ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Österreich, Europa und die Welt Agraraußenhandelsbilanz trotz Coronakrise erstmals positiv Die Statistik Austria hat die vorläufigen Außenhandelsdaten für das Jahr 2020 mit positiven Entwicklungen für den Agrar- und Lebensmittelbereich veröffentlicht. Während die Exporte 2020 insgesamt krisenbedingt um 7,5 % einbrachen, konnte der Agrarbereich insgesamt um 3,9 Prozent zulegen. Der Agrarsektor erzielte mit einem Anteil von 9 % an den Gesamtexporten einen neuen Bestwert. Im Jahr 2020 wurden Agrarprodukte und Lebensmittel im Wert von rund 12,77 Mrd. Euro exportiert. Ein Exportzuwachs bei rein landwirtschaftlichen Erzeugnissen um 4,5 % sowie ein gleichzeitiger Rückgang bei Importen in diesem Segment um 1,4 % resultierten in einer Abnahme der traditionell negativen Außenhandelsbilanz in diesem Agrarsektor um 305 Mio. Euro auf minus 1,91 Mrd. Euro. Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie legten mit einem Wert von 7,86 Mrd. Euro um 3,5 % zu und konnten ihre positive Außenhandelsbilanz auf über 1,92 Mrd. Euro ausbauen. Dieses starke Ergebnis sowie ein Stagnieren der Agrarimporte – die - se stiegen lediglich um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 12,76 Mrd. Euro – führten erstmals zu einer positiven Außenhandelsbilanz im Wert von rund 11 Mio. Euro im gesamten Agrarbereich. 32 Europäischer Binnenmarkt unangefochten wichtigste Destination für österreichische Agrarprodukte Die Europäische Union bleibt der wichtigste Markt für österreichische Agrarproduk - te: Mit rund 9,29 Mrd. Euro wurden 2020 rund 73 % aller Agrarprodukte in die Europäische Union exportiert. Das entspricht einem Anstieg um 4 % gegenüber dem Vorjahr. Die restlichen rund 27 % im Wert von rund 3,47 Mrd. Euro wurden auf Drittlandsmärkten abgesetzt, das entspricht einem Plus von 3,4 % gegenüber 2019. Neben Deutschland (4,67 Mrd. Euro; plus 6,2 %) zählen Italien (1,23 Mrd. Euro; plus 0,8 %), die Niederlande (420 Mio. Euro; plus 14,4 %), Ungarn (455 Mio. Euro; minus 0,2 %) und Slowenien (309 Mio. Euro; minus 9,9 %) zu den Top-Exportländern Österreichs in der Europäischen Union. Trotz Corona-Krise legten die österreichischen Agrarexporte auf Drittlandsmärkten zu Positive Entwicklungen gab es auch bei Foto: BMLRT Ausfuhren in die USA (1,14 Mio. Euro; plus 5,2 %), die Schweiz (475 Mio. Euro; plus 9,2 %), die Russische Föderation (235 Mio. Euro; plus 9,4 %) und die Volksrepublik China (192 Mio. Euro; plus 76,7 %). Agrarexporte nach Großbritannien, das sich mit dem Austritt aus der Europäischen Union Anfang 2020 zu den Drittländern gesellt hat, haben sich 2020 negativ entwickelt: Mit einem Wert von 228 Mio. Euro lag dieser um 5,8 % unter jenem des Vorjahrs. Großbritannien nimmt damit Platz Vier unter den wichtigsten Drittlands-Exportdestinationen ein. Exportschlager »Made in Austria« Bestseller bleiben neben heimischen Ge - tränken (Energy Drinks, Eistees und Limonaden mit einem Wert von über 2,45 Mrd. Euro; plus 3,3 % gegenüber 2019) auch Milchprodukte wie Käse und Topfen (637 Mio. Euro, plus 4 %), Süß- und Backwaren (599 Mio. Euro; minus 5 %), eine Vielzahl an Lebensmittelzubereitungen (595 Mio. Eu - ro; plus 10,1 %) sowie Rind- und Schweinefleisch (426 beziehungsweise 379 Mio. Eu - ro; minus 5,8 beziehungsweise minus 1,9 %). Auch finden österreichische Futtermittel sehr guten Absatz (mit 698 Mio. Euro; plus 8 %). Weinexporte entwickelten sich 2020 sehr positiv, verzeichneten gegenüber 2019 ein Plus von 2, 2 % und erzielten einen Exportwert von 198 Mio. Euro. Die aktuellen Exportzahlen unterstreichen die Bedeutung des Agrarhandels so - wohl für die österreichische Gesamt- als auch für die Agrarwirtschaft. Sehr deutlich zeigt sich das durch den Anteil von 9 % der Agrarexporte an den Gesamtexporten Österreichs. n https://www.bmlrt.gv.at/ https://www.statistik.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Österreich, Europa und die Welt Virtuelles Treffen der deutschsprachigen Wirtschaftsminister Corona-bedingt fand das Treffen in virtuellem Rahmen statt. Das traditionelle sogenannte Vierertreffen der WirtschaftsministerInnen von Ös - terreich, der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland fand am 1. März in virtuellem Rahmen statt. Auf Einladung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nahmen die österreichische Bundesministerin Margarete Schramböck, der Schweizer Bundespräsident und Bundesrat Guy Parmelin und der liechtensteinische Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch an der Videokonferenz teil. Im Mittelpunkt des Austausches standen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die nationale und internationale Wirtschaftslage sowie Entwicklungen in der globalen Handelspolitik. Zudem ging es auch um Fragen des digitalen Binnenmarkts und der europäischen Digitalpolitik. Deutschlands Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Die regelmäßigen Begegnun - gen mit meinen deutschsprachigen Amtskolleginnen und Amtskollegen sind stets ein Gewinn – auch wenn es diesmal nur in virtueller Form erfolgen konnte. Die aktuelle Corona-Krise stellt uns alle vor besondere Herausforderungen. Umso wichtiger sind ein enger Austausch und eine enge Zusammenarbeit. Wir haben neben der aktuellen Krisenbewältigung auch zentrale Zukunftsfragen erörtert, wie die Stärkung des Binnenmarktes und der multilateralen Handelsordnung sowie die grüne und digitale Transformation.“ Österreichs Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck „Die Corona- Krise zeigt uns, wie wichtig Digitalisierung ist, um unser wirtschaftliches und staatliches System aufrechtzuerhalten und noch leistungsfähiger zu machen. Die digitale Transformation ist ein entscheidender Hebel für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Wohlstand in ganz Europa. Wir wollen und müssen Digitalisierung daher bewußt und ressortübergreifend nutzen. Deshalb begrüßen wir die Weiterführung der digitalen Binnenmarktstrategie und nutzen dieses Treffen, um gemeinsame Vorhaben weiter und nachdrükklich voranzutreiben.“ Schweizer Bundespräsident und Bundesrat Guy ParmelinParmelin: „In der aktuellen Foto: BMWi / Andreas Mertens Foto: BKA / Amdy Wenzel Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Gastgeber des virtuellen Treffens Bundesministerin Margarete Schramböck »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at 33 Zeit, die unsere vier Länder vor große Herausforderungen stellt, brauchen wir einander gegenseitig mehr denn je. Durch Pragmatismus, Flexibilität und Mut können wir die - se außergewöhnliche Situation meistern. Dazu helfen uns sicher auch unsere ausgezeichneten bilateralen Wirtschaftsbeziehungen: Vergangenes Jahr entfiel ein Viertel des globalen Handelsvolumens der Schweizer Wirtschaft auf Deutschland und Österreich. Auch mit Liechtenstein sind die wirtschaftlichen Beziehungen eng. Vor diesem Hintergrund sind mir regelmäßige Treffen mit meiner Amtskollegin und meinen Amtskollegen aus den deutschsprachigen Nachbarstaaten sehr wichtig.“ Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch: „Eine wirkungsvolle Ab - federung der wirtschaftlichen Folgen der Co - rona-Pandemie und das Angebot angemessener, ausgewogener Unterstützungsleistungen steht für uns alle nach wie vor im Zentrum. Der offene Austausch über gemeinsame Fragestellungen und verschiedene Modelle war für mich äußerst informativ. Trotz der andauernden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie dürfen wir aber die Zu - kunft nicht aus den Augen verlieren. Wir ha - ben deshalb einen ebenso wichtigen Teil unserer Diskussion auf die Innovation, Zukunftstechnologien und die fortschreitende Digitalisierung im gesamten europäischen Binnenmarkt gerichtet.“ Das traditionelle Vierertreffen ist die wichtigste Plattform für die WirtschaftsministerInnen der vier wirtschaftlich eng verbundenen Länder, um sich über aktuelle Wirtschaftsfragen auszutauschen. Es findet seit 45 Jahren statt, zunächst im Dreierformat Schweiz, Österreich, Deutschland, Liechtenstein kam 2013 hinzu. Die Teilnehmenden laden im jährlichen Wechsel ein; das nächste Treffen wird von Österreich ausgerichtet. n
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