ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 Wirtschaft Immobilien-Durchschnittspreise 2021: große Preisanstiege bei Baugrundstücken, Häusern und Wohnungen Die Durchschnittspreise für Immobilien setzten im Jahr 2021 den Aufwärtstrend der Vorjahre fort. Nach Berechnungen von Statistik Austria lag der durchschnittliche Preis je Quadratmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen bei 3.889 Euro und für Häuser bei 2.578 Euro. Bebaubare Grundstücke stiegen auf 84 Euro je Quadratmeter aus privater Hand bzw. 73 Euro, wenn man auch Verkäufe von staatlichen Einheiten wie Gemeinden berücksichtigt. Neben der Preisveränderung von Immobilien beim Häuserund Wohnungspreisindex gibt der jährliche regionale Durchschnittspreis für Häuser, Wohnungen und bebaubare Grundstücke weitere Einblicke in den österreichischen Immobilienmarkt. „Die Preise von Baugrundstücken, Häusern und Wohnungen sind in vielen Regionen auf Rekordniveau. Insbesondere im ur - banen Raum und in Tourismuszentren fallen die Preise sehr hoch aus. Mit +12,3 % sind die Preise für Häuser und Wohnungen im Jahr 2021 so stark gestiegen wie nie zuvor seit Beginn des Häuser- und Wohnungspreisindex im Jahr 2010“, so Statistik Austria- Generaldirektor Tobias Thomas. 122 Hohe Preisdynamik auch im ländlichen Raum Im Detail zeigen sich Preisanstiege von Wohnhäusern auch in vielen ländlichen Re - gionen. Neben hohen Anstiegen in Teilen Ti - rols, zeigen ebenso Bezirke Oberkärntens, des Waldviertels, aller Teile des Burgenlands sowie der östlichen Obersteiermark und des südlichen Niederösterreichs eine überdurchschnittliche Teuerung. Unterdurchschnittlich entwickelten sich hingegen Preise in Osttirol, in Teilen Unterkärntens, des Mühlviertels und des Salzburger Pinz- und Pongaus. Bei den Wohnungspreisen zeigte das Tiroler Un - terland die höchsten Anstiege, gefolgt von den Regionen Bludenz-Bregenzer Wald und Unterkärnten. Überdurchschnittlich entwikkelten sich auch die Preisniveaus bei Wohnungen im Nordburgenland und im Waldviertel, wo der Markt für Wohnhäuser allerdings deutlich überwiegt. Einige Bezirke des Wein- sowie des Mühlviertels wie auch der West- und Südsteiermark wiesen hingegen un terdurchschnittliche Preisentwicklungen auf. Bei den Baugrundstücken zeigen neben westösterreichischen Regionen auch Bezirke des Großraums von Wien und der oberösterreichische Zentralraum hohe Preisanstiege. Im Raum Graz und dem Wald- und Weinviertel war die Preisdynamik hingegen ge - ring. Bebaubare Grundstücke: die Lage zählt Grundstücke für Einfamilienhäuser sind durch viele Faktoren limitiert, nicht zuletzt durch das begrenzte Angebot: In vielen Ge - meinden gelangen pro Jahr nur sehr wenige Grundstücke zum Verkauf. Die Lage ist da - bei zentrales Merkmal, verspricht sie doch neben Vorteilen im Alltag oft auch die Wertbeständigkeit der Investition. Besonders be - gehrt sind daher die Ballungsräume und die Tourismuszentren. Im Grundstückspreisvergleich finden sich mehrere bekannte Winter- »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 Wirtschaft 123 sportgebiete auf den vordersten Plätzen: Die Gemeinde Kirchberg in Tirol liegt mit einem Quadratmeterpreis von 1.789 Euro im Fünfjahresdurchschnitt auf dem ersten Platz, ge - folgt von der Stadt Kitzbühel mit 1.736 Eu - ro. Weiters finden sich Lech, die gemeinsam ausgewerteten Orte Aurach bei Kitzbühel und Jochberg, sowie Reith bei Kitzbühel mit durchschnittlichen Preisen von 1.643 Euro, 1.486 Euro und 1.398 Euro unter den zehn Regionen mit den höchsten Grundstückspreisen Österreichs. In diesen Orten sind es wenige, sehr teure Transaktionen, die hier die Preise treiben. Die übrigen Plätze werden durch Landeshauptstädte und Bezirke der Bundeshauptstadt eingenommen. In Salzburg kostete der Quadratmeter rund 1.602 Euro und in Innsbruck rund 1.531 Euro. In Wien la gen die Bezirke Döbling mit 1.912 Euro und Währing mit 1.441 Euro je Quadratmeter ganz vorne. In den Wiener Flächenbezirken fanden sich auch preiswertere Baugrundstücke, und die Durchschnittspreise pro Quadratmeter fielen mit 745 bis 896 Euro gemäßigter aus. Die Nähe zu Wien war auch bestimmend für die Preise in Niederösterreich und dem Nordburgenland. Eisenstadt-Umgebung wies zum Beispiel einen Durchschnittspreis von 136 Euro auf. Die peripheren Regionen im Norden Niederösterreichs und im Mittelsowie Südburgenland sind die preisgünstigsten des Landes. Im Bezirk Waidhofen an der Thaya (NÖ) kostete Baugrund im Durchschnitt 21,7 Euro und im Bezirk Jennersdorf im Burgenland 20,1 Euro. Auch abseits der Tourismusregionen und der urbanen Zentren sind die Grundstücks - prei se in den westlichen Bundesländern Ös - terreichs deutlich höher als in den östlichen. Gemessen an den gezahlten mittleren Transaktionspreisen konnte man im Jahr 2021 zum Beispiel für 1.000 Euro im Bezirk Dornbirn nur etwas mehr als einen einzigen Quadratmeter Baugrund erstehen. Im Bezirk Salzburg-Umgebung reichte die gleiche Summe noch für etwas weniger als drei Quadratmeter. KäuferInnen im Osten Österreichs konnten im Vergleich dazu für 1.000 Euro knapp 13 Quadratmeter im Bezirk Neunkirchen oder sogar knapp 41 Quadratmeter im Bezirk Ober wart erwerben. Die Preise für Baugrundstücke in Niederösterreich und Oberösterreich lagen mit 84 Euro und 87 Euro nahe am bzw. am Österreichschnitt von 84 Euro je Quadratmeter, in Kärnten (62 Euro), der Steiermark (57 Euro) und dem Burgenland (68 Euro) lagen sie darunter, während in Wien, Salzburg, Vorarlberg und Tirol die Preise für sämtlichen Objekttypen über dem Österreichschnitt angesiedelt waren (siehe Tabelle 1). Regionale Unterschiede bei Häuser- und Wohnungspreisen Die Preise von Häusern und Wohnungen zeigen regional ähnliche Muster wie die Bau - grundstücke. Teilweise lagen die Quadratmeterpreise der Häuser unter jenen für Wohnungen, da sich Eigentumswohnungen überwiegend in stärker nachgefragten Lagen wie etwa in Stadt- und Ortszentren befinden. Dar - über hinaus ist die Preisdifferenz auch einer durchschnittlich geringeren Qualität der Häuser sowie deren Größe im Vergleich zu den Wohnungen geschuldet. Viele Objekte bedürfen erheblicher Investitionen in Sanierung und Instandhaltung oder werden auf Ko - sten der Käufer abgerissen. Beispielswei se kostete eine durchschnittliche 71-Quadratme - ter-Wohnung im Bezirk Feldkirch 366.000 Euro, während für ein Objekt vergleichbarer Größe im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich 222.000 Euro bezahlt werden mußten. Ein beispielhaftes Haus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche auf einem 788 Quadratmeter großen Grundstück kostete im Jahr 2021 im Österreichschnitt rund 309.360 Euro. In Tirol mußte man hingegen 596.480 Euro für ein durchschnittliches Haus mit einer Wohnfläche von 128 Quadratmetern auf einem 596-Quadratmeter-Grundstück bezahlen. n https://www.statistik.at/ »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 203 • 4. Juli 2022 Das
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Foto: Parlamentsdirektion / Johanne
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