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Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.

ÖSTERREICH JOURNAL NR.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 Österreich, Europa und die Welt Ukrainische Literatur in der Nationalbibliothek 102 Buchpräsentation mit Außenminister Alexander Schallenberg – Fast 4000 ukrainische Titel im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek Am 6. April fand im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek die Präsentation des Lyrikbandes der ukrainischen Dichterin Lina Kostenko „Ich bin all das, was Lieb und Wert mir ist“ (Klagenfurt, Wieser, 2022) statt, die vom Bundes mi ni ste - rium für Europäische und Auswärtige Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit der Ös - terreichischen Nationalbibliothek organisiert wurde. Obwohl die 1930 geborene Lina Ko - stenko zu den wichtigsten Stimmen in der ukrainischen Dichtung des 20. Jahrhunderts gehört, ist sie bei uns kaum bekannt – es gab bislang nur einen einzigen Band mit Übersetzungen ins Deutsche, die neue Ausgabe aus dem Wieser Verlag bringt mehr und neue Texte, die zum Großteil das erste Mal in deutscher Übersetzung vorliegen. Außenminister Alexander Schallenberg setzte mit seiner Teilnahme an der Buchpräsentation, die vom Außenministerium in Ko - operation mit der Österreichischen Nationalbibliothek organisiert wurde, ein starkes Zeichen der Solidarität mit der ukrainischen Com munity in Österreich. „Die Ukraine ist ein europäisches Land, die Ukrainerinnen und Ukrainer sind unsere Nachbarn und es ist daher eine Selbstverständlichkeit, daß wir alles tun, um das Leid der Vertriebenen zu mildern. Dabei dürfen wir eines nicht vergessen: Nicht alle können fliehen – und Lina Kostenko, die wir heute ehren, ist eine davon“, betonte Schallenberg und verwies auf die Situation der ukrainischen Dichterin, die sich nach wie vor in Kiew aufhält. Lina Kostenko gilt in der Ukraine als moralische Instanz, die zur selbstkritischen Reflexion und Selbsterkenntnis aufruft, um die durch jahrhundertelange Kolonialisierung geschwächten Kräfte der ukrainischen Nation zu regenerieren. Ihr Roman „Aufzeichnungen eines ukrainischen Verrückten“ behandelt das zentrale Problem der Ukraine seit ihrer Unabhängigkeit: Die Herausbildung der nationalen Eliten und deren Herausforderungen nach 1991. „Der Wunsch nach Freiheit und Eigenständigkeit der Menschen in der Ukraine und Foto: BMEIA / Gruber Foto: BMEIA / Gruber Außenminister Alexander Schallenberg bei der Buchpräsentation der Schriftstellerin Lina Kostenko v.l.: der ukrainische Botschafter in Wien Vasyl Khymynets, ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger, Außenminister Alexander Schallenberg und Herausgeber Lojze Wieser »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at die Bereitschaft, dafür auch mit dem eigenen Leben einzustehen, ringt uns allen höchsten Respekt ab. Lina Kostenko steht wie kaum eine andere für dieses Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit“, so der Außenminister zum Werk von Lina Kostenko. Auf dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine erhielt diese Veranstaltung besonderes Gewicht, wie schon die Generaldirektorin der ÖNB, Johanna Rachinger, in ihrer Be - grüßung betonte. Die Stimme der Kultur dür - fe aber auch in diesen Zeiten nicht untergehen. Außenminister Alexander Schallenberg wies in eindringlichen Worten auf den Ernst der Situation hin, er unterstrich die Bemühungen der österreichischen Regierung zu

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 203 / 04. 07. 2022 Österreich, Europa und die Welt 103 einer Lösung des Konflikts beitragen zu wol - len. Der Botschafter der Ukraine, Vasyl Khymynets, verlas eine Grußbotschaft der Gattin des ukrainischen Präsidenten, Olena Zelenska, die ihren Dank für diese Form einer symbolischen Unterstützung der Ukraine aus Ös - terreich zum Ausdruck brachte. Im Hauptteil des Abends wurden Gedichte von Lina Kostenko in deutscher Sprache vom Übersetzer, Prof. Alois Woldan, aber auch in der ukrainischen Originalfassung, vor - getragen von Kammersängerin Zoryana Kush - pler, gelesen, Gedichte, die nicht unmittelbar mit dem Krieg zu tun haben, deren menschliche und existentielle Botschaft aber auf dem Hintergrund der tragischen Situation einen neuen Beiklang bekam. Zur besonderen Stim - mung dieses Abends trug zweifellos auch dessen musikalische Rahmung bei, besorgt von der ukrainischen Geigerin Vira Zhuk, die ein spezifisch ukrainisches Programm ausgewählt hatte, und einmal mehr von der Sängerin Zoryana Kushpler, die von der Rezitation der Texte unmittelbar zum acapella-Vortrag ukrainischer Volkslieder wechselte. Besonderen Eindruck hinterließ zweifellos eine Grußbotschaft der Dichterin, in einer Videopräsentation vorgetragen von ihrer En - kelin Jaroslava, in der die Dichterin sich aus dem von Krieg und Bomben gezeichneten Kyjiw an ein Publikum in Wien wandte und sowohl an die Brückenfunktion der Dichtung, aber auch an die Verantwortung aller, die an diesem Dialog der Kunst partizipieren, er - innerte. Ukrainische Literatur in der Österreichischen Nationalbibliothek Umfang und Reichhaltigkeit dieser Sammlung gehen auf die fast 150 Jahre währende Periode zurück, in der Galizien, Lo - domerien und die Bukowina zum habsburgischen Vielvölkerstaat gehörten. Rund 400 ausgewählte Publikationen sollen zur Aus - einandersetzung mit diesem kulturellen Erbe anregen. Dabei reicht der thematische und zeitliche Horizont auch über die heutige Westukraine und das Jahr 1918 hinaus. Die Werke stehen allen BenutzerInnen in einem allgemein zugänglichen Lesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek am Heldenplatz zur Verfügung. Ein Teil dieser in den Depots lagernden Bücher und Zeitschriften erlangt somit Sichtbarkeit und kann direkt aus den frei zu - gänglichen Regalen entnommen werden. Für alle anderen Titel besteht wie schon bisher die Möglichkeit, sie nach Vorbestellung vor Ort zu lesen oder als Teil der umfangreichen Foto: BMEIA / Gruber Foto: Österreichische Nationalbibliothek Univ.Prof. Alois Woldan, Präsident der Östereichisch-Ukrainischen Gesellschaft PaN, gab im Gespräch mit Mezzosopranistin Zoryana Kushpler (im Bild) und der ORF-Literaturexpertin Katja Grasser eine Einführung in Lina Kostenkos Leben und Werk. digitalen Bibliothek am Bildschirm einzusehen. Für vertriebene UkrainerInnen können die se Regale ein Stück Heimat mitten in Wien bedeuten, für uns alle sind sie ein An - stoß, sich mit einem jenseits des Krieges immer noch weitgehend unbekannten Land auseinander zu setzen. Bei einem Besuch in der Österreichischen Nationalbibliothek wur - de dem ukrainischen Botschafter in Österreich, S.E. Vasyl Khymynets, dieses Projekt vorgestellt, das auf seine Initiative hin umgesetzt wurde. Ein wichtiger Grund für die besonders gute Dokumentation ukrainischer Kultur und Sprache an der Österreichischen Nationalbibliothek ist eine Verordnung, die im Jahr 1808 in Kraft trat: Nach der Eingliederung der östlichen Territorien in den Verbund der k.k. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Monarchie wurden auch die neuen Provinzen zu einer Pflichtablieferung für Druck - erzeugnisse verpflichtet. Als Folge verzeichnete die ehemalige Hofbibliothek besonders aus Galizien steigende Zugänge. Ein aktueller, auf der Website der Österreichischen Na - tionalbibliothek veröffentlichter Blogbeitrag verfolgt die Spuren dieser Geschichte. Heute finden sich in den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek ukrainische Titel vom 19. bis ins 21. Jahrhundert, zu den Themen Geschichte, Sprache, Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft, Politik und Literatur; darunter auch Bücher österreichischer AutorInnen von Weltrang wie Stefan Zweig, Franz Kafka und Arthur Schnitzler auf Ukrainisch. n https://www.bmeia.gv.at/ https://www.onb.ac.at/ Der ukrainische Botschafter in Österreich, S.E. Dr. Vasyl Khymynets gemeinsam mit Generaldirektorin Johanna Rachinger bei der Präsentation des neuen Projekts.

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