ÖSteRReIcH JOuRNAl NR. 212 / 29. 10. 2024 Wirtschaft Beliebtheit von Bargeld Neue eZB-Studie zur Zahlungsmittelpräferenz – Bargeld hat bei unternehmen im euroraum mit 88 Prozent die höchste Akzeptanzrate aller Zahlungsmittel Die aktuellen Ergebnisse der Unternehmensumfrage der Europäischen Zentral - bank (EZB) zeigen, daß im Euroraum weiterhin Bargeld die höchste Annahmequote hat. Die repräsentativen Daten liefern Einblicke in die Bargeldnutzung und Zahlungsmittelpräferenz der Unternehmen. In Österreich präferieren 54 % der Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) Bargeldzahlungen, im Euroraum-Durchschnitt sind es 30 %. Die EZB ließ 2024 zum zweiten Mal eine im gesamten Euroraum repräsentative Un - ternehmensbefragung zur Bargeldnutzung und -annahme durchführen. Im Februar und März 2024 wurden 7.675 Unternehmen verschiedener Größenklassen aus unterschiedli - chen Sektoren befragt. Dies ermöglicht einen präzisen Blick auf die Bargeldnutzung aus Unternehmensperspektive im Euroraum so - wie auf aggregierte Trends der Nutzung und Präferenz verschiedener Zahlungsmittel. 108 Bargeld hat mit 88 % die höchste Akzeptanzrate als Zahlungsmittel in Unternehmen Im Euroraum geben 88 % der Unternehmen an, daß sie Bargeld als Zahlungsmittel annehmen. Damit liegt die Akzeptanzrate knapp über jener der Zahlungskarten (85 %). Sowohl die Akzeptanzrate für Bargeld als auch für Zahlungskarten ist im Vergleich zu 2021 um jeweils 8 Prozentpunkte gesunken, gestiegen ist dafür insbesondere die Akzeptanz für mobile Zahlungen (von 30 % im Jahr 2021 auf 37 % 2024). Unterschieden nach Unternehmensgröße wird Bargeld am häufigsten in KMUs akzeptiert. Am höchsten ist die Bargeldakzeptanzrate in KMUs in Irland (96 %), Frankreich (94 %) und Italien (93 %), Österreich liegt mit 92 % knapp dahinter, aber über dem Euroraum-Durchschnitt von 89 %. Bargeld wird bei zentralen Kriterien für die Zahlungsmittelwahl am positivsten wahrgenommen Foto: OeNB Für 94 % der Unternehmen im Euroraum ist die Sicherheit eines Zahlungsmittels ein zentrales Kriterium für die Entscheidung, ob dieses in Transaktionen mit KonsumentInnen akzeptiert wird. Die weiteren zentralen Kriterien für die Akzeptanz eines Zahlungsmittels sind die Verläßlichkeit und die Einfachheit der Handhabung, die für 92 % bzw. 90 % der Unternehmen im Euroraum-Durchschnitt wichtig bzw. sehr wichtig sind. Bei all diesen Kriterien wird Bargeld im Vergleich zu bargeldlosen Zahlungsmitteln als deutlich besser bewertet. Im Euroraum- Durchschnitt geben 47 % der Unternehmen an, daß Bargeld verlässlicher als eine Kartenzahlung ist, bei kontaktlosen Kartenzahlungen sind es sogar 52 %. 94 % der Unternehmen, die Bargeld akzeptieren, wollen dies auch zukünftig tun Von jenen Unternehmen, die aktuell Bargeld als Zahlungsmittel akzeptieren, erwarten 94 % im Euroraum-Durchschnitt, dies auch zukünftig beizubehalten. Nur 4 % der Unternehmen erwarten diesbezüglich eine Änderung, insbesondere aufgrund der rükkläufigen Nutzungsfrequenz von Bargeld durch KonsumentInnen. 39 % jener Unternehmen, die im Euroraum Bargeld nicht als Zahlungsmittel akzeptieren, nennen als Be - gründung, daß dieses nicht ausreichend von KonsumentInnen genutzt wird. Auch in Ös - terreich wird diese Begründung von 44 % der ausschließlich bargeldlosen KMUs ge - nannt – die Präferenzen der KonsumentInnen beeinflussen daher maßgebend das Zahlungsmittelverhalten der Unternehmen. Erläuterung: Der Begriff „Unternehmen“ bezieht sich im Rahmen der EZB-Studie und in diesem Artikel auf Unternehmen aller Größenklassen im Euroraum, jedoch be - schränkt auf den B2C-Bereich und die folgenden Sektoren: Einzelhandel, Beherbergung, Gastronomie und Freizeit. Die Studie bezieht sich somit auf jene Unternehmen, die in ihrem regulären Geschäftsbetrieb auch Bargeldzahlungen von KonsumentInnen erhalten (bzw. erhalten können). • http://www.oenb.at/ »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSteRReIcH JOuRNAl NR. 212 / 29. 10. 2024 Wirtschaft Prognose für 2024 und 2025 Österreichs Wirtschaft verharrt 2024 in der Rezession, das reale BIP sinkt um voraussichtlich 0,6 %. 2025 rechnet das WIFO mit einem Konjunkturimpuls aus dem Ausland. Die österreichische Wirtschaft steckt weiter in der Rezession. Nach 1 % im Vorjahr wird das reale BIP 2024 um 0,6 % schrumpfen. Ähnlich wie Deutschland leidet auch Österreich unter der Investitionsflaute und der schwachen Nachfrage nach Investitionsgütern und Maschinen. Die Warenexporte nach Deutschland gingen im laufenden Jahr deutlich zurück. Allerdings dauert die Exportschwäche schon lange an und mit den Hauptergebnisse der Prognose sinkenden Zinsen ist eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen in Sicht. 2025 dürfte die Auslandsnachfrage etwas anziehen und in Österreich für Konjunkturimpulse sorgen, die auch die private Konsumnachfrage beleben. Die Gesamtwirtschaft wird jedoch zu - nächst nur verhalten um 1 % wachsen. Die Ausrüstungsinvestitionen werden 2025 noch schrumpfen, nicht zuletzt da sich die Er - 109 tragslage der Unternehmen aufgrund der Re - zession und wegen der Lohn- und Rohstoffpreissteigerungen verschlechtert hat. Die Ar - beitslosenquote wird als Folge der Rezession auch 2025 noch steigen. Das Budgetdefizit entfernt sich nicht nur konjunkturbedingt zu - nehmend von einem nachhaltigen Pfad. Eine zentrale Annahme der vorliegenden Prognose ist, daß die Auslandsnachfrage 2025 wieder anziehen wird, insbesondere aus Quelle: WIFO, Arbeitsmarktservice Österreich, Dachverband der Sozialversicherungsträger, OeNB, Statistik Austria, Umweltbundesamt. 2024 und 2025: Prognose. – 1) Einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck. – 2) WIFO-Berechnung anhand der Anteile der dauerhaften Konsumgüter nach dem Inlandskonzept. – 3) Einschließlich militärischer Waffensysteme und sonstiger Anlagen. – 4) Ohne Personen in aufrechtem Dienstverhältnis, die Kinderbetreuungsgeld beziehen bzw. Präsenzdienst leisten. – 5) Nominelles BIP deflationiert mit dem impliziten Preisindex der inländischen Verwendung. – 6) Anteil der Personen in privaten Haushalten mit einem verfügbaren Äquivalenzeinkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle (60% des nationalen verfügbaren Medianäquivalenzeinkommens. Ab 2023: Prognose. – 7) S80/S20: Verhältnis des gesamten verfügbaren Äquivalenzeinkommens der Bevölkerung in privaten Haushalten im obersten Einkommensquintil zu dem der Bevölkerung im untersten Einkommensquintil. Ab 2023: Prognose. – 8) 2023: Schätzung gemäß Umweltbundesamt. Ab 2024: Prognose. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 212 • 29. Oktober 2024
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