ÖSTERREICH JOURNAL NR. 212 / 29. 10. 2024 Österreich, Europa und die Welt / Tirol Tirol macht sich in Brüssel für die Bahn stark 48 Verlagerung auf die Schiene ist eine gesamteuropäische Herausforderung Foto: Land Tirol / Elio Germani v.l: Josef Doppelbauer (Europäische Eisenbahnagentur), WK-Präsidentin Barbara Thaler, Landeshauptmann Anton Mattle und Landesrat René Zumtobel »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Tirol läßt im Europäischen Parlament über die Verlagerung auf die Schiene dis - kutieren: Im Rahmen des Tiroler Vorsitzes der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn (AGB) stand am 7. Oktober ein ganzer Tag in Brüssel im Zeichen des Güterverkehrs auf der Schiene. Die AGB ist ein Zusammenschluß der Länder und Wirtschafts- bzw. Handelskammern entlang des Brennerkorridors (Ti- rol, Bayern, Südtirol, Trentino und Verona). Nach der Fachkommissionssitzung der AGB fand eine Fachkonferenz mit hochkarätiger Besetzung statt. Landeshauptmann Anton Matt le, Vorsitzender der AGB, zeigte sich kurz vor Abschluß der Tiroler Präsidentschaft mit der Arbeit der vergangenen zwei Jahre zu - frieden: „Die Schiene ist die Zukunft. Das Land Tirol ist in Brüssel ein Antreiber für die Verlagerung auf die Schiene. Die Aktionsgemeinschaft Brennerbahn unterstützt aktiv die Verkehrswende. Mit konkreten Projekten, fi - nanzieller Unterstützung und dem gemeinsamen Einsatz auf politischer und wirtschaftlicher Ebene wollen wir die Weichen stellen, um Transporte abseits der Straße erfolgreicher abzuwickeln. Ziel ist es, die Schiene wettbewerbsfähig zu machen und bürokratische Hürden abzubauen.“ Verkehrslandesrat René Zumtobel: „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik sowie der direkte Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch ist in Sachen Güterverkehr von enormer Bedeutung und laufend notwen - dig. Es braucht Kooperation und Vorschläge auf allen Ebenen, um langfristige Lösungen und zählbare Verbesserungen für das Verkehrsproblem am Brenner zu erreichen. Ak - tuell werden durch unser Land zu viele Gü - ter auf der Straße statt auf der Schiene transportiert. Wenn wir die Verlagerung hin zur Schiene schaffen wollen, brauchen wir einen europäischen Zusammenhalt, einheitliche Systeme und Gerechtigkeit bei der Preisgestaltung – der Schienenverkehr ist in ganz Europa unter Druck.“ Unter den rund 90 TeilnehmerInnen wa - ren leitende VertreterInnen aus Regionen des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors (Scan- Med), der als Hauptachse des Schienengüterverkehrs von Norwegen bis nach Süditalien führen soll und dessen integraler Be - standteil auch der Brenner Basistunnel ist. Ebenso anwesend waren VertreterInnen aus Wirtschaft, Bahn- und Transportwirtschaft. Josef Doppelbauer, Geschäftsführer der Agentur der EU für die Eisenbahnen (ERA) startete die Tagung mit einer Keynote: „An den Grenzübergängen im Binnenmarkt gibt es im Schienenverkehr Wartezeiten von meh - reren Stunden. Selbst auf der berühmten Strecke von München nach Verona gibt es am Brenner die berüchtigte Wiederholung der Bremsprobe. In Summe kostet das 50 Minuten Zeitverlust, während man mit dem Brennerbasistunnel 55 Minuten Zeit spart. Mit ,Soft Measures‘, also Maßnahmen auf regulatorischer Ebene, kann man fast dieselben Einsparungen in der Gesamtzeit erreichen. Es gibt einen Vorschlag der Kommission für dieses Kapazitätsmanagement, das europäisch koordiniert werden soll. Wenn man den Verkehr tatsächlich von der Straße auf die Schiene verlagern will, dann muß man den Güterverkehr auf Langstrecken fördern, da ist der Effekt am größten. Das geht über Grenzen, und das geht ohne internationale Koordinierung nicht.“ „Die Wirtschaft ist bereit, Angebote der Bahn anzunehmen, wenn diese planbar und effizient sind. Deshalb ist es ein Gebot der Stunde, die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene zu verbessern. Ohne die vielen bürokratischen Hürden, die den Güterverkehr auf der Schiene verlangsamen und verteuern, wäre die Bahn im Vergleich zur Straße durchaus konkurrenzfähig. Alleine am Korridor München-Verona könnten mit operativen Harmonisierungen 58 Millionen Euro eingespart werden. Wir stehen aber auch im gesamten Transportwesen mittlerweile vor der großen Herausforderung des Personalmangels. So - mit ist es notwendig, daß sich die Europäische Union intensiv mit der Stärkung der Schiene beschäftigt“, erklärte WK-Präsidentin Barbara Thaler. Im zweiten Teil der Fachtagung beschäftigte sich das Panel mit Best-Practice-Beispielen für alle TEN-T-Korridore, dem ge - samten europäischen Verkehrsnetz. Neben Pat Cox, dem Europäischen Koordinator für den Scan-Med-Korridor, gaben auch der Vorstand Österreich Brenner Basistunnel, Mar tin Gradnitzer und Jacob Vestergaard (Projektleiter Ferhmanbelt-Tunnel in der Ostsee) wertvolle Inputs für die darauffolgende Diskussion. Die vergangenen zwei Jahren in der AGB unter dem Vorsitz des Landes Tirol und der Wirtschaftskammer Tirol standen unter dem Leitgedanken, den regionalen Schienengüterverkehr zu stärken und die Schiene insbesondere für kleinere Unternehmen attraktiv zu machen. n https://www.tirol.gv.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 212 / 29. 10. 2024 Österreich, Europa und die Welt / Vorarlberg Innovationstreffen junger GestalterInnen im Montafon 49 Ashoka Österreich und das Falkensteiner Hotel Montafon holten vom 18. bis 20. Oktober 40 junge »Changemaker« aus Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und Italien nach Vorarlberg. Foto: Falkensteiner / Kirill Lialin (Lead) Zum zweiten Mal in Folge startete das Jugendprogramm „Generation Changemaker“ von der gemeinnützigen Organisation Ashoka Österreich, bei dem 40 ausgewählte Changemaker im Alter von 14 bis 24 Jahren zusammentreffen. Ashoka ist die weltweit führende Non-Profit-Organisation zur Förderung von SozialunternehmerInnen. Im Falkensteiner Hotel Montafon haben sich die jungen Erwachsenen ein Wochenende lang intensiv mit ihren Projekten auseinandergesetzt, voneinander gelernt und gemeinsam Lö sungen für die Zukunft erarbeitet. „In einer Zeit, in der die Welt vor so großen Herausforderungen steht, brauchen wir nicht nur viele gute Ideen, sondern auch viele Menschen, die diese umsetzen“, so Stephanie Cox, Leiterin des Programmes. „Es geht darum, Jugendlichen nicht nur eine Stimme zu ge - ben, sondern ihnen auf Augenhöhe zu be - gegnen und beim Umsetzen ihrer Ideen zu unterstützen. Die Welt braucht Changemaker.“ Falkensteiner Hotel Montafon als Innovationshub Das Falkensteiner Hotel Montafon ist so - mit der Hotspot für junge Menschen, die be - reits eigene Initiativen und Ideen in Bereichen wie Klimaschutz, Gleichberechtigung, Demokratie, Bildung, Gesundheit und Ar - mutsbekämpfung umsetzten. Ein Highlight des Wochenendes war der Round Table mit Erich Falkensteiner, Mitbegründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Falkensteiner Mi - chaeler Tourism Group (FMTG) und Business Angel. Er hat von seiner persönlichen Reise als Changemaker, von Erfolgen und Hindernissen erzählt. „Wir haben immer Neu es ausprobiert. Vieles ist zum Erfolg geworden, manches nicht. Aber wir sind mutig geblieben und ha - ben aus Fehlern gelernt. So haben wir über die Jahrzehnte maßgeblich Trends für die europäische Tourismusbranche gesetzt“, so Falkensteiner. „Und genau diesen Pioniergeist wollen wir der jungen Ge neration weitergeben. Deshalb freue ich mich über den Austausch mit den jungen Changemakern, die jetzt schon so engagiert ihre Ideen verfolgen.“ Im Vorfeld des Round Tables fand ein Empfang zu Ehren der jungen Changemaker im Falkensteiner Hotel Montafon statt. Junge AkteurInnen auf ihrem Weg unterstützen Das Wochenende bot den TeilnehmerInnen neben einem inspirierenden Austausch mit anderen GestalterInnen ein vielseitiges Programm an Workshops, Diskussionsrunden und Vorträgen. Aus Hörbranz in Vorarlberg war Hanna, 16 Jahre alt, dabei. Sie setzt sich an ihrer Schule stark für die Themen Klimaund Umweltschutz ein und veranstaltet rund um das Thema verschiedene Workshops, Um - weltwochen und Aktionstage. „Ich freue mich sehr, daß wir uns dieses Wochenende in Vorarlberg treffen. Das zeigt, daß unser Ländle nicht nur der perfekte Ort fürs Skifahren ist, sondern auch, um gemeinsam mit inspirierenden jungen Mitmenschen etwas zu be - wegen“, sagte sie im Vorfeld der Veranstaltung. Ashoka Ashoka ist seit über 40 Jahren die weltweit fuḧrende Non-Profit-Organisation zur Förderung von SozialunternehmerInnen. Das Netzwerk besteht mittlerweile aus über 4.000 Ashoka Fellows in mehr als 93 Ländern. In den letzten 15 Jahren hat Ashoka jun - ge Changemaker auf der ganzen Welt da bei unterstützt, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu finden sowie diese umzusetzen. Mit der „dream it, do it“ Methode hat Ashoka bereits in 37 Ländern mit 500.000 jun gen Changemakern zusammengearbeitet. n https://www.falkensteiner.com/ https://www.ashoka.org/ »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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Foto: Technisches Museum Wien ÖSte
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