ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 102 MAN Nutzfahrzeug Werk Steyr gerettet WSA Beteiligungs GmbH übernimmt Standort und Belegschaft von MAN Truck & Bus Foto: Nutzfahrzeug Werk Steyr Ein Blick über das Nutzfahrzeugwerks Steyr Die Zukunft des Nutzfahrzeugwerks Steyr – und damit die von tausenden Ar beits- und Ausbildungsplätzen in der Re - gion – ist gesichert. Die MAN Truck & Bus SE hat sich mit der WSA Beteiligungs GmbH (WSA) auf den Verkauf aller Anteile an der MAN Truck & Bus Österreich GesmbH ge - einigt. Ein entsprechender Kaufvertrag wur - de bereits unterzeichnet. Der neue Investor wird unter der Traditionsmarke „Steyr“ eine Auftragsproduktion von Nutzfahrzeugen und Nutzfahrzeugteilen etablieren und sichert damit Beschäftigung im Werk und bei zahlreichen Zulieferunternehmen der Region. Im September 2020 hat - te MAN angekündigt, den Standort im Rahmen der tiefgreifenden Neuausrichtung des Unternehmens zur Disposition zu stellen. Als einzige tragfähige Alternative zur Schliessung kam nur der Verkauf an WSA in Frage, da darüber hinaus – trotz gegenteiliger Be - richte – bis heute keine weiteren Kaufinteres - senten industriell schlüssige Angebote vorgelegt haben. Im März diesen Jahres hatte WSA bereits ein vollständiges Konzept zur Übernahme des Werks Steyr vorgestellt, das in einer Mitarbeiterbefragung jedoch abgelehnt worden war. Die Verhandlungen mit WSA wurden daraufhin beendet. Erst vor wenigen Tagen nahmen die Parteien erneut Gespräche auf und einigten sich auf eine Übernahme. „Das drohende Aus für den Nutzfahrzeugstandort Steyr, das intensive politische und juristische Tauziehen sowie die damit verbundene Unsicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – diese verfahrene Situation war unerträglich. Aus diesem Grund sind wir unserer Verantwortung für den Standort Steyr, für die Belegschaft und deren Familien, nachgekommen und haben uns mit WSA über einen Verkauf des Werks geeinigt. Beide Seiten haben sich bewegt und sind dabei auf wesentliche Forderungen der Arbeitnehmerseite eingegangen. Damit ist die Standortschließung des Werks vom Tisch. Ich freue mich sehr, daß es uns nun auch in Steyr gelungen ist, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine echte Zukunftsperspektive zu bieten. WSA unter der Führung von Siegfried Wolf wünsche ich viel Erfolg und eine glückliche Hand beim Aufbau des neuen Unternehmens“, sagt Andreas Tostmann, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE. Der Übergang des Standorts an WSA erfolgt in den nächsten Wochen. Mit der »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 199 / 22. 06. 2021 103 Transaktion übernimmt WSA den Produktionsstandort mit allen MitarbeiterInnen. Um einen reibungslosen Übergang si - cherzustellen, wird MAN Truck & Bus länger als bisher geplant für Aufträge sorgen und in Steyr bis Mai 2023 zunächst weiter Lkw der Baureihen MAN TGL und MAN TGM produzieren lassen. Für den MAN- Produktionsverbund wird WSA zudem weiter Komponenten fertigen und Kunststoffteile lackieren. Auch hier wurden die Laufzeiten teilweise verlängert. Oberösterreich erfreut „Mit dem heutigen Be schluß des MAN- Konzerns, den Standort Steyr an den Investor Siegfried Wolf zu verkaufen, liegt nun eine Entscheidung auf dem Tisch: Das Werk und die Produktion wird weitergeführt, eine Schließung des Standortes wurde abgewendet. Jetzt sind alle Beteiligten aufgerufen, den Blick nach vorne zu richten und dafür zu sorgen, daß das Werk Steyr und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder eine Perspektive haben. Das Angebot des Landes OÖ, im Bereich Forschung & Entwicklung Un - terstützung zu leisten, bleibt na türlich wei - terhin aufrecht“, stellen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner zum Beschluß des MAN- Aufsichtsrates vom 10. Juni fest. „Für das Land OÖ hatte immer der Erhalt des Werks in Steyr und der Arbeitsplätze von möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oberste Priorität. Siegfried Wolf hat zuletzt sein Übernahmeangebot nachgebessert und die Weiterbeschäftigung von 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und von 160 Lehrlingen angeboten. Durch den Kauf des MAN-Standorts durch Wolf haben diese Beschäftigten nun wieder eine Perspektive“, betonen Landeshauptmann und Landesrat. „Um die Zukunftsfähigkeit des Werks in Steyr abzusichern gilt es, den Standort auf die Transformation der Mobilität auszurichten, insbesondere in den Bereichen E-Mobilität und Wasserstoff. Das Land OÖ ist wei - terhin bereit, entsprechende Forschungsprogramme und -maßnahmen im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen“, bekräftigen beide. Industrie zu MAN-Steyr Als „gute Nachrichten und große Chance für den Arbeits-und Wirtschaftsstandort Oberösterreich“ bezeichnete der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, die Vertragsunterzeichnung zwischen MAN und dem Unternehmer Siegfried Wolf. Für eine erfolgreiche Zukunft des Produktionsstandortes in Steyr brauche es im Interesse aller eine kluge und vor allem betriebswirtschaftlich nachhaltige Lösung. Die nun erzielte Vereinbarung mit MAN und der Be - legschaft könne dafür eine bedeutende Perspektive bieten. Das Werk habe „eine übergeordnete wirtschaftliche und soziale Be - deutung für die ganze Region. Entscheidend ist daher, daß jede Möglichkeit genutzt wird, den Standort am Laufen zu halten“, so Knill weiter. Die Diskussionen rund um den Produktionsstandort würden einmal mehr überdeutlich zeigen, wie wichtig das Thema internationale Wettbewerbsfähigkeit ist. „Attraktive Rahmenbedingungen sind kein Selbstzweck, sondern die Basis für Arbeitsplätze, Wohlstand und hohe Lebensqualität in unserem Land.“ Eine kluge Industriepolitik müsse da - her entsprechende Voraussetzungen und An - reize schaffen, damit internationale Unternehmensgruppen in ihre Standorte in Österreich investieren und damit Arbeitsplätze si - chern bzw. zusätzliche Beschäftigung aufbauen, so Knill abschließend. n https://www.man.eu/at/ Foto: Land Oberösterreich / Denise Stingl- Auf Einladung vor Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner tagte die Staatliche Wirtschaftskommission zur Zukunft des MAN-Werks in Steyr am 3. Feber in Linz (v.l.): Thomas Kutsam, Vorsitzender des Angestellten-Betriebsrates vom MAN-Steyr, Günter Rübig, Vertreter des Landes OÖ in der Staatlichen Wirtschaftskommission, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Sektionschef Matthias Tschirf, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Vorsitzender der Staatlichen Wirtschaftskommission, und Erich Schwarz, Vorsitzender des Arbeiter- Betriebsrates vom MAN-Steyr. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 199 • 22. Juni 2021 Das
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Foto: Parlamentsdirektion / Johanne
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