ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Wirtschaft 118 Der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo ist auch 2021 von den hohen Ausgaben für die Bewältigung der Gesundheitskrise und den staatlichen Hilfsprogrammen geprägt und wird erneut deutlich negativ ausfallen. Automatische Stabilisatoren und das Auslaufen zahlreicher Stützungsmaßnahmen werden 2022 und 2023 trotz der Einnahmenausfälle durch die Steuerreform zu einer deutlichen Verbesserung des Saldos beitragen. Die vorliegende Prognose beruht auf der Annahme, daß die Mitte Dezember verlautbarte Aufhebung der Einschränkungen in Ös terreich entsprechend umgesetzt wird. Wei ters wurde angenommen, daß die Einführung der Impfpflicht einen Anstieg der Impfquote nach sich zieht, sodaß sich die dämpfende Wirkung der weiter bestehenden Einschränkungen für Ungeimpfte auf die Konjunktur allmählich abschwächt. Ein mögliches neuerliches Aufflammen der Pandemie, etwa durch die Omikron-Variante des SARS-CoV-2-Virus, und etwaige erneute Ein schränkungen des Wirtschaftsgeschehens wurden in der vorliegenden Prognose dagegen nicht berück - sichtigt. n https://www.wifo.ac.at Konjunktur-Frühschätzung 10/21 Umsatzwachstum von 13,9% gegenüber Oktober 2020 im Produzierender Bereich – im Vergleich zum Vorkrisenniveau im Oktober 2019 Plus von 11,1 % Für Oktober 2021 zeigen die Konjunktur- Frühschätzungen zu Industrie und Bau (ÖNACE B bis F) laut Statistik Austria im Vergleich zum Vorjahresmonat einen kräftigen Anstieg der Umsätze um 13,9 %. Der Beschäftigtenindex verbuchte einen leichten Anstieg (+1,4 %), der Index der geleisteten Arbeitsstunden entwickelte sich rückläufig (-1,7 %). „Lieferengpässe und Rohstoffknappheit haben den rasanten Konjunkturaufschwung von Österreichs Industrie und Bau im Oktober 2021 etwas eingebremst, was vor allem die Baubranche zu spüren bekam. Die Um sät - ze für den gesamten Produzierenden Bereich lagen im Oktober 2021 aber dennoch um 13,9 % über dem Vorjahresmonat und um 11,1 % über dem Vorkrisenniveau vom Ok - tober 2019“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Die positive Entwicklung der Umsätze zeigt sich in der Frühschätzung für Oktober 2021 sowohl für die Industrie (+16,4 % im Vergleich zum Vorjahr) als auch für den Baubereich (+2,0 %). Das Arbeitsvolumen ging im Vorjahresvergleich in der Industrie um 2,1 %, im Baubereich um 0,9 % zurück. Beim Beschäftigungsindex gab es im Industriebereich einen leichten Zuwachs (+0,9 %), der Anstieg im Baubereich war mit +2,5 % kräftiger. Im August 2021 realisierten die 75.652 Un ternehmen des gesamten Produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) mit 1.020.658 unselbständig Beschäftigten (+1,4 %) Umsatzerlöse in Höhe von 27,1 Konjunkturindikatoren (endgültige, vorläufige und Frühschätzungen zu t+30 für Oktober 2021) Umsatz-, Beschäftigten- und Arbeits volumenindex im Produzierenden Bereich (Basis 2015), ÖNACE 2008 Quelle: Statistik Austria, erstellt am 30.11.2021. – Jahresdurchschnitt 2015 = 100. – 1) Unbereinigt. – 2) Ergebnis nach 70 Tagen. – 3) Ergebnis nach 40 Tagen. – 4) Frühschätzungen zu t+30 Tagen. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at Mrd. Euro. Das entspricht einem nominellen Umsatzplus von 28,6 % gegenüber August 2020, einer jener Monate, der von Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie noch immer stark geprägt war. Auch der Sachgüterbereich lag gegenüber August 2020 bei nomineller Betrachtung aufgrund der überaus positiven Entwicklung des industriellen Umfelds deutlich im Plus (+33,3 % auf 22,2 Mrd. Euro). Nach sehr starken Vormonaten bremste sich die Baukonjunktur im August 2021 ein wenig ein (+10,7 % auf 4,9 Mrd. Euro), lag jedoch weiterhin auf sehr ho hem Niveau. Im gesamten laufenden Jahr (Jänner bis August 2021) wurden von den Unternehmen des Produzierenden Bereichs Umsatzerlöse in der Höhe von 215,3 Mrd. Euro erzielt. Das entspricht einem nominellen Plus von 22,5 % im Vergleich zu den ersten acht Mo - naten des Vorjahres. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Produktion im gesamten Sachgüterbe - reich (Abschn. B bis E der ÖNACE 2008) im August 2021 nominell um 33,0 % auf 21,8 Mrd. Euro. Die mit Abstand größte Produktionssteigerung innerhalb der zehn größten Branchen des Sachgüterbereichs verzeichnete dabei die Energieversorgung (+78,2 % auf 4,9 Mrd. Euro). Stark erholt zeigten sich auch die Metallerzeugung und -bearbeitung (+48,8 % auf 1,6 Mrd. Euro), die Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (+46,1 % auf 952,0 Mio. Euro), die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+33,9 % auf 1,1 Mrd. Euro), die Herstel - lung von chemischen Er zeugnissen (+31,0 % auf 783,2 Mio. Euro) sowie der Maschinenbau (+29,2 % auf 1,9 Mrd. Euro). n https://www.statistik.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 201 / 20. 12. 2021 Österreichs Bevölkerung wächst und al - tert. Dieser Prozeß wird sich auch künftig fortsetzen, wie aus der von Statistik Austria veröffentlichten Bevölkerungsprognose hervorgeht. Demnach dürfte die Bevölkerungszahl Österreichs im Jahr 2022 die Neun- Millionen-Marke erreichen und bis 2040 um 6 % auf 9,47 Mio. wachsen, bis 2080 schließlich um 11 % auf 9,94 Mio. „Österreichs Bevölkerung wächst. Der Sprung über die Neun-Millionen-Grenze steht kurz bevor. Österreich wird aber auch immer älter. Die Lebenserwartung hat in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen. Die Covid- 19-Pandemie hat diesen langfristigen Trend allerdings zwischenzeitlich ausgebremst: Im Jahr 2020 ist die Lebenserwartung um ein halbes Jahr zurückgegangen“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Wanderungsgewinne übertreffen prognostizierte Geburtendefizite Der erwartete Bevölkerungszuwachs ist ausschließlich auf Wanderungsgewinne von jährlich rund 30.000 Personen zurückzuführen. Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort: Seit der Jahrhundertwende ist die Einwohnerzahl Österreichs vor allem durch Wan - derungsüberschüsse gestiegen. Zur Volkszäh - Chronik Bevölkerungsprognose 2022 wird voraussichtlich die Neun-Millionen-Marke erreicht – seit heuer leben in Österreich mehr SeniorInnen als unter 20jährige lung 2001 zählte Österreich erstmals knapp über 8 Mio. EinwohnerInnen im Jahresdurchschnitt 2010 waren es 8,36 Mio. Bis 2020 ergab sich eine weitere Zunahme um 6,6 % auf 8,92 Mio. Von dem Zuwachs seit der Jahrhundertwende entfielen nur rund 3 % auf Geburtenüberschüsse, der überwiegende Teil waren Wanderungsgewinne. Allerdings dürfte in den kommenden Jahren die Zahl der Sterbefälle über die Zahl der Geburten steigen, da die starken Geburtsjahrgänge des Babybooms der 1950er und 1960er-Jahre ins Pensionsalter wechseln. Die Geburtenbilanz wird somit negativ. Dennoch sind künftig wei - tere Anstiege wahrscheinlich, da die prognostizierten Wanderungsgewinne die Verluste aus der Geburtenbilanz übertreffen wer den. Stärkstes Bevölkerungswachstum im Pensionsalter Die Bevölkerung der Generation 65+ wird weiterhin zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewinnen. Seit heuer leben österreichweit mehr Personen im Alter von 65 und mehr Jahren als unter 20jährige. Da - für sind neben stagnierenden Geburtenzahlen insbesondere die starken Geburtsjahrgänge der 1950er und 1960er-Jahre verantwortlich, die sukzessive ins Pensionsalter aufrücken. 119 Der Anstieg der Lebenserwartung sollte nach dem Corona-bedingten Rückgang 2020 um 0,5 Jahre wieder auf den langfristigen Pfad zurückfinden. 2040 dürfte somit die Bevölkerung ab dem Alter von 65 Jahren um 46 % (bzw. rund 800.000 Personen) größer sein als 2020. Zugleich erhöht sich ihr Anteil an der Bevölkerung von derzeit 19,2 % auf 26,4 % (2040). Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jah ren hat derzeit mit 5,50 Mio. ihr Maximum erreicht, bis 2040 wird sie um knapp 300.000 Personen (-5 %) unter den derzeitigen Wert sinken. Nach 2040 bleibt die Zahl der Erwerbsfähigen der Prognose zufolge weitgehend konstant. Die Zahl der unter 20jährigen wird zwar noch leicht ansteigen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sinkt jedoch mittelfristig von 19,3 % (2020) auf 18,8 % (2040). Anteil der im Ausland Geborenen steigt langfristig von 20 % auf 27 % Die Zahl der im Ausland geborenen Be - völkerung Österreichs wird unter der Annahme fortgesetzter internationaler Zuwanderung künftig weiterhin zunehmen. 2020 lebten im Bundesgebiet 1,78 Mio. Menschen, die nicht in Österreich zur Welt kamen, das »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 201 • 20. Dezember 2021
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