ÖSTERREICH JOURNAL NR. 207 / 14. 07. 2023 Österreich, Europa und die Welt 26 Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner v.l.: der georgische Parlamentspräsident Shalva Papuashvili, die Präsidentin der Abgeordnetenkammer Tschechiens Markéta Pekarová Adamová, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Präsident des slowakischen Nationalrates Boris Kollár Zu Gast in Georgien Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka besuchte am 5. und 6. Juni gemeinsam mit seiner tschechischen Amtskollegin Markéta Pekarová Adamová und dem slowakischen Nationalratspräsidenten Boris Kollár Georgien. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wollten die drei ParlamentspräsidentInnen mit dem Besuch Georgien ihre Solidarität und die volle Unterstützung für dessen territoriale Integrität und Souveränität zeigen. Ge meinsam tauschten sie sich mit dem georgischen Parlamentspräsidenten Shalva Papuashvili, der Präsidentin Salome Zourabichvili sowie dem Premierminister Irakli Garibashvili aus. Auf bilateraler Ebene wur - de mit der Unterzeichnung eines Letter of Intent zur Einrichtung einer Demokratiewerk - statt im georgischen Parlament nach Vorbild des österreichischen Modells ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Demokratiebildung und politischen Teilhabe im Land gesetzt. Erstmals erfolgte damit eine Auslandsreise des Nationalratspräsidenten im Austerlitz- Format gemeinsam mit seinen beiden tschechischen und slowakischen AmtskollegInnen. Dies zeige die steigende Bedeutung dieses zentraleuropäischen Kooperationsformats, hob Sobotka – wenige Wochen bevor Österreich am 1. Juli den Vorsitz für ein Jahr übernimmt – hervor. Der Nationalratspräsident zeigte sich im Austausch mit seinen georgischen Gesprächs - Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner Treffen mit Georgiens Präsidentin (v.l.): der Präsident des slowakischen Nationalrates Boris Kollár, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, die Präsidentin der Abgeordnetenkammer Tschechiens Markéta Pekarová Adamová und die Präsidentin Georgiens Salome Zourabichvili partnerInnen erfreut über die positive und dynamische Entwicklung der bilateralen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ge - orgien und Österreich. 2022 habe man das 30jährige-Jubiläum der Aufnahme bilateraler Beziehungen gefeiert. Georgien sei ein Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Dieses Jahr wür de man Projekte mit 3,3 Mio. € unterstützen. Die ParlamentspräsidentInnen erörterten in den Gesprächen zudem die aktuelle politische Gesamtsituation in der Region. Sobotka betonte, daß Österreich an der Stabilität, »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Souveränität und territorialen Integrität von Georgien interessiert sei und diese voll und ganz unterstützen werde. Stolz zeigte sich Sobotka auch über die sehr guten Beziehungen zwischen den Parlamenten der beiden Länder. Diese würden mit der nunmehrigen Unterzeichnung einer ge - meinsamen Ab sichtserklärung zur Zusam - menarbeit im Bereich der Demokratiewerkstatt einen neuen Höhepunkt erfahren. Damit werde man gemeinsam einen Schritt setzen, um das Interesse an politischer Teilhabe und demokratischen Prozessen zu steigern, zeigte sich Sobotka überzeugt. n
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 207 / 14. 07. 2023 Österreich, Europa und die Welt 27 Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bei seiner Eröffnungsrede der Festveranstaltung „20 Jahre Österreichische Freunde von Yad Vashem“ 20 Jahre Österreichische Freunde von Yad Vashem Nachdem das österreichische Parlament vergangenes Jahr eine Bildungskooperation mit der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem gestartet hat, wurde am 12. Juni im Hohen Haus das 20jährige Bestehen des Vereins „Österreichische Freunde von Yad Vashem“ begangen. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka lud gemeinsam mit den Österreichischen Freunden von Yad Vashem und der Holocaust-Gedenkstätte selbst zu einer Festveranstaltung. Seit der Gründung des Vereins durch Gün - ter und Ulrike Schuster im Jahr 2003 finanzierten die Österreichischen Freunde von Yad Vashem Projekte der Gedenkstätte mit und beteiligten sich an der Aufklärungsarbeit in Österreich. Die Organisation zählt mittlerweile knapp 900 Mitglieder. Sobotka: Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus zentral Es komme auf das Engagement der Zivilgesellschaft an, gegen Antisemitismus einzutreten, betonte Sobotka in seinen Eröffnungsworten. Denn die vom Parlament re - gelmäßig in Auftrag gegebene Antisemitismusstudie habe gezeigt, daß vor allem Bildung und Wissen über den Holocaust sowie jüdisches Leben vor antisemitischen Einstellungen schützen. In diesem Sinne gelte es, Menschen in allen Lebensphasen zu erreichen. Das Parlament wolle dazu mit Initiativen wie dem Simon-Wiesenthal-Preis, Work - shops in der Demokratiewerkstatt oder der Bildungskooperation mit der Gedenkstätte Yad Vashem beitragen, so Sobotka. Den Ös - terreichischen Freunden von Yad Vashem sprach er seinen Dank für 20 Jahre engagierte Arbeit aus. Van der Bellen: Erinnerung wachhalten heute wichtiger denn je Die Erinnerung an die Millionen ermordeter Jüdinnen und Juden wachzuhalten, sei heute wichtiger denn je, zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer Video-Grußbotschaft überzeugt. Denn schließlich stünden immer weniger Menschen als ZeitzeugInnen zur Verfügung. „Wir werden dem Andenken der Opfer der Shoah nur gerecht, wenn wir dafür sorgen, daß Menschenverachtung, Rassismus und An tisemitismus niemals wieder als politisches Instrument eingesetzt werden können“, betonte Van der Bellen. Unterstützung der Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit von Yad Vashem Der Vorsitzende der Österreichischen Freunde von Yad Vashem, Gustav Arthofer, er innerte in seinen einleitenden Worten an den Beginn der Arbeit seines Vereins. Damals sei die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit noch ein zartes Pflänzchen gewesen. Man habe hart gekämpft, um das „Unkraut des Zudeckens“ zu durchdringen und durch Bewußtseinsarbeit beim Aufklären von „be - quemen Irrtümern“ mitgeholfen. Um Haltung zu zeigen, brauche es Fakten – Fakten, wie sie in Yad Vashem erforscht werden. Es gelte, die Gedenkstätte weiterhin bei der Fak - tensuche zu unterstützen, denn auch kommende Generationen werden diese Wahrheiten brauchen, so Arthofer. Der Direktor für Internationale Beziehungen von Yad Vashem, Haim Gertner, wies in seinen Grußworten insbesondere auf die Herausforderung hin, daß die ZeitzeugInnen „immer weniger werden“. Gegenstände, die von Angehörigen von Holocaust-Opfern oder Überlebenden in die Gedenkstätte gebracht werden, seien vor diesem Hintergrund ein „mächtiges Zeugnis der Geschichte“ und „Hü ter der Erinnerung“. Yad Vashem wolle diese Gegenstände daher weiterhin bewahren und so der historischen Wahrheit Relevanz verleihen. In diesen Anstrengungen sei die Gedenkstätte dankbar über die Partnerschaft mit Österreich und das Engagement der Österreichischen Freunde von Yad Vashem, so Gernter. Der Botschafter des Staates Israel in Ös - terreich, Mordechai Rodgold, bezeichnete die Arbeit des Vereins als „tragbare Brücke“ zwischen Österreich und Israel. Leider gebe es nach wie vor verschiedene Formen von Antisemitismus – sei es durch Haß und Het - ze oder durch gefährliche Ignoranz. Rodgold führte auch das fehlende Wissen vieler Menschen über den Holocaust an und zeigte sich vor diesem Hintergrund überzeugt, daß die Jugend im Zentrum der Bemühungen stehen müsse. Zeitzeuge Ehlers: Wunde bleibt offen Der Zeitzeuge und Überlebende Heinrich Ehlers berichtete im Gespräch mit der Journalistin Renata Schmidtkunz von seiner Kindheit während der Nazizeit. Angesichts der Gefahr der Festnahme und Deportation des jüdischen Vaters und der Großmutter versteckte sich die Familie in einem Wiener Keller. „Wir wußten als Kinder nicht, was los ist“, erklärte Ehlers. Bis zum Alter von sechs Jahren wußte er nur, daß er nicht reden und nicht laut sein dürfe und am besten nur sitzen sollte. Nach dem Krieg hätten er und »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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