ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt 76 Tabelle 2: Regionaler Außenhandel 2023 und größtes Warenkapitel güter in Niederösterreich (Anteil: 21,2 %). In Wien waren ebenfalls pharmazeutische Er - zeugnisse import- (Anteil: 15,4 %) und ex - portseitig (Anteil: 31,2 %) am wichtigsten (siehe Tabelle 2). Wichtigster Handelspartner aller Bundesländer bleibt Deutschland Deutschland war auch im Jahr 2023, wie im Jahr zuvor, in Hinblick auf die Ein- und Ausfuhrwerte der mit Abstand bedeutendste Handelspartner für alle österreichischen Bundesländer. Während die meisten Bundesländer zum Teil kräftige Rückgänge mit diesem Nachbarland verzeichnen mußten, erzielte Salzburg ein leichtes importseitiges Plus (+0,7 %). Zweistellige Rückgänge bei den Importen aus Deutschland hatten Vorarlberg (-14,4 %), das Burgenland (-13,4 %) sowie Niederösterreich (-13,3 %). Bei den Exporten nach Deutschland konnten vor al - lem Wien (+7,2 %) und Tirol (+6,1 %) Steigerungen erzielen. Im Jahr 2023 kamen mehr als 40 % aller Einfuhren nach Salzburg aus Deutschland. Mit einem Anteil von knapp 34 % war Deutschland für Oberösterreich der mit Abstand wichtigste Exportpartner. Informationen zur Methodik, Definitionen Statistik Austria führt im Auftrag der Wirtschaftskammerorganisation und der neun österreichischen Landesregierungen seit dem Berichtsjahr 2010 eine Auswertung zur Regionalisierung des österreichischen Außen - handels nach Bundesländern durch. Dabei wird auf bestehende statistische Datenquellen zurückgegriffen, um durch Verknüpfung und Neuzuordnung auf Detailsatzebene statistisch zuverlässige regionale Außenhandelsdaten zu erhalten, die den Grundsätzen der amtlichen Statistik entsprechen. Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik (ITGS – International Trade in Goods Statistics) enthält Daten der mit der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten (Exrastat) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedsstaaten (Intrastat) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen Intrastat-Daten, die den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht er - hobene Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt in der Regel den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische Grenze überschritten wird. Die Regionalisierung der Außenhandelsdaten nach Bundesländern wird durch Verknüpfung mit weiteren statistischen Datenquellen (u. a. Konjunkturstatistik, Leistungsund Strukturstatistik) und durch Einbeziehung von Registerinformationen (u. a. Register der statistischen Einheiten) auf Detailsatzebene erzielt. n https://www.statistik.at »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt Österreichs Wettbewerbsfähigkeit herausgefordert 77 Ausgelöst durch die hohe Inflation in Österreich stiegen auch die Lohnstückkosten überdurchschnittlich, mit 23 Prozent um fünf Prozentpunkte mehr als im Euroraum. Österreich seit 2019 sehr erfolgreich beim Export von Waren und Dienstleistungen. Seit Beginn der Pandemie mußte Österreich bei den Lohnstückkosten innerhalb der Top zehn Länder des Euroraums [1] mit einem Anstieg von 23,4 Prozent (2024Q1 im Vergleich zu Ende 2019) die stärkste Erhöhung hinnehmen, fast zehn Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt des Euroraums oder Deutschland (15,4 Prozent), fast 15 Pro - zentpunkte mehr als etwa Italien. Der we - sentlichste Grund für den stärkeren Anstieg der Lohnstückkosten in Österreich war die höhere Inflation, die seit Beginn der Pandemie in Österreich mit 23 Prozent (Q2 2023 bis Q1 2024 im Vergleich zu 2019) um fünf Prozentpunkte höher ausfiel als im Euroraum. Einen kleinen Beitrag leistet auch der ge - ringere Reallohnrückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Euroraum, wo er vier Prozent betrug, wobei es vor allem in Italien zu deutlichen Reallohnverlusten kam, Deutschland mit zwei Prozent sich jedoch ähnlich wie Österreich entwickelte. Der Anstieg der Produktivität, der in Österreich mit drei Prozent etwas stärker ausfiel als im Euroraum (ein Prozent) konnte den großen Unterschied aufgrund der Inflation nicht ausgleichen. Stärkster Lohnstückkostenanstieg innerhalb des Euroraums für Österreich seit 2019 „Österreich mußte unter den Top-Euroländern den stärksten Anstieg der Lohnstükkkosten seit 2019 hinnehmen, hauptverantwortlich war dafür die höhere Inflation in Österreich“ meint Stefan Bruckbauer, Chef - ökonom der UniCredit Bank Austria. „Trotz des stärkeren Kostenanstiegs in Österreich stiegen vor allem die Exportpreise von Wa - ren und Dienstleistungen aus Österreich nicht stärker, somit konnten sogar Exportmarktanteile gewonnen werden, allerdings zu Lasten der Erträge, wobei vor allem die Industrie einen starken realen Gewinneinbruch hinneh - men mußte“, faßt Bruckbauer das Ergebnis einer UniCredit Bank Austria Analyse zu - sammen. Veränderung des Gewinns der Industrie* seit Ende 2019 (2024**, Veränderung in Prozent, vier Quartale Durchschnitt) Trotz starkem Anstieg der Kosten, unterdurchschnittlicher Anstieg der Exportpreise Trotz höchstem Anstieg der Lohnstück - kosten in Österreich im Vergleich zu den großen Euroländern erhöhten sich die Produzentenpreise (Verkaufspreise der Industrie) sowohl im Inland, aber vor allem auch im Ausland für Österreich deutlich geringer als bei den meisten anderen Euroländern. So stiegen die Produzentenpreise im Inland in Österreich seit 2019 um 35 Prozent, eine Er - höhung, die um vier Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des Euroraums lag und sogar sechs Prozentpunkte unter der Verteuerung in Deutschland. Mit 18 Prozent zeigten die Produzentenpreise österreichischer Waren im Ausland sogar den geringsten Preiseanstieg, insgesamt fiel jedoch der Preisanstieg im Ausland deutlich geringer aus als im Inland. Nimmt man die gesamte Preisentwick - lung der Exporte, also Waren und Dienstleistungen, zusammen so stiegen die Preise mit 18 Prozent im Durchschnitt im Geschäft mit dem Ausland in Österreich so gering wie kaum in einem anderen der größeren Euroländer, ähnlich wie Exporte aus Deutschland oder Italien, weniger stark als Exporte aus Spanien oder den Niederlanden. Nominell Real Quelle: Eurostat, UniCredit Research; * Bruttobetriebsüberschuß inklusive Abschreibungen, **2024 ist Q2 2023 bis Q1 2024 »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Exporterfolg Österreichs auf Kosten der Erträge Dementsprechend konnte Österreich auch seine Position im Export, zumindest im Vergleich zu anderen Euroländern seit Ende 2019 halten bzw. sogar ausbauen [2] . „Österreichs Exporte von Waren und Dienstleistungen sind seit 2019 mit 8,2 Prozent real stärker als etwa die Exporte aus Deutschland (1,4 Prozent) oder Frankreich (3,7 Prozent) gestiegen, lediglich Italien und Portugal hatten einen stärkeren Exportanstieg von Waren und Dienstleistungen unter den größeren Län - dern des Euroraums“, sagt Bruckbauer. Da der Anstieg der Lohnstückkosten für Österreichs Exportwirtschaft (Waren und Dienstleistungen) einer der stärksten war, und gleichzeitig sowohl die Produzentenpreise im Ausland als auch die gesamten Preise für Waren und Dienstleistungen im Export mit rund 18 Prozent ähnlich stiegen wie in anderen Euroländern, dürfte die Marge deutlich zu rückgegangen sein. Die Differenz aus An - stieg der Lohnstückkosten und der Exportpreise betrug in diesem Zeitraum -5,3 Prozentpunkte. „Jedes der Top 10 Länder des Euroraums mit Ausnahme von Österreich konnte seine Exportpreise stärker steigern als die Lohn-
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