ÖSTERREICH JOURNAL NR. 207 / 14. 07. 2023 Österreich, Europa und die Welt 18 Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf verbunden sei eine Verantwortung, die richtigen Lehren aus der Geschichte zu ziehen und richtig zu handeln. Es gelte, konsequent gegen Antisemitismus und Rassismus jeglicher Art zu kämpfen, sich gegen Gewalt und Haß in Gesellschaft und Politik einzusetzen und die Demokratie zu verteidigen. Das Parlament sei dafür der richtige, aber bestimmt nicht der einzige Ort, so Kovacs. Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka ehrt den Holocaustüberlebenden Stanisław Zalewski KZ Gusen im Fokus des Gedenkens Nach den Eröffnungsworten des Nationalrats- und des Bundesratspräsidenten wur - de der Kurzfilm „Gusen weiterdenken“ ein kurzer Film über die Geschichte des KZ Gusen und den laufenden Prozeß zur Errichtung einer Gedenkstätte vorgeführt. Er zeigt beispielhaft den Umgang mit der Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes. Das KZ Gusen umfaßte drei unterschiedliche Häftlingslager in Oberösterreich, die von der SS als Außenlager des KZ Mauthausen geführt wurden. Am 5. Mai 1945 wurden die Lager von US-Soldaten befreit. Von den rund 71.000 Häftlingen, die aus ganz Europa in das Lagersystem verschleppt wurden, wurden von Dezember 1945 bis Mai 1945 etwa 36.000 durch die grausamen Lebensbedingungen und die schwere Arbeit in den Steinbrüchen und der Rüstungsindustrie getötet. Aufgrund seiner Größe, der Anzahl der Häftlinge und vor allem der Todesrate stellt Gu - sen einen Sonderfall im Lagersystem des KZ Mauthausen dar. Das Gelände des ehemaligen Lagers wur - de nach dem Krieg nicht Teil der Gedenkstätte Mauthausen, sondern teilweise weiterhin wirtschaftlich genutzt und später weitgehend verbaut. Damit verschwanden die Bauten des Lagers zum Großteil. Die Erinnerung an das KZ Gusen wurde vor allem von privaten Opferverbänden wachgehalten. Nach einem längeren Diskussionsprozeß erwarb die Republik Österreich in den Jahren 2021 und 2022 Teile des Areals mit der Zusage, der langjährigen Forderung nach der Errichtung einer würdigen Gedenkstätte zu entsprechen. In der Entwicklung des Konzepts wird versucht, neue Wege in der Gedenkkultur zu gehen. Bewußt setzt man auf die Be - teiligung der BürgerInnen und sucht den Dia - log mit ihnen. In Österreich findet erstmals ein solcher Beteiligungsprozeß zur Gestaltung einer Gedenkstätte statt. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Der Kurzfilm diente auch als Impuls für eine Podiumsdiskussion. Abschließend lasen junge GedenkvermittlerInnen aus den Biographien dreier Opfer des Nationalsozialis - mus. Jan Topolewski wurde aus Warschau, Johann Reinhardt aus Sindelfingen bei Stuttgart und Wiktor Ormicki aus Krakau deportiert und ins KZ Gusen gebracht, wo alle drei verstarben. Die Gedenkveranstaltung wurde musikalisch begleitet vom Oberkantor der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Shmuel Barzilai und dem Friedrich-Weinreb-Quartett so - wie dem Chor Momentum Vocal Music. Re - bekka Salzer führte als Moderatorin durch den Vormittag. n
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 207 / 14. 07. 2023 Österreich, Europa und die Welt 19 Besuch in der Republik Kosovo Am 8. Mai, dem ersten Tag seiner dreitägigen Westbalkan-Reise, traf Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka in Pristina mit hochrangigen Vertretern der Republik Ko sovo zusammen. Ausgezeichnete Beziehungen zwischen der Republik Kosovo und Österreich Die bilateralen Beziehungen zwischen der Republik Kosovo und Österreich seien ausgezeichnet, betonte der Nationalratspräsident im Rahmen seines Gesprächs mit Parlamentspräsident Glauk Konjufca. So sei Ös - terreich der viertgrößte Investor im Kosovo, hoffte Sobotka auf eine weitere Intensivierung insbesondere in den Zukunftsbereichen Umwelt, Digitalisierung und Infrastruktur. Der Kosovo sei eines der Schwerpunktländer Österreichs im Bereich der Entwick - lungszusammenarbeit. Aktuell würden elf Projekte mit Fokus auf wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raumes sowie Hochschulbildung unterstützt. Das österreichische Bundesheer sei zudem mit derzeit 283 SoldatInnen im Rahmen des KFOR-Einsatzes im Kosovo präsent. Damit stelle Ös - terreich das größte Kontingent eines Nicht- NATO-Mitgliedsstaates. Erfolgreiche Kooperation auf parlamentarischer Ebene Der Westbalkan sei auch für das österreichischen Parlament die wichtigste Schwerpunktregion, hob Sobotka hervor. Die Heran - führung dieser Region an die EU sei Österreich ein sehr großes Anliegen. Im Bereich der Demokratiewerkstatt aber auch beim Westbalkan-Stipendienprogramm würden die beiden Parlamente sehr erfolgreich ko - operieren. Die Demokratiewerkstatt erwecke erfolgreich das Interesse für Parlamentarismus, demokratiepolitische Prozesse, politische Mitwirkung und zivilgesellschaftliches Engagement. Das Stipendienprogramm ermögliche den Austausch der Parlamentsverwaltungen. Er hoffe, daß diese beiden wichtigen Kooperationen fortgeführt und in - tensiviert werden, betonte Sobotka gegen - über seinem Amtskollegen Konjufca. Sobotka zum Belgrad-Pristina- Dialog: Es gibt keine Alternativen Der Nationalratspräsident erkundigte sich bei seinem Amtskollegen nach den jüngsten Verhandlungen und etwaigen Fortschritten im Belgrad-Pristina-Dialog. Es gebe keine realistische Alternative und es sei wichtig, weiter konstruktiv im Dialog zu bleiben, Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mit dem Präsidenten des Parlaments der Republik Kosovo Glauk Konjufc… … und mit Premierminister Albin Kurti betonte Sobotka. Es sei daher begrüßenswert, daß sowohl der Kosovo als auch Serbien den Normalisierungsvorschlag akzeptiert haben und die Verpflichtungen nun Teil der EU-Beitrittsperspektiven werden. Der Ko sovo müsse nun engagiert Fortschritte bei der Umsetzung anstreben. Dies gelte insbesondere bei der Schaffung des Verbands mehrheitlich serbischer Gemeinden. Heranführung der Westbalkanländer an Europäische Union wichtig Angesichts der veränderten geopolitischen Lage sei es heute wichtiger denn je, den Westbalkan enger an die EU zu binden, mein - te Sobotka. Österreich unterstütze deswegen Kosovos EU-Beitrittsperspektive. Dafür sei es wichtig, daß der Kosovo weiter konsequent Reformen umsetze und sichtbare »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Ergebnisse vorweise. Zudem tauschten sich die beiden Amtskollegen über den Krieg gegen die Ukraine aus. Sobotka erneuerte dabei die österreichische Position und verurteilte den illegalen, ungerechtfertigten und unprovozierten russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Austausch mit Premierminister Albin Kurti Im Rahmen eines Besuchs bei Premierminister Albin Kurti thematisierte Nationalratspräsident Sobotka die bilateralen Beziehungen, den Krieg gegen die Ukraine, die Situation in der Großregion, die EU-Integration der Republik Kosovo und der anderen Westbalkan-Staaten sowie den Beitritt zum Europarat. Zudem erkundigte sich Sobotka nach dem aktuellen Stand und die Fortschritte im Belgrad-Pristina-Dialog.
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