ÖSTERREICH JOURNAL NR. 205 / 19. 12. 2022 138 300 Jahre Erzdiözese Wien Der lange Weg zum Erzbistum – Themenschwerpunkt zum Jubiläum vom Wiener Stadt- und Landesarchiv zusammen mit dem Diözesanarchiv Wien Anläßlich des Jubiläums „300 Jahre Erzdiözese Wien“ hat das Wiener Stadt- und Landearchiv im Wien Geschichte Wiki zu - sammen mit dem Diözesanarchiv Wien einen Themenschwerpunkt erarbeitet. Darin werden die Verwaltung der Erzdiözese Wien, ihre Bischöfe, ihre Institutionen (Schulen, Or - den) und Baudenkmäler (Kirchen, Kapellen, kirchliche Kleindenkmäler) behandelt. Darüber hinaus werden Erklärungen wesentlicher Begriffe geboten, die mit der Erzdiözese Wien und der katholischen Kirche in Wien in Zusammenhang stehen. Kardinal Christoph Schönborn Kardinal Christoph Schönborn führt aus: „In Wien prägen die zahlreichen katholischen Kirchen, Kapellen und Denkmäler damals wie heute das Stadtbild Wiens maßgeblich. Kaum anderswo findet sich so eine große Dich te an Kirchenbauten. Wien war seit je - her ein Schmelztiegel der Völker. Das hat der Stadt eine hohe Bandbreite in der Sakralarchitektur geschenkt, sowohl in kultureller als auch in architektonischer Hinsicht. Kirche ist aber mehr als nur ein Gebäude aus Stein. Sie ist lebendige Gemeinschaft, die mit Jesus verbunden ist. Als vor 300 Jahren das kleine Bistum Wien zur Erzdiözese erhoben wurde, war die pastorale Sorge des Wiener Bischofs und späteren Kardinals Sigismund von Kollonitz die Errichtung von neuen Gottesdienststätten und Pfarren angesichts der Bevölkerungszunahme und die Verbesserung der Bildung des Klerus. Heute, 300 Jahre da - nach, stehen wir vor neuen Herausforderungen: Unseren Glauben und unsere Hoffnung in die Sprache der Menschen von heute zu übersetzen und die steingewordenen Glaubenszeugnisse der Vergangenheit an die Be - dürfnisse der heutigen Zeit anzupassen.“ Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler meint: „Das Wiener Stadt- und Landesarchiv wird seiner ge - sellschaftlichen Rolle als Wissensspeicher der Stadt nicht nur mit der wichtigen archivarischen Arbeit gerecht, sondern schlägt auch immer wieder aufs Neue Brücken zur interessierten Öffentlichkeit. Es freut mich, daß © Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Der Wiener Stephansdom in Pierers Universal-Lexikon, 1891 in Kooperation mit dem Diözesanarchiv Wien nun die Geschichte der Erzdiözese Wien nicht nur mit digitalisierten Originalquellen neu er - schlossen wird, sondern auch mit einer Ausstellung und der für Jänner geplanten Ta - gung zum Erhebungsakt 1723 und seinen Folgen die Öffentlichkeit angesprochen wird.“ Der Weg zur Erzdiözese Wien Die Geschichte des Bistums bzw. der Diözese Wien als eigenständige kirchliche Verwaltungseinheit reicht bis ins ausgehende Mittelalter zurück. Unter Kaiser Friedrich III. erfolgte im Jahr 1469 die Gründung des Bistums Wien. Die anfangs kleine Diözese wurde zunächst provisorisch von Administratoren verwaltet und erhielt erst 1513 ihren ersten Bischof. Im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts festigten sich im Rahmen der Reformation und Gegenreformation die Lehren und »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Praktiken der katholischen Konfession. Ab dem 17. Jahrhundert war die weltliche Verwaltung des Landesfürsten so eng mit der katholischen Kirche verbunden, daß sich der für Österreich typische Barockkatholizismus voll ausprägen konnte. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden daher auch in Wien zahlreiche katholische Kirchen, Kapellen und Denkmäler, die das Stadtbild noch heute prägen und von der Erzdiözese Wien verwaltet werden. Die Erzdiözese Wien wurde ab dem Jahr 1631 auch formell aufgewertet, indem die Wiener Bischöfe zu Reichsfürsten er - nannt wurden und sich fortan Fürstbischöfe nennen durften. Die Erhebung zur Erzdiözese Die Erhebung Wiens zur Erzdiözese er - folgte 1722/1723 durch eine Bulle Papst In - nozenz XIII. vom 1. Juni 1722, die jedoch erst am 14. Februar 1723 in Wien eintraf. Der feierliche Festakt zur Erhebung wurde am 24. Februar veranstaltet. Der Wiener Bischof Sigismund Kollonitz durfte sich ab 1722 als Erster Fürsterzbischof von Wien nennen und erhielt auch die Kardinalswürde, die fortan an alle Wiener Erzbischöfe verliehen wurde. Durch die Reformen Josephs II. erreichte die Erzdiözese Wien gegen Ende des 18. Jahrhunderts in etwa ihre heutige Ausdehnung und umfaßte nun auch die östlichen Regionen Niederösterreichs. Das Verwaltungsgebiet der Erzdiözese Wien schloß von 1922 bis 1960 auch die neu gegründete Diözese Eisenstadt mit ein, die schließlich 1960 einen eigenen Bischof erhielt. Zur leichteren Verwaltung des umfangreichen Gebietes der Erzdiözese Wien wurden 1969 weitere grössere Strukturreformen durchgeführt. Heute besteht die Erzdiözese Wien aus drei Vika - riat en, von denen das Vikariat Wien Stadt im We sentlichen das Wiener Stadtgebiet um - faßt. Originaldokumente online Die Artikel des Themenschwerpunkts sind mit digitalisierten Originalquellen verbunden und verweisen auf Quellen, die im Wiener Stadt- und Landesarchiv sowie im Diözesanarchiv Wien verwahrt werden. n https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Erzdiözese_Wien
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 205 / 19. 12. 2022 Religion und Kirche Zisterzienser aus Vietnam besuchen Stift Heiligenkreuz 139 Eine hochrangige Delegation aus der weltweit größten Kongregation des Zisterzienserordens dankte für Aufnahme vietnamesischer Patenstudenten an Hochschule Heiligenkreuz – Abtpräses Heim: »Diese Mitbrüder sind Brückenbauer zwischen Klöstern, Kulturen und Kontinenten.« Foto: Stift Heiligenkreuz Abtpräses Abt Maximilian Heim mit Abtpräses Johannes XXIII. Nguyn (Bildmitte) und der Deleagation aus der Abtei Phuoc Son Eine hochrangige Delegation der Zisterzienserkongregation „"Von der Heiligen hat. der Österreichischen Zisterzienserkongrega- von 9. bis 22. Oktober in Rom stattgefunden den Seiten“, so Heim, der auch Abtpräses Familie“ aus Vietnam war Ende Oktober im nie derösterreichischen Stift Heiligenkreuz zu Gast. An der Hochschule Heiligenkreuz werden seit vielen Jahren vietnamesische Mönche als Patenstudenten für weiterführende Stu dien aufgenommen, wie das Wienerwaldstift mitteilte. Die vietnamesische Delegation unter Leitung von Abtpräses Johannes XXIII. Nguyn aus der Abtei Phuoc Son habe bei dem Besuch am 27. Oktober der Österreichischen Zisterzienserkongregation und dem Stift Heiligenkreuz für diese Zusammenarbeit gedankt. Der Besuch folgte auf das Generalkapitel des Zisterzienserordens, das „Daß Studenten aus Vietnam zu uns kommen ist keine Einbahnstraße, sondern eine ge genseitige Bereicherung, weil die viet - name sischen Mönche auch unsere Gemeinschaft inspirieren und stärken. Diese Mitbrüder sind Brückenbauer zwischen den Klöstern, den Kulturen und Kontinenten“, freute sich der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim über den Besuch. Die Zisterzienserkon - gregation von Vietnam sei ein wesentlicher Teil der Zukunft des Ordens. „Die Zeit der Ausbildung junger Mönche in Heiligenkreuz ist eine Gelegenheit für theologische, monastische und menschliche Vertiefung auf beition ist. Abtpräses Johannes XXIII. Nguyn wurde von vier weiteren Äbten, einer Äbtissin und einer Priorin nach Heiligenkreuz begleitet. Trotz der schwierigen politischen Situation im offiziell kommunistischen Vietnam wächst die 1918 begründete Zisterzienserkongregation „Von der Heiligen Familie“ stark und ist derzeit die weltweit größte Kongregation des Zisterzienserordens. Sie besteht aus neun Männerklöstern und drei Frauenklöstern mit insgesamt mehr als 1.000 Ordensleuten. n https://www.stift-heiligenkreuz.org/ http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hauptseite »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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Foto: BMEIA / Michael Gruber ÖSTER
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