Foto: https://tvthek.orf.at/ ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 Personalia »Mariandl« feiert 95er Legende Waltraud Haas drehte über 70 Filme in ihrer langen Karriere, die mit ihrer Rolle als »Mariandl« im Film »Der Hofrat Geiger« neben Hans Moser und Paul Hörbiger vor 75 Jahren ihr Debüt feierte. Waltraud Haas 1947 als „Mariandl“ im Willi Forst-Film „Der Hofrat Geiger“ Foto: ORF / Günther Pichlkostner Waltraud Haas war in 70 Filmen und zahllosen Theater- und Fernsehproduktionen zu sehen. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at 140 Aufgewachsen ist die Schauspielerin Waltraud Haas im Schloßkomplex von Schönbrunn, studiert hat sie Mode und Mu - sik am Konversatorium Wien und als Mariandl bezauberte sie Österreich – sie steht wie kaum eine andere Schauspielerin der Nachkriegszeit für die schönen Seiten des Landes. ORF-III zeichnete mit der Neuproduktion „ORF Legenden – Waltraut Haas“ ihren Wer - degang zwischen den schönsten Orten und Künsten der Alpenrepublik und den schreck - lichen Zeiten des Zweiten Weltkriegs nach. Die unbeschwerte Lieblichkeit der Heimatfilme war ein Gegengift zu den Schrecken der unmittelbaren Vergangenheit in der auch Waltraut Haas heranwächst. Im Alter von 5 Jahren verlor sie ihren Va - ter und wuchs als Halbweise rund um das Restaurant ihrer Mutter im Schloß Schönbrunn auf. Später sollte Hans Moser so etwas wie ein Vaterersatz für sie werden. Das junge „Wiener Mädel“ gab ihr Debüt im Landestheater Linz und trat 1949 mit Peter Alexander in der Operette „Abschiedswalzer“ am Wiener Bürgertheater auf. Bei Proben für die Operette sprang der damals völlig unbekannter Reinhardt-Seminarist für den erkrankten Franz „Zwetschi“ Marischka ein: Der junge Peter Alexander rettete die Produktion. Zu diesem Zeitpunkt war Waltraud Haas aber bereits ein aufstrebender Stern. Den ÖsterreicherInnen war sie schon längst mit der prägendsten Rollen ihrer jungen Karriere ein Begriff, mit dem „Mariandl“ aus dem Heimatfilm „Der Hofrat Geiger“. Jahre später sollte sie wieder neben Peter Alexander vor der Kamera stehen. Die Dreh - arbeiten für das „Das Weiße Rössl“ verliefen jedoch zuerst unterkühlt. Eines Tages be - suchte Haas einen Dreh, bei dem Alexander im Wasser gefilmt wurde, und setzte sich inzwischen auf seinen Sessel. Das mißfiel dem Kollegen, der sich vor Haas aufpflanzte. „Ich hab’ ihn angelächelt, dann hab’ ich ganz laut gesagt: Is was? Der ist so z’sammg’fahren. Seit dem Moment waren wir die besten Freunde und sind es geblieben bis zum letzten Film, den wir gemacht haben.“ Mit vielen ArbeitskollegInnen verband Haas eine lange Freundschaft. Als Mentoren und Wegbegleiter sollten Größen wie Paul Hörbiger, Curd Jürgens, Johannes Heesters, Franz Antel, Heinz Rühmann und allen vor - an Hans Moser der Mimin zur Seite stehen. Über 70 Filme und zahllose Theater- und Fernsehproduktionen folgten und machten sie zu einem der beliebtesten Stars ihrer Zeit. Bis in die Gegenwart ist ihr Charme und Be - liebtheit ungebrochen. Das „Gasthaus Mariandl“ in der Wachau ist heute noch Zeuge davon, wie wichtig ihre Rolle vor einem halben Jahrhundert für die Region gewesen ist. Leider gibt es vom 1947 gedrehten Film „Der Hofrat Geiger“ kein frei zugängliches Video – aber auf Youtube gibt es einen Ausschnitt von 3:21 Minuten, in dem das Mariandl-Lied im Duett mit Maria Andergast und Waltraut Haas zu hören bzw. mit Paul Hörbiger zu sehen ist. n https://www.youtube.com/watch?v=xt3PF-PRYPQ&list=PLl3peaVuaxS5CSyLcnUAhyUqfeofLoVGd
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 Religion und Kirche Integration, soziales Engagement und der Krieg in der Ukraine Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka im Austausch mit Kardinal Schönborn und Vertretern der unierten Ostkirchen 141 Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen Am Podium v.l.: Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler, Erzpriester Inž.-ėkon. Lic. Yuriy Kolasa, Kardinal Christoph Schönborn, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Parlamentsdirektor Harald Dossi Das Parlament in der Hofburg war am 17. Mai Schauplatz des erstmaligen Austausches zwischen Nationalratspräsident Wolf gang Sobotka, Kardinal Christoph Schönborn und Vertretern der verschiedenen mit Rom unierten Ostkirchen. An der Zu - sammenkunft nahm neben den 22 Priestern auch der Generalvikar des „Ordinariats für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich“ teil. Im Zentrum standen das Kennenlernen der verschiedenen Gemeinden, ihr soziales Engagement, ihre Herausforderungen und ihre Rolle im Integrationsprozess. Die Gespräche standen im Zeichen des Krieges in der Ukraine. Sobotka und Schönborn betonen Rolle der Ostkirchen bei der Integration Der Nationalratspräsident zeigte sich erfreut darüber, daß dieser erste Gedankenaustausch mit einer derartigen Vielfalt an Konfessionen stattfinden konnte. Ihm sei der Begriff „katholisch“ in seiner ursprünglichsten Form (von altgriechisch katholikós für „allumfassend“) nun noch plastischer be - wußt geworden. Er betonte die Relevanz des regelmäßigen Austausches mit allen Religionsgemeinschaften im Sinne des Dialoges zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Durch den Krieg in der Ukraine seien bisher 72.000 Menschen nach Österreich gekommen. Viele von ihnen würden auch ihre Er - lebnisse in Form von Traumata mitnehmen, die noch über Generationen hinweg wirken könnten. Auch deshalb käme den Seelsor - gerInnen, die die Fähigkeit hätten, diese Menschen aufzufangen und somit wesentlich zu deren Integration beizutragen, eine so große Bedeutung zu. Kardinal Schönborn bedankte sich für die Gelegenheit im Rahmen des Parlaments über das wichtige Thema der Arbeit der vielfältigen katholischen Kirchen sprechen zu können und für das Zeichen, welches das Parlament damit setze. Die 23 katholischen Ostkirchen seien Kirchen „sui iuris“ mit eigenständigen Traditionen, stünden aber dennoch mit Rom in Verbindung. Die anwesenden Priester repräsentierten die Wirklichkeit der Christen im Nahen Osten und in Osteuropa, die Schönborn als Tragödie bezeichnete. Dem entsprechend würden viele von ihnen nicht freiwillig ihre Heimat verlassen und nach Österreich kommen. Die hier aktiven Ostkirchen seien ein wichtiger Faktor, damit diese Menschen in Österreich ihre zweite Hei mat finden und sich dementsprechend in - tegrieren können, so Schönborn. Er plädierte dafür, das Potential in diesen Menschen zu erkennen. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Generell werden die unierten Ostkirchen in byzantinisch-katholische und in orientalisch-katholische eingeteilt. Zu den in Österreich vertretenen byzantinisch-katholischen Ostkirchen zählen die ukrainische, rumänische, slowakische und melkitische griechisch-katholische Kirche sowie vereinzelt Gläubige der griechisch-katholischen Kirche in Ungarn, der griechisch-katholischen Kirche in Serbien sowie der griechisch-katholischen Eparchie von Mukachevo (Ukraine). Den orientalischen unierten Ostkirchen in Österreich gehören die chaldäische Kirche, die syrisch-maronitische Kirche, die syromalabarische und die Syro-malankarische ka tholische Kirche, die äthiopisch-katholische und die eritreisch-katholische Kirche sowie die Armenisch-katholische Kirche und einzelne Gläubige der koptisch-katholischen und syrisch-katholischen Kirche an. Alle unierten Ostkirchen sind kirchenrechtlich im „Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich“ organisiert, welchem derzeit 43 von insgesamt 80 Priestern angehören. Der Erzbischof jeweilige von Wien – das ist derzeit Kardinal Christoph Schön born – steht den katholischen Ostkirchen als Ordinarius vor. Generalvikar des Ordinariats ist Erzpriester Yuriy Kolasa.
Ausg. Nr. 203 • 4. Juli 2022 Das
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Foto: Parlamentsdirektion / Johanne
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