ÖSTERREICH JOURNAL NR. 197 / 12. 02. 2021 Wirtschaft 86 wichtiger Impuls für die Forstwirtschaft. Mit der Weiterentwicklung der kontaktlosen Frachtabwicklung gemeinsam mit dem steirischen Unternehmen felix systems als Logistik-Partner folgte nun der nächste Schritt. „Über 40.000 Festmeter Holz wurden bereits über das neue System abgewickelt“, zieht Freidhager nach den ersten Monaten Testbetrieb zufrieden Bilanz. „Alles hat reibungslos funktioniert. Ab Jänner 2021 startet der Vollbetrieb.“ Aktuell sind über 150.000 Festmeter Holz auf dem neuen Holzlagerplatz in Amstetten eingelagert, was einer Menge von rund 5.000 LKW-Ladungen Holz entspricht. 40 Tonnen in 40 Sekunden Die Anmeldung am Lagerplatz erfolgt automatisch per Kennzeichenerkennung. Mit - tels Kamera wird das Kennzeichen automatisch erkannt, die Lieferung einem Auftrag zugeordnet und der LKW zur Verwiegung weitergeleitet. Die Verwiegung erfolgt auf einer mit Sensoren ausgestatteten mobilen Brückenwaage vollautomatisch ohne Einund Aussteigen. Weder das Bedienen eines Terminals noch eines Touchscreens sind er - forderlich. Das exakte Gewicht – vollbeladen kommen rund 40 Tonnen auf die Waage – wird elektronisch ermittelt und die Ladung fotodokumentiert. Nach erfolgreicher Verwie - gung gibt die Brücken-Ampel grünes Licht und leitet den LKW zur Verladung weiter. „In Summe dauert die Holzübernahme nicht länger als 40 Sekunden – und das kontaktlos. Eine komplette LKW-Ladung – im Schnitt rund 30 Festmeter Holz – kann so in kürzester Zeit erhoben und die Daten aufgenommen werden“, zeigt sich Freidhager vom neuen System begeistert. „Im Vollbetrieb kön nen rd. 30-40 LKW pro Stunde über die elektronische Vermessung abgewickelt werden.“ Für diesen jüngsten Schritt in der elektronischen Lieferkette mußten bauliche Maßnahmen gesetzt werden wie etwa die Er - richtung einer Schrankenanlage, die Erweiterung des bestehenden IT-Systems und der Einsatz neuer Software. Insgesamt wurden rd. 600.000 Euro in den neuen Lagerplatz in - vestiert. Neue, digitale Holz-Drehscheibe Auf den Flächen eines ehemaligen Sägewerks in Amstetten haben die Bundesforste gemeinsam mit den Partnern Papierholz Austria und felix tools auf rund 10 Hektar Fläche einen hochmodernen Holzlagerplatz mit Anbindung an das Bahnnetz errichtet. Ne - ben modernster Hard- und Software kommen unter anderem erstmals sogenannte Giga- Foto: ÖBf-Archiv / Wolfgang Simlinger Foto: ÖBf-Archiv / Wolfgang Simlinger Mobile Brückenwaage - vollautomatische Verwiegung des Ladegutes GigaWood-Waggons mit doppelter Ladekapazität »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Waggons, entwickelt von dem steirischen Un - ternehmen Innofreight Solutions, zum Einsatz, einer weiteren Innovation am Logistiksektor, mit der die Ladekapazität um 50 Prozent gesteigert werden kann. Der neue La - gerplatz ist volldigitalisiert und mit einem modernen Zufahrts- und Sicherheitssystem ausgestattet. Er ist in die elektronische Prozeßkette voll integriert, in der von Bestellung über die Einsatzplanung und Holzernte bis hin zur Lieferung und Abrechnung jeder Schritt digital abgebildet ist. Die neue Holz- Drehscheibe wird sowohl für die Lagerung von ÖBf-eigenem Holz genutzt, als auch Drit ten zur Verfügung gestellt. Mit Papierholz Austria haben die Bun - desforste vor Ort eine langfristige Partnerschaft gestartet, die ös terreichweite Holzeinkaufsgesellschaft nützt bereits heute die Vorteile der hochmodernen Lagerflächen. „Die neue, digitale Holz-Drehscheibe ist für uns in kürzester Zeit zu einem unersetzlichen Um - schlagplatz geworden, nicht nur wegen der Käfervorsorge“, unterstreicht ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager. „Wir haben damit einen kleines Logistik-Forschungslabor in Echtzeit geschaffen. So in etwa könnte die Holzlogistik der Zukunft aussehen! Wenn das ,Beispiel Amstetten‘ Schule macht, könnte dies zu künftig auch an anderen Orten so umgesetzt werden.“ Erste Gespräche dazu laufen schon… n https://www.bundesforste.at/ http://www.papierholz-austria.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 197 / 12. 02. 2021 Chronik Wie unsere Gesellschaft mit dem Altern umgeht 87 Ein globales Stimmungsbild auf Basis von mehr als 200.000 Interviews Mit 66 Jahren, da fängt bekanntlich das Leben an, sofern man Udo Jürgens glauben darf. Wie unsere Gesellschaft dem Älterwerden gegenübersteht, zeigt nun eine groß angelegte Studie des Online Research Instituts Marketagent. Basierend auf den Aussagen von 227.353 TeilnehmerInnen aus 62 Ländern wurde ein globales Stimmungsbild rund um das Älterwerden erhoben und zeigt: Der Großteil der Befragten sieht dem Altern gelassen entgegen. So manche Sorge bereiten mögliche gesundheitliche Beschwer - den sowie der Rückgang der körperlichen und geistigen Fitness. Gleichzeitig fiebert man dem Ruhestand und der damit einhergehenden Freizeit entgegen: Zeit für seine Lieben, Reisen und Hobbys gelten als Freuden des Alters. Ob graue Haare, Fältchen oder das ein oder andere Wehwehchen, die Lebensjahre ge hen nicht spurlos an uns vorüber. Und den noch zeigen die Studienergebnisse: „Der Ausblick auf das Altern stößt in der Gesellschaft vor allem auf eines: Gelassenheit. Für gut 6 von 10 Befragten ist das Älterwerden mit allem, was dazu gehört, kein Grund zur Aufregung. Dies bedeutet jedoch nicht, daß alle Menschen weltweit völlig sorgenfrei in die eigene Zukunft blicken. Bei immerhin 3 von 10 mischen sich auch Gefühle der Angst darunter, wie das von uns erhobene globale Stimmungsbild zeigt“, gibt Marketagent-Ge - schäftsführer Thomas Schwabl einen ersten Einblick in die Ergebnisse. Old, but Gold? Zunächst stellt sich die Frage: Wann gilt man eigentlich als „alt“? Im Durchschnitt beginnt das Alter aus Sicht der Befragten mit 60,7 Jahren, wobei hier je nach Altersgruppe Uneinigkeit herrscht. Für die Millenials ge - hört man schon ab 56,7 Jahren zum „alten Eisen“, die Greatest Generation als älteste Generation setzt den Startpunkt hingegen erst bei 67,9 Jahren. Die Angst, diese Zahlen einmal in den eigenen Geburtstagskarten zu le - sen, sitzt insgesamt vor allem den Frauen in den Knochen. 35 % hadern mit dem Ge dan - ken, in die Jahre zu kommen, unter den Männern betrifft dies hingegen nur jeden Vierten. Auch in der jungen Generation sind die Sorgen stärker verbreitet: Unter den Millenials sowie der Generation X verspüren sie je mehr als 3 von 10. Je näher man dem Herbst des Lebens kommt, desto gelassener blickt man dem Alter jedoch entgegen. Nur bei 16 % der Greatest Generation macht sich noch Unbehagen breit. Doch worin begründet sich diese Angst vor dem Alter? Die Befragten weltweit verbinden mit dem Älterwerden vor allem eine schlechter werdende Gesundheit (48%) bis hin zur Gebrechlichkeit (22%). Dazu be - scheren die verstreichenden Lebensjahre so manches graue Haar (27%). Für knapp jeden Vierten gehört auch die Vergesslichkeit zum Altern dazu. Gerade diese Alterserscheinungen an Körper und Geist machen den Menschen zu schaffen. Knapp jeder Zweite fürchtet körperliche Beschwerden, Schmerzen und Krankheit, 4 von 10 den damit einhergehenden Verlust der körperlichen Fitness, der die aktive Teilnahme am Leben ver - hindern könnte. 43 % sind außerdem be - sorgt, geistig nicht mehr so rege zu sein wie früher. Selbstständig und selbstbestimmt zu leben, wird damit zunehmend schwerer, was gut jeden Dritten verunsichert. Zuletzt versetzt der Gedanke, geliebte Menschen zu ver - lieren, 36 % in Angst und Schrecken. Diese »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at verschiedenen Sorgen sind gerade unter den ÖsterreicherInnen stark verbreitet. Die heimische Bevölkerung scheint hier insgesamt mehr Angst als der weltweite Durchschnitt zu haben. Gleichzeitig freuen sich unter den österreichischen Befragten jedoch ganze 17 % auf das Älterwerden und damit fast doppelt so viele wie im weltweiten Schnitt (8,7 %). Und das ist gut so, denn das Alter hat Einiges zu bieten. So geht die Anzahl der Lebensjahre für gut 4 von 10 Befragten vor allem mit Le - benserfahrung und für 37 % mit Weisheit Hand in Hand. Den Dingen mit mehr Gelassenheit zu begegnen, ist vor allem aus Sicht der ÖsterreicherInnen typisch für das Älterwerden (26 %). Darüber hinaus erwartet je ein Drittel der Befragten mit zunehmendem Alter mehr Kontrolle über die eigenen Fi - nanzen sowie das ganze Leben. Und so mancher Falte zum Trotz fühlt sich jeder Fünfte insgesamt wohler in seiner Haut, je älter er wird. Der Ruhestand als »Quality Time« Ein weiterer Aspekt weckt durchaus die Vorfreude auf das Alter: Zeit. Während der Ausbildung oder im Berufsleben fehlt manchmal die Zeit für neue Erlebnisse, die Pflege sozialer Beziehungen und der Kon-
Ausg. Nr. 197 • 12. Februar 2021
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