ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Kultur Paul Flora – Zeichnungen Anläßlich seines 100. Geburtstages würdigt die Albertina den prominenten Tiroler Künstler Paul Flora von 29. Oktober 2021 bis 30. Jänner 2022 mit einer Retrospektive seiner bedeutendsten Zeichnungen. 150 © Nachlassvertretung für Paul Flora, Salzburg sowie Diogenes Verlag, Zürich Paul Flora, Ohne Titel (3 Ballone), um 1950, Federzeichnung, Sammlung Galerie Thomas Flora, Innsbruck Die Auswahl der besten Arbeiten aus insgesamt sieben Jahrzehnten seines um - fangreichen Schaffens zeigt Paul Flora als einen vielseitig talentierten, mehr noch einem reinen Zeichner. Die Präsentation vereint Hauptwerke der Albertina mit zentralen Leihgaben aus dem Nachlaß und dem Besitz der Familie Paul Floras. Die Welt von Paul Flora erzählt Ge - schichten, die zwischen Traum und Wirklichkeit angesiedelt sind und in einer in dieser Form nie gelebten Vergangenheit als Sehnsuchtsort spielen. Altösterreich und einzelne historische Größen, wie Napoleon, wer - den zu Hauptfiguren skurriler Ereignisse. Nostalgie, Wehmut und Melancholie, ge - paart mit einem humorvollen Blick auf die Belanglosigkeiten unserer menschlichen Foto: © Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Henryart Paul Flora, im Jänner 2005 Existenz, bestimmen die Einzigartigkeit Floras tragikomischer Darstellungen. Es ist Floras Talent, Situationen so zu analysieren und in seinen Bildfindungen einzufangen, daß seine Figuren die Bedeutungslosigkeit und Hilflosigkeit unserer Existenz spiegeln. Stilistische Charakteristika Die in Tuschfeder oder Bleistift ausgeführten Zeichnungen bestechen durch präzise Strichführung, konkret reduzierte Umrißlinien sowie minutiös ausgeführte Schraffuren – stilistische Charakteristika, die den Blättern ihre besondere Ausdruckskraft verleihen. Die differenzierte Werkauswahl legt Floras außergewöhnliches Talent als Zeichner offen und nimmt den Betrachter mit auf eine spannende Reise durch eine fantasie - »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Kultur 151 © Nachlassvertretung für Paul Flora, Salzburg sowie Diogenes Verlag, Zürich Zu sehen ist Paul Flora auch im Karikaturmuseum Krems, das ab 20. Februar 2022 unter dem Titel „100 Jahre Paul Flora“ Floras besondere Beziehung zur Karikatur auslotet. Universalsprache In Floras Bildern geht es nicht um ein lautes Lachen, ganz im Gegenteil, vielmehr schwingt ein leises Schmunzeln über menschliche Hilflosigkeit und Ängste mit, an - gesiedelt zwischen Melancholie und hintergründigem Infragestellen unserer kleinen Welten. Mit seiner eindringlichen und sehr persönlichen Bildsprache von hohem Wie - dererkennungswert gelingt es Flora, sein je - weiliges Thema, seine Erzählung auf einem einzigen Blatt darzustellen. Flora läßt dem Betrachter Spielraum zum Weiterdenken, nicht alles ist bis ins Kleinste definiert. Das macht seine Zeichnungen so einzigartig. So selbstverständlich und klar sich seine Werke präsentieren, so raffiniert sind sie aus ihren meist filigranen und reduzierten Liniengeflechten und Konturlinien konstruiert. Filigrane Linien und schwarze Flächen Gegen 1960 verändert sich das Konzept der Linienführung in Floras Arbeiten. Die Binnenflächen der Konturlinien sind mit feinen, parallel geführten Linien ausgefüllt und Folgende Seite Bild oben: Paul Flora, La Peste, 1988, Federzeichnung, Farbstift Sammlung der Nachlassvertretung für Paul Flora, Salzburg Folgende Seite Bild unten: Paul Flora, Drei Pestärzte und ein Rabe, 1986, Tuschfeder auf Papier, Albertina, Wien – Familiensammlung Haselsteiner Bild oben: Paul Flora, Im Regen: Mann, vom Schirm halb verdeckt, geht gegen Regen, um 1946, Tuschfeder, Albertina, Wien Bild rechts: Paul Flora, Rattenfänger, 1975 Federzeichnung, Sammlung der Nachlaßvertretung für Paul Flora, Salzburg volle wie facettenreiche Bildwelt. Magische Landschaften und mysteriöse Gestalten zählen ebenso zum motivischen Repertoire des Künstlers wie schwarze Raben oder skurrile menschliche Figuren, die die humorvolle Seite in seinem Schaffen unterstreichen. An diese Arbeiten reihen sich geheimnisvolle Darstellungen der Lagunenstadt Venedig, die seinen ideenreichen Themenkanon erweitern. Floras Zeichnungen erreichen nicht nur unmittelbare Zugänglichkeit, sondern sind Bilderfindungen von zeitloser Beständigkeit und Relevanz. © Nachlassvertretung für Paul Flora, Salzburg sowie Diogenes Verlag, Zürich »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 201 • 20. Dezember 2021
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