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Ausgabe 198

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ÖSTERREICH JOURNAL NR.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Friedvolle Utopien und antike Themen in perfekt ausgewogenen Kompositionen folgen der viel zitierten Maxime des Kunstschriftstellers Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) von „edler Einfalt und stiller Größe“. Caspar David Friedrich, der Hauptvertreter der Romantik, projiziert in die erhabene Natur melancholische Sehnsucht nach Un - endlichkeit. Vogelschauansichten und Stadtpanoramen spiegeln hingegen das rasche Wachsen der europäischen Metropolen; anstelle repräsentativer Veduten treten realistische Landschaftsporträts, die bahnbrechend für die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts sind. Wie kein anderer Sammlungsbereich ist jener der „modernen“ Meister des 18. und frühen 19. Jahrhunderts von der Sammlerpersönlichkeit Herzog Alberts geprägt, der sich in den beiden letzten Jahrzehnten seines Lebens zunehmend auf den Erwerb zeitgenössischer Künstler konzentriert. Dem Zeitgeschmack entsprechend sammelt er – wie schon im Bereich der alten Meister – vor allem bildhaft ausgearbeitete Zeichnungen. Sorgfältig laviert oder koloriert, wirken diese großformatigen Blätter wie Gemälde. Sie werden von Vornherein nicht als Entwürfe und Skizzen verstanden, sondern als »Bilder auf Papier«. Der Blick auf die Wirklichkeit Raum 6 spätes 18. JH. & 19. JH.: C. Schütz, Jakob und Rudolf von Alt, Menzel Die unbestechlich realistische Landschaftsdarstellung steht dem gegenwartsfernen Pathos des Klassizismus ebenso fremd gegenüber wie der romantischen Träumerei: Akribische Beobachtung, souveräne Raumkonstruktion und virtuose Beschreibung des Lichts und der Atmosphäre sind die Qualitäten des speziell in Wien beheimateten Realismus des späten 18. und des 19. Jahrhunderts. Nahsichtige Darstellungen des Stadtbildes lösen Panoramen und Vogelschauansichten ab. Die aquarellierten Wienansichten von Carl Schütz, die als kolorierte Stiche verbreitet werden, tragen zu einer Neubelebung der Aquarellmalerei bei und bedienen die steigende Nachfrage nach Ansichten at - traktiver Orte. Joseph Rebells sonnendurchflutete Bilder zählen zu den ersten dieser neuen naturnahen und zugleich malerischen, atmosphärischen Abbilder der Wirklichkeit. Der neue Realismus erreicht seinen Hö - hepunkt in den virtuosen Aquarellen Jakob Alts und seines Sohnes Rudolf, die in Wien und auf Reisen entstehen. Rudolf von Alts Foto: Österreich Journal / Michael Mössmer Kultur Werke bestechen durch ihre Präzision und ihren sorgfältigen Detailreichtum. Es ist ein programmatischer, registrierender Realismus, der die Wirklichkeit getreu darstellen möchte, die Schattenseiten des Lebens wie Elend und Armut allerdings ausblendet. Auch weil das Aquarellieren en plein air, also im Freien vor dem Motiv, bei Regen nicht möglich ist, herrscht stets eine Schönwetter- Atmosphäre. Dabei gelingt es dem Künstler, die wechselnden Lichtverhältnisse des Freilichts und dessen Wirkung auf Natur und Architektur treffend einzufangen. Aufbruch in die Moderne Raum 7: 20. JH.: Wien 1900 – Impressionisten & Van Gogh – Farbholzschnitte –Ludwig Rösch – Kubin – Feininger – Nolde – Macke – Klee An der Wende zum 20. Jahrhundert ist Wien eine florierende Metropole mit rund zwei Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt des Habsburgerreichs ist ein Schmelztiegel der Nationen und eine Hochburg der Künste und Wissenschaften. Die Künstlervereinigung Secession bricht mit dem Historismus der Ringstraßenzeit und wird zur Keimzelle des Wiener Jugendstils. Im Ausstellungshaus am Naschmarkt präsentiert man neben eigenen Arbeiten auch internationale Künstler wie die französischen Impressionisten und Vincent van Gogh, um das Publikum an die Moderne heranzuführen. Der Farbholzschnitt erlebt eine neue Blüte: Die Betonung von Umrißlinien, die vom Japonismus inspirierte 114 Stilisierung und Verflachung der Motive sowie das Spiel mit Farbkontrasten entsprechen dem neuen Formenideal des Jugendstils. Das kulturelle und geistige Klima schwankt jedoch zwischen Fortschrittsglaube und Untergangsstimmung. Je schneller Technik, Industrialisierung und Urbanisierung voranschreiten, desto deutlicher wächst die Sehnsucht nach Romantik und Irrationalem. Diese Pole spiegeln sich in Ludwig Röschs verträumten Kohlezeichnungen und der dystopischen Welt Alfred Kubins sowie in den zersplitterten skurrilen Stadtbildern Lyonel Feiningers. Im frühen 20. Jahrhundert kommt es zu einer Revolution der Kunstgeschichte und da mit auch zu einer Neuerschaffung des Landschaftsbildes: Kunst wird erstmals vom Prinzip der Naturnachahmung befreit und unabhängig von dem, was das Auge sieht. Emil Nolde, August Macke und Paul Klee malen durchaus an konkreten Orten, sind aber nicht mehr an deren topografischer oder pittoresker Wiedergabe interessiert, sondern an der Erscheinung des Bildes, an Formen und Farben, welche sich vom Naturvorbild gelöst haben und unvermischt nebeneinan - dergesetzt zu höchster Leuchtkraft steigern. Ab nun steht nicht mehr die sichtbare Landschaft im Zentrum, sondern deren expressionistische Interpretation und Neuerfindung in der Abstraktion. n https://www.albertina.at/ »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 198 / 19. 04. 2021 Kultur Von Deutschwestungarn ins Burgenland 115 »Geschichte einer Region 1848–1921« – Sonderausstellung auf Burg Güssing von 29. April bis 30. Oktober 2021 sowie März bis Oktober 2022 Foto: Pixabay / Ratfink1973 Auf einem längst erloschenem Vulkankegel thront die 1157 als Wehranlage errichtete älteste Burg des Burgenlandes. Im Jahr 2021 feiert das Burgenland seine 100-jährige Zugehörigkeit zur Republik Österreich. Dieses historische und bedeutende Ereignis gibt Anlaß, sich mit der eigenen Geschichte und Identität auseinanderzusetzen. Die Sonderausstellung „Von Deutsch - westungarn ins Burgenland“ auf Burg Güssing stellt die Jahrzehnte von 1848 bis zur so genannten Landnahme durch die Republik Ös terreich im Jahr 1921 in den Mittelpunkt. Die Geschichte dieser Jahre wird mit zahlrei - chen, noch nie veröffentlichten Fotografien, historischen Filmdokumenten aus österreichischen und ungarischen Archiven, durch authentische Lebensgeschichten so wie zahlreiche private Erinnerungsstücke er zählt. Vor 100 Jahren war das heutige Burgenland noch ein Teil Ungarns und hat zuvor nie eine geschlossene politische oder admini- Ein Symbol der Industrialisierung Deutschwestungarns, Zuckerfabrik Hirm, vor 1904/05 © Burgenländisches Landesarchiv, Fotosammlung »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

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