ÖSTERREICH JOURNAL NR. 197 / 12. 02. 2021 Österreich, Europa und die Welt Kunsthaus Graz- Ausstellung in Taiwan 46 Am 5. Dezember 2020 wurde die Präsentation in der Tina Keng Gallery eröffnet, am 11. Dezember folgte das Kuandu Museum of Fine Arts. Der dritte Teil wurde am 5. Februar im MOCA (Museum of Contemporary Art) Taipei präsentiert. Die Corona-be ding ten Einschränkungen verlangen auch Kul turschaffenden einiges ab, wie Kunsthaus Graz-Direktorin Barbara Steiner weiß. Sie hat die 2019 in Graz gezeigte Ausstellung „Jun Yang. Der Künstler, das Werk und die Ausstellung“ für drei Ausstellungsorte im taiwanesischen Taipei adaptiert. Am 5. Februar erfolgte die Eröffnung im MOCA, bei der sie wieder virtuell teilnehmen wird: „Dies ist die erste Ausstellung, die ich aus der Ferne kuratiere.“ Die Ausstellung im Kunsthaus Graz Bereits die Ausstellung im Kunsthaus Graz stellte grundsätzliche Fragen zum Künst - lerIn-Sein, zum Werkbegriff und zum Ausstellen selbst. Letztendlich wurde die Einzelausstellung von Yang in Graz zu einer kollektiven Unternehmung mit vielen TeilnehmerInnen: Erwin Bauer, Mike Kelley/Paul McCarthy, siren eun youn jung, Lee Kit, Oliver Klimpel, Michikazu Matsune, Yuuki Ni - shimura, Yuki Okumura, Koki Tanaka, Maja Vukoje und Bruce Yonemoto. Dies und vor allem die Einladung eines Namensvetters von Jun Yang aus San Francisco dekonstruierte die Vorstellung einer großen Einzelausstellung. Drei Orte Die für Taipei entwickelte Ausstellung findet an drei Orten statt: im Kuandu Mu - seum, das mit einem architektonisch einladenden und offenen Gebäude an eine Universität angebunden ist, in der Tina Keng Ga - lerie, einer international erfolgreichen kommerziellen Galerie, und im MOCA Taipei, einem öffentlich-städtischen Museum. Jedes Haus hat seinen eigenen Auftrag, einen eigenen Grund, weshalb es existiert, auf einem Uni-Campus, in einem neuen Stadtteil oder inmitten der Stadt. Damit sind verschiedene Aufgaben und auch AdressatInnen verbunden. Während das Kuandu Museum sich in erster Linie an die Studierenden und Lehrenden richtet, liegt das Hauptaugenmerk der Tina Keng Galerie auf der Vermittlung zeitgenössischer Kunst an KunstkäuferInnen Foto: Barbara Steiner Der Eingang zum MOCA – Museum of Contemporary Art – in Taipei »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at und SammlerInnen. Ins MOCA Taipei kommen neben den vielen Schulklassen aus der unmittelbaren Umgebung sehr viele TouristInnen, auch aufgrund des alten Gebäudes aus der japanischen Kolonialzeit. Die Ausstellung reagiert auf diese spezifischen Gegebenheiten mit unterschiedli - chen Schwerpunktsetzungen. Im Kuandu Mu seum verzahnt sie sich mit der Kunsthochschule. Hier geht es wesentlich um eine Auseinandersetzung mit Mechanismen des Kunstbetriebs selbst. Die Präsentation im Projektraum der Tina Keng Galerie schreibt sich absichtsvoll in einen kommerziellen Ga - leriekontext ein und widmet sich dem Branding von Werk und Künstlerin. Im MOCA Taipei knüpft man an die Kinderworkshops, Arbeit mit Schulklassen oder andere Veranstaltungen des Museums an. Der Unterschied: Die „Aktivitäten“ sind inhaltlicher Teil der Ausstellung und kein „Zusatzprogramm“, wie sonst üblich. Die KünstlerInnen der Ausstellung gestalten das Programm und arbeiten mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. The Artist, his Collaborators, their Exhibition, and three Venues weitet sich von der Person Jun Yang hin zu kollektiven Identitäten und zu gesellschaftlichen Fragen. Aufbau und Eröffnung Aufbau und Eröffnung fanden ohne die physische Präsenz von Barbara Steiner in Tai pei statt. „Glücklicherweise hatte ich im Januar 2020 Gelegenheit, diese drei Orte mit Jun Yang zu besuchen und erste Überlegungen zu entwickeln. In den letzten Wochen ha - ben wir uns allerdings hauptsächlich per WhatsApp und Skype austauschen müssen. Bei der Eröffnung war ich virtuell anwesend, meine Rede wurde ins Chinesische übersetzt und übertragen. Auch wenn ich bis Ende 2020 hoffte, die Ausstellungen im Februar sehen zu können, hat sich diese Hoffnung zerschlagen. Doch ich freue mich, daß The Artist, his Collaborators, their Exhibition, and three Venues von den Menschen in Taipei gesehen werden kann“, erzählt sie. n https://www.museum-joanneum.at/kunsthaus-graz https://www.mocataipei.org.tw/tw
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 197 / 12. 02. 2021 Österreich, Europa und die Welt Cultour.digital 47 Auftakt für weltweiten Zusammenschluß von Museen und Kultureinrichtungen – Start mit Stiftsmuseum Admont, Kunstforum Wien, Schloß Kornberg, Burg Hochosterwitz, Stift Rein, Stift Wilten, For Forest, Schloß Tratzberg, Kunstraum Liezen… Foto: cultour.digital Den Sieg im Rennen um den österreichischen Staatspreis PR hat das Benediktinerstift Admont schon in der Tasche. Nun steht die klösterliche Einrichtung erneut im Rampenlicht. Im Zuge einer Online-Pressekonferenz präsentierte das obersteirische Be - nediktinerstift eine Weltneuheit: cultour.digital heißt die neue Plattform, die das digitalisierte Angebot zahlreicher Kultureinrichtungen und Sehenswürdigkeiten umfaßt und ein Netzwerk sowie eine internationale Vermarktung ermöglicht. Geographische Grenzen verschwinden. Kulturstätten wie etwa das Schloß Tratzberg in Tirol, die Burg Hochosterwitz in Kärnten und die weltweit größte Klosterbibliothek in Admont sind ab sofort nur noch wenige Klicks voneinander entfernt. „Wir sind stolz, einen weiteren in - novativen Meilenstein im Kulturbereich ge - schaffen zu haben, denn die Glaubens-, Kultur- und Wissensvermittlung sind ein zentrales Anliegen unseres Hauses“, sagt Gerhard Hafner OSB, Abt des Stiftes Admont und be - tont: „Durch die einzigartige Kulturvernetzungs- und vermarktungsplattform cultour. digital kann man unser vielfältiges Museum nicht mehr nur physisch, sondern auch virtuell erkunden.“ Virtuelle Besichtigung von Sehenswürdigkeiten Durch historische Gemäuer schlendern, einzigartige Kunst- und Kulturschätze be - stau nen oder an einer Liveführung teilnehmen. Damit der virtuelle Besuch zu einem außergewöhnlichen Erlebnis wird, kommt eine eigens entwickelte Software ins Spiel. So erleben virtuelle Gäste eine herausragende 360-Grad-Darstellung, zahlreiche Audiound Zusatzfunktionen und erhalten Einblikke, die die BesucherInnen vor Ort nicht be - kommen, wie Mario Brandmüller, Projektentwickler und Stift Admonts Leiter für Kultur, Tourismus und PR, anhand der Klosterbibliothek erklärt: „Man durchschreitet Ge - heimgänge, läßt auf der Galerie den Blick über den Prunksaal schweifen und kann in jahrhundertealten Büchern lesen. Und das Ganze zu sehr attraktiven Preisen.“ Ein interaktives und zugleich intuitives Erlebnis Diese ausgeklügelte Software wurde vom Start-up-Unternehmen LightCyde entwikkelt, das seit 2016 die Online-Präsenz von Un ternehmen in ganz Europa verbessert. Ihre Kernkompetenzen bewegen sich in den Be - reichen Konzipierung, Design und Programmierung von neuen Websites und Apps, E- Commerce-Plattformen, Suchmaschinenoptimierung, SEM und Online-Marketing. „Die Entwicklung der Plattform wurde technisch und multimedial auf Basis modernster Technologien umgesetzt. Im konzeptionellen Fokus steht der internationale Zugang zu allen Kultureinrichtungen. Damit ermöglichen wir allen Usern ein modernes, erlebnisorientiertes, interaktives und zugleich intuitives Kulturerlebnis. Unter Berücksich- »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
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Foto: Christian Hartl-Nesic ÖSTERR
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