ÖSTERREICH JOURNAL NR. 204 / 19. 09. 2022 Österreich, Europa und die Welt 40 genzug mit der Übernahme von montenegrinische Covid-Intensivpatienten und nahm eine Führungsrolle bei Lieferung von Pfizer- Impfstoffen an die Westbalkan-Staaten ein. Auch im militärischen Bereich gibt es eine enge Zusammenarbeit. Unter anderem unterstützt Österreich Montenegro bei der Ge - birgskampfausbildung. Darüber hinaus erkundigte sich Außenminister Schallenberg hinsichtlich der Energiesicherheit in Montenegro, der innenpolitischen Lage im Land sowie der Umsetzung der Reformen. Für den EU-Beitritt sind weite re Anstrengungen bei Meinungs- und Medien freiheit und bei der Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität notwendig. n Schallenberg empfängt georgischen Amtskollegen Ilia Darchiashvili Außenminister Alexander Schallenberg empfing am 8. Juli den georgischen Außenminister Ilia Darchiashvili zu einem Arbeitstreffen. Dabei besprachen die beiden die eu ropäische Perspektive Georgiens sowie die Folgen des russischen Angriffskriegs auf das Land. Anläßlich des heurigen 30jährigen Ju - biläums der Aufnahme diplomatischer Be zie - hungen zwischen Österreich und Georgien blickten Schallenberg und Darchiashvili auch auf die guten und freundschaftlichen bilateralen Beziehungen zurück. Schallenberg bekräftigte die europäische Perspektive des Landes und bot Österreichs Unterstützung beim Beitrittsprozeß an. Ge - orgien hatte im März einen Antrag auf EU- Beitritt gestellt. Die Europäische Kommission hat Mitte Juni die Beitrittsperspektive Georgiens bekräftigt, forderte jedoch zusätzliche Reformen, bevor der Kandidatenstatus vergeben werden kann. „Wir unterstützen den Wunsch nach einer EU-Perspektive Georgiens. Vor allem im Lichte des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist es in unserem strategischen Inter - esse, daß Georgien fest in der europäischen Familie verankert ist. Klar ist auch, daß die georgische Regierung ihre Hausaufgaben er - füllen muß. Die ersten Reformschritte sind ein positives Signal, aber der Weg ist noch lange und erfordert von allen relevanten Ak - teuren einen nationalen Schulterschluß. Die Stellungnahme der Europäischen Kommission gibt den Fahrplan klar vor, wir begleiten Georgien gerne dabei“, so Außenminister Schallenberg. Darüber hinaus wurden bei dem Treffen auch die Auswirkungen des russischen An - Foto: BMEIA / Gruber Foto: BMEIA / Gruber Außenminister Alexander Schallenberg empfing den montenegrinischen Premierminister Dritan Abazovic zu Gesprächen in Wien Außenminister Alexander Schallenberg mit dem georgischen Außenminister Ilia Darchiashvili griffskriegs besprochen. Schallenberg warnte vor dem russischen Destabilisierungspotential, das weit über die Grenzen der Ukraine vom Westbalkan bis zum Südkaukasus reicht. Durch einen Angriffskrieg im Jahr 2008 erreichte Rußland die Abspaltung der beiden Regionen Abchasien und Südossetien von Georgien. Bei dem Treffen betonte Schallenberg Österreichs vollste Unterstützung für die territoriale Integrität und Souveränität Georgiens. Georgien ist seit 2011 ein Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Österreich engagiert sich in Georgien unter anderem im Bereich der nachhaltigen ländlichen Entwicklung. Seit 2016 besteht ein Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Georgien. n »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Verleihung des »Kofi Annan Award for Innovation in Africa« Außenminister Alexander Schallenberg und EU-Ministerin Karoline Edtstadler nahmen am 11. Juli in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an der erstmaligen Verleihung des „Kofi Annan Award for Innovation in Africa“ teil. Von den 330 Be werbungen aus insgesamt 38 afrikanischen Staaten, die sich allesamt dem Themenfeld digitale Gesundheit widmeten, kürte eine hochrangige Jury drei innovative Siegerunternehmen. Diese Social Entrepreneurs dürfen sich über jeweils 250.000 Euro Fördergeld freuen, mit dem ihre Arbeit weiter unterstützt wird. Das Siegerprojekt „Flare“ leistet einen Beitrag zum Zugang zu Notfalldiensten in
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 204 / 19. 09. 2022 Österreich, Europa und die Welt 41 Foto: BKA / Regina Aigner Am 11. Juli 2022 nahm Bundesministerin Karoline Edtstadler gemeinsam mit Bundesminister Alexander Schallenberg (beide in der Bildmitte) an der Verleihung des „Kofi Annan Award for Innovation in Africa“ teil. Afrika. Zurzeit haben lediglich 5 Prozent der Haushalte einen direkten Draht zu Notrufnummern. Die digitale Plattform „Flare“ aus Kenia soll dies ändern und das Rettungswesen in effizienter Weise koordinieren. „My Paddi“, ein diskretes, in Nigeria entwickeltes Beratungsnetzwerk für an sexueller Gesundheit interessierte junge Menschen, sowie das Projekt „Vaxiglobal“ aus Simbabwe wurden ebenso ausgezeichnet. „Vaxiglobal“ ermöglicht reibungslosere Impfkampagnen, indem der Bevölkerung Online-Impfpässe zur Verfü - gung gestellt werden. Hierfür wird auf sicher - heitsbasierte Analysen von biometrischen Daten zurückgegriffen. Bundeskanzler Karl Nehammer sagte dazu: „Das Bundeskanzleramt prämiert mit dem Kofi Annan Award nicht nur innovative Start-Ups aus Afrika mit jeweils 250.000 Euro, sondern holt diese auch vor den Vorhang. Wir geben ihnen damit die Chance, sich mit erfahrenen Unternehmen zu vernetzen und ihre Projekte und Ideen noch besser vorantreiben zu können. Es ist mir eine große Freude und Ehre, die Schirmherrschaft über diese großartige Initiative übernehmen zu dürfen. Ich wünsche den Gewinnerinnen und Gewinnern alles Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg. Mein Dank gilt auch allen Beteiligten, die an der Organisation und Umsetzung mitgewirkt haben.“ „Es ist wichtig, daß wir das Bewußtsein für die Nachhaltigkeitsziele weiter stärken. Der ,Kofi Annan Award‘ ist dafür eine be son - ders wichtige Initiative. Die 330 eingereichten Bewerbungen zeigen, daß es zahlreiche innovative, nachhaltige und kreative Ideen gibt, um die Agenda 2030 umzusetzen. Sie be legen vor allem auch das große unternehmerische Potential auf dem afrikanischen Kontinent, das es zu nutzen gilt“, so die für die SDG-Koordination zuständige Bundesministerin Karoline Edtstadler. Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen stellten die gesamte Welt, insbesondere aber afrikanische Staaten vor große Herausforderungen, so Außenminister Alexander Schallenberg. Die Schockwellen des Krieges seien weltweit spürbar. „Viele der Fortschritte, die wir in den letzten Jahren im Bereich Entwicklung und Gesundheitsvorsorge erzielt haben, drohen zu nichtegemacht zu werden. Hinzu kommt die russische Blockade von Lebensmittelexporten, die sich zu einer humanitären Krise insbesondere in nordafrikanischen Staaten entwickeln könnte. Die heute prämierten Pro - jekte setzen dem Zynismus Putins kreative und innovative Lösungen entgegen“, so der Außenminister abschließend. n https://flare.co.ke/ https://web.mypaddiapp.com/ https://vaxiglobal.com/ Außenminister Schallenberg beim Treffen der Central 5 in Budapest Im Rahmen des informellen Koordinationsforums „Central 5“ (C5) traf Außenminister Alexander Schallenberg am 13. Juli seine Amtskollegin Tanja Fajon aus Slowenien sowie seine Amtskollegen Ivan Korčok aus der Slowakei, Jan Lipavský aus Tschechien und Péter Szijjártó aus Ungarn in Bu - dapest. Die zentralen Themen des Treffens waren der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen weltweite Auswirkungen, die Sanktionen gegen Rußland, die Prioritäten der tschechischen Ratspräsidentschaft, sowie die Notwendigkeit einer glaubwürdigen EU-Perspektive für die Staaten des Westbalkans. Das Central 5-Format wurde ins Leben ge rufen, um die Bewältigung der Pandemie gemeinsam mit den Nachbarstaaten zu koordinieren. Mittlerweile reicht die Bandbreite der im nachbarschaftlichen Format angesprochenen Themen weit über Covid-19 hinaus. „Das C-5 Format hatte seine Geburtsstunde in der Pandemie. Die damalige Situation hat uns die Bedeutung der Nachbarschaft vor Augen geführt. Nur gemeinsam konnten wir zu einer annähernden Normali - tät des grenzüberschreitenden Wirtschaftens und Reisens zurückzufinden. Und auch jetzt angesichts des russischen Angriffskriegs in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ist diese Zusammenarbeit unerläßlich“, so Schallenberg, der auf die große Solidarität der C5-Staaten mit der Ukraine im Sinne der Nachbarschaftshilfe verwies. Doch die Schockwellen des Krieges sind weit über die Grenzen der Ukraine und Eu - ropas hinaus zu spüren. Daher tauschten sich die Außenministerin und die Außenminister der fünf zentraleuropäischen Länder zu Mi - grationsfragen, Ernährungssicherheit, Energieversorgung und humanitärer Hilfe aus und berieten, wie sie in diesen Bereichen ihre Zu - sammenarbeit weiter verstärken können. Auch die Sanktionen gegen Rußland können nur durch nachbarschaftlichen Austausch wirksam und mit möglichst wenig Schaden für die europäische Wirtschaft gestaltet werden. Weiters stellte der tschechische Außenmi - nister Jan Lipavský die Prioritäten der Rats- »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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