ÖSTERREICH JOURNAL NR. 208 / 05. 10. 2023 Österreich, Europa und die Welt 36 Foto: BMEIA/ Michael Gruber Am 4. September eröffnete Außenminister Alexander Schallenberg die Botschafterkonferenz 2023 in Wien. Seit der Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes vor genau drei Jahren haben mehr als 31.000 Personen eine solche Anzeige gelegt. An österreichischen Botschaften und Konsulaten in aller Welt, oftmals der erste Kontakt mit dem „offiziellen Österreich“, wurden seither bereits mehr als 23.000 neue österreichische StaatsbürgerInnen begrüßt. Österreichs Vertretungen sind somit die Erstanlaufstelle für InteressentInnen. Sie be - raten, begleiten und betreuen die neuen StaatsbürgerInnen, wenn sie Staatsbürgerschaftsnachweise und Reisepässe beantragen oder konsularische Hilfe in Anspruch nehmen. Jeden Monat erreichen rund 400 neue Anfragen Österreichs Botschaften und Konsulate. Die meisten Anzeigen verzeichnen die Vertretungen in Israel, im Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, Argentinien und anderen Ländern in Nord- und Südamerika. Gut die Hälfte der neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ist unter 35 Jahre alt. n Foto: BMEIA/ Michael Gruber An der Eröffnung der Botschafter:innenkonferenz nahm zudem der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba per Videozuschaltung teil. »Botschafter:innenkonferenz und Auslandskulturtagung in Wien Am 4. September begrüßte Außenminister Alexander Schallenberg Österreichs BotschafterInnen zur diesjährigen „Botschafter:innenkonferenz“ des Außenministeriums, die bis einschließlich 8. September in Wien stattfand. Bei der einwöchigen Konferenz kamen die LeiterInnen der österreichischen Botschaften und Ständigen Vertretungen zusammen, um den Austausch untereinander und mit den KollegInnen in Wien zu intensivieren. Darüber hinaus standen Vorträge sowie Treffen mit dem Bundespräsidenten, dem Nationalratspräsidenten, dem Bundeskanzler, weiteren Regierungsmitgliedern sowie mit VertreterInnen der heimischen Wirtschaft auf dem Programm. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich gerade bei Kriseneinsätzen sehr bewährt: Sei das bei den Waldbränden auf Rhodos oder bei den Überflutungen in Slowenien. Jeder dieser Einsätze stärkt unsere Wahrnehmung in Österreich. Und ich möchte an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter danken, die an diesen Einsätzen beteiligt waren“, ließ der Außenminister einen ereignisreichen Sommer Re - vue passieren. An der Eröffnung nahm zudem der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba per »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Videozuschaltung teil. Im Austausch unterstrichen Schallenberg und sein ukrainischer Amtskollege das enge Verhältnis zwischen den beiden Staaten sowie Österreichs unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine im Lichte der russischen Aggression. „Der Wind, der uns seither entgegenweht ist rauer, denn wir leben in einer Zeit zwischen den Zeiten: Die alte Weltordnung ist untergangen, die neue noch nicht geboren. Gleichzeitig haben die letzten 18 Monate aber gezeigt, daß wir resilienter, stärker und flexibler sind, als wir dachten. Das stimmt mich zuversichtlich. Die Zukunft wird herausfordernd sein, doch wir sind stärker und widerstandsfähiger“, so Schallenberg. Kuleba bedankte sich in seiner Videoansprache für Österreichs Unterstützung im
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 208 / 05. 10. 2023 Österreich, Europa und die Welt 37 Foto: BMEIA/ Michael Gruber Am 5. September nahm Außenminister Alexander Schallenberg an der Auslandskulturtagung anläßlich der Botschafterkonferenz in Wien teil. russischen Angriffskrieg. Seit Februar 2022 habe Österreich bewiesen, daß Neutralität ak - tiv, mitfühlend und moralisch richtig sein könne. Zugleich hob er Österreichs beträchtliche finanzielle und humanitäre Unterstützung für die Ukraine hervor. Bei seiner Eröffnungsrede thematisierte Schallenberg weiter den geopolitischen Einfluß der EU auf die Welt und hob dabei Ös - terreichs Einsatz für eine regelbasierte Weltordnung hervor. Diese ist besonders für die österreichische Exportwirtschaft und deren Innovationskraft essentiell. Vor diesem Hin - tergrund spielt die Arbeit des Außenministeriums und der BotschafterInnen rund um die Welt eine besondere Rolle. „Unsere Botschafterinnen und Botschafter sind Österreichs Augen und Ohren in der Welt. Sie sind Türöffner für die heimische Exportwirtschaft, vertreten Österreichs Inter - essen im Ausland und leisten so einen wichtigen Beitrag, um unseren Wohlstand und österreichische Arbeitsplätze zu sichern“, hielt Schallenberg fest. Ein weiteres zentrales Thema der Konferenz war „Tech Diplomacy“, da neue Technologien in der Diplomatie immer stärker an Bedeutung gewinnen. So beeinflussen etwa Cyberkriminalität, Desinformationskampagnen, Künstliche Intelligenz und ein harter Wettbewerb um einen Technologievorsprung zwischen den Wirtschaftsmächten die tägliche Arbeit von DiplomatInnen. Deshalb dis - kutierten bei der Paneldiskussion zu „Tech Diplomacy als Zukunftsfeld der österreichischen Außenpolitik“ österreichische BotschafterInnen über die Herausforderungen und Chancen durch neue Technologien. Auch über die Konferenz hinaus steht das Außenministerium in dieser Hinsicht ganzjährig im lebhaften Austausch mit VertreterInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie Forschung und begleitet aktiv Regulierungsprozesse in multilateralen Foren, etwa zum Thema Cyberkriminalität und Künstliche In - telligenz. 50 Jahre Auslandskultur Beim Empfang der diesjährigen Auslands - kulturtagung am 5. September wurden 50 Jahre Auslandskultur im Außenministerium gefeiert und neue Impulse im Rahmen der Initiative „Imagine Dignity“ gesetzt. „Ich betone immer wieder, daß die Auslandskulturpolitik ein wesentlicher Teil unserer internationalen Soft Powers ist, mit der wir weltweit Türen öffnen können. Sie ist somit integraler und unverzichtbarer Teil der österreichischen Außenpolitik. Und ich bin überzeugt, daß Kunst und Kultur in den nächsten Jahren ein wesentliches Vehikel sein werden, um auch im schwierigen geopolitischen Um - feld im Gespräch zu bleiben und Dialogkanäle offen zu halten“, unterstrich der Außenminister die außenpolitische Bedeutung von Kunst und Kultur bei der Eröffnung des Empfanges. „Die geistige Resilienz, die wir jetzt brauchen, ist ohne Kunst undenkbar. Dabei darf es uns aber nicht nur egoistisch um un sere eigene Widerstandsfähigkeit ge - hen, son dern auch um die Resilienz genau jener Künstlerinnen und Künstler, die unter be sonders schwierigen Lebensumständen zu leiden haben. Es ist für uns daher eine Selbstverständlichkeit, daß wir bewußt seit Kriegsausbruch die Unterstützung von Kunstund Kulturschaffenden aus der Ukraine intensiviert haben“, betonte Schallenberg. So unterstützt das Außenministerium bedrohte Kunstschaffende mit diversen Initiativen im In- und Ausland, darunter die Ko - operation „State of the ART(ist)“ mit Ars Electronica oder das neue „Artists Solidarity Programme“ mit Stipendien für Kulturschaffende, deren künstlerische Existenz unmit - telbar bedroht ist. Das im Außenministerium etablierte „Ukraine Office Austria“ arbeitet zudem an kulturellen Aktivitäten in Österreich und der Ukraine. „Wir begehen heuer 50 Jahre internationale Kulturarbeit des Außenministeriums – ein halbes Jahrhundert. Dennoch ist unsere Auslandskulturarbeit nicht gefährdet, in eine Midlife-Crisis zu verfallen. Ganz im Gegenteil! Wir können stolz sein, auf das was wir hier im Außenministerium leisten und für all die Kreativität, die in der Kultursektion vorhanden ist“, so der Außenminister zum diesjährigen Jubiläum und den neuen Schwerpunkten der Auslandskultur. Im Jahr 2023 feiert das Außenministerium ein halbes Jahrhundert internationale Kulturarbeit für Österreich. Mit dem Kernprojekt des Jubiläums – der „Imagine Arts & Ideas Initiative“ – rückt das Thema Zu - kunftskultur zunehmend ins Zentrum der Ar - beit. In diesem Kontext wurde gemeinsam mit dem MuseumsQuartier der öffentliche Salon Zukunftskultur „Die Kunst der Regeneration – The Art of Regeneration“ veranstaltet. Mit Podiumsgesprächen, Diskussionen und Keynotes wurde dabei das Potential von Regeneration für Kunst und Kultur erörtert: Im Dialog mit nationalen und internationalen ExpertInnen sowie KünstlerInnen aus verschiedenen Bereichen wurden Denkanstöße zur Verbindung von Kunst und Kultur mit aktuellen Themen wie Artensterben, Klimawandel oder Künstlicher Intelligenz gesetzt. Im Einklang mit dem Bemühen um eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltigere Kultur- und Projektarbeit wurde die dreitägige Auslandskulturtagung auch dieses Jahr wieder als „Green Event“ zertifiziert und durchgeführt. n »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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