Niveau verhindern und daher nur zueiner moderaten Belebung des Konsumsführen. Zweitens dürfte die Lockerung derGeldpolitik den Bausektor und die Industrieunterstützen und damit die Investitionstätigkeiterhöhen.“Die Ökonomen der UniCredit BankAustria gehen angesichts der ungünstigenAussichten für die Auslandsnachfrage nurvon einer moderaten Verbesserung der Konjunkturin Österreich aus und erwarten nachdem Rückgang des BIP im laufenden Jahrum 0,5 Prozent ein Wirtschaftswachstumvon 0,9 Prozent für 2025 und 1,3 Prozent für2026.Herausforderungen amArbeitsmarkt nehmen noch zuAngesichts der generell schwachenWachstumsaussichten ist 2025 mit einerweiteren Verschlechterung am Arbeitsmarktvorrangig durch den Industriesektor zu rechnen.Angesichts der Enge am heimischenArbeitsmarkt bleibt die Verschlechterungstendenzjedoch weiter relativ verhalten. Diedurchschnittliche Arbeitslosenquote dürfte2025 auf 7,2 Prozent steigen, nach 7,0 Prozentim Jahr 2024. Trotz des geringen Erholungstemposdürfte sich 2026 die Arbeitslosenquoteleicht auf 7,0 Prozent verringern,gedämpft durch den geringen Anstieg desArbeitskräfteangebots.Inflation weitgehend im ZielDie Inflation wird trotz der Aufwärtsbewegungzu Jahresbeginn auf rund 2,5 Prozentbedingt durch das Auslaufen der staatlichenMaßnahmen zur Dämpfung der Energiepreiseim Jahresdurchschnitt 2025 auf 2,2Prozent sinken, zumal die Zweitrundeneffekteim Dienstleistungsbereich weiter auslaufenund die Energiepreise weitgehend stabilbleiben sollten. Sofern starke Rohstoffpreisausschlägeausbleiben, sollte sich einestabile Inflationsentwicklung auch 2026fortsetzen und eine Teuerungsrate von nurnoch 1,9 Prozent erlauben. Damit wird dieInflation 2026 voraussichtlich erstmals seitsechs Jahren im Jahresdurchschnitt die EZB-Zielvorgabe erreichen.RisikenDer Konjunkturausblick der Ökonomender UniCredit Bank Austria für die nächstenzwei Jahre ist durch ungewöhnlich hohe Ri -siken gekennzeichnet. Allerdings gilt auchfür Österreichs Wirtschaft insgesamt, daßzwei Drittel der Nachfrage aus dem Inlandkommen, und dies wird entscheidend für dieKonjunkturentwicklung 2025 werden. Fürdie Industrie kommen jedoch zwei Drittelder Nachfrage aus dem Ausland. Österreichhat seine Wettbewerbsposition seit 2020deutlich verschlechtert und mußte in Relationzu den wichtigsten Handelspartnerneine Aufwertung von zehn Prozent hinnehmen.Gleichzeitig konnte China in den letztenzehn Jahren eine Abwertung von überzwanzig Prozent erreichen. „Auch wenn dieKonjunktur 2025 in Österreich mehrheitlichdurch das Inland bestimmt werden wird, imsich intensivierenden Handelskonflikt hatÖsterreich derzeit schlechtere Karten durcheinen Anstieg seines real effektiven Wechselkursesum rund zehn Prozent seit 2020“,meint Bruckbauer abschließend. nhttps://www.bankaustria.at»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

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