ÖSteRReIcH JOuRNAl NR. 212 / 29. 10. 2024 Innenpolitik Vorarlberg hat gewählt Insgesamt 271.882 VorarlbergerInnen waren am 13. Oktober wahlberechtigt 106 Foto: https://on.orf.at Runde der Spitzenkandidatin und der Spitzenkandidaten kurz nach der Wahl (v.l.): Grünen-Landessprecher Daniel Zadra, Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteivorsitzender Markus Wallner, ORF Vorarlberg-Chefredakteurin Angelika Simma-Wallinger, FPÖ-Landesparteiobmann Christof Bitschi, NEOS-Landessprecherin Claudia Gamon und SPÖ-Landesparteivorsitzender Mario Leiter Insgesamt 271.882 VorarlbergerInnen wa - ren aufgerufen, am 13. Oktober bei der tur - nusmäßigen Wahl zum Vorarlberger Land tag ihre Stimme abzugeben. Von ihrem Stimmrecht ha ben 185.182 Personen Gebrauch ge - macht. Insgesamt wurden 184.420 gültige und 762 ungültige Stimmen abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,1 Prozent, bei der letzten Landtagswahl waren es 61,4 Prozent. Insgesamt waren neun Parteien zur Wahl angetreten, davon sind im neuen Land tag vertreten: m Landeshauptmann Markus Wallner – Vorarlberger Volkspartei (VP) 70.638 Stimmen 38,3 Prozent, 15 Mandate m Die Grünen – Grüne Alternative Vorarlberg (GRÜNE) 22.926 Stimmen 12,4 Prozent, 4 Mandate m Liste Christof Bitschi – Vorarlberger Freiheitliche (FPÖ) 51.639 Stimmen 28,0 Prozent, 11 Mandate m Mario Leiter – SPÖ Vorarlberg (SPÖ) 16.713 Stimmen 9,1 Prozent, 3 Mandate m NEOS – Das Neue Vorarlberg (NEOS) 16.477 Stimmen 8,9 Prozent, 3 Mandate Nicht im Landtag vertreten sind: m WIR – Plattform für Familien und Kinderschutz (WIR) m 1.459 Stimmen (0,8 Prozent) m Xi – HaK – Gilt (X) 2.249 Stimmen (1,2 Prozent) m Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) 1.385 Stimmen (0,8 Prozent) m Das andere Vorarlberg (ANDRS) 934 Stimmen (0,5 Prozent) Generation 60+ sichert Platz 1 für ÖVP Die ORF/FORESIGHT/ISA Wahlbefragung befragte 7. und 12. Oktober, also bis kurz vor der Wahl, 1.218 Wahlberechtigte in telefonisch und Online zu deren Wahlmotiven. Die Auswahl der Befragten erfolgte mit - tels Zufallsstichproben und soziodemographischer Gewichtung, um die wahlberechtigte Bevölkerung repräsentativ abzubilden. Mehr Menschen sahen negative Entwicklung im Land 39 Prozent der Befragten nehmen eine negative Entwicklung Vorarlbergs seit 2019 wahr. Damit hat sich der Anteil jener Gruppe im Vergleich zur letzten Landtagswahl mehr als verdoppelt. Damals sahen vergleichsweise nur 16 Prozent eine negative Entwick - lung. 24 Prozent sehen eine positive Entwick - lung und 33 Prozent nehmen keine Veränderung wahr. Endgültiges amtliches Endergebnis »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSteRReIcH JOuRNAl NR. 212 / 29. 10. 2024 Innenpolitik 107 Im Vergleich mit der ORF-Wahlbefragung zur Nationalratswahl 2024 wird die Ent - wicklung allerdings besser bewertet (auf Bun desebene nahmen 57 Prozent eine negative Entwicklung wahr). Geteilte Meinung zur Arbeit der Landesregierung Knapp die Hälfte der Befragten ist zufrieden mit der Arbeit der ÖVP-GRÜNEN Landesregierung (9 % sind sehr zufrieden und weitere 40 % sind ziemlich zufrieden). Etwas weniger als die Hälfte der Befragten sind unzufrieden (27 % sind wenig zufrieden und 18 % sind gar nicht zufrieden). Wahlverhalten nach Bevölkerungsgruppen Unterschiede nach Alter Im Wahlverhalten nach Geschlecht zeigt die Wahlbefragung nur geringe Unterschiede. Die Altersstruktur unterscheidet sich hingegen deutlich: Die ÖVP ist insbesondere stark in der Gruppe der älteren Wahlberechtigten (60 Jah - re und älter; hier wurde die ÖVP von 57 % gewählt). Die FPÖ ist insbesondere bei den Unter- 60jährigen stark. Besonders gut schneidet sie mit 39 % bei Männern bis 44 Jahren ab. Bei den anderen Parteien gibt es diesbezüglich nur geringe Unterschiede. Wahlverhalten nach formaler Bildung Die Wahlbefragung zeigt deutliche Un - terschiede im Wahlverhalten nach formaler Bildung: Die ÖVP erzielt ihr stärkstes Ergebnis mit 59 % unter Personen mit Pflichtschulabschluß Die FPÖ ist unter Personen mit Lehrabschluß am stärksten. Grüne und NEOS schneiden unter WählerInnen mit Matura am besten ab. Bei der SPÖ gibt es diesbezüglich nur geringe Unterschiede. Wahlverhalten nach Erwerbsstatus Hätten bei dieser Wahl nur PensionistInnen gewählt, hätte die ÖVP mit 57 % die ab - solute Mehrheit Unter den Erwerbstätigen liegt die FPÖ mit 36 % vor der ÖVP. Unter Erwerbstätigen ohne Matura ist die FPÖ mit 43 % besonders stark. Unter Erwerbstätigen mit Matura schneiden die Grünen mit 24 % überdurchschnittlich gut ab. Wahlmotive ÖVP: Zufriedenheit mit Landespolitik Die Landespolitik stand bei rund sechs von zehn ÖVP-WählerInnen im Zentrum der Wahlentscheidung, wobei die Mehrheit zu - frieden auf die letzten fünf Jahre blickt. Wichtigste Wahlmotive sind dementsprechend der Spitzenkandidat, die bisherige Arbeit der Partei und das Stammwählermotiv. Inhaltlich haben ÖVP-WählerInnen über eine breite Themenpalette diskutiert, von Zu - wanderung und Krieg über Teuerung, Ge - sund heit und Pflege, die Erhaltung der Demokratie, Sicherheitsthemen sowie Um - welt- und Klimaschutz. FPÖ: Unzufriedenheit mit Fokus auf Zuwanderung, Teuerung, Sicherheit Acht von zehn FPÖ-WählerInnen sind mit der Arbeit der Landesregierung unzufrieden. Rund zwei Drittel haben darüber hinaus auch die Bundespolitik in ihre Wahlentscheidung mit einbezogen. Als wichtigstes Wahlmotiv nennt rund ein Drittel die Inhalte der Partei, 12 % die Interessensvertretung, 9 % die Glaubwürdigkeit der FPÖ. Inhaltlich haben FPÖ-WählerInnen vor allem über Zuwanderung, die Teuerung so - wie Sicherheitsthemen diskutiert. Grüne: Zufrieden mit Landesregierung, Umwelt/Klima wichtigstes Thema Rund drei Viertel der Grün-WählerInnen sind mit der Arbeit der Landesregierung zu - frieden. Wichtigstes Wahlmotiv waren mit Ab stand die Inhalte, wobei im Wahlkampf vor allem über Umwelt- und Klimaschutz ge folgt vom Erhalt unserer Demokratie dis - kutiert wurde. SPÖ: Teuerung, Soziales und Demokratie im Fokus Rund sechs von zehn SPÖ-WählerInnen haben bei ihrer Wahlentscheidung auch die Bundespolitik mit einbezogen. Inhalte, Interessensvertretung und das Stammwählermotiv waren am häufigsten wahlentscheidend. Im Wahlkampf diskutierten sie vor allem über die Teuerung, Gesundheit und Pflege, Pensionen sowie die Erhaltung der Demokratie. NEOS: Unzufrieden mit Entwicklung des Landes, breites Themenspektrum Die Hälfte der NEOS-WählerInnen sieht die Entwicklung der letzten Jahre negativ, rund sechs von zehn haben bei ihrer Wahlentscheidung auch die Bundespolitik mit ein - bezogen. Inhalte standen für rund die Hälfte bei der Wahlentscheidung im Vordergrund, wobei neben Teuerung und Bildung über eine breite Themenpalette diskutiert wurde. Ein Sechstel sagt, die NEOS seien für die Zukunft des Landes am besten. Anm.: geringe Stichprobengröße (n=96) Koalitionswünsche In der Wahlbefragung wurde auch danach gefragt, welche Parteien in der nächsten Re - gierung vertreten sein sollen. Unter allen Be - fragten liegt die ÖVP mit 72% Zustimmung weit vor allen anderen Parteien. Unter den ÖVP-WählerInnen wünschen sich 35 % eine Koalition mit den NEOS, 31 % mit den Grünen, 30 % mit der SPÖ und 26 % mit der FPÖ. FPÖ-WählerInnen haben eine klare Präferenz für eine Koalition mit der ÖVP. Unter den Grün-WählerInnen wünschen sich neben der eigenen Partei 55 % die ÖVP in der Regierung, jeweils rund drei von zehn die SPÖ und die NEOS. ÖVP-FPÖ-Koalitionsgespräche Bereits am 17. Oktober, also nur vier Tage nach der Wahl, gaben ÖVP-Chef Landeshauptmann Markus Wallner und FPÖ- Landesparteiobmann Christof Bitschi be - kannt, daß sie in einem zweistündigen „vertiefenden“ Gespräch über eine gemeinsame Re gierungsarbeit für die kommenden fünf Jah re verhandeln werden. „Die Entscheidung ist gefallen. Es ist klar geworden: Wir wollen am Montagnachmittag starten,“ kündigte Wallner für den 21. Oktober an. Bitschi ergänzte, man habe die Eck pfeiler miteinander besprochen und sei jetzt guter Dinge, daß wir in den Koalitionsverhandlungen auch die entscheidenden Bereiche für das Land definieren können, um dann ein Regierungsprogramm zu bilden, das Vorarlberg in die Zu - kunft führt.“ Am 25. Oktober gaben die beiden Verhandler bekannt, sie seien auf einem guten Weg. Wallner sagte, die gute Nachricht sei, daß man gut vorankomme und es wären „keine Knackpunkte in Sicht“, die er für un - überwindbar halte. Aber es müsse noch manches ausgesprochen werden. Bitschi erklärte, daß weitere entscheidende Bereiche noch offen wären. Man würde die nächsten Tage und das Wochenende auch noch Zeit nehmen, diese Punkte abzuarbeiten „und dann in der nächsten Woche auch die ersten Ergebnisse präsentieren können“. • Das war der Stand der Dinge zu Redaktionsschluß am 25. Oktober. https://www.vorarlberg.at/wahlen https://www.foresight.at »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 212 • 29. Oktober 2024
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