ÖSTERREICH JOURNAL NR. 208 / 05. 10. 2023 Österreich, Europa und die Welt 18 Delegation aus China bei Zweiter Nationalratspräsidentin Doris Bures Eine chinesische Parlamentarier-Delegation, die sich zwei Tage in Österreich aufhielt, wurde am 21. September von Zweiter Nationalratspräsidentin Doris Bures im Hohen Haus empfangen. Gerade in weltpolitisch schwierigen Zeiten seien persönliche Treffen von großer Bedeutung, betonte Bu - res, die sich für einen weiteren Ausbau der bilateralen Kontakte mit China aussprach. Sie verwies dabei nicht nur auf das 50-Jahre Jubiläum der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, sondern auch auf die seit 2018 bestehende „Freundschaftlich Strategische Partnerschaft“. Die Delegation unter der Leitung der Vorsitzenden des Verfassungs- und Justizaus - schus ses des 14. Nationalen Volkskongresses, Chunying Xin, interessierte sich vor allem für die Arbeitsweise des österreichischen Parlaments, den Gesetzgebungsprozeß sowie das Rechtssystem. Im Anschluß an das Treffen mit Bures stand noch ein Ge spräch mit österreichischen Abgeordneten, die Mitglieder des Justiz- und des Verfassungsausschusses sind, auf dem Programm. n Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner Gruppenfoto mit der Vorsitzenden des Verfassungs- und Justizausschusses des 14. Natio - nalen Volkskongresses Chunying Xin (3. v.l.) und der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (4 v.l.) und Mitgliedern der Delegation Interparlamentarische Weltraumkonferenz Nachdem Österreich vor drei Jahren die Vollmitgliedschaft bei der Europäischen Interparlamentarischen Weltraumkonferenz (EISC) erhielt, führt es nun deren Vorsitz unter dem Motto „Raumfahrt zur Unterstützung des grünen Wandels in einer sich entwickelnden Weltraumwirtschaft“. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, EISC-Vorsitzende Maria Theresia Niss und Josef Asch - bacher, Generaldirektor der Europäische Weltraumagentur (ESA), eröffneten am 25. September die 25. Sitzung der EISC im neu renovierten Parlamentsgebäude. Alle drei zeigten sich einig, daß Europa im globalen Wettrennen in den Weltraum nicht zurück - fallen dürfe. Im Anschluß beschäftigen sich Vorträge und Diskussionsrunden mit Europas Beitrag zur Erschließung des Weltraums und den Chancen einer sich entfaltenden Weltraumwirtschaft. Sobotka: Europa muß zu anderen großen Akteuren im Weltraum aufschließen Für den österreichischen Nationalrat sei es eine große Ehre, im dritten Jahr seiner Vollmitgliedschaft den Vorsitz der EISC zu übernehmen und die Plenarkonferenz 2023 im neu renovierten Parlamentsgebäude abhalten zu dürfen, erklärte Sobotka in seinen Begrüssungsworten. Es sei ein „schöner Zufall“, daß der Vorsitz mit dem zwanzigjährigen Be - stehen des in Wien ansässigen Europäischen Instituts für Weltraumpolitik (ESPI) zusam - menfalle, das auf Initiative der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der öster- Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser Plenarsitzung der European Interparliamentary Space Conference (EISC) im neu renovierten Parlamentsgebäude »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 208 / 05. 10. 2023 Österreich, Europa und die Welt 19 Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser Nationalratsabgeordnete Therese Niss, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Eleonore Gewessler und ESA-Direktor Josef Aschbacher reichischen Weltraumagentur gegründet wur - de. In Sache Raumfahrtpolitik stehe Europa vor der Herausforderung, zu den anderen großen Akteuren im Weltraum wie den Vereinigten Staaten, Rußland und China aufzuschließen, führte Sobotka aus. Es gehe dar - um, Europas Einflußbereich strategisch zu behaupten und die europäischen Wirtschaftsund Industriepartnerschaften im Raumfahrtsektor weiter zu stärken. So seien die Satelliten, die die EU in die Umlaufbahn schicke, für Millionen von BürgerInnen in vielen Bereichen des täglichen Lebens unverzichtbar. In diesem Zusammen - hang hob Sobotka den bevorstehenden Start des fünften österreichischen Satelliten, Pretty, vom Weltraumbahnhof Korou (Französisch- Guayana) am 4. Oktober dieses Jahres hervor. Dieses Projekt stehe in engem Einklang mit den Prioritäten des österreichischen Vorsitzes der EISC: mit weltraumgestützten Da - ten den grünen Wandel zu unterstützenund gleichzeitig Europas Beitrag zur Kommerzialisierung des Weltraums zu fördern. EISC-Vorsitzende Niss über das wirtschaftliche Potential der Weltraumindustrie Auch in einer sich ständig wandelnden Welt mit vielen Herausforderungen, gebe es bedeutende Möglichkeiten, Europas Zukunft zu gestalten, konstatierte EISC-Vorsitzende Maria Theresia Niss. Und der heutige Tag könne einen Meilenstein dafür darstellen. Schätzungen zufolge belaufe sich das ökonomische Potential der globalen Raumfahrtindustrie auf 350 bis 450 Mrd. € und werde bis 2040 eine Billion erreichen, bezog sich Foto: Parlamentsdirektion / Ulrike Wieser Rodrigo da Costa, Geschäftsführender Direktor der EUSPA, beim Grundsatzreferat Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bei seinen Begrüßungsworten Niss auf einen Bericht der High Level Advisory Group (HLAG). Sie sprach von einer Umwälzung ganzer Wirtschaftssektoren. Un - ternehmen und Länder, die auf die Raumfahrt vorbereitet sind, würden einen enormen Technologie- und Wettbewerbsvorteil erlangen, so Niss. Europa arbeite darauf hin, sich ein Drittel der globalen Raumfahrtindustrie zu sichern und wolle dieses Ziel auf einem „grünen Weg“ erreichen. Dafür ist es laut Niss notwendig, im Rahmen von Plattformen wie der EISC zu kommunizieren, zu verhandeln und alle notwendigen Ressourcen zu mobilisieren. Europa müsse sich immer wieder vor Augen führen, daß Wissenschaft, Politik und Wirtschaft bei der Schaffung von Innovationen Hand in Hand gingen. Kooperation und Austausch seien der einzige Weg nach vorne, sagte Niss. ESA-Generaldirektor Aschbacher: Europa muß aufwachen Die Kommerzialisierung des Weltraums stand auch im Zentrum der Ausführungen von ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. Er bezeichnete die Weltraumindustrie als einen der meist unterschätzten Faktoren für zukünftiges Wirtschaftswachstum, da sie auch Auswirkungen auf viele andere Wirtschaftszweige zeitigen werde. Doch bisher seien die Vereinigten Staaten auf diesem Gebiet führend. Aschbacher habe daher bei der ESA der Kommerzialisierung des Weltraums höchste Priorität eingeräumt. Wie er unter Verweis auf die erfolgreiche Zusam - menarbeit zwischen dem US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen Space X und der NASA illustrierte, müßten auch in Europa staatliche Akteure vermehrt mit dem privaten Sektor kooperieren. Hier mangle es im Vergleich zu den USA jedoch einerseits an den nötigen Ressourcen und andererseits an Geschwindigkeit in der Umsetzung dahingehender Projekte. Wolle Europa im Rennen in den Weltraum nicht zurückfallen, brauche es daher vor allem ein politisches Bekenntnis zu dessen Bedeutung. Denn die Erschliessung des Weltraums habe nicht bloß ökonomische Relevanz, sondern sei auch für viele andere Bereiche wie den Klimaschutz und die Sicherheitspolitik entscheidend, erklärte Aschbacher. Europa müsse aufwachen. n https://eisc-europa.eu/ »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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