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Ausgabe 211

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Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

ÖSTERREICH JOURNAL NR.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt 42 Foto: BMEIA / Michael Gruber MusikerInnen mit israelischen, arabischen und persischen Wurzeln spielen gemeinsam im Außenministerium. Gemeinsame Töne in AZeiten von Krieg und Konflikt m 10. Juni lud Außenminister Alexander Schallenberg zu einer Matinee über die verbindende Kraft der Musik und ihren Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben. Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Pa - lais Niederösterreich stand ein Konzert von fünf MusikerInnen mit israelischen, arabischen und persischen Wurzeln, allesamt Mitglieder des West Eastern Diwan Orchestra von Da niel Barenboim. Der Philosoph Konrad Paul Liessmann sprach über Überlegungen zur universellen Fähigkeit von Musik, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Le bensweise zusammenzubringen. Angesichts der weltweiten Krisen- und Konfliktherde und mit besonderem Blick auf die Lage im Nahen Osten sei es wichtig, sich auf vertraute Orientierungen verlassen zu können und auch neue Quellen der Hoffnung zu suchen: „Das Trauma des Terrors vom 7. Oktober und das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza sind so groß, daß man meinen könnte, daß es unmöglich wäre, wieder Gemeinsames zu finden. Aber das darf uns nie ab - schrecken: Dialog und Diplomatie müssen wieder Raum finden“, so der Außenminister. Die fünf Musikerinnen und Musiker entstammen der Schule von Daniel Barenboim, der vor 25 Jahren Kinder aus Kriegsregionen zum West Eastern Diwan Orchestra eingeladen hat. Unter der Leitung des arabischstämmigen Israeli, Yamen Saadi, spielten sie heu - te das Klarinettenquintett von Mozart. Foto: BMEIA / Michael Gruber v.r.: Philosoph Konrad Paul Liessmann, Außenminister Alexander Schallenberg, Helga Rabl- Stadler,Sonderberaterin für Auslandskultur im BMEIA, und „Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß Kunst und Kultur gerade jetzt ein wesentliches Vehikel sein müssen, um in fordernden Zeiten im Gespräch zu bleiben, Dialogkanäle offen zu halten, das menschliche Wort nicht versiegen zu lassen. Unser Quintett lebt heute im Kleinen vor, daß trotz unterschiedlicher Herkunft mit Respekt vor dem Andersdenkenden ein gemeinsamer Klang entstehen kann“, sagte der Außenminister in seiner Rede. Im Vortrag unter dem Titel „Der Bogen über dem Abgrund – über die verbindende »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Kraft der Musik“ betonte Philosoph Konrad Paul Liessmann, daß die Kunst zwar nicht vermöge, die großen Probleme unserer Zeit alleine zu lösen. Sehr wohl aber spanne sie mitunter einen zarten Bogen der Einfühlung und Anteilnahme über die Abgründe des Menschlichen. Die seit 2007 im Außenministerium be - stehende Task Force „Dialog der Kulturen“ nutzt neben dem interreligiösen und interkulturellen Dialog Kunst und Musik als Instrument der Verständigung und zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens. n

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt 43 Stellvertretender Premierminister Kirgisistans in Wien Außenminister Alexander Schallenberg empfing am 11. Juni zum ersten Mal den kirgisischen stellvertretenden Premiermi - nister und Minister für Wasserressourcen, Landwirtschaft und verarbeitende Industrie, Bakyt Torobaev, in Wien. Gerade mit Blick auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Vertiefung der Be - ziehungen zu den zentralasiatischen Staaten unerläßlich. Der Fokus des heutigen Treffens lag daher besonders auf dem Ausbau der bilateralen Partnerschaft, etwa im Bereich der Wirtschaft. Zwischen Österreich und Kirgisistan besteht ein großes Interesse an der Stärkung der bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen, speziell im Energiesektor. Die große De - legation, mit der Kirgisistan nach Österreich gekommen ist, ist daher Ausdruck des Po - tentials zwischen diesen beiden Ländern: „Für die EU und Österreich eröffnen sich neue Chancen der Zusammenarbeit mit zentralasiatischen Staaten und diese muß vor al - lem angesichts der russischen Aggression in der Ukraine unbedingt gestärkt werden. Die große und hochrangige Delegation aus Kirgisistan zeigt, daß die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Kirgisistan im Auftrieb sind“, bekräftige Außenminister Schallenberg. Österreichische Unternehmen, wie An - dritz, Voith und Hydro, sind weltweit führend im Bau und im Betrieb von Wasserkraftanlagen und bieten bereits jetzt viel Expertise in der Region. Gerade für den ge - planten Bau des Kambarata-1 Damms in Kir - gistan ist daher eine Beteiligung österreichischer Firmen eine große Chance für die ös - terreichisch-kirgisischen Beziehungen. Zu - dem besteht auch im Bereich Infrastruktur, Transport und im Gesundheitswesen weiteres Potential für vermehrte Zusammenarbeit. n Österreich felsenfest an der Seite der ukrainischen Bevölkerung Seit Februar 2022 dauert der brutale An - griffskrieg Rußlands gegen die Ukraine schon an. Mit seinem Einmarsch in das souveräne Nachbarland Ukraine tritt Putin nicht nur das Völkerrecht mit Füßen, sondern hat auch eine akute humanitäre Krise und die größte Vertriebenenbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg vom Zaun gebrochen. Verschärft wird die dramatische Situation in der gesamten Ukraine durch eine sy - stematische, unablässige Zerstörung der Foto: BMEIA / Michael Gruber Am 11. Juni emfping Außenminister Alexander Schallenberg eine kirgisische Delegation in Wien – im Bild mit dem kirgisischen stellvertretenden Premiermi nister, Bakyt Torobaev lebensnotwendigen Infrastruktur durch Rußland. Österreich steht felsenfest an der Seite der ukrainischen Bevölkerung und hilft seit Tag eins mit umfangreicher Humanitärer Hilfe. Diese wird nun um weitere zehn Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) des Außenministeriums aufgestockt. Damit beläuft sich Österreichs staatliche Hilfe nunmehr auf mehr als 250 Millionen Euro. „Seit über 120 Wochen hagelt es russische Raketen und Drohen auf ukrainische Zivilisten, Millionen von Menschen mußten fliehen, junge Männer sind seit über zwei Jahren im Kriegseinsatz für ihre Heimat. Und ein Mann trägt dafür die Verantwortung: Putin, der diesen Angriffskrieg in einem im - perialistischen Wahn vom Zaun gebrochen hat. Er hat es auch in der Hand, ihn noch heute zu beenden: Indem er all seine Truppen aus der Ukraine abzieht und die Angriffe einstellt. Die Menschen in der Ukraine brauchen auch im dritten Kriegsjahr unsere Unterstützung und wir helfen mit weiteren 10 Millionen Euro an humanitärer Hilfe“, be - tonte Außenminister Alexander Schallenberg. Laut Angaben der Vereinten Nationen be - nötigen über 14 Millionen Menschen in der Ukraine zum Überleben akut humanitäre Hilfe, darunter über drei Millionen Kinder. Fast sechs Millionen Menschen haben seit Beginn der russischen Aggression Zuflucht jenseits der Landesgrenzen gesucht, wobei Moldau gemessen an der Bevölkerungszahl die meisten Vertriebenen aufgenommen hat. Das Land steht mit der Aufnahme von mehr »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at als 130.000 Menschen vor enormen logistischen und finanziellen Herausforderungen. „Putins brutaler, völkerrechtswidriger Angriffskrieg zielt darauf ab, die ukrainische Bevölkerung zu zermürben, die Ukraine und lebensnotwendige Infrastruktur zu zerstören und die europäische Staatengemeinschaft zu spalten. Das lassen wir nicht zu. Österreich steht seit Beginn des Angriffs an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer – mit 250 Mio. Euro hat Österreich bereits geholfen, das Leid im Land zu lindern, die Schutzsuchenden in den Nachbarstaaten zu unterstützen und Aufbauarbeit zu ermöglichen. Wir danken den Österreicherinnen und Österreichern für ihre Hilfsbereitschaft. Heute können wir neuerlich 10 Mio. Euro Unterstützung aus dem von uns vervielfachten Auslandskatastrophenfonds ankündigen. 6 Mio. Euro davon gehen an Nachbar in Not. Österreichische Hilfsorganisationen wie Caritas, Rotes Kreuz, Care, Hilfswerk International und vielen anderen konnten im Rahmen der Aktion Nachbar in Not mit Spenden von Privaten und öffentlichen Mitteln bereits zahlreiche vorbildliche Hilfsprojekte aufbauen und können dies nun fortsetzen. Mit diesem Geld bekommen Menschen medizinische Versorgung, werden mit Lebensmitteln und Trinkwasser unterstützt und Unterkünfte bereitgestellt – vor allem auch für Frauen, so wie für ältere Personen und Menschen mit Behinderungen. Diese niederschwellige Hil - fe zeigt auch in der Ukraine die fortgesetzte Hilfsbereitschaft und Solidarität mit der Ukraine aus Österreich, und ist auch deswegen umso wichtiger“, erläuterte Vizekanz - ler Werner Kogler.

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