ÖSTERREICH JOURNAL NR. 212 / 29. 10. 2024 Österreich, Europa und die Welt Aus dem Außenministerium 28 Internationale Organisationen: Amtssitz schafft 20.000 Arbeitsplätze Im Auftrag des Außenministeriums erneuerte das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO die österreichische Amtssitzstudie aus dem Jahr 2020. Untersucht wurden die wirtschaftlichen Auswirkungen der in Österreich angesiedelten Internationalen Organisationen. Die Stärkung Österreichs als Amtssitz ist bekanntlich ein langjähriger Schwerpunkt der österreichischen Außenpolitik. „Die Stärkung unseres Amtssitzes ist nicht nur politisch bedeutend, sondern auch im Interesse der österreichischen Wirtschaft. Die neue Amtssitz-Studie stellt zudem fest, daß die positiven wirtschaftlichen Effekte in den letzten Jahren sogar angestiegen sind“, so Außenminister Alexander Schallenberg. Die aktuelle Erhebung zeigt, daß die ökonomischen Effekte internationaler Organisationen in Österreich beachtlich sind. Der Amtssitz sichert in Österreich fast 20.000 Arbeitsplätze. Im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2020 ist dieser Wert mit einem Plus von 4 Prozent deutlich angewachsen. Der jährliche Wertschöpfungseffekt ist auf rund 1,7 Milliarden Euro angestiegen. Wien zählt somit international zur Spitzengruppe der Amtssitz-Städte. Auf Wien als Hauptstandort der internationalen Organisationen entfallen fast 67 Prozent des Wertschöpfungseffekts. Aber auch die Bun - desländer profitieren, allen voran Niederösterreich mit ca. 14,5 Prozent. Insbesondere für einen mittelgroßen Staat wie Österreich ist es wichtig, sich auf internationales Recht und Verträge verlassen zu können. „Wir sind von einem Feuerring an Krisen umgeben, egal ob wir Richtung Ukraine oder in den Nahen Osten blicken. Unser Lebensmodell steht zunehmend unter Druck. Internationale Organisationen leisten einen un verzichtbaren Beitrag dazu, daß das Völkerrecht eingehalten und Menschenrechte res pektiert werden. Speziell für ein Land wie Österreich ist Multilateralismus gelebte, in ternationale Zusammenarbeit – das ist für uns nicht Kür, sondern Pflicht“, verdeutlicht der Außenminister die Wichtigkeit einer zukunftsorientierten Amtssitzpolitik, die die Ansiedelung internationaler Organisationen zum Ziel hat. Zur Förderung des Amtssitzes trägt auch das 2021 in Kraft ge tretene Amtssitzgesetz bei, das einen klaren Rechtsrahmen für Neuansiedlungen schafft. n Foto: BMEIA / Auer-Grumbach Außenminister Alexander Schallenberg (Mitte), WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr (r.) und WIFO-Ökonom und Studienautor Gerhard Streicher stellten die aktuelle WIFO-Studie „Die regionalwirtschaftlichen Wirkungen Internationaler Organisationen in Österreich“ vor. Österreich stellt sich seiner historischen Verantwortung Vor vier Jahren, am 1. September 2020, trat die Novelle des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes in Kraft, die es Nachkommen von NS-Opfern ermöglicht, die österreichische Staatsbürgerschaft wieder - zuerlangen. Diese Maßnahme ist Ausdruck der historischen Verantwortung Österreichs, die Verbindungen zu den Opfern des Nationalsozialismus zu erneuern. Seitdem haben bereits 32.974 Personen aus verschiedenen Teilen der Welt diesen Schritt gesetzt und damit eine für viele von ihnen wichtige Verbindung zu ihrer Familiengeschichte wiederhergestellt. „Die Staatsbürgerschaft bedeutet für viele Nachkommen derer, die einst grausam ihrer Identität beraubt wurden, einen wichtigen Teil ihrer Familiengeschichte zurückzuerlangen“, betont Außenminister Alexander Schallenberg. Besonders in Ländern wie Israel, dem Vereinigten Königreich und den USA haben zahlreiche Menschen das Angebot genutzt, die Staatsbürgerschaft ihrer VorfahrInnen wiederzuerlangen. Alleine an der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv wurden be - reits 14.442 positive Staatsbürgerschaftsbescheide ausgestellt. Diese Zahl unterstreicht das tief verwurzelte Vertrauen, das diese »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Men schen in die Republik Österreich setzen. Besonders bemerkenswert ist, daß gut die Hälfte der neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger unter 35 Jahre alt ist. „Es ist beeindruckend, wie viele Menschen von diesem Angebot Gebrauch ma - chen. Sie bereichern unsere Gesellschaft und helfen dabei, den Grundsatz ‚Niemals vergessen‘ in ein ‚Niemals wieder‘ zu verwandeln“, so Schallenberg. Mit dieser Maßnahme setzt Österreich ein starkes Zeichen gegen das Vergessen der NS-Verbrechen und würdigt das Andenken der vielen Opfer. Das Österreichische Aussenministerium engagiert sich weiterhin an den Botschaften und Konsulaten, dieser hi - storischen Verantwortung weiterhin gerecht zu werden. Hintergrund Das Verfahren gemäß § 58c Staatsbürgerschaftsgesetz 1985 (StbG) beginnt mit der sogenannten Anzeige. Anzeigeberechtigt sind dabei Nachkommen in direkter Verwandtschaft von verfolgten VorfahrInnen. Diese Anzeige kann bei der für die Person zuständigen Österreichischen Botschaft oder Generalkonsulat eingereicht werden. Alle ös terreichischen Vertretungsbehörden unterstützen gerne bei Fragen zur Wiedererlangung. n
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 212 / 29. 10. 2024 Österreich, Europa und die Welt 29 Foto: BMEIA / Michael Gruber Gruppenfoto mit Außenminister Alexander Schallenberg und allen BotschafterInnen und GeneralkonsulInnen am Minoritenplatz Foto: BMEIA / Michael Gruber Außenminister Alexander Schallenberg bei der Eröffnung der Botschafterkonferenz. Im Hintergrund: der Indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar als Gastredner zugeschaltet. MBotschafterInnen-Konferenz 2024 ehr als 100 österreichische Botschaf - terInnen, Ständige VertreterInnen Ge - neralkonsulInnen aus aller Welt fanden sich am 2. September in Wien zur jährlichen BotschafterInnen-Konferenz (BOKO) des Aussen ministeriums ein. Außenminister Alexander Schallenberg eröffnete die Veranstaltung, die bis zum 5. September lief. Seit Anfang der 1980er-Jahre bietet die BOKO österreichischen DiplomatInnen die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, von ge - genseitigen Erfahrungen zu profitieren und aktuelle Fragen der Sicherheits-, Wirtschaftsund Kulturdiplomatie zu diskutieren. In seiner Eröffnungsrede beschrieb der Außenminister die gegenwärtige Lage als „Permakrise“, die zum „New Normal“ ge - worden sei. Er betonte, daß dies die dritte Botschafterkonferenz ist, die vor dem Hin - tergrund eines andauernden Krieges in der europäischen Nachbarschaft stattfindet, und hob hervor, wie dieser Krieg die europäische Sicherheitsordnung und die regelbasierte Weltordnung unter Druck setzt. Der Außenminister unterstrich, daß Österreich und Europa ihre Fähigkeiten nicht unterschätzen sollen und rief dazu auf, selbstbewußt an globalen Lösungen zu arbeiten. „Das Außenministerium als eines der Si - cherheitsministerien der Republik muß hier eine der Speerspitzen sein. Pragmatisch, realistisch, nicht besserwisserisch, aber mit einem starken Gespür für unser eigenes Wertefundament. Egal ob es um das Thema Freihandel, Entwicklungspolitik, Energiesicherheit, Migration und regelbasierten Multilateralismus geht“, forderte Schallenberg Trotz der Vielzahl an Krisen und Streßtests zeigte sich der Außenminister optimistisch und zuversichtlich für die Zukunft. Be sonders die Leistungen des Teams des Außenministeriums hob er hervor. „Unsere Botschafterinnen und Botschafter sind Österreichs Augen und Ohren in der Welt und unsere Visitenkarte. Sie sind Türöffner für die heimische Exportwirtschaft, vertreten Österreichs Interessen im Ausland und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung heimischen Wohlstandes und heimischer Arbeitsplätze“, bedankte er sich »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at für den Einsatz der österreichischen BotschafterInnen auf der ganzen Welt: „Anläßlich des 75jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Indien nahm an der Eröffnung am 2. September auch der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar virtuell teil. An - gesichts des Feuerrings an Krisen rund um Europa ist es besonders wichtig, auch Stimmen von Partnern außerhalb Europas zu hö - ren und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Indien ist als eine der größten Volkswirtschaften der Welt ein wichtiger Partner für Österreich. n
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Foto: Technisches Museum Wien ÖSte
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