ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 Religion und Kirche Gedenkort für auf der Flucht Verstorbene 122 Am 7. Juni wurde am Stadtfriedhof Linz/St. Martin in Traun der Entwurf eines »Gedenkortes für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind« vorgestellt. Foto: Krummel / Wachsmuth Visualisierung des Gedenkortes, der am Stradtfriedhof Linz/St. Martin in Traun entstehen und im März oder April 2022 fertiggestellt werden wird In Kooperation mit dem Land Oberösterreich, den Städten Linz, Traun und Leon- (und darüber hinaus). Grab für ihre Verstorbenen gehen oder kanroute oder in einem der Lager in Libyen m Trauerort: Jene Menschen, die zu keinem ding, der Evangelischen Kirche A.B. Oberös - terreich, der Islamischen Religionsgemeinde OÖ und dem Stadtfriedhof St. Martin (Linz AG) wird unter der Projektleitung der Diözese Linz ein Gedenkort für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind, realisiert. Die Eröffnung dieses Gedenkortes, der bisher er - ste in dieser Form in Österreich, ist im März oder April 2022 geplant. Seit 2014 bis heute sind laut Angaben des Statistikportals Statista alleine im Mittelmeer um die 22.000 Personen umgekommen. Dieses Sterben auf der Flucht ist in aller Regel ein leises Sterben, ein stilles Sterben, ein Sterben im toten Winkel der Weltöffentlichkeit. Der geplante Gedenkort, dessen Realisierung von Dr. Stefan Schlager (Diözese Linz, zumindest an dieses Grab denken können, sollen – so sie wollen – einen Ort für ihre Trauer haben. m Ort der Versammlung: Am Langen Tag der Flucht (UNHCR) soll an diesem Ge - denkort regelmäßig ein multireligiöses To - tengedächtnis stattfinden, zu dem selbstverständlich auch Menschen eingeladen sind, die keiner Religion angehören (wollen). Aus sechs eingereichten Projekten wurde Abteilung Gesellschaft & Theologie; Theologische n in einer Jury-Sitzung am 7. April 2021 das Projekt „VorAugen / InSight“ des Wiener Künstlers Arye Wachsmuth ausgewählt. Ziel des Gedenkortes am Stadtfriedhof St. Martin (in Form einer „wall of names“) soll sein, an jene Toten zu erinnern, die auf der Flucht ihr Leben verloren haben – sei es beispielsweise im Mittelmeer, auf der Bal - Erwachsenenbildung und Weltreli- gionen) initiiert und koordiniert wurde, soll dementsprechend folgende drei Zwecke er - füllen: m Gedenkort: Hauptintention soll sein, an diese „Toten ohne Ort“ zu erinnern und dem Gedächtnis an sie eine würdige Form bzw. Gestalt zu geben. https://www.land-oberoesterreich.gv.at/ https://www.linz.at/ https://www.traun.at/ https://www.leonding.at/ https://www.linzag.at/ https://www.dioezese-linz.at/ https://evang.at/ https://www.derislam.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 Sie sind Hunderte von Lichtjahren entfernt. Sterne, die – ähnlich unserer Son - ne – Materie ins All hinausschleudern. Könn - ten diese Eruptionen eine Gefahr für ferne Planeten sein, die diese Sterne umkreisen? Um das herauszufinden, hat ein Team rund um Astrid Veronig, Astrophysikerin an der Universität Graz, eine neue Methode entwickelt. Sie konnten, wie im renommierten Fachjournal „Nature Astronomy“ nachzulesen ist, 21 koronale Massenauswürfe auf Ster - nen nachweisen und deren Stärke bestimmen. Unsere Sonne ist die Quelle von energiereichen Ausbrüchen, bei denen Plasma samt eingebettetem Magnetfeld ins All geworfen wird. Diese koronalen Massenauswürfe sind unterschiedlich stark und bewegen sich mit Geschwindigkeiten von Millionen Kilometern pro Stunde durch unser Sonnensystem. Die stärksten Ausbrüche können sogar Stromausfälle auf der Erde auslösen und elektronische Systeme auf Satelliten lahmlegen. Sie sind aber auch für die spektakulären Polarlichter verantwortlich. „Verfolgt werden die Auswürfe mit Hilfe von Koronographen, die das starke direkte Sonnenlicht ausblenden und so eine Art künstliche Sonnenfinster - nis erzeugen“, schildert Astrid Veronig, die dafür satellitengestützte Teleskope nutzt und mit den Weltraumorganisationen ESA und NASA zusammenarbeitet. Verdunkelungen im Strahlenkranz Während die Sonne gut im Blick der Wissenschaft ist, gibt es bisher auf Sternen nur spärliche Beobachtungshinweise für koronale Massenauswürfe. Veronig: „Für koronographische Messungen wie bei der Sonne ist die räumliche Auflösung zu gering und die Strahlung der Auswürfe zu schwach.“ Daher haben die ForscherInnen den Spieß umgedreht und die Sonne wie einen Stern betrachtet, um eine neuartige Methode des Nachwei - ses zu entwickeln. „Wir beobachten die Son - ne im Licht der ultravioletten und Röntgenstrahlung, wo die Millionen Grad heiße Ko - rona am meisten Strahlung aussendet“, er - klärt die Astrophysikerin. „Wenn es zu Massenauswürfen kommt, also riesige Plasmawolken aus der Korona hinausgeschleudert werden, so bleiben in diesem Strahlenkranz Wissenschaft & Technik Ferne Sterne AstrophysikerInnen der Universität Graz weisen koronale Massenauswürfe auf benachbarten Sonnen nach Foto: NASA SDO / AIA Massenauswurf auf der Sonne: Aufnahme des Atmospheric Imaging Assembly (AIA) an Bord des Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA. Verdunkelungen zurück, die wir nachweisen können.“ Diese Erkenntnisse und Methodik konnten die WissenschafterInnen nun erfolgreich für andere Sterne anwenden. Es zeigte sich, daß dort ebenfalls solche plötzlichen Verdunkelungen in Röntgenlichtkurven zu finden sind. „Daraus schließen wir“, bestätigt Petra Odert, Forscherin am Institut für Physik der Uni Graz und Co-Autorin der Studie, „daß es dort ebenso koronale Massenauswürfe gibt“. Auf diese Weise haben die WissenschafterInnen insgesamt 21 koronale Mas - senauswürfe auf anderen Sternen entdeckt. Dabei können beträchtliche Teile der Korona ausgestoßen werden. Odert: „Diese energiereichen Plasmawolken sind eine Bedrohung für Exoplaneten, die den Stern umkreisen, da sie deren Atmosphären vollständig erodieren können.“ Wie so oft kommt es aber auf die Do sis an. Zugleich könnte eine geringere In - »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 123 tensität ebenso lebenswerte Bedingungen wie in unserem Planetensystem ermögli - chen. Diese Forschungen, unterstützt vom österreichischen Weltraumprogramm der FFG und Wissenschaftsfonds FWF, wurden im Journal „Nature Astronomy“ veröffentlicht. Univ.-Prof. Astrid Veronig ist Inhaberin des Lehrstuhls für „Sonnen- und Heliosphärenphysik“ am Institut für Physik der Universität Graz und Leiterin des Observatoriums Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung. Ihre Forschungsinteressen sind die Physik von Sonneneruptionen, koronalen Massenauswürfen und deren Auswirkungen auf das Weltraumwetter der Erde sowie die magnetische Struktur von koronalen Lö chern und deren Beziehung zu Hochgeschwindigkeits-Sonnenwindströmen. n https://www.uni-graz.at/
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Foto: Parlamentsdirektion / Johanne
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