ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt / PaN 110 ich im Hörsaal stehe, zu wenig. Schon früh begann ich mit einem Ausgleichssport. In der Mittagspause, wenn andere Kollegen zum Mit tagessen gingen, lief ich zehn Kilometer und aß ein Mittagsbrot später am Schreibtisch. Viele Marathonläufe (Wien, Wachau, Venedig) machten meine Kniegelenke kaputt und so wechselte ich zum Radfahren“, er - zählt Johann Günther, „und das in ähnlicher Intensität. Schließlich legte ich fast alle Wege des täglichen Lebens mit dem Rad zurück: zum Einkaufen, zu Besprechungen und auch aus sportlichen Überlegungen.“ Er lebt mit seiner Frau ge meinsam in der Hin terbrühl im Wienerwald, wo er die Frische der Natur nutzt, um den Ozongehalt seines Körpers re - gelmäßig aufzufrischen. Er ist nach wie vor mit universitären Aufgaben befaßt, etwa für die Donauuniversität Krems, wo er sich dem Verständnis für internationale Gepflogenheiten von StudentInnen aus dem Ausland widmet. Im Fahrradgewand beim Heiligen Vater in Rom Seine Freizeit verbringt er natürlich am Fahrrad, einmal im Jahr legt er dann beeindruckende Strecken zurück. Er hat Österreich gequert und ist von Bregenz bis Bratislava geradelt; seine längste Strecke von 8000 Kilometern durch zehn Länder legte er von der Südküste Siziliens bis zum Nordkap in Norwegen zurück. Und diese Reise bot eine besondere Überraschung für ihn: er schrieb an „Papst Franziskus, Vatikan, Rom, Italien“, daß er mit dem Rad „vorbeikomme“ und es ihm eine große Ehre wäre, ihn, den Heiligen Vater, zu treffen. Seine Ehefrau fand diese Idee verrückt, aber der Papst schrieb zurück und bot ein kurzes Gespräch an. Als Radfahrer war er aber nicht schön angezogen und konnte für diesen Termin natürlich keinen Anzug in den Radtaschen mitnehmen. Das teilte er dem Papst auch in einem Antwortbrief mit. Wie sich dann bei der Audienz herausstellte, imponierte den Heiligen Vater die Sportkleidung mehr als die schwarzen Anzüge anderer Audienzgäste. Reise zu »seiner« Universität in den Kosovo Im heurigen Urlaub besuchte er seinen früheren Arbeitsplatz im Kosovo und legte damit 1150 Kilometer mit seinem Fahrrad zurück. Von Wien über Bratislava, Budapest, Novi Sad, Belgrad nach Pristina. Es war eine Rückkehr zu alten Freunden und Kollegen. „Vier Jahre war ich im Rahmen eines EU- Projekts im Kosovo nach dem Krieg mit dem Foto: privat Foto: privat Foto: privat 2010: Eröffnung der University of Buraimi mit der Ministerin für Higher Eductaion Rawiya Al Busaidi. Sie war die erste weibliche Ministerin im Sultanat Oman. (PhD in Harvad!) 2014: Mit Studierenden vor der Eremitage in Sankt Petersburg 2015: Internationale und chinesische Studierende der von Günther im Rahmen der IAFeS (Internationale Association for eScience) organisierten Summer University an der Jianghan University in Wuhan, China PaN – Partner aller Nationen – https://www.dachverband-pan.org/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 211 / 31. 07. 2024 Österreich, Europa und die Welt / PaN 111 Aufbau des Universitätssystems beschäftigt. Von Gesetzen über Organisationen wie dem Akkreditierungsrat oder der Forschungsförderung reichte das Aufgabengebiet. Auch wurden kosovarische Wissenschaftler gefördert und zu Doktoratsstudien in andere Länder geschickt, um letztendlich an der eigenen Universität eine Lehrstelle zu übernehmen“, so Johann Günther. „Viele der damaligen Mitarbeiter des Projekts haben später Karriere gemacht. So ist Fidan Hamiti be - reits seit über zehn Jahren Personalchef der Universität Pristina und Jehona Lushaku ist Vizebürgermeisterin der Hauptstadt Pristina, wo sie für das Bildungswesen zuständig ist.“ Alle traf er wieder. Diesmal aber in Fahrradkleidung. Es gab auch ein Wiedersehen mit Dodë Gjergji, dem Bischof des Kosovo, für den er eine Spendensammlung organisiert hatte, um eine Statue für die neugebaute Ka thedrale zu finanzieren. Daß jemand mit dem Fahrrad von Wien in den Ko sovo kommt, war für alle eine Be - sonderheit. Wahrscheinlich war er der erste, der die se Strecke zurück gelegt hat – und so widmete das staatliche Fernsehen eine kleine Dokumentation seiner wichtigen Arbeit für den Kosovo – ein besonderes Zeichen der Wertschätzung. Und in den Hauptabendnachrichten berichtet man, daß Jo hann Günther mit dem Rad ins Land gekommen war. Bewundernswerte Kondition Sein derzeitiges (Haupt-)Fahrrad ist vier Jahre alt und hat bereits über 30.000 Kilometer am Tachometer. Im Laufe der Jahre gab es aber schon mehrere Räder. Seit einem Herzinfarkt im Jahr 2016 funktioniert nur mehr ein halber Herzmus - kel, was ihn jedoch nicht davon abhalten konnte, seine sportliche Kondition wieder aufzubauen. Durch regelmäßiges und konsequentes Training erreicht er aber bei der Er - gometrie-Messung immer noch 200 Prozent eines gesunden Gleichaltrigen. Vorsichtshalber bewältigt er jetzt aber viele Strecken – vor allem bergige – mit einem eBike. Autor mehrerer Bücher Wie so oft bei derart engagierten Menschen, stellt sich auch bei Johann Günther die Frage: wie schafft er es, neben all seinen Verpflichtungen, mehrere Bücher aus eigener Feder veröffentlicht zu haben? Ein Blick in seine Internetpräsenz zeigt rund 20 Titel, die er selbst verfaßt hat, und bei einigen hat er als Herausgeber fungiert. n https://johannguenther.at/ Foto: privat Foto: privat Foto: privat 2018: Johann Günther mit Papst Franziskus, bei dem er mit dem Rad „vorbeikam“ … … in einer kurzen Dokumentation im staatlichen Fernsehen des Kosovo … … und mit Dodë Gjergji, dem Bischof des Kosovo PaN – Partner aller Nationen – https://www.dachverband-pan.org/
Ausg. Nr. 211 • 31. Juli 2024 Das
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