ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 Kultur 134 de das Kunstwerk mit „allerhöchster Genehmigung“ bei der Wiener Weltausstellung ge - zeigt, danach kam es an die Hofbibliothek und ist nun nach umfangreichen Restaurierungen erstmals wieder öffentlich zu sehen. „Für mich ist dieses Aquarell eines der Highlights der Ausstellung, steht es doch sinnbildlich für die reale wie für die imaginierte Donau“, betont Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. „Es zeigt, daß dieser Fluss für die Kunst genauso wichtig war und ist wie für die Wirtschaft. Selbst die Versicherungsbranche wurde durch den zweitläng - sten Fluß Europas inspiriert – so ist die „Donau Versicherung“ seit fünf Jahrzehnten Teil der Wiener Städtischen Versicherungsgrup pe. Vor diesem Hintergrund und im Rah - men unserer langjährigen Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek ist der Wiener Städtische Versicherungsverein ein stolzer Partner dieser Ausstellung. Die Pasetti-Karte Bevor der Strom jedoch gezähmt werden konnte, mußte er kartografisch erfaßt werden: Auf Initiative Valentin von Streffleurs wurden 1857 insgesamt 16 Blätter als „Schiff- fahrts-Karte der Donau im Bereiche des Österreichischen Kaiserstaates“ gedruckt. Unter dem Titel „Karte des Donau-Stromes innerhalb der Gränzen des österreichischen Kaiserstaates“ wurde die Karte 1862 noch einmal veröffentlicht und dann sukzessive bis 1867 erweitert: Am Schluß versammelte das Werk 54 Karten und reichte bis ins heutige Rumänien. Die Pasetti-Karte bildet die Donau von Passau bis zum Eisernen Tor in einem Maßstab 1:28.800 ab. Dadurch ergibt sich eine Gesamtlänge von 36 Metern. Die im Prunksaal gezeigte Reproduktion kommt durch zahlreiche ergänzende Illustrationen auf eine Länge von 44 Metern. Ihren Namen verdankt dieses Meisterwerk der Kartografie dem Hydrotechniker und mächtigen Ministerialbeamten Florian von Pasetti – er hat dieses editorische Großprojekt geleitet. Da - mals hatte sie den Zweck, ein öffentliches Bewußtsein für die politische und wirtschaft - liche Bedeutung dieses Wasserweges für die gesamte Donaumonarchie zu schaffen. Heu - te, nach den großen Regulierungsmaßnahmen und der Errichtung zahlreicher Kraftwerke, ist sie eine Erinnerung an eine Do - nau, die es so über weite Strecken nicht mehr gibt. n https://www.onb.ac.at/. Bild rechts: Ausschnitt aus der Pasetti-Karte »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 Kultur Mit Dürer in die Niederlande … und auf romantischen Spuren durch Tirol. Die neue Präsentation der Grafischen Sammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum bis 5. September 2021 135 Es war keine Urlaubsreise, die Albrecht Dürer 1520 in die Niederlande unternahm. Ein Jahr lang fuhr der Nürnberger durch das Land im Norden, um Kaiser Karl V. in Aachen als neuen Geldgeber zu gewinnen. Seine Druckgrafiken dienten dem Künst - ler unterwegs als Zahlungsmittel. Mit einer Auswahl dieser Werke feiert die Grafische Sammlung nun das längst vergangene Zeitalter liquider Kunst. Ergänzend folgt die Sammlungspräsentation Tiroler KünstlerInnen ins Zeitalter der Romantik. Seit 21. Mai sind die beiden Sammlungspräsentationen „Druckgrafik als Wegzehrung“ und „Komm! ins Offene, Freund!“ im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zu sehen. Liquide Kunst – Kunstwerke als Zahlungsmittel 12. Juli 1520: Albrecht Dürer bricht zu einer Reise in die Niederlande auf. Nicht zuletzt ökonomische Gründe führen ihn für ein Jahr in den Norden, denn nach dem Tod seines wichtigsten Gönners Kaiser Maximilian suchte der Künstler die Nähe zu dessen Nachfolger Karl V. Bei ihm will Dürer eine neuerliche Bestätigung seiner Leibrente von 100 Gulden im Jahr erwirken. Die Zeit bis zum Krönungszeremoniell nutzt er, um in der Gefolgschaft des künftigen Kaisers ein Netz an Fürsprechern für sich zu gewinnen. Die Begegnungen sowie die Route, die Einnahmen und Ausgaben der Reise dokumentiert er akribisch in einem Reisetagebuch. Wie sich den Aufzeichnungen entnehmen läßt, zählen auch zahlreiche Abzüge seines druckgrafischen Gesamtwerks zu Dürers Rei segepäck. Diese dienen nicht nur als Ge - schenke und Tauschware, sondern helfen durch ihren Verkauf auch dabei, die Reisekasse aufzufüllen. Selbst dort, wo bischöfliche Zollbriefe keine Wirkung mehr zeigen, werden die mit Dürers Monogramm beglaubigten Druckgrafiken noch als Zahlungsmittel akzeptiert. Dürers Druckgrafiken – früher und heute Während Dürers Kunstwerke heute in allen Sammlungen der Welt vertreten sind, begegnen sie uns in den Reiseberichten des © TLM Albrecht Dürer, Das Kleine Pferd, 1505, Kupferstich, Dauerleihgabe Stift Stams Künstlers als taufrische Alltagsgegenstände – dazwischen liegt ein halbes Jahrtausend. Von 21. Mai bis 5. September 2021 feiern die Tiroler Landesmuseen das unterge - gangene Zeitalter liquider Kunst mit einer Auswahl an Abzügen von Dürers Werken, welche die Grafische Sammlung seit vergangenem Jahr als Dauerleihgabe des Stiftes Stams bewahren darf. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Daß wir die Namen der Werke kennen, die ihnen Dürer einst gegeben hat und die bis heute verwendet werden, ist nicht zuletzt dem Tagebuch seiner Reise in die Niederlande zu verdanken. Doch damit nicht genug: Die Aufzeichnungen bringen uns den bereits zu seiner Zeit außerordentlich berühmten Künst - ler auch als umgänglichen und freigebigen Zeitgenossen näher. Gleichzeitig zeugen sie
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