ÖSTERREICH JOURNAL NR. 200 / 15. 10. 2021 Österreich, Europa und die Welt Rettungsaktion 1938/39 für 10.000 jüdische Kinder Im Bezirksmuseum Wien Meidling wird die Ausstellung „Für das KIND (Museum zur Erinnerung)“ von 7. Oktober bis 1. De - zember 2021 gezeigt. Mit 23 Drucken blickt die Schau auf die Rettung jüdischer Kinder durch Transporte nach Großbritannien 1938/ 1939 zurück. Die künstlerisch gestalteten Bil der zeigen Original-Koffer, mit denen die jun gen Menschen einstmals reisten und dar - in verschiedenste persönliche Dinge der Ge - retteten. Kunstvoll kombiniert wurden die Auf nahmen mit heutigen schriftlichen Zitaten der NS-Opfer, eingraviert in das Glas vor den Abbildungen. Am Eröffnungsabend be - grüßte, Vladimira Bousska, ehren amtliche Mu seums leiterin, in Anwesenheit von Kulturstadträtin Vero nica Kaup-Hasler, die Gä - ste. Wilfried Zankl, Bezirksvorsteher in Meid - ling eröffnete die Ausstellung. An schließend sprach die Projekt-Organisatorin, Milli Segal, einleitende Worte und führte durch die Ausstellung, die eine große Rettungsaktion be schreibt, bei der von De - zember 1938 bis Au gust 1939 zirka 10.000 Gedenkausstellung »80 Jahre Deportationen Wien-Riga« Foto: Pauline Worner / Credit Rosie Potter Foto: Stadt Wien Pauline Worner geb. Makowsky Köln, BRD, 10 Jahre: ihre Eltern wurden nach Polen deportiert, es gibt keine weiteren Angaben zu ihrem Schicksal. Ihr Text auf dem Bild: „Laufend bis ans Ende des Bahnsteigs, zum Abschied winkend.“ jüdische Kinder (zwischen 3 Monaten und 17 Jahren) nach England gebracht wurden und dort vor den Nationalsozialisten in Sicher heit waren. Gedenkausstellung von 15. Oktober bis zum 30. November 2021 am Hauptbahnhof in Wien Heuer jährt sich der Beginn der Deportationen vor 80 Jahren nach Riga/Lettland, damals ein Teil des „Reichskommissariat Ostland. Im Zeitraum von Dezember 1941 bis Februar 1942 wurden ca. 4200 Jü - dinnen und Juden vom Aspangbahnhof in Wien ins Ghetto nach Riga deportiert. Die meisten – darunter viele Kinder – wurden nach einer tagelangen Fahrt unter unvorstellbar grausamen Bedingungen un - mittelbar nach deren Ankunft in Riga er - schossen. Als im Februar 1942 der letzte von Wien nach Riga gesandte Transport eintraf, wurden beim Empfang am Bahnhof Skirotava jenen Menschen, denen der kilometerlange Fußmarsch zum Ghetto zu beschwerlich er - schien, Lastkraftwagen – getarnte Gaswagen – zur Fahrt ins Ghetto angeboten. Von den 1.000 aus Wien Deportierten erreichten nur 300 Personen das Ghetto zu Fuß. 400 meist ältere Menschen wurden im Wald vom Rumbula ermordet. Insgesamt überlebten ca. 100 Jüdinnen und Juden das Ghetto, die Zwangsarbeit bzw. die danach folgenden Ein - weisungen in diverse Konzentrationslager. Mit der, die in Kooperation mit den Ös - terreichischen Bundesbahnen und dem Natio - nalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus entstanden Ausstellung, die in weiterer Folge auch in Riga ge - zeigt werden wird, soll einmal mehr einer breiten Öffentlichkeit die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus vor Augen geführt und die stete Erinnerung daran eingemahnt werden. Ein Projekt der Stadt Wien/Gruppe Europa und Internationales. Kuratorin ist Milli »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 80 Kuratorinnen der Ausstellung sind Rosie Potter und Patricia Ayre. n http://www.bezirksmuseum.at/ https://www.millisegal.at/ Segal, wissenschaftliche Mitarbeit: Brigitte Bailer-Galanda. Die Ausstellung ist von 15. Oktober bis 30. November 2021 am Hauptbahnhof Wien zu sehen. n https://konzern.oebb.at/de/vielfaeltige-oebb/verdraengte-jahre https://www.nationalfonds.org/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 200 / 15. 10. 2021 Innenpolitik Außenminister Schallenberg ist neuer Bundeskanzler 81 Nach dem Rücktritt des bisherigen Bundeskanzlers Sebastian Kurz am 9. Oktober wurde Außenminister Alexander Schallenberg von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt, sein Nachfolger im BMEIA ist Botschafter Michael Linhart Peter Lechner / HBF Feierliche Angelobung in der Hofburg: Bundespräsident Alexander Van der Bellen (l.), Bundeskanzler Alexander Schallenberg (r.), Vizekanzler Werner Kogler (3. v.r.) und Außenminister Michael Linhart (2. v.r.) Nach mehreren Wochen der Vorwürfe und Ermittlungen, die seitens der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) vom parlamentarischen Ibiza-Un - tersuchungsausschuß ausgehend gegen Bun - des kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und andere laufen, hat dieser am Abend des 9. Okto - ber be kanntgegeben, daß er von seinem Re - gierungsamt zurücktritt. Seit dem Be kanntwerden der ersten Vorwürfe besteht Kurz nach wie vor darauf, daß diese falsch wären und sich später auch als haltlos erweisen würden. Die Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ und NEOS jedoch waren von Kurz’ Schuld überzeugt und forderten un mittelbar sein Abtreten als Re gie rungs - chef – während die ÖVP auf das Recht verwies, Kurz habe als un schuldig zu gelten, bis dessen Schuld ge richtlich erwiesen sei. Doch das sollte, so die Opposition, nicht im Falle eines Bun deskanzlers gelten, da die ser durch Ermittlungen und gerichtliche Aufarbeitung in der Ausübung seiner Pflichten für den Staat massiv eingeschränkt sei. Die Grünen, seit 7. Jänner 2020 Koalitionspartner der ÖVP, fanden sich in einer sehr angespannten Lage und es stellte sich für viele de ren (Regierungs-)Mitglieder die Frage, ob die Koalitionstreue der ÖVP schwerer wiegt, als eines der ausgewiesenen Ziele, rigoros gegen Korruption und Mißwirtschaft vorgehen zu wollen. Doch man hatte sich entschlossen, vorerst auf Regierungskurs zu bleiben und abzuwarten, wie sich die Dinge weiterentwickeln würden. Das Auftauchen neuerlicher Vorwürfe seitens der WKStA und eine Hausdurchsuchung im Bundeskanzleramt und der ÖVP- »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Parteizentrale ließ die Grünen unter Vizekanzler und Bundessprecher Werner Kogler sich entscheiden, die Zusammenarbeit mit Kurz als Kanzler zu beenden, sollte die ÖVP nicht Kurz duch eine „untadelige Person“ ersetzen. Die ÖVP wie derum hatte sich ge - schlossen hin ter den Bun deskanzler gestellt und verlauten lassen, es würde ohne Kurz kei - ne Re gierungsbeteiligung geben – was das Ende der Koalition bedeutet hätte. Währenddessen führten SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendy-Wagner, FPÖ- Bundesparteiobmann Herbert Kickl und NEOS-Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger Gespräche un tereinander, um nach einem für 12. Oktober ge planten und erfolg - reichen Mißtrauensantrag gegen Kurz im Parlament dem Bundespräsidenten eine Konzentrationsregierung vor zuschlagen.
Ausg. Nr. 200 • 15. Oktober 2021
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Foto: Sandro Zanzinger / Belvedere,
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