ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Das Team der Religionslehrer um Johannes Scheicher hatte unter dem Motto „Ein Platz zum Lernen“ die SchülerInnen des BRG Adolf-Pichler Platz in Innsbruck ge - beten sich Gedanken zu machen, ob und in welcher Form sie beitragen wollen, um be - nachteiligten Kindern in Uganda dringend benötigte Schulmöbel zu finanzieren. Motiviert durch einen Vortrag ihres Mitschülers Simon Ziller, waren die Ideen um zu Geld zu kommen vielfältig. So wurde vor dem Goldenen Dachl musiziert, in diversen Einkaufspassagen Kuchen verkauft, Pfarrkaffees veranstaltet oder auch ein tägliches Schulbüffett in der Schule selbst organisiert. Berichtet wurde über all die Aktivitäten in der von einer der Klassen eigens eingerichteten Instagram Seite. Für jeweils 30 Euro, die die SchüleriInen erarbeiteten, wurde parallel in Uganda Holz gekauft, und in einer der Berufsbildenden Schu len von „“Kindern eine Chance““ mit den dortigen Tischlerlehrlingen eine Schulbank produziert. Mit dem Ergebnis von 27.000 Euro oder umgerechnet 900 Schulbänken hatte zuvor niemand gerechnet. Und nicht nur die SchülerInnen, sondern auch das Religionslehrerteam war zurecht stolz, als der Spendenscheck im Rahmen einer kleinen Feier überreicht werden konnte. Daß besonders engagierte SchülerInnen sogar namentlich auf den in Uganda produzierten Schulbänken als Spender genannt wurden, war eine zusätzliche Motivation sich, anzustrengen. Für alle Beteiligten war es eine besondere Lektion in Sachen soziales Lernen. Nämlich, daß das Engagement jedes Einzelnen einen Unterschied macht und wir durch unser Tun die Welt ein wenig gerechter machen können. „Wir sind fest davon überzeugt, daß wir etwas verändern können. Deshalb unterstützen wir benachteiligte Kinder in Uganda, egal ob es sich dabei um Waisen, HIV-positive, oder behinderte Kinder handelt“, so Stefan Pleger, Obmann des Vereins „Kindern eine Chance“. „Bildung ist für uns der Schlüssel zur Entwicklung und damit der wichtigste Schritt in eine selbstbestimmte Zu - kunft. Wir glauben, daß Uganda vor allem gut ausgebildete Handwerker, Bauern und Österreich, Europa und die Welt Kindern eine Chance Innsbrucker SchülerInnen sammeln 27.000 Euro für Schulbänke in Uganda für Schulen des Vereins Kindern eine Chance. Der leistet seit 2008 bemerkenswerte Hilfe für benachteiligte Kindern, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Foto: Kindern eine Chance Die Innsbrucker SchülerInnen und das Religionslehrerteam waren zurecht stolz als der Spendenscheck im Rahmen einer kleinen Feier überreicht werden konnte. Lehrer braucht, die bereit sind, aktiv an der Verbesserung der Lebensumstände in ihrem Land mitzuwirken.“ Der Verein sieht seine Aufgabe darin, benachteiligten Kindern die Chance zu geben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ohne die Mentalität des „Handaufhaltens“ zu fördern. Stefan Pleger war schon vor der Gründung des Vereins 2008 viel in Entwicklungsländern, vor allem in Afrika, unterwegs. Jahrelang war er mit „Ärzte ohne Grenzen“ im - »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at 90 mer wieder auf Einsätzen in aller Welt tä tig. Er arbeitete im Darfur, war in Eritrea und Li - beria, leitete einen Einsatz in Somalia, er lebte die anlaufende Katastrophenhilfe nach dem Tsunami in Indonesien mit und vieles mehr. Im Jänner 2008 lernte Stefan Pfeger ein Waisenkinderprojekt in Zigoti, Uganda, kennen. In vielen Gegenden in Uganda gibt es für Kinder keinen ausreichenden Zugang zu Bildungsangeboten und nicht genug Schulen. „Kindern eine Chance“ betreibt daher
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt 91 mittlerweile zwölf Grundschulen und Kinder - gärten, in denen in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und möglichst nachhaltig das Bildungsangebot kontinuierlich er weitert, ge festigt und überprüft wird. Der Ver ein engagiert sich sowohl im Grundschulbereich als auch in der Berufsausbildung und in der speziellen schulischen Förderung von Kindern mit Behinderung. Bildung als Schlüssel zur Entwicklung In Uganda leben viele Kinder in Dörfern, in denen es keine Schule gibt und somit vielfach kein Zugang zu Bildungsangeboten be - steht. Da Bildung aber einer der wichtigsten Schlüssel zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung eines Landes und nicht zuletzt auch zur persönlichen Entwick - lung ist, engagiert sich „Kindern eine Chance“ stark im schulischen Bereich. Konkret be deutet das den Bau und das Betreiben von zwölf Kindergärten und Grundschulen, zwei berufbildenden Secondary Schools sowie fünf Schulen für Kinder mit Behinderung so - wie die Unterstützung von bereits bestehenden Bildungseinrichtungen. Von den Schulen, die „Kindern eine Chance“ in mittlerweile fünf Distrikten (Bundesländern) Ugandas betreibt, sind zwölf Grundschulen und Kindergärten, zwei berufsbildende höhere Schulen (Bongole und Nateete), sowie fünf Schulen für Kinder mit Behinderung (Christoph-Bettermann- Schule in Zigoti). Vergangenes Jahr präsentierte der Verein „Kindern eine Chance“ Erreichtes innerhalb der 15 Jahre seit seiner Gründung in einer Festschrift – mit einer Gruß botschaft von Bun despräsident Alexander Van der Bellen, der sei ne herzliche Gratulation zum 15jährigen Ju biläum vermittelte und dem Team al - les Gute, weiterhin so viel Energie und Ge - staltungswillen wünschte. „In einem Spruch heißt es, das große Ziel der Bildung sei nicht Wissen, sondern das Handeln. Ich finde, da ist etwas dran – Bildung ermächtigt uns, etwas zu tun, sei es für uns selbst, für unser Umfeld oder für die gesamte Weltgemeinschaft. Es geht niemals allein ums Lernen, wenn wir von Bildung sprechen“, so Van der Bellen. Vielmehr gehe es darum, Kindern und Jugendlichen jene Werkzeuge In die Hand zu ge ben, mit denen sie Ihre Zukunft nach ihren eigenen Vorstellungen und Träumen bauen können. „Es geht darum“, so der Bundespräsident weiter: „Menschen zu er - mutigen, ihren eigenen Weg zu finden, ihre Fähigkeiten und Talente zu stärken und selbst ganz aktiv an der Verbesserung ihrer Foto: Kindern eine Chance Foto: Kindern eine Chance / Stefan Pfleger Foto: Kindern eine Chance / Stefan Pfleger Die Vorstandsmitglieder (v.l.): Thomas Knapp, Walter Voitl-Bliem, Stefan Pleger, Gabi Ziller, David Croome und Esther Wilhelm. Kinder vor der im Frühjahr 2017 fertiggestellten Alex Mair Primary School in Kakindu Schüler eine der Schulen in Uganda an einer der Schulbänke, die von den erarbeiteten Spendender Innsbrucker SchülerInnen finanziert werden konnte. Lebensumstände mitzuwirken. Die Schulen, Lehrwerkstätten und Landwirtschaften, die Kindern einen Chance in den letzten 15 Jahren in Uganda aufgebaut hat, machen all das möglich. Auch viele an dere Projekte wie das Wasser- und das Porridge-Programm oder die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen zeigen, daß der Name der Initiative mehr ist als ein Name. ,Kindern eine Chance‘ ist eine Mission, die mit voller Kraft und mit voller »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Überzeugung verfolgt wird.“ Hinter all dem stecke das En gagement vieler, vieler Menschen. „Bei Ihnen allen möchte Ich mich an dieser Stelle von ganzem Herzen bedanken. Sie helfen mit, eine gute, lebenswerte Zu - kunft zu schaffen – nicht nur für Kinder und Jugendliche in Uganda, sondern für uns alle“, schloß das Staatsoberhaupt seine Grußbotschaft. n https://www.kinderneinechance.at/
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