ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Wirtschaft 78 gehen. Länger haltbare Milch bedient dieses Bedürfnis“, interpretiert Blass. Daß vergangenes Jahr mehr gekocht wurde – wahrscheinlich auch traditionelle Gerichte – läßt sich aus dem Zuwachs bei Butter und beim kleinen, aber interessanten Segment Butterschmalz mit einem Plus von 30 % ablesen. Käse im langjährigen Aufwärtstrend Käse genießt seit vielen Jahren zunehmend die Gunst der Konsumenten und im Jahr 2020 besonders. 10 % mehr wurden im vergangenen Jahr im Schnitt über alle Käsesorten eingekauft. Der Trend zu Convenience setzt sich fort. Der Anteil an fertig aufgeschnittenem und abgepacktem Käse stieg weiter, in Bedienung wurde weniger gekauft. „Das liegt am verstärkten Bedürfnis nach Hygiene beim Einkaufen. Teilweise waren die Feinkosttheken im ersten Lock - down auch geschlossen“, so die AMA. Schnelle Fleischsorten punkten Auch Fleisch landete öfter als in den Vorjahren im Einkaufswagerl, und hier punkteten vor allem jene Fleischsorten, die schnell beziehungsweise einfach zuzubereiten sind. Hühnerfleisch legte mengenmäßig um 18 % zu, Faschiertes um 11 %. Eier braucht man für viele Gerichte, sie haben von der außergewöhnlichen Situation im Jahr 2020 beson - ders profitiert. Qualitätsbewußtsein steigt Im November befragte die AMA 2.000 Konsumentinnen und Konsumenten über ihr Einkaufsverhalten und ob oder wie es sich durch die Pandemie verändert hat. Gegen - über den letzten Motivanalysen im Jahr 2013 und 2017 gaben nun 59 % an, beim Einkauf von Lebensmitteln eher auf die Qualität als auf den Preis zu achten. Die heimische und regionale Herkunft ist als Einkaufskriterium wichtiger geworden. Sie hat für zwei Drittel der Befragten an Be - deutung gewonnen. Frische, der Bezug di - rekt beim Bauern und hohe Qualität sind für jeden zweiten Teilnehmer der Studie entscheidend. Die geringere Einkaufshäufigkeit lässt die Kunden auf eine längere Haltbarkeit, die gute Erreichbarkeit des Geschäftes und eine große Auswahl an Fertiggerichten achten. Lieblingsspeisen in der Dauerschleife In den vergangenen Monaten wurde zwar mehr daheim gekocht, der Menüplan ist aber nicht unbedingt vielfältiger geworden. Das Gros der Haushalte bereitet zwischen fünf und 20 verschiedene Gerichte pro Monat als Hauptmahlzeit zu. 15 % kochen vielseitiger, 6 % begnügen sich mit weniger als fünf verschiedenen Gerichten. Für sich alleine kocht man naturgemäß weit weniger aufwendig, ein Drittel der Einpersonenhaushalte kommt mit fünf bis zehn unterschiedlichen Gerichten kulinarisch durch einen Monat. Wer keine Zeit zum Kochen hat, greift in die Tiefkühltruhe. Für rund die Hälfte der Be fragten ist das Auftauen eines selbst ge - kochten Gerichtes oder eine kalte Mahlzeit eine gute Alternative zum Kochen. Fertiggerichte bereiten 33 % zu, einen Lieferservice nutzen 19 %. Jeder zehnte Studienteilnehmer besteht auf eine Mahlzeit aus der eigenen Küche und nimmt sich immer Zeit zum Kochen. Hygiene: Gekommen, um zu bleiben Eine Pandemie rückt den Wert früherer Selbstverständlichkeiten ins Bewußtsein vieler Menschen. Ein Drittel der Befragten möchte auch nach der Krise stärker auf Hy - giene achten, ein Viertel heimische, regionale Lebensmittel kaufen. Freunde und Familie gewinnen an Bedeutung. Österreich legt als künftige Urlaubsdestination ebenso an Be - liebtheit zu wie kleine, regionale Geschäfte. Rund 20 % nehmen sich vor, nach der Krise auf ihre Gesundheit und gesunde Ernährung zu achten sowie Sport zu betreiben. Die RollAMA Die RollAMA ist die rollierende Agrarmarktanalyse der AMA-Marketing in Zu - sam menarbeit mit der GfK und KeyQUEST Marktforschung. Basis ist das GFK-Haushaltspanel. Dabei führen 2.800 österreichische Haushalte Aufzeichnungen über ihre Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Hofer und Lidl). Die RollAMA-Daten um - fassen die Warengruppen Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Erdäpfel, Eier, Tiefkühlprodukte, Fertiggerichte, aber nicht Brot und Gebäck. n https://amainfo.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Wirtschaft Österreichische CEOs so optimistisch wie nie zuvor 79 PwC Global CEO Survey 2021 zeigt weltweiten Rekord-Optimismus auf – vier von fünf CEOs in Österreich rechnen mit einem Anstieg des Weltwirtschaftswachstums Die Zuversicht von CEOs weltweit nimmt wieder stark zu. Ein Jahr nachdem Covid-19 zur weltweiten Pandemie er - klärt wurde und eine handfeste Krise auslöste, zeigt die 24. Global CEO Survey von PwC nun ein Rekord-Hoch des Optimismus. 76 % der mehr als 5.000 weltweit be fragten CEOs glauben, daß sich das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 verbessern wird. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei nur 22 %. Mit 79 % sind österreichische CEOs im Vergleich sogar noch um eine Spur optimistischer (Vorjahr: 12 %). An einen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums glauben derzeit nur noch 14 % der weltweiten Top-Manager (Vorjahr: 53 %), in Österreich sind es sogar nur mehr 10 % (Vorjahr: 68 %). „Obwohl die Auswirkungen der Pandemie in unserer Vorjahresstudie noch nicht ab zusehen waren, zeigten sich österreichische CEOs damals schon pessimistisch, noch gar nicht wissend, welche Herausforderungen ihnen 2020 bringen würde. Es tut gut zu se - hen, daß Vorstände hierzulande nach einem derart schwierigen Jahr wieder neuen Optimismus fassen und an den Aufschwung glauben“, so Peter Perktold, CEO und Senior Partner bei PwC Österreich. „Viele Prognosen sprechen mittlerweile auch für eine solch positive Grundhaltung, die Erholung in Ös - terreich werden wir aber nicht in allen Branchen in gleicher Qualität und Geschwindigkeit sehen.“ Vertrauen österreichischer CEOs ins eigene Umsatzwachstum wächst Zuversicht äußern CEOs hierzulande auch dann, wenn es um das Umsatzwachstum ihres eigenen Unternehmens geht. Gan - ze 92 % gaben an, sehr zuversichtlich (40 %) bzw. zuversichtlich (52 %) zu sein, daß ihr Unternehmen 2021 ein Wachstum verzeichnen wird. Damit steigt die Wachstumserwartung österreichischer Unternehmer nicht nur gegenüber dem Vorjahr deutlich an (73 %), sondern überholt im Vergleich auch Nachbarland Deutschland (81 %) sowie den europäischen (83 %) und globalen Durchschnitt (85 %). Beim Dreijahresausblick verdichtet Foto: PwC Österreich Peter Perktold, CEO und Senior Partner bei PwC Österreich sich diese Zuversicht: sogar 95 % der österreichischen CEOs glauben dann an ein Umsatzwachstum ihres Unternehmens – und damit mehr als im europäischen (90 %) und globalen (89 %) Vergleich. Eine Analyse auf globaler Ebene zeigt jedoch große Unterschiede in der Wachstumserwartung nach Branchen. CEOs aus dem Technologie- bzw. Telekommunikationssektor sind zu 45 % bzw. 43 % „sehr zu - versichtlich“, im Jahr 2021 ein Umsatzwachstum in ihrem Unternehmen erzielen zu können. Am wenigsten optimistisch zeigen sich hingegen CEOs weltweit in den Branchen Transport und Logistik (29 %) sowie im Gastgewerbe und Freizeitsektor (27 %). Deutschland mit Abstand wichtigster Markt für österreichische Unternehmen Als wichtigsten Wachstumsmarkt für die nächsten zwölf Monate wählen CEOs weltweit erneut die USA an erster Stelle (35 %). Da mit konnten sie ihre Führungsposition ge - genüber China (28 %) nach einer Annährung im Jahr 2020 wieder ausbauen (Vergleich 2020: USA 30 %, China 29 %). Für Österreichs CEOs ist mit großem Vorsprung weiterhin unser Nachbarland Deutschland »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at (76 %) der attraktivste Markt, gefolgt von den USA (36 %) und China (33 %). Mehr Sorge vor Überregulierung und Cyber-Angriffen als vor Pandemien Während im internationalen Vergleich Pandemien und Gesundheitskrisen aktuell zu den größten von CEOs wahrgenommenen Be - drohungen zählen (global: 52 %; EU: 45 %; US: 46 %; China: 41 %), scheinen österreichische Top-Manager bereits besser mit der Pandemie umzugehen und zu kalkulieren (14 %). Viel mehr Sorge bereiten hierzulande Überregulierungen (38 %), gefolgt von Cy - ber-Bedrohungen (26 %), Populismus (21 %) sowie das Fehlen und die Verfügbarkeit wichtiger Schlüsselkompetenzen (21 %). „Wie unsere Studienergebnisse zeigen, sehen die meisten heimischen CEOs die Auswirkungen der Pandemie nicht mehr als entscheidende Bedrohung für ihr Unternehmenswachstum. Vielmehr steht in Österreich mit der staatlichen Überregulierung traditionellerweise ein bekanntes Thema an der Spit - ze der größten Herausforderungen. Zudem rückt aber auch die Sorge vor Cyberkriminalität gerade in letzter Zeit immer stärker in den Fokus“, so Peter Perktold.
Ausg. Nr. 198 • 19. April 2021 Da
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