ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt 54 Wer hat wen warum gewählt? Analysen und Motive Wer hat wen warum gewählt? Die ORF/Foresight/ISA-Wahlbefragung basiert auf telefonischen Interviews mit 1.239 Wahlberechtigten, die von 3. bis 8. Juni durchgeführt wurden. Sie liefert empirisch abgesicherte Antworten über Wahlmotive so - wie das Wahlverhalten ausgewählter Bevölkerungsgruppen. Sechs von zehn WählerInnen sagen, daß sie bei dieser Europawahl auch ein innenpolitisches Zeichen setzen wollten. Ebenso vie - le sahen die Wahl als Richtungsentscheidung über die Zukunft Europas. Im Vordergrund der Aufmerksamkeit standen die Themen Zuwanderung sowie Sicherheit und Krieg gefolgt von Umwelt-/ Klimaschutz und Wirtschaft. Das Thema Covid-Pandemie wurde hingegen im Wahlkampf kaum diskutiert. Verglichen mit der EU-Wahl 2019 waren die SpitzenkandidatInnen der Parteien diesmal als Wahlmotiv deutlich weniger wichtig. Die mediale Berichterstattung rund um Lena Schilling (eine Debatte um die junge Quereinsteigerin, die von den Grünen als Spitzenkandidatin nominiert wurde, hatte die Me - dien gefüllt, Anm.) hat rund ein Fünftel bei ihrer Wahl sehr oder ziemlich be einflußt. Überwiegend negatives Zeugnis für EU, aber kein Austrittswunsch Die Entwicklung der EU in den vergangenen fünf Jahren beurteilt knapp die Hälfte aller Befragten (48 %) negativ – das sind um zehn Prozentpunkte mehr bei der Europawahl 2019. Ein Sechstel (18 %) sieht eine positive Entwicklung, 29 % sagen, es hat sich nichts verändert. Einen Austritt Österreichs aus der EU befürworten nur 11 % aller Befragten (stimme sehr zu) – 63 % stimmen gar nicht zu. Wahlmotive FPÖ: EU-Kritik und Zuwanderungsthema 84 % der FPÖ-WählerInnen sehen die Entwicklung der EU negativ, 30 % befürwor - ten einen EU-Austritt sehr. Gefragt nach ihrem Hauptmotiv für die Wahl, nannten 40 % die Inhalte der Partei, wobei 71 % das Thema Zuwanderung im Wahlkampf „sehr häufig“ diskutiert haben, mit großem Abstand vor Sicherheit und Krieg (48 %). 13 % der FPÖ-WählerInnen sagen, daß für sie keine andere Partei wählbar war, für 10 % war Protest gegen österreichische In - nenpolitik das wichtigste Wahlmotiv. Alle © ORF / Foresight / ISA »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt 55 ÖVP: Sicherheit und Krieg wichtigstes Thema vor Wirtschaft und Zuwanderung ÖVP-WählerInnen nannten als wichtigstes Wahlmotiv neben Inhalten (28 %) und dem Stammwählermotiv (21 %) auch die bisherige Arbeit der Partei in der EU (8 %) bzw. in Österreich (7 %). Im Wahlkampf diskutierten sie besonders häufig über Sicherheit und Krieg (44 %), Wirtschaft (35 %) sowie Zuwanderung (34 %). SPÖ: Innenpolitisches Zeichen und breite Themen 63 % der SPÖ-WählerInnen sagen, daß sie bei dieser Wahl auch ein innenpolitisches Zeichen setzen wollten (nur bei den FPÖ- WählerInnen sind es mit 80 % noch mehr). Im Wahlkampf diskutierten sie besonders häufig die Themen Sicherheit und Krieg so - wie Zuwanderung (je 44 %), Umwelt-/Klimaschutz (41 %) sowie Sozialpolitik (39 %). Als Hauptgrund für ihre Wahlentscheidung nannten 33% Inhalte, 19 % das Stammwählermotiv. Neun Prozent sagten, daß für sie keine andere Partei wählbar war. Grüne: Positiver Blick auf EU und Klimathema 47 % der Grün-WählerInnen sehen die Entwicklung der EU positiv – deutlich mehr als bei den anderen Parteien. Als wichtigstes Wahlmotiv nannten 57 % grüne, wobei Um - welt-/Klimaschutz mit Abstand das wichtigste Thema war (52 % „sehr häufig“ diskutiert), gefolgt von Sicherheit und Krieg (36 %) sowie dem Erstarken nationalistischer Kräfte (34 %). NEOS: Inhalte und pro-europäische Haltung Auch für die NEOS waren die inhaltlichen Standpunkte der Partei das wichtigste Wahlmotiv mit Sicherheit und Krieg (45 % „sehr häufig“ diskutiert) gefolgt von Um - welt-/Klimaschutz (37 %), Zuwanderung (36 %) und dem Erstarken von nationalistischen Kräften (34 %) als wichtigsten Themen. 16 % nannten als Wahlmotiv, daß sie mit ihrer Stimme pro-europäische Parteien stärken wollten, für 12 % war keine andere Partei wählbar. Wahlverhalten nach Bevölkerungsgruppen Unterschiede nach Geschlecht und Alter Männer haben bei dieser Wahl häufiger FPÖ und NEOS gewählt – Frauen häufiger Grüne und SPÖ. (Bei der ÖVP gibt es nur geringe Unterschiede nach Geschlecht). Alle © ORF / Foresight / ISA »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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