ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Wissenschaft & Technik Austrian Airlines fliegt mit Altspeiseöl 140 OMV und Austrian Airlines starten mit nachhaltigem Flugzeugtreibstoff durch. OMV und Austrian Airlines realisieren erstmals die Herstellung und Betankung von regionalem, nachhaltigem Flugzeugtreib - stoff (Sustainable Aviation Fuel „SAF“) in Österreich – für das kommende Jahr 2022 wurden davon 1.500 Tonnen vereinbart. In der OMV Raffinerie Schwechat wird SAF durch die Mitverarbeitung von österreichischem Altspeiseöl im Produktionsprozeß hergestellt. Somit werden die gesamte Produktionskette so regional wie möglich gehalten und Transportwege auf ein Minimum ge - kürzt. Im Vergleich zu herkömmlichem Ke - rosin bewirkt SAF eine CO 2 -Reduktion von mehr als 80 Prozent über den gesamten Le - benszyklus. Ein entscheidender technischer Vorteil des nachhaltigen Flugzeugtreibstoffes ist, daß für Lagerung und Betankung die bestehende Infrastruktur genutzt werden kann. Durch die direkte Pipeline-Verbindung zum Flughafen Schwechat wird SAF zur Betankung von AUA-Maschinen ab Anfang März 2022 an den Flughafen Wien geliefert. Mit der Betankung von 1.500 Tonnen SAF durch Austrian Airlines werden etwa 3.750 Tonnen CO 2 eingespart, was dem CO 2 -Ausstoß von 333 Wien-London-Flügen mit einem typischen Kurz- bis Mittelstrekkenflugzeug der AUA (Airbus A320) entspricht. Die Mehrkosten für den nachhaltigen Flugtreibstoff werden mit der Unterstützung umweltbewußter Passagiere finanziert. Über die Plattform Compensaid können alle Austrian Airlines KundInnen Flüge mit SAF unterstützen und so ihren Teil zu nachhaltigerem Luftverkehr beitragen. Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor OMV Aktiengesellschaft: „Nachhaltige Flugzeugtreibstoffe sind eine Schlüsseltechnologie für eine CO 2 -ärmere Luftfahrtindustrie. Sie stellen ein bereits heute verfügbares, einfach zu handhabendes Mit - tel zur Emissionsreduktion dar und entsprechen in Qualität und Leistung herkömmlichem Treibstoff. Wir nehmen unsere Verantwortung im Rahmen der Energiewende sehr ernst und werden in Zukunft weiterhin daran arbeiten die CO 2 -Intensität unseres Portfolios zu senken.“ Foto: Austrian Airlines / Brazdil Für Lagerung und Betankung kann die bestehende Infrastruktur genutzt werden. Alexis von Hoensbroech, CEO Austrian Airlines: „Der Luftverkehr muß klimafreund - lich werden und nachhaltige Treibstoffe sind der Schlüssel dazu. Wir sind stolz darauf, als erste österreichische Airline solche Treibstof - fe im Routinebetrieb einzusetzen. Das schützt nicht nur das Klima, sondern stärkt auch den Wirtschaftsstandort Österreich. Ich freue mich, daß wir mit unserem Partner OMV hier einen ersten Schritt gehen können. Nun gilt es, gemeinsam mit der Politik eine Standortinitiative auf den Weg zu bringen, damit wir die von der EU geforderten Beimischungsmengen ab 2025 erfüllen und hoffentlich auch deutlich übererfüllen können.“ Die Luftfahrtindustrie arbeitet intensiv dar an, den Kerosinverbrauch und die CO 2 - Emmissionen zu reduzieren. Die Lufthansa Group hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Netto- CO 2 -Emissionen mit 2030 zu halbieren und ab 2050 CO 2 -neutral zu wirtschaften. Basierend auf den strategischen Aussichten für die Luftfahrtindustrie betrachtet die OMV Su - stainable Aviation Fuels (SAF) als eine wich - tige Ergänzung ihres zukünftigen Angebots an Flugzeugtreibstoff zusätzlich zu konventionellem Kerosin. Die OMV hat sich zur Re - »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at duktion ihres CO 2 -Fußabdruckes verpflichtet und unterstützt Kunden, ihren durch das Angebot nachhaltigerer OMV-Produkte zu reduzieren. OMV Aktiengesellschaft fördert und vermarktet Öl und Gas, sowie che mische Produkte und Lösungskonzepte in verantwortlicher Weise und entwickelt innovative Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft. Mit einem Konzernumsatz von 17 Mrd. Euro und einem Mitarbeiterstand von rund 25.000 (inkl. Borealis) im Jahr 2020 ist die OMV eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs. Austrian Airlines ist Österreichs führende Fluggesellschaft mit einem weltweiten Streckennetz von über 100 Destinationen. Der Heimatflughafen Wien befindet sich im Herzen Europas und ist da - mit idealer Ausgangspunkt für Reisen zu rund 40 Destinationen in Zentral- und Osteuropa. n https://www.omv.at/ https://www.austrian.com/ https://compensaid.com/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Antikörper sind zentraler Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Die Proteine dienen dazu, eingedrungene Antigene oder beschädigte Zellen abzufangen und sie so daran zu hindern, mit den Körperzellen zu interagieren oder in die Zellen einzudringen. Diese zentrale Funktion von Antikörpern hat die pharmazeutische Forschung dazu inspiriert, mithilfe molekularbiologischer Methoden sogenannte therapeutische Antikörper zu entwickeln. „Vor allem im Bereich der On ko - logie und jüngst auch in Zusammenhang mit der Therapie gegen SARS-CoV-2 kommen immer häufiger therapeutische Antikörper zum Einsatz“, erklärt Klaus Liedl. Der Universitätsprofessor am Innsbrucker Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie beschäftigt sich gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin L. Monica Fernández-Quin - tero und einem größeren Forschungsteam mit der Weiterentwicklung und dem De sign von therapeutischen Antikörpern. Wissenschaft & Technik Der Natur nachgebaut Antikörper haben nicht nur eine große Bedeutung im menschlichen Immunsystem, sie haben in den vergangenen 20 Jahren auch massiv an Bedeutung als Thera - peutika gewonnen. Eine Arbeitsgruppe um den Chemiker Klaus Liedl am der Universität Innsbruck arbeitet am optimalen Design therapeutischer Antikörper. Ihr Vorbild dafür kommt aus der Natur. Foto: Pixabay / Herbert Bieser Die Baupläne der Antikörper von Haien und Kamelen sind Vorbild für das Design von erfolgversprechenden Biologicals. 141 Hoffnungsträger der Medizin „Da Antikörper Proteine sind, enthalten sie per se keine toxischen Bausteine, auch ihre Verweil- und damit Wirkdauer im Körper ist länger als bei klassischen Medika men - ten aus kleinen chemischen Verbin- dun - gen. Zudem können sie durch die moleku - larbiologische Auswahl relativ einfach für die Anwendung bei verschiedenen Krankheiten hergestellt werden“, beschreibt Klaus Liedl die Vorteile. „Anders als klassische chemische Wirkstoffe können sie allerdings nicht oral eingenommen werden, sondern müs sen gespritzt werden, um ans Ziel ihrer Wirkung zu gelangen.“ Auch wenn die Herstellungs- und Be - handlungskosten für diese Form von Medikamenten noch sehr hoch sind, überwiegen aufgrund des möglichen zielgenauen De - signs und der guten Verträglichkeit – vor allem im Bereich der Onkologie – klar die Vorteile, weshalb die pharmazeutische Industrie mittlerweile gleich viel Umsatz mit Bio logicals macht wie mit herkömmlichen Medikamenten. Foto: Pixabay / Andrea Bohl Das Design der therapeutischen Antikörper ist für ihren Einsatz dabei wesentlich, denn nur wenn sie optimal an das für ihre Wirkung vorgesehene Antigen binden, können sie ihre gewünschte Wirkung entfalten. Krankheiten, bei denen man bereits sehr gu - te Erfolge mit therapeutischen Antiköpern erzielt hat, sind diverse Krebsarten, wie Brustoder Darmkrebs sowie Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen des Zentralen Nervensystems. „Bis jetzt hat man therapeutische Antikörper für Krankheiten entwickelt, deren Angriffspunkte an der Zelloberfläche liegen – die also gut für die Antikör- »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 201 • 20. Dezember 2021
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