ÖSTERREICH JOURNAL NR. 206 / 20. 03. 2023 Österreich, Europa und die Welt Family Business Ranking 2023 Top-Familienunternehmen erwirtschaften 2022 trotz Krise höhere Umsätze – Österreich mit sieben Familienbetrieben im Ranking Die umsatzstärksten Familienunternehmen der Welt konnten ihren Umsatz im Vergleich zur 2021er-Ausgabe des Rankings im Durchschnitt um 14 Prozent steigern. Zum Vergleich: Die asiatischen Unternehmen im Ranking steigerten ihren Umsatz gegenüber dem Family Business Index des Jahres 2021 um 21 Prozent, die nordamerikanischen um 12 Prozent. Im Verlauf der vergangenen zwei Jahre ist die Zahl der österreichischen Vertreter un ter den größten 500 Familienunternehmen der Welt auf sieben gewachsen – damit kommt aktuell ein Prozent der umsatzstärksten Familienunternehmen weltweit aus Ös terreich. Spar, Red Bull und Benteler sind weiterhin die höchstgerankten österreichischen Unternehmen. Darauf folgt XXXLutz. Auch ALPLA und Egger waren bereits im Index 2021 vertreten; der siebte Österreich- Platz geht an die Mayr-Melnhof AG, die es auch unter die Top 500 geschafft hat. Das sind Ergebnisse des Global Family Business Index, der in diesem Jahr zum fünften Mal gemeinsam von der Universität St. Gallen und EY herausgegeben wird. Der Index listet die 500 umsatzstärksten Familienunternehmen weltweit auf, die seit mindestens zwei Generationen von einer Familie geführt werden. USA Spitzenreiter, Österreich ab Platz 94 vertreten Die USA stellen mit 118 Unternehmen die meisten VertreterInnen in den Top-500. Dahinter folgt mit 78 Unternehmen Deutschland. Die Dominanz der USA zeigt sich auch in den Top-10: Sieben der zehn größten Fa - milienunternehmen der Welt haben ihren Sitz in den Vereinigten Staaten – darunter der Einzelhändler Walmart auf Rang eins sowie die Holding Berkshire Hathaway auf Rang zwei. Aus Deutschland haben sich wie schon vor zwei Jahren zwei Unternehmen in den Top Ten platziert: die Heilbronner Schwarz Group, zu der unter anderem Lidl gehört, auf Platz vier sowie der Automobilhersteller BMW auf Platz sechs. Zusammen mit dem Autozulieferer Bosch stellen diese Unterneh - men zudem die drei umsatzstärksten Familienunternehmen Europas. Die Spar Holding AG belegt als erstes Familienunternehmen in Österreich Platz 94. „Familienunternehmen haben eine herausragende Bedeutung für die Weltwirtschaft – sie sind ein Garant für Stabilität und nachhaltiges Wachstum, sie sind von Pragmatismus und nachhaltigem Denken geprägt und haben in schwierigen Zeiten einen langen Atem“, kommentiert Erich Lehner, Ma - naging Partner Markets bei EY Österreich und Verantwortlich für den Bereich Family Business, die Ergebnisse des Rankings. „Be - merkenswert ist, wie gut auch österreichische Familienunternehmen unterm Strich durch die Pandemie gekommen sind. Heimische Betriebe in Familienhand sind ein wichtiger Wirtschaftsmotor und so bereichern sieben erfolgreiche Global Player made in Austria auch den Wirtschaftsstandort Österreich immens – nicht zuletzt durch ihre expansiven Geschäftsmodelle“, so Lehner. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at 82 Tradition und Innovation: Altersdiversität als Erfolgsfaktor Die Top-500-Unternehmen in Familienbesitz erwirtschaften zusammen 8,02 Billionen US-Dollar und beschäftigen gemeinsam rund 24,5 Millionen Mitarbeitende, knapp 200.000 sind bei den sieben österreichischen Familienunternehmen angestellt. „Viele Fa - milienunternehmen zeichnen sich trotz ihrer Größe und Expansion durch familiäre Werte aus. Unternehmerischer Erfolg braucht oft Zeit, das erklärt, warum nur ein einziges der sieben Familienunternehmen im Index jünger als 60 Jahre alt ist“, führt Lehner aus. In einem Betrieb haben mehrere Generationen von Familienmitgliedern das Unternehmen über Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte hinweg geleitet. So ist die Benteler International AG, gegründet 1876, fast 150 Jahre alt. „Jugend ist nicht unbedingt ein Hindernis für das Wachstum oder die Skalierung eines Familienunternehmens. Es stellt sogar eine große Chance für Vorstandsmitglieder dar, ihren Talentpool zu diversifizieren und zu er - weitern“, erklärt Lehner. „Altersdiversität ist gerade in Familienunternehmen sehr wichtig, denn die nächste Generation kann berufliches Fachwissen, wertvolle technologische und digitale Fähigkeiten sowie Einblicke in die aktuelle Generation von KonsumentInnen und MitarbeiterInnen mitbringen und so zusätzliches Wachstum treiben. Die Einstellungen der Generationen unterscheiden sich zum Beispiel in Bezug auf Nachhaltigkeit.“ Österreichs Familienunternehmen noch jung Im Durchschnitt sind die österreichischen Top-500-Familienunternehmen 76 Jahre alt. Die deutschen Familienunternehmen im Ranking sind hingegen durchschnittlich 109 Jahre alt, der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck ist mit 354 Jahren das zweitälteste Unternehmen im Ranking. Nur der japanische Baukonzern Takenaka kann auf eine noch längere Historie zu - rückblicken und wurde vor 412 Jahren ge - gründet. Im Durchschnitt liegt das Alter der analysierten Unternehmen bei 85 Jahren. Geringer Frauenanteil im Top-Management Nachholbedarf besteht weltweit beim Thema Diversität: Gerade einmal sechs Prozent der UnternehmensleiterInnen sind Frauen. In Europa und Nordamerika liegt der An - teil weiblicher CEOs mit jeweils sieben Prozent geringfügig höher, in Asien mit vier Prozent sogar noch niedriger. Von den sieben österreichischen Unternehmen im Ranking wird kein einziges von einer Frau geführt. Von den 78 deutschen Unternehmen im Ranking werden immerhin fünf Prozent – das sind vier Unternehmen – von einer Frau ge - leitet. Lehner sieht an dieser Stelle Handlungsbedarf: „Das Top-Management der meisten Familienunternehmen ist nach wie vor eine Männerdomäne. Das ist nicht mehr zeitgemäß, vor allem vor dem Hintergrund des anhaltenden Talentemangels und der immer komplexer werdenden geschäftlichen Herausforderungen, die nur durch Denken aus verschiedenen Perspektiven erfolgreich ge - meistert werden können.“ Auch bei der Su - che nach neuen MitarbeiterInnen könne die mangelnde Vielfalt an der Unternehmensspitze zum Problem werden, so Lehner: „Für Unternehmen wird es beim Werben um Fachkräfte immer wichtiger, daß es weibliche Vorbilder in der Führungsetage gibt. Hier können viele Familienunternehmen beispielhaft vorangehen.“ n https://www.ey.com/de_at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 206 / 20. 03. 2023 Österreich, Europa und die Welt Neuer Exportrekord für Österreichs Weine 83 Im Jahr 2022 stiegen die Exporte auf den neuen Rekordwert von 231 Mio. Euro. Die größten Wertzuwächse erzielten Weißweine und Sekte. Besonders gefragt waren Österreichs Weine in Kanada, den USA und Nordeuropa. Wie die jüngsten Zahlen der Statistik Austria zeigen, exportierte Österreich im Jahr 2022 67,7 Mio. Liter Wein zu einem Wert von 231,3 Mio. Euro. Während die Men - ge im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig war (-3,5 %), stieg der Wert mit +6,4 % kräftig an. Dadurch erreichte der Exportpreis die Rekordmarke von 3,42 Euro pro Liter. „Der Exporterfolg ist sehr wichtig für unsere Weinwirtschaft, insbesondere der Re - kord beim Durchschnittspreis. Die aktuellen Kostensteigerungen treffen auch unsere Win zerInnen hart, daher muß es unser Ziel sein, daß ihre Wertschöpfung steigt“, betont Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM (Österreich Wein Marketing). Weißwein und Sekt begehrt Besonders gefragt waren Österreichs weiß e Qualitätsweine (+7,9 % Wert). „Wir sehen, daß unsere Weißweine international einen Nerv treffen und immer stärker nachgefragt werden“, kommentiert Yorke. Zu - dem wuchs auch die Nachfrage nach Sekt weiter (+19,3 % Wert). © ÖWM Foto: ÖWM / Anna Stöcher Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM Hohe Zuwächse in Kanada, den USA und Nordeuropa Mit Blick auf die einzelnen Exportländer analysiert Yorke: „Wir haben bereits letztes Jahr bei Österreichs größter Weinmesse Vie- Vinum bemerkt, daß unsere Weine in be - stimmten Ländern sehr gefragt sind: etwa in Kanada, den USA und den nordeuropäischen Ländern. Die KonsumentInnen dort suchen hochwertige, umweltbewußt produzierte Weine und zahlen dafür auch gute Preise. Das ist ein ‚perfect match‘ für uns!“ Mit einem Wertzuwachs von 46,7 % auf 10,7 Mio. Euro konnte Kanada erneut stark zulegen. In den letzten fünf Jahren hat sich der Exportwert dort mehr als versiebenfacht. Auch die USA waren 2022 mit einem Wertzuwachs von 11,2 % wieder im Aufwind. Sehr positiv entwickelten sich außerdem die Niederlande (+17,0 % Wert) und die skandinavischen Länder, etwa Schweden (+7,2 % Wert), Dänemark (+29,4 % Wert) und Finnland (+62,3 % Wert). Ein ordentliches Plus von 8,6 % verzeichnete zudem der zweitwichtigste Exportmarkt Schweiz. Im größten Exportmarkt Deutschland nahm der Export von günstigeren Tankweinen zulasten des Exports in Flaschen zu, wodurch der Exportwert leicht rückläufig war (-1,3 %). Wermutstropfen UK und China Wermutstropfen war 2022 das Vereinigte Königreich (-38,0 % Wert). Dort wurde deut - lich spürbar, daß die Bearbeitung des Markts durch den Brexit schwieriger und aufwändiger geworden ist. In Asien zeigte der volatile Markt China nach einem satten Plus im Jahr 2021 (+77,9 % Wert) wieder ein wenig nach unten (-15,8 % Wert). Japan und Korea im Aufwind Nach einigen Jahren der Stagnation legte »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at der prestigeträchtige Exportmarkt Japan deutlich zu (+61,3 %). Einen kräftigen Zu - wachs gab es auch in Südkorea (+26,4 % Wert), das sich aktuell als vielversprechender Zukunftsmarkt für Österreichs Weine etabliert. Nächstes Exportziel: eine Viertelmilliarde Euro Yorke resümiert: „Wir sehen, daß sich die gezielte und gemeinsame Arbeit der ÖWM mit den österreichischen WinzerInnen be - zahlt macht! Wir sind auf einem guten Kurs, das nächste Exportziel von einer Viertelmilliarde Euro zu erreichen.“ n https://www.oesterreichwein.at/ Österreichs Weinexporte 2022 m 231,3 Mio. Euro (+6,4 %) m 67,7 Mio. Liter (-3,5 %) m 3,42 Euro/Liter Durchschnittspreis m Höchster DS-Preis der österreichischen Exportgeschichte m Gute Wertzuwächse bei weißen Qualitätsweinen und Sekt m Große Nachfrage in Kanada, USA und Nordeuropa m Wertrückgänge in UK (Brexit), China volatil m Japan und Korea im Aufwind
Ausg. Nr. 206 • 20. März 2023 Da
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