ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Österreich, Europa und die Welt 44 mals harten Bedingungen vor allem der Ar - beitsmigranten aus dem Trentino beleuchtet und deren heute vergessene Konflikte mit der lokalen Bevölkerung und damit zusam - menhängenden politischen Spannungen thematisiert. Einblick in die Gegenwart und die Zukunft des Bahnverkehrs zwischen Nord und Süd geben die BBT-Tunnelwelten in Steinach am Brenner, wo derzeit das größte Tunnelprojekt für eine moderne neue Schienenverbindung durch die Alpen – der Brenner Basistunnel – realisiert wird. Auch Ausstellungen in Lienz, Jenbach oder Oberhofen thematisieren die Vielfalt des Eisenbahnwesens in der Europaregion. Viel weiter zurück reicht die Geschichte einiger Straßenverbindungen, die im Mu - seums jahr in den Fokus rücken: Schloß Landeck widmet sich mit Partnermuseen in Südtirol der wichtigsten Nord-Süd-Achse in römischer Zeit, der Via Claudia Augusta. Mehr über die Geschichte der Timmelsjochstraße erfahren BesucherInnen im Museum HinterPasseier, das Ballhaus Imst macht die Straßenverbindung ins Lechtal zum Thema. … und deren Auswirkungen auf den gesellschaftlichen und kulturellen Austausch unserer Landesteile Die Vernetzung durch Straßen und Bahnen ist die Basis für den kulturellen Austausch zwischen den Regionen – bereichernd einerseits, aber im Laufe der Zeit auch mit Belastungen, Konflikten und Gefahren verbunden. Auf eine museale „Pilgerreise“ geht auch das Diözesanmuseum Brixen zusammen mit dem Augustinermuseum Rattenberg und dem Rablhaus Weerberg, wenn sie nach sich verändernden religiösen Praktiken wie dem Wallfahren fragen. Über Tirol und Eu - ropa hinaus blickt das Museum der Völker in Schwaz und sucht nach kartografischen Darstellungen aus anderen Kontinenten. Weitere Ausstellungen widmen sich etwa der Veränderung des Dialekts, dem fahrenden Volk der Jenischen, dem Transport von Waren in den Bergen von der Steinzeit bis in die Gegenwart, dem industriellen Bergbau, historischen Fortbewegungsmitteln und – nicht zuletzt – den Auswirkungen, die der Tourismus auf Tirol hatte und nach wie vor hat. Das Euregio Museumsjahr 2021 startet mit einem Auftaktwochenende am 29./30. Mai in Innsbruck. Die ersten Ausstellungen können bereits besichtigt werden. n https://www.tirol.gv.at/ https://2021.euregio.info/ http://www.europaregion.info/ © TLM https://ebfl.at/ Zum Beispiel: Al Lavoro! Über die Zuwanderung aus dem Trentino im 19. Jahrhundert „Colonie italienischer Bahnarbeiter am Berge Isel“ nach Ernst Kirchhoff Verschiedene Entwicklungen wie der Bau der Eisenbahn und die zunehmende Industrialisierung führten im Laufe des 19. Jhdts. zu einer regen Arbeitsmigration aus dem Trentino nach Nordtirol. Italienischsprachige Ar - beiterInnen fanden eine Anstellung in Textilfabriken oder im Baugewerbe, in der Wildbachverbauung oder als Dienstboten und Zum Beispiel: 150 Jahre Südbahn. Villach – Franzensfeste »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Dienstmädchen. Dazu kamen Beamte, Studierende, auch Kunstschaffende. Deutschnational gesinnte Politiker glaubten deshalb, vor einer „Verwälschung“ Tirols warnen zu müssen. Soziale Probleme wurden als sprachliche oder ethnische Konflikte formuliert… https://www.tiroler-landesmuseen.at/ Nostalgiezug Südbahn Express mit der in den Dienst gestellten 1020.018 1940 als E 94 001 Im Jahre 1871 in Betrieb genommen, wur de zwischen Villach und Franzensfeste eine neue Art der Fortbewegung und des Warentransports möglich, lange bevor sich Automobile im ländlichen und gebirgigen Ost- und Südtirol etablierten. Das Eisenbahnmuseum Lienz, das einzige Eisenbahnmuseum Tirols, begeht begeht während des Euregio-Museumsjahres 2021 das ehrwürdige Jubiläum von 150 Jahren das ehrwürdige Jubiläum von 150 Jahren technologischer Entwicklung der Südbahnstrekke durch das Drau- und Pustertal. Historische Lokomotiven, Waggone, Fotografien und Pläne aus drei Jahrhunderten geben Einblicke in die Mobilität einer Region abseits von Ballungsräumen und die Bedeutung des Schienenverkehrs zwischen Kärnten und dem südlichen Wipptal.… https://ebfl.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Innenpolitik Vorarlbergs Europaschutzgebiete Ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnliches Jahr 2020 hinterließ auch in Vorarlbergs 39 Europaschutzgebieten sichtbare Spuren. Weltweite Beschränkungen in der Mobilität und der Verzicht auf Reisen außerhalb Österreichs rückten die Naturräume im eigenen Bundesland verstärkt in den Vordergrund. Das gesteigerte Besucheraufkommen stellte die Gebietsbetreuung auch vor neue Herausforderungen: Egal ob Stand-up Paddling, Mountainbiken, Wandern oder Drohnenflüge, zahlreiche neue Maßnahmen zur Besucherlenkung und Information der interessierten Bevölkerung wurden notwendig und auch schon in den einzelnen Europaschutzgebieten umgesetzt. „Eines ist klar: Die Einführung eines Regionsmanagements hat sich be - währt“, stellt Landesrat Johannes Rauch fest. Vom Bodensee über die Riedlandschaften des Rheintals bis in die Berge der Silvretta suchten Alt und Jung Ablenkung vom Corona-Alltag und Entspannung in der Natur. Besonders beliebte Ausflugsziele stellten dabei Vorarlbergs Europaschutzgebiete dar, wie Daniel Leissing, Regionsmanager der Re gion Walgau-Großes Walsertal-Arlberg, zu berichten weiß: „Es ist schön zu sehen, daß sich immer mehr Menschen für Vorarlbergs Naturräume interessieren. Aber natürlich stellt das gesteigerte Besucheraufkommen die Gebietsbetreuung auch vor neue Herausforderungen.“ Egal ob Stand-up Padd - ling, Mountainbiken, Wandern oder Drohnenflüge, zahlreiche neue Maßnahmen zur Be sucherlenkung und Information der interessierten Bevölkerung wurden notwendig und auch schon in den einzelnen Europaschutzgebieten umgesetzt. Erhaltungsmaßnahmen und Monitoring – Kerngeschäft des Regionsmanagements Vorarlbergs Europaschutzgebiete, auch Natura 2000-Gebiete genannt, sind Teil eines EU-weiten Schutzgebietsnetzwerkes mit dem Ziel, die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen zu erhalten. Seit 2017 werden diese Gebiete in fünf un - terschiedliche Regionen eingeteilt, deren Be - treuung vom Regionsmanagement koordiniert wird. Unterstützt wird das Regionsmanagement von engagierten Gebietsbetreuerinnen und Gebietsbetreuern sowie externen Das Regionsmanagement Europaschutzgebiete blickt auf ein arbeitsintensives Jahr 2020 zurück Foto: Land Vorarlberg Das Europaschutzgebiet Ifen zwischen Bregenzerwald und Kleinwalsertal Projektgruppen, ohne deren Einsatz viele der geplanten Projekte nicht umsetzbar wären. „Die Einführung einer professionellen und landesweit einheitlichen Struktur der Ge - bietsbetreuung war richtig und die Arbeit der letzten Jahre zeigt, daß dies ein guter Weg für die Naturvielfalt Vorarlbergs ist“, gibt sich Landesrat Rauch überzeugt. So kann sich die Jahresbilanz jedenfalls sehen lassen – über 30 Monitoring-Projekte und 50 Maßnahmen zum Schutz und Erhalt gefährdeter Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten konnten 2020 realisiert werden. Zu den Highlights zählen unter anderem die Re - naturierung des Fohramoos im Bregenzerwald, Lebensraumverbesserungen für Wie - sen brüter im Rheintal und am Bodensee so - wie die Revitalisierung eines ehemals be - wirtschafteten Hangflachmoors im Walgau. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 45 Europaschutzgebiete im Rampenlicht „Nur was man kennt, schützt man auch“ lautet ein zentraler Grundgedanke im Naturschutz. Mit zahlreichen Veranstaltungen, die unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Bestimmungen durchgeführt wurden, konnten die Schutzgebiete der Bevölkerung auch 2020 ein Stück weit nähergebracht werden. Für all jene, die sich etwas aktiver für den Naturschutz einsetzen wollen, wurden im Rahmen der so genannten Vielfaltertage abwechslungsreiche Pflege- und Arbeitseinsätze in den Europaschutzgebieten organisiert. Mehr als 650 engagierte Teilnehmende und über 2.200 geleistete Arbeitsstunden zur gemeinsamen Beseitigung von Neophyten und zur Pflege von schützenswerten Lebensräumen machen die Vielfaltertage zu einer wahren Erfolgsgeschichte. Landesrat Johannes Rauch: „Die hohe Nachfrage nach den Vielfaltertagen und der tolle Einsatz der vielen Freiwilligen ist wirklich beeindruckend. Umso schöner, daß dadurch sowohl die Gebietsbetreuung als auch die Bewirtschaftenden unterstützt und wichtige Naturschutzprojekte realisiert werden können.“ Ungeachtet der bisher erfolgreich umgesetzten Aktivitäten stehen auch in den nächsten Jahren zahlreiche Herausforderungen in Vorarlbergs Europaschutzgebieten an. Von Sei ten des Regionsmanagements baut man auf bestehende Kooperationen und setzt weiterhin auf gute Zusammenarbeit mit allen Akteuren in den einzelnen Regionen. n https://www.vorarlberg.at/natura2000 https://www.naturvielfalt.at/
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