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Ausgabe 211

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

ÖSTERREICH JOURNAL NR.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt / Burgenländische Gemeinschaft 62. Picnic in Moschendorf AuslandsburgenländerInnen feierten im Südburgenland Heimatverbundenheit und Zusammenhalt 112 Foto: BG / Gerger v.l.: Edi Nicka, Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft, der Zweite Prä sident des Burgenländischen Landtags Wal ter Temmel, Stefanie Weber, Miss Burgenland New York, die Abgeordnete zum Burgenländischen Landtag Ve rena Dunst und der Bürgermeister der Gastgebergemeinde Thomas Behm Am 7. Juli besuchten wieder viele Gäste aus Amerika das traditionelle „Picnic“ der Burgenländischen Gemeinschaft (BG) im Weinmuseum Moschendorf. In diesem Jahr stand Stefanie Weber, die Miss Burgenland New York 2024, mit ihrer Familie im Mittelpunkt des Auslandsburgenländer-Treffens. Ihre Großmutter kam aus Reinersdorf im Be zirk Güssing, ihr Großvater Fred Miehl, der mit zwölf Jahren mit seiner Familie nach Amerika auswanderte, stammt aus Jabing. Viele hochrangige Gäste Edi Nicka, Präsident der BG, konnte viele hochrangige Gäste in Moschendorf begrüßen, allen voran den Ehrenpräsidenten und Gründer der BG, Prof. Walter Dujmovits – der feierte tags zuvor seinen 92. Geburtstag, die Abgeordnete zum Burgenländischen Landtag Ve rena Dunst in Vertretung von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, den Zweiten Prä sidenten des Burgenländischen Landtags Walter Temmel, Bürgermeister Thomas Behm (Moschendorf) und Astrid Fixl- Pummer, die als Abgesandte der Österreichischen Wirtschaftskammer im Vor stand des Auslandsös terreicher Weltbunds vertreten ist, mit ihrem Gatten. Foto: BG / Gerger Edi Nicka nutzte die Gelegenheit, sich bei Gemeinden, Abgeordneten, Ge schäfts leuten und Privatpersonen auch für die fi nanzielle Unterstützung bedanken, nicht zu letzt auch bei VertreterInnen der Presse. „Zahlreiche Burgenländerinnen und Burgenländer haben in der Vergangenheit aus http://www.burgenlaender.com/ verschiedenen Gründen ihre Heimat verlassen und sich fern der Heimat eine neue Existenz aufgebaut. Trotz der geografischen Ferne tragen sie immer noch ihre alte Heimat im Herzen und sind treue Burgenländer geblieben. Um ihnen das Gefühl zu vermitteln, nicht vergessen zu werden, wurde 1956 v.l.: Opa Fred Miehl, Nathan Weber, Andreas und Johannes Weber, Nicole Weber, Miss Burgenland NY Stefanie Weber und Klaus Weber

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt / Burgenländische Gemeinschaft 113 die ,Burgenländische Gemeinschaft‘ gegründet, die ich Ihnen heute etwas näher vorstellen möchte“, so Nicka. Die Anfangsjahre des jungen Burgenlandes seien geprägt von Armut und wirtschaftlicher Not gewesen. Getrieben von Verzweif - lung und Hoffnungslosigkeit wagten viele Menschen die Reise über das weite Meer und fanden vor allem in Amerika eine neue Heimat. Sie waren willkommene Einwanderer, die sich mit einem festen Glauben und zwei starken Händen fern der Heimat ein neues Leben aufbauten. „Das Burgenland ist das bedeutendste Auswandererland Österreichs und nimmt in der gesamteuropäischen Auswanderung einen Spitzenplatz ein. In mehreren Auswanderungswellen machten sich zigtausende Burgenländer auf die Reise über den großen Teich, um sich vor allem in Amerika ein neues Leben aufzubauen. Sie waren keine Flüchtlinge, die illegal in ein fremdes Land eindrangen, sondern sie waren Auswanderer, die ordnungsgemäß in ein Land einwanderten, in das sie gerufen wurden. „Durch die Bereitschaft, sich so rasch wie möglich, vor allem durch Erlernen der Sprache des Gastlandes und durch harte Arbeit, zu integrieren, waren sie immer gern gesehene Gäste. Als 1957 der damalige Landeshauptmann des Burgenlandes, Johann Wagner aus Stegersbach, den Bürgermeister von Chicago, wo einst mehr als 30.000 Burgenländer lebten, besuchte, sagte dieser: ,Die Burgenländer sind brave und fleißige Leute. Ich wollt‘, ich hätte mehr Burgenländer in meiner Stadt, dann hätte ich mehr Freude und weniger Sorgen!‘“, erzählte Nicka. Um sich das Überleben fern der Heimat zu sichern, bemühten sie sich so bald wie möglich in die amerikanische Gesellschaft zu integrieren, was ihnen vor allem durch das rasche Erlernen der Sprache und der bedingungslosen Respektierung aller Gesetze des Gastlandes schnell gelang. Sie wurden gute Amerikaner, blieben aber immer treue Burgenländer. Heute hat sich die einst so starke Community der Burgenländer im Schmelztiegel der pulsierenden Stadt fast aufgelöst. Die noch übrig geblieben sind, tragen aber immer noch ein Stück Burgenland in ihrem Herzen und sind treue Burgenländer geblieben. Eine gelungene Integration in die amerikanische Gesellschaft also, wie sie sich jedes Land, auch Österreich, nur wünschen kann. „Ich bin überrascht und beeindruckt, mit welcher Intensität sich unsere Freunde und Partner in Übersee mit dem Burgenland heu - Foto: BG / Gerger Foto: Landesmedienservice Burgenland v.l.: Edi Nicka, Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft, Stefanie Weber, Miss Burgenland New York, und Rudy Drauch te noch beschäftigen“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vergangenes Jahr nach der Rückkehr von der beeindruckenden Reise zu den BurgenländerInnen in Amerika, die von der BG hervorragend vorbereitet wurde. Diese Reise „kann ein Auftakt für ein neues Kapitel der Kontaktpflege mit unseren Landsleuten in Amerika sein. Dabei darf eine Kosten-Nutzung Ab wägung nicht im Vordergrund stehen. Denn jeder ausgegebene Euro, der die Heimatverbundenheit stärkt und fördert, ist ein gut investierter Euro“, erinnerte Nicka. „Denn wenn bei einem Burgenländerball, dem Ka tharinenball des ,First http://www.burgenlaender.com/ Burgenländer Austria SC of New York‘ mitten in New York mehr als 400 Gäste, die sich heute noch mit dem Burgenland verbunden fühlen, anwesend sind, dann spürt man, daß Heimatverbundenheit ein Gefühl ist, das tief in uns verwurzelt ist. Es ist nämlich die Heimatliebe, die alle Burgenländerinnen und Burgenländer, wo immer sie auch verstreut leben, heute noch verbindet“, so der Präsident der BG. „Diese Heimatverbundenheit ist die Liebe und Zu gehörigkeit zu unserer Heimat, die uns prägt und uns ein Gefühl von Identität und Ge meinschaft vermittelt. Um diese Verbundenheit zur alten Heimat zu Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anläßlich seiner Reise zu den BurgenländerInnen in Amerika; im Bild mit (v.r.): Julia Doskozil, Anita Walthier, Vorsitzende der Burgenländischen Gemeinschaft in Chicago, und Emmerich Koller, der seine Auswanderung in die USA in eine Biographie goß („Über die Grenzen“, ISBN 978-3-99016-159-3)

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