ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Religion und Kirche 136 mein deglieder aus den deutschsprachigen Gemeinden der Batschka. Dadurch kam es zu Gemeindeneugründungen in Linz, Salzburg, Ried im Innkreis sowie Bregenz. 1951 durfte die staatliche Anerkennung der „Methodistenkirche in Österreich“, so in - zwischen der Name im deutschsprachigen Raum, gefeiert werden. Der Kalte Krieg und die Notwendigkeit des österreichischen Staa - tes, sich als Demokratie zu erweisen, wirkten dabei unterstützend mit. Foto: Archiv der EmK Foto: Archiv der EmK 1920: Eröffnung des Pflege- und Erholungsheims Aufhof im niederösterreichischenTürnitz – eine Ferienkolonie mit 100 Betten 1957: Ungarische Flüchtlinge in Linz 1937 nur drei der acht Gemeinden in Österreich für überlebensfähig. Der „Anschluß“ Österreichs an Hitlerdeutschland und die Eingliederung der Österreichischen Konferenz in die Süddeutsche Konferenz im Jahr 1938 war daher auch aus finanziellen Gründen willkommen. Ein schmerzlicher Verlust war der Verkauf des Anwesens Auhof in Türnitz. Dies ge - schah auf Druck der Nationalsozialisten, die dort ab 1940 eine (von zwei) „Napolas“ (Na - tionalpolitische Erziehungsan stalt) für Mädchen führte. Während des Zweiten Weltkriegs konnte das gottesdienstliche Leben der Gemeinden dank des pensionierten Superintendenten Hinrich Bargmann (1875-1953) sowie einiger Diakonissen und Laienprediger aufrecht erhalten werden. Einige der kirchlichen Gebäude erhielten Bombentreffer. Nachkriegszeit Für den Wiederaufbau nach dem Krieg war man wieder auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Wie schon nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich beachtliche viele Personen der Kirche an, da es dort u.a. Nahrungsmittel und weitere Hilfe gab. In den Flüchtlingslagern der amerikanischen Zo ne sammelten sich auch vertriebene Ge - Öffnungen In den 60er- und 70er-Jahren kam es in - nerhalb der Methodistenkirche zu einer ökumenischen und einer gesellschaftlichen Öffnung. 1958 gehörten die Methodisten so - wohl zu den Gründungsmitgliedern des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich als auch der Diakonie Österreich. Die Öffnung der Römisch-katholischen Kirche zu anderen Kirchen als eine Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils führte – zunächst auf Ebene der Pastoren – zu zahlreichen ökumenischen Kontakten. Die bislang zu an - deren Kirchen gepflegten Kontakte im Rahmen der Evangelischen Allianz verblaßten mehr und mehr. Eine weitere Öffnung hin zur Gesellschaft war die Gründung des Diakoniezentrum Spattstraße in Linz im Jahr 1963. Heute ist dieses diakonische Werk mit dem Motto „Dasein für Kinder und Jugendliche“ aus der sozialen Landschaft Oberösterreichs nicht mehr wegzudenken. Ebenfalls eine Öffnung hin zur Vielfalt war 1978 die Gründung der englischsprachigen methodistischen Gemeinde in Wien. Auch in den deutschsprachigen Gemeinden begannen ab Mitte der 90er Jahre Flüchtlinge und Migranten das Bild zu verändern. Schließlich sei noch die Zusammenarbeit mit den beiden evangelischen Kirchen A.B. und H.B. im Rahmen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa erwähnt, der die Methodisten europaweit 1995 beigetreten sind. So gibt es inzwischen ein vielfältiges gemeinsames evangelisches Handeln im Bereich von Religionsunterricht, der Ausund Fortbildung der PastorInnen, der Krankenhausseelsorge und der Diakonie. Gemein - sam wurden im Jahr 2017 500 Jahre Reformation gefeiert. Drei Merkmale zeichnen die heutige Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich aus, deren Namensänderung im Jahr 2004 erfolgte: ökumenische Beziehungen, so - ziales Engagement und Internationalität. n https://www.emk.at/ »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Wissenschaft & Technik Wien: Geothermie-Forschung blickt unter die Stadt 137 Die Wärmeversorgung ist ein wesentlicher Schlüssel für erfolgreichen Klimaschutz in der Stadt – Wien Energie forscht deshalb an der Nutzbarmachung von erneuerbaren Wärmequellen. © Wien Energie / APA-Auftragsgrafik Wien heizt heute schon sehr umweltfreundlich! Um unser Ziel zu erreichen, die Wärmeversorgung bis 2040 komplett zu dekarbonisieren, brauchen wir weitere erneuerbare Wärmequellen“, erklärt Pe - ter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Finanzen und Wiener Stadtwerke. „An einer davon forscht Wien Energie mit dem Projekt ‚Geo- Tief Wien‘ – und das mit Erfolg. Das 3D- Modell vom Wiener Untergrund ist ein Paradebeispiel für interdisziplinäre Forschung. Gemeinsam arbeiten wir nachhaltig an einer klimaneutralen Energiezukunft!“ Geothermie für Wärmewende entscheidend Fernwärme ist für die Wärmewende – al - so den Umstieg auf erneuerbare Wärmeversorgung – ein zentrales Element. 2040 sollen rund 56 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt Wien über Fernwärme, der Rest im Wesentlichen über Wärmepumpen gedeckt werden. Die Fernwärme soll dann gänzlich klimaneutral sein. Neben der Müllverbrennung und der Abwärmenutzung spielt dabei Geothermie eine wichtige Rolle. „Damit Klimaschutz in Wien erfolgreich ist, müssen wir unsere Wärmeversorgung noch umweltfreundlicher aufstellen. In der Tiefen Geothermie – also Heißwasservorkommen mehrere tausend Meter unter der Stadt – liegt dabei großes Potential“, ist Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, überzeugt. „Unter Wien schlummert ein riesiges Wärmevorkommen! Dieses wollen wir in Zu - kunft für die Wärmeversorgung nutzen. Mit dem 3D-Modell haben wir jetzt ein detailliertes Bild vom Wiener Untergrund in der Hand und können uns an die Planung von konkreten Projekten machen. Bis 2030 wollen wir bereits bis zu 125.000 Haushalte mit Wärme aus der Tiefe versorgen können!“, so Strebl weiter. Das Potentialgebiet erstreckt sich oberirdisch von Donaustadt bis Simmering. In diesen Gebieten sieht Wien Energie auf Basis des 3D-Modells Chancen, die Heißwasservorkommen drei Kilometer unter der Erde, für die erneuerbare Fernwärme nutzen zu können. Die Forschungen schätzen ein Po - ten tial von bis zu 120 Megawatt thermischer Leistung. Von 16.000 Meßpunkten zum dreidimensionalen Untergrund Seit 2016 arbeitete das interdisziplinäre Forschungsteam von GeoTief Wien an der Foto: Wien Energie / Martina Draper »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 201 • 20. Dezember 2021
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