ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 Gastronomie & Kulinarisches 116 Größte Roséwein- Verkostung Österreichs Diesen Trends auf der Spur ist alljährlich Österreichs größte Roséverkostung, die das Weinmagazin „Vinaria“ ausrichtet. Die jüngste Auflage ist in der eben erschienenen Ausgabe 3/21 publiziert, anonym (blind) degustiert und bewertet wurden darin rund 200 Roséweine Jahrgang 2020. „Vinaria“ widmet traditionell auch dem Schilcher viel Aufmerksamkeit und dokumentiert die ausgezeichnete Entwicklung dieser autochthonen weststeirischen Rebsorte. Vor diesem Hintergrund wurde das Konzept des Internationalen Roséweinfestivals kreiert von Wein Steiermark und Vinaria. Dieses startet 2021 pandemiebedingt vorerst mit drei Masterclasses im prächtigen Rahmen der Alten Universität Graz. Für die kommenden Jahre ist ein zügiger Ausbau um eine große Publikums-Verkostung, Symposium und Abendevent geplant. Die Location ist der hohen Rosékompetenz in der Steiermark geschuldet. Steiermark, Österreich, International Zur Verkostung gelangte bei den Masterclasses 2021 eine repräsentative Auswahl an Schilcher- und Roséweinen aus der Steiermark, ergänzt um erstklassige Rosè aus ande - ren österreichischen Weinbaugebieten und in - ternationale Vertreter. Letztere zeigten etwa den „Rosé de Coeur de Grain“ von Domaines Ott Chateau Romassan, das Rosé-Flaggschiff aus der der südfranzösischen Provence. Oden den mit viel Glamour behafteten, sehr vielseitigen Miraval, den „Rosé der Stars“, steht doch das Château im Miteigentum von Angelina Jolie und Brad Pitt. Dazu einen der besten Rosé aus Italien von der Tenuta Feudi di San Gregori in Kampanien. Aber auch einen Rosé aus Granacha-Reben eines kleinen, jungen, spanischen Bioweinguts. Verkostet wurden – unter Einhaltung der Covid-19-Schutzbestimmungen – in Flights rund 30 Weine aus Zalto Universal-Gläsern. Die Fachmoderation oblag Hans Pleininger (Vinaria) und Stefan Langmann, Obmann- Stellvertreter Wein Steiermark. Das Internationale Roséweinfestival Stei - ermark 2021 bietet diesen Weinen erstmals eine exklusive Bühne. Die durch und durch pinken Masterclasses präsentierten steirische, österreichische und internationale Roséweine im direkten, spannenden Kostvergleich. Die Steiermark ist ein „Roséwein-Kompetenzzentrum“. Mit der autochthonen Sorte „Blauer Wildbacher“, aus welcher der be - Foto: Johanna Lamprecht Foto: Johanna Lamprecht v.l.: Chris Yorke (Österreich Wein Marketing), Stefan Langmann (Obmann Stellvertreter Wein Steiermark), Weinhoheit Lisa Müller, Hans Pleininger („Vinaria“) v.l.: Stefan Potzinger (Obmann Wein Steiermark), Weinhoheit Lisa Müller, Erwin Goldfuss („Vinaria“), Chris Yorke (Österreich Wein Marketing) kannte Schilcher gekeltert wird, hat die Steier - mark schon früh eine Vorreiter-Rolle übernommen: „Ende der 70er-, Anfang der 80er- Jahre wurde der als Roséwein ausgebaute Wein schon für die Steiermark geschützt, mit Einführung des DAC-Systems mit dem Jahrgang 2018 wurde die Herkunft des regionaltypische Schilcher mit „Weststeiermark- DAC“ definiert“, erklärt Werner Luttenberger, der steirische Weinbaudirektor. Der Blaue Wildbacher/Schilcher liegt mit 535 Hektar und einem Anteil von 10,5 Prozent der gesamtsteirischen Fläche an 4. Stelle der aktuellen Rebsorten-Statistik in der Steiermark. Ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zur Erhebung davor. In der Weststeiermark ist die Sorte Blauer Wildbacher mit 419 Hektar die am stärksten gepflanzte »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Sorte und nimmt knapp zwei Drittel der weststeirischen Fläche ein. Wein Steiermark Der Verein Wein Steiermark dient der Ziel - setzung, Maßnahmen zum Schutz und zur Absatzförderung von Steirischem Wein zu setzen. Der Steirische Wein und das DAC- Herkunftssystem werden im In- und Ausland vermarktet. Derzeit zählt der Verein rund 450 Mitgliedsbetriebe. Die Steirischen Winzer bewirtschafteten aktuell 5.096 ha Weingartenfläche und produzieren 2020 gesamt 238.500 Hektoliter Wein. Damit hält die Steiermark mehr als 10 Prozent der gesamtösterreichischen Weinbaufläche. n http://www.steiermark.wine/ http://www.vinaria.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 Personalia Christa Ludwig † Die Wiener Staatsoper trauert um Christa Ludwig, die am 24. April im 94. Lebensjahr in Klosterneuburg verstarb. 117 © Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Franz Johann Morgenbesser Die Opern- und Konzertsängerin (Mezzosopranistin) Christa Ludwig anläßlich ihrer Ernennung zur Ehrenpräsidentin der Hilde Zadek Stiftung in Berlin 2015 Christa Ludwig gab ihr Staatsopern-Debüt (in den Redoutensälen) am 14. April 1955 als Cherubino in Le nozze di Figaro, im Haus am Ring trat sie erstmals am 26. Dezember 1955, kurz nach der Eröffnung der aus Ruinen wieder erbauten Staatsoper, als Octavian im Rosenkavalier auf. Ein Augenblick, den sie im Rückblick oftmals mit „Verweile doch, du bist so schön“ beschrieb. Unzählige solcher einzigartiger Augenblicke folgten in den nächsten knapp 40 Jahren: Insgesamt war sie in 769 Staatsopern-Vorstellungen in 42 Rollen zu erleben und deckte dabei fast das gesamte Mezzosopran-Repertoire ab, unternahm aber auch kurze Ausflüge – etwa mit der Leonore in Fidelio – ins Sopranfach. Interpretationsgeschichte schrieb sie quer durch alle Fächer: Als Mozart-Sängerin ebenso wie als Strauss-Interpre tin, als Gestalterin von Wagner- und Verdi-Partien, in zeitgenössischen Opern, man er lebte sie aber auch als Orlofsky, Rosina, Ge neviève oder Wozzeck-Marie. Ihre meistgesungene Partie war die Dorabella in Così fan tutte, als Octavian und Marschallin war sie ebenso stilbildend wie als Kundry in Parsifal oder die für sie geschriebene Claire Zacha nassian in Der Besuch der alten Dame. Ludwigs künstlerisches Leben war auch durch die Zusammenarbeit mit allen großen Dirigenten ihrer Zeit gekennzeichnet, Herbert von Karajan, Karl Böhm und Leonard Bernstein waren jedoch die drei, die sie selbst als am meisten prägend nannte. Sie war österreichische Kammersängerin, Ehrenmitglied der Staatsoper und Trägerin des Goldenen Ehrenrings der Wiener Staatsoper und verabschiedete sich am 14. Dezember 1994 als Klytämnestra in Elektra von ihrem stets be geisterten Wiener Opernpublikum. Es war die besondere Einheit aus einer einzigartigen Stimme und einer klugen, dramaturgisch versierten und mit Emphase ge lebten darstellerischen Durchdringung aller Partien, die sie auszeichnete: Die absolute Identifikation mit einer Rolle bezeichnete sie einst als das Allerwichtigste in der musiktheatralischen Gestaltung. „Bei Christa Ludwig ging es direkt vom Herzen, vom Gehirn zu den Stimmbändern, sodaß man nicht sagen konnte, ob sie gerade singt oder fühlt oder re det. Das war alles ein einziger Mikrokosmos“, wurde sie einst von Otto Schenk beschrieben. Dem Haus am Ring blieb sie auch nach ihrem Bühnenabschied eine Wegbegleiterin, die nicht mit großem Interesse Anteil am künstlerische Geschehen nahm und sogar als Programmheft-Autorin ge - won nen werden konnte, sondern auch in zahlreichen Ge sprächs - veranstaltungen auftrat, zuletzt bei der Feier zum 1.000 Rosenkavalier im Haus am Ring. Als Pädagogin und Kommentatorin war sie bis fast zuletzt engagiert tätig, Generationen von Sängerinnen bezeichnen sie bis heute als ihr erklärtes künstlerisches Vorbild. Für die Wiener Staatsoper war Christa Ludwig nicht nur Künstlerin, langjähriges En semblemitglied, Ehrenmitglied und Ikone, sondern ein Ausnahmefall eines künstlerischen Mitlebens und Miterlebens: eine, die das Haus, die Musikwelt und alle, die mit ihr in Berührung kamen, inspirierte und nachhaltig prägte. Staatsoperndirektor Bogdan Roscic „Die von Christa Ludwig oft zitierten Worte der Marschallin – ,Mit leichtem Herz und leichten Händen, halten und nehmen, halten und lassen‘ –, die sie immer wieder als persönlichen Leitspruch be - zeichnete, waren tatsächlicher und wahrer Ausdruck ihrer Art zu le - ben. Sie nahm die Kunst so ernst, wie man sie nur ernst nehmen kann, ordnete dieser ihr Leben unter, nahm aber auf eigenen Wunsch ,mit leichter Hand‘ Abschied von der Bühne. Später konnte sie fast ohne Wehmut über ihre Jahrzehnte sprechen, immer mit einer Prise Ironie, Selbsterkenntnis, aber auch ohne falsche Bescheidenheit. Wie sie auch bis zuletzt eine reflektierte, ehrliche und humorvolle Ge - sprächspartnerin blieb, deren Analysen von bestechender Klarheit und großer Kenntnis getragen wurden. Sie bezeichnete sich gerne einfach als ,Theaterkind‘, und diese künstlerische Unmittelbarkeit, dieses Selbstverständnis – sie waren in jedem ihrer Auftritte zu spüren und machten, neben ihrer großen Musikalität und dieser unvergesslichen Stimme, die Ausnahmeerscheinung Christa Ludwig aus. Unser Mitgefühl gilt Ihrer Familie.“ n https://de.wikipedia.org/wiki/Christa_Ludwig https://www.wiener-staatsoper.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 199 • 22. Juni 2021 Das
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Foto: Parlamentsdirektion / Johanne
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