ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 Wirtschaft Größte Photovoltaikanlage Meilenstein für den heimischen Klimaschutz: Flughafen Wien startet mit 55.000 Solarpaneelen auf 24 Hektar erfolgreich Stromproduktion Österreichs größte Photovoltaikanlage, bestehend aus 55.000 Solarpaneelen hat erfolgreich den Probebetrieb gestartet und produziert auf rund 24 Hektar aktuell bereits mehr als 300.000 Kilowattstunden pro Tag. Zusammen mit den sieben Dach-PV-Anlagen deckt der Flughafen Wien damit an Sonnentagen den gesamten Stromverbrauch des Flug - hafens. Über das gesamte Jahr gesehen wird etwa ein Drittel des Jahresstromverbrauchs durch Sonnenenergie abgedeckt, mehr als 30 Mio. Kilowattstunden werden pro Jahr er - zeugt. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 7000 Haushalten. Um diesen Meilenstein für den österreichischen Klimaschutz zu würdigen, eröffneten Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien und die Flughafen Wien-Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner am 19. Mai die neue Anlage. Der Flug - hafen Wien macht als Klimaschutz-Vorreiter damit den letzten entscheidenden Schritt zum Green Airport: Dank der CO 2-neutralen Fern - wärmeversorgung, dem Einsatz von E-Mobilität und vieler weiterer CO 2-Reduktionsmaßnahmen wird der Flughafen Wien be reits ab 2023 seinen gesamten Betrieb CO 2-neutral führen. „Die größte Photovoltaikanlage Österreichs steht nun in Niederösterreich und der Flughafen Wien-Schwechat leistet damit einen wichtigen Beitrag für den heimischen Klimaschutz. Niederösterreichs Landesverwaltung wird bereits 2035 zur Gänze klima - neutral sein. Dafür verzehnfachen wir die Stromerzeugung aus der Sonnenkraft und Foto: Flughafen Wien AG Umwelt- und Energiesparoffensive in den letzten 10 Jahren trägt nun Früchte, die neue Photovoltaik-Anlage ist ein weiterer entscheidender Schritt: Als Vorreiter unter den Flughäfen werden wir bereits 2023 unseren gesamten Betrieb CO 2-neutral führen und auch die am Flughafen angesiedelten mehr als 250 Unternehmen mit Sonnenstrom beliefern. Allein in die PV-Anlagen haben wir mehr als € 30 Mio. investiert, in etwa dieselbe Summe ist in die anderen Projekte geflossen. Damit leisten wir einen konkreten und wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in Ös - terreich. Rund 60.000 Tonnen CO 2 pro Jahr werden durch unseren CO 2 neutralen Betrieb eingespart, ein Beleg dafür, daß wir Klimaschutzverantwortung leben. Noch 2022 wird die PV-Anlage um weitere 7 MW-Peak verv.l.: Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG verdoppeln die Leistung aus der Windenergie. Die neue Anlage des Flughafens wird dazu wesentlich beitragen“, sagte Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich. „Klimaschutz hat für die Stadt Wien höchsten Stellenwert und das Ziel ist klar: Wien wird bis 2040 klimaneutral. Dazu investiert die Stadt seit vielen Jahren in Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft, Fernwärme und andere Technologien. Sonnenenergie spielt dabei eine wichtige Rolle: Wien wird die Stromerzeugung mittels Photovoltaik im Stadtgebiet bis 2025 auf zumindest 250 MWpeak und bis 2030 auf 800 MWpeak steigern“, stellte Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien, fest. „Die konsequente Umsetzung unserer 124 Foto: Flughafen Wien AG Österreichs größte Photovoltaikanlage mit 55.000 Solarpaneelen auf 24 Hektar startete auf dem Flughafen Wien erfolgreich die Stromproduktion. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 größert, um auch in den sonnenschwächeren Tagen mehr Sonnenstrom zu produzieren. Der nächste Schritt wird dann eine eigene Pro duktion von Wasserstoff als Energiespeichermedium sein“, erklärte dazu Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG. „Obwohl die Luftfahrt mit 2,7 % nur einen kleinen Teil der weltweiten CO 2-Emissionen verursacht, übernimmt sie hier Verantwortung: Mit Photovoltaik, E-Mobilität und neuen Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz reduziert der Flughafen Wien konsequent seinen CO 2-Ausstoß. Die größte Chance für den Klimaschutz liegt al - lerdings in synthetischen Kraftstoffen. Die Technologie gibt es – neben Beimengungspflichten braucht es aber auch Investitionen in Forschung und Entwicklung, um Produktionskapazitäten und Geschäftsmodelle zu schaffen. Die Zweckwidmung der Flugabgabe für SAF-Projekte wäre dafür ein wichtiger Schritt“, hält Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG, fest. Flughafen Wien betreibt acht Photovoltaikanlagen Mit einer Fläche von 24 Hektar am Rande des Flughafen-Areals ist die neue PV-Anlage die achte am Airport – und größte Freiflächenanlage Österreichs. Rund 55.000 PV- Paneele liefern eine Leistung von ca. 24 Me - gawatt Peak. Seit 2016 betreibt der Flughafen Wien sieben Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Hangars 7, der alten Winter - diensthalle, des Air Cargo Centers, auf dem Areal der ehemaligen Kläranlage, dem neuen Office Park 4 sowie auf den Dächern der Parkhäuser 3 und 8. Weitere Anlagen sind bereits in Planung. 2023 führt der Flughafen Wien seinen Betrieb CO 2 -neutral Mit allen acht Anlagen wird der Flughafen Wien mehr als 30 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen – das entspricht etwa dem Stromverbrauch von rund 7000 Haushalten pro Jahr. So wird der Airport über das Jahr gerechnet etwa ein Drittel seines Strombedarfs über Sonnenenergie dekken, an sonnigen Tagen wird genügend Sonnenstrom erzeugt, um das gesamte System Flughafen vollständig mit Strom zu versorgen. Damit und mit der CO 2 -neutralen Fernwärmeversorgung reduziert der Flughafen Wien seine CO 2 -Emissionen um rund 60.000 Tonnen pro Jahr, bereits 2023 wird der Airport seinen gesamten Betrieb CO 2 -neutral führen. https://www.viennaairport.com/ Wirtschaft Technologiepartnerschaft für Wiener Wasserstoff Das angestrebte Ziel, Wien bis 2040 CO 2-frei zu machen, braucht viele Initiativen und Ideen. „Raus aus fossilem Gas ist keine leichte Aufgabe, darüber sind wir uns durchaus im Klaren. Umso schöner ist es, wenn man mögliche Alternativen aufzeigen kann: die Wasserstoffstrategie der Wiener Stadtwerke ist so eine“, betonte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke am 29. Juni bei der Un - terzeichnung der Technologiepartnerschaft der Wiener Netze und Wien Energie mit der Firma Hoerbiger in Aspern. Wirtschaftliches Verdichter-System mit hoher Zuverlässigkeit für Wasserstoffbetankung im Testlauf Nach dem gemeinsamen Bau einer Wasserstoff-Tankstelle für Busse in der Leopoldau, die bereits von den Wiener Linien ge - nutzt wird, errichtet Wien Energie noch in diesem Jahr eine Wasserstoff-Erzeugungsanlage am Standort der Wiener Netze in Simmering. Das dabei benötigte Verdichter-Pa - ket für eine effiziente und zuverlässige Be - tankung wird dank der eben unterzeichneten Technologiepartnerschaft mit Hoerbiger be - reitgestellt. „Die Testläufe der performancebestimmenden Komponenten (wie z.B. Ventile) des Prototyps, der in der Anlage von Wien Energie und Wiener Netzen zum Einsatz kommen wird, sind hier in unserem H 2 - Testcenter bereits voll in Gang. Der Verdichter arbeitet aufgrund der bei Hoerbiger entwickelten Komponenten besonders zuverlässig und effizient“, sagt Wolfgang Sautter, Leiter der Division Compression bei Hoerbiger. „Die Verdichtung von Wasserstoff für emissionsfreie Mobilität ist technisch sehr komplex, weil dafür sehr hoher Druck bis 1.000 bar erforderlich ist. Verdichter-Komponenten für diese herausfordernde Anwendung müssen nicht nur zuverlässig und effizient sein, sondern auch wirtschaftlich at - traktiv. Daran arbeiten wir in unserem Forschungszentrum“, erklärt Markus Digruber, Head of Innovation and Business Development Division Compression bei Hoerbiger. Technologiepartnerschaft schafft Arbeitsplätze in Aspern „Ich bin stolz, daß die Wiener Unternehmen Hoerbiger, Wien Energie und Wiener Netze offiziell eine Technologiepartnerschaft eingehen. Das gemeinsame Forschen schafft »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at 125 eine Win-win-Situation. Nicht nur für die be teiligten Partner, sondern auch für Wien und die Menschen, die hier leben. Die Investition in zukunftsfähige Technologien ist für jede/jeden Einzelne/n – und für die nächste Generation – wichtig! Außerdem werden durch die Technologiepartnerschaft Arbeitsplätze geschaffen“, betont Stadtrat Peter Han - ke bei der Besichtigung des H 2 -Testcenters. „Die Technologiepartnerschaft mit Hoerbiger ist wichtig für uns, weil wir dadurch mit Technologie arbeiten können, die in Ös - terreich entwickelt wurde, und weil wir durch die Testphase auch noch Kosten sparen. Wir arbeiten Hand in Hand und freuen uns auf die gemeinsame Forschung in der geplanten H 2 -Erzeugungsanlage in Simmering“, sagt der Wasserstoff-Projektleiter der Wiener Netze Helmut Meixner. Grüne Wasserstoffproduktion in Wien Schon 2023 soll in Simmering Wasserstoff am Standort der Wiener Netze produziert werden. „Mit grünem Wasserstoff ‚Ma- de in Vienna‘ kommen wir der Klimaneutralität 2040 einen weiteren Schritt näher. Die Kooperation ist dafür ein wichtiger Baustein: Gemeinsam können wir innovative Technologien erfolgreich einsetzen und wei - terentwickeln, um den Einsatz von Wasserstoff noch weiter zu optimieren“, führt Mi - chael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie- Geschäftsführung aus. Mit dem erzeugten Wasserstoff wollen die Wiener Linien bis Ende 2024 zehn Wasserstoffbusse auf der Autobuslinie 39A von Heiligenstadt bis Sievering betreiben. 2023 kommen die ersten fünf Busse, 2024 die zweiten fünf Busse. Aber Mobilität ist für den Wiener Wasserstoff nicht das einzige Nut zungsfeld: Auch eine Einspeisung ins Gasnetz für Industrie und Gewerbe und der Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ist in Überprüfung. Die Wiener Stadtwerke und ihre Konzernunternehmen sind der zentrale Klimaschutzpartner der Stadt. Kein anderes Unternehmen hat eine derartige Hebelwirkung, wenn es um reale Verbesserungen auf dem Weg zur Klimaneutralität geht. Bis zum Jahr 2026 investieren die Wiener Stadtwerke 6,2 Milliarden Euro, davon sind 91 Prozent klimafördernd. n https://www.wienernetze.at/
Ausg. Nr. 203 • 4. Juli 2022 Das
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Foto: Parlamentsdirektion / Johanne
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