ÖSTERREICH JOURNAL NR. 213 / 19. 12. 2024Österreich, Europa und die Welt40stärkt den Standort und die branchenübergreifendeZusammenarbeit, indem Zugangund Austausch von Daten erleichtert werden– Datensouveränität und leichte Austauschbarkeit(Interoperabilität) bleiben dabeigewährleistet. Ein daraus hervorgegangenesProjekt ist beispielsweise INNERGY, das dieWärmeversorgung in Tirol durch innovativeTechnologien und Konzepte auf 100 Prozenterneuerbare Energien umstellen will.Industrie 4.0 in Vorarlberg: DigitaleTransformation und VernetzungFür den Wirtschaftsstandort Vorarlbergist es entscheidend, nicht nur mit technologischenEntwicklungen wie KI oder HumanCentricity Schritt zu halten, sondern aktivWis sen zu generieren und Innovationen voranzutreiben.„Für die Umsetzung solcherInnovationsprojekte braucht es kompetenteForschungsdienstleister und innovative Un -ternehmen. Beispiele hierfür sind Leuchtturmprojektewie die Digital Factory Vorarlbergund das Startup BöhlerBrothers, diebeide auf dem diesjährigen Summit vertretensind“, erläutert Jimmy Heinzl, Geschäftsführerder Wirtschafts-Standort Vorarlberg(WISTO).Die Digital Factory Vorarlberg, ein überbetrieblichesForschungszentrum in Dornbirn,widmet sich Themen wie cloudbasiertenFertigungssystemen, Data Science, KI,Funktechnologien wie 5G und Cyber-Security.Sie unterstützt Unternehmen mit einembreiten Angebot an Dienstleistungen bei derEinführung und Optimierung digitaler Prozesse.Das Startup BöhlerBrothers trägt mit„Athena KI Flex“ zur digitalen Transformationvon Unternehmen bei, indem es interneAbläufe optimiert und pro MitarbeiterInjährlich bis zu 100 Stunden einspart. Die KI-Lösung läßt sich flexibel trainieren und inbestehende Prozesse integrieren und wurdedurch den Innovation Call Vorarlberg gefördert.„Neben diesen Vorzeigeprojekten setzensich auch Leitbetriebe wie Doppelmayr oderBlum intensiv mit Industrie 4.0-Themen aus -einander. Lokale Projekte sind wichtig, dochfür eine erfolgreiche Transformation spielenüberregionale Netzwerke und Kooperationeneine entscheidende Rolle“, unterstreichtHeinzl die Bedeutung kollaborativer Ansätze.Rahmenbedingungen fürArbeitnehmerInnen schaffen„Künstliche Intelligenz kann zur Stärkungunserer Innovationskraft und Produktivitätviel beitragen. Um die Chancen durch© Plattform Industrie 4.0 Österreich / Foto: Harald KantschiederHM Trade Commissioner für Europa, Chris BartonKI für den Wirtschaftsstandort bestmöglichzu nutzen, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter frühzeitig einbinden.Geschieht diese Integration bei derEinführung von KI oder anderen datenbasier -ten Anwendungen nicht, führt das zu Vorbehaltenbei den Beschäftigten. Darum ist esvon zentraler Bedeutung, daß die Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer in den Mittelpunktdes Transformationsprozesses gestelltwerden. Zudem verändert die digitale Transformationnicht nur die Produktion in den Be -reichen Geschwindigkeit, Flexibilität, Qualitätund Effizienz, sondern verlangt auch neueQualifikationen. Gut ausgebildete Fachkräftesind daher auch der Schlüssel für die er -folgreiche Nutzung von KI. Nur mit einemklaren Fokus auf Aus- und Weiterbildungwerden wir den Wandel bewältigen. Unternehmenund politische Verantwortungsträgermüssen sich dieser Herausforderung stellenund die Rahmenbedingungen dafür schaffen“,sagt Elfriede Schober, stellvertretendeBundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft(PRO-GE).Gemeinsam die Herausforderungenmeistern„Um im globalen Wirtschaftsgefüge wei -terhin tonangebend zu sein, wird EuropasSachgüterproduktion in den nächsten Jahreneine Reihe von Herausforderungen zu meisternhaben: Neben den geopolitischen motiviertenHandelseinschränkungen, einer drohendenRohstoffverknappung und damit verbundenenLieferkettenproblemen sind diesdie Transformation zu einer erneuerbarenEnergieversorgung und zu nachhaltigen und»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.atkreislauffähigen Produktionsweisen. Der In -dustriestandort Österreich besitzt mit seinerdiversifizierten Industriestruktur zwar einesolide Basis, um auf globalen Märkten wettbewerbsfähigzu sein und sich an veränderndenRahmenbedingungen anzupassen. Dennochbraucht es für die vielfältigen und mehr -dimensionalen Herausforderungen Strukturenfür vorwettbewerblichen Austausch und Orte,wo alle Akteure des Ökosystems – Unternehmenjeglicher Größe, Universitäten,Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen,Verbände und Interessenvertretungen – zu -sammenkommen können. Genau diesenBedarf deckt die Plattform Industrie 4.0 mitihren Veranstaltungen und Aktivitäten hervorragendab“, unterstreicht Michael Wiesmüller,Abteilungsleiter „Digitale- undSchlüsseltechnologien für industrielle Innovation“im Bundesministerium für Klimaschutz,Umwelt, Energie, Mobilität, Innovationund Technologie (BMK).Schlüsseltechnologien und Datenfür resiliente und wettbewerbsfähigeProduktionDie Industrie steht angesichts der wirtschaftlichherausfordernden Situation, demanhaltenden Fachkräftemangel, hoher Energiepreisesowie dem zunehmenden globalenWettbewerb bei der Entwicklung der neuestenTechnologien unter Druck.„Der Einsatz von Automatisierung unddi gitalen Lösungen ermöglicht Produktivitäts-und Effizienzsteigerungen in der In -dustrie und trägt damit wesentlich dazu bei,die Produktion in einem Hochsteuerland wieÖsterreich zu halten und die Wettbewerbsfä-
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 213 / 19. 12. 2024Österreich, Europa und die Welt41higkeit der europäischen Industrie nachhaltigabzusichern und zu stärken“, so RainerHaag, geschäftsführender Gesellschafter derematric gmbh.Alles muß darangesetzt werden, dieTechnologieentwicklung und Anwendungvon Automatisierung und digitalen Schlüsseltechnologienwie KI- und Datenlösungenam Standort voranzutreiben. Dafür sind in -novative Ökosysteme und das kollaborativeZusammenwirken von Wirtschaft und Wissenschaftvon essentieller Bedeutung. Zu -dem ist es entscheidend, die Datenverfügbarkeitzu erhöhen, die Kommerzialisierung vonSchlüsseltechnologien zu incentivieren, denRisikokapitalmarkt zu stärken, moderne In -frastrukturen auszubauen sowie ausreichendTalente und Fachkräfte in Österreich sicherzustellen.„Wir können es uns nicht leisten,auf die enormen Hebel von digitalen Lösungenund Schlüsseltechnologien für eine in -novative, resiliente und wettbewerbsfähigeProduktion zu verzichten“, führt Haag weiteraus.© Plattform Industrie 4.0 Österreich / Foto: Harald KantschiederAls Gastland wurden das Vereinigte Königreich und Botschafterin in Österreich Lindsay Skollwillkommen geheißen.Die zukünftige Wirtschaft- und Arbeitsweltdurch Zusammenarbeit stärken2015 wurde die Plattform Industrie 4.0Österreich gegründet, um das Bewußtsein fürdie Digitalisierung der produzierenden Industriezu schärfen. Heute zählt die PlattformIndustrie 4.0 Österreich fast 70 Mitglieder,rund 700 ExpertInnen bearbeiten die vierzentralen Themenschwerpunkte Neue Technologien& Innovation, Nachhaltige Produktion,Arbeit 5.0 und Produktionsstandort Ös -terreich.„Die Digitalisierung ist ein entscheidenderHebel zur Stärkung der heimischen Wettbewerbsfähigkeit.Immer stärker stehenganze Wertschöpfungsketten in Konkurrenzzueinander und erfordern eine noch intensivereVerzahnung zwischen beteiligten Unter -nehmen, zunehmend getrieben durch einensicheren und souveränen Datenaustausch.Zulieferer entwickeln sich zu strategischenPartnern, dadurch entstehen neue, digitaleGeschäftsmodelle, die wiederum entscheidendfür eine wirtschaftlich erfolgreicheKreislaufwirtschaft sind“, hebt Thomas Welser,seit Juli 2024 Vorstandsvorsitzender derPlattform Industrie 4.0 Österreich, hervor.„Gerade heute ist es daher wichtiger dennje, diesen Weg kooperativ zu gestalten undalle relevanten Akteurinnen und Akteure syn -ergiestärkend zu vereinen, denn nur so kannder Weg in die Zukunft erfolgreich sein“ –die Plattform Industrie 4.0 ist das lebendigeBeispiel dafür. Sie bringt die verschiedenstenExpertInnen und Stakeholder zusammen,entwickelt gemeinsame Zukunftsbilder,arbeitet an gemeinschaftlichen Projektenund ermöglicht den offenen Erfahrungsaustausch.Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg istHuman Centricity – der Fokus auf den Menschenund dessen Innovationskraft – als zu -kunftsweisendes Leitmotiv. „Der langfristigeErfolg unseres Standorts hängt davon ab,daß wir Technologie, Nachhaltigkeit und denMenschen gleichwertig in den Mittelpunktstellen und in Einklang miteinander bringen“,so Welser weiter. „Unser Beitrag ist,diesen tiefgreifenden Transformationsprozeßauf konkrete Schritte und gemeinsameAnsätze herunterzubrechen.“»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.atWas beim 8. Summit Industrie4.0 auf dem Programm standBereits zum achten Mal ging der SummitIndustrie 4.0 heuer in Hall in Tirol über dieBühne und ist über die vergangenen Jahrezum jährlichen Fixpunkt für die Industrie4.0-Community avanciert, um sich mit rund300 Gleichgesinnten zu vernetzen. 2024stand erneut ein abwechslungsreiches Programmauf der Agenda: Prof. Birgit Vogel-Heuser (Technische Universität München)hielt eine Keynote zu Digitaler Zwilling undKünstliche Intelligenz in der Arbeitswelt,Andreas Windisch (Joanneum Research)referierte über KI als Chance für Österreich.Was man vom diesjährigen Partnerland VereinigtesKönigreich in puncto Digitalisierunglernen kann, erfuhren die Gäste ebenso. Dochauch der österreichische Nachwuchs mußtesich nicht verstecken, das zeigten das SchülerInnenprojekteiner Innsbrucker HTL unddie Preisverleihung für die beste Doktorarbeit.Natürlich standen außerdem Vorträgeund Praxisbeispiele der österreichischenIndustrie 4.0-Landschaft auf dem Programm.„Mit einem robusten und dynamischenMarkt bietet das Vereinigte Königreich zahlreicheChancen für österreichische Unternehmen.Die strategische Lage, das innovativeGeschäftsumfeld und die Unterstützungdurch die Regierung machen das VereinigteKönigreich zu einem idealen Investitionsziel“,so, der britische Trade Commissionerfür Europa, Chris Barton. „Die wirtschaftlichenBeziehungen zwischen dem VereinigtenKönigreich und Österreich sind ebensoweitreichend wie stabil und bieten zahlreicheVorteile für beide Länder. Wir freuen unsdarauf, diese erfolgreichen Geschäftsbeziehungenweiter auszubauen und die Zusam -menarbeit zwischen unseren Ländern zu vertiefen“,ergänzte die Botschafterin des VereinigtenKönigreichs in Österreich, LindsaySkoll.„Der Summit Industrie 4.0 bietet einmalmehr einen umfassenden Einblick in dievielfältigen Facetten der Produktion der Zu -kunft – nicht nur aus österreichischer, sondernauch aus internationaler Perspektive. Erfreut mich, daß so viele Interessierte denWeg nach Hall in Tirol gefunden haben, umsich hier zu den neuesten Branchenentwikklungenzu informieren und auszutauschen“,so Thomas Welser, Vorstandsvorsitzender derPlattform Industrie 4.0 Österreich, ab -schließend.nhttps://plattformindustrie40.at/
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© Museum Ortner, Wien, courtesy Ku
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Foto: Tiroler Landesmuseen / Maria
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