ÖSTERREICH JOURNAL NR. 197 / 12. 02. 2021 Österreich, Europa und die Welt EVTZ-Vorstand tagte via Videokonferenz 32 LH Platter: Stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft und Gemeinden für eine erfolgreiche Europaregion der Zukunft Foto: Land Tirol / G. Berger Die EVTZ-Vorstandssitzung fand coronabedingt per Videokonferenz statt. Im Bild Mitte LH Günther Platter und LTPin Sonja Ledl-Rossmann Am 28. Jänner tagte der Vorstand der sion oder eigenen Euregioausschüssen der Institution erneuern, Projekte Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino Landtage beschickt werden. effizient umsetzen unter Vorsitz des Tiroler Euregio-Präsi- denten Landeshauptmann Günther Platter. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Sitzung mit LH Arno Kompatscher (Südtirol) und LH Mau rizio Fugatti (Trentino) mittels Videokonferenz statt. „Im Rahmen der heutigen Konferenz sprachen wir nicht nur über die Corona-Kri - se, die nach wie vor das Tagesgeschehen in den jeweiligen Ländern der Europaregion und in der gesamten Welt bestimmt, sondern wir konnten auch Projekte maßgeblich vorantreiben, die für die Euregio langfristig wichtig sind“, berichtete Platter. So wurde auf Basis des im Sommer vorgestellten Vorschlags des EuregioLabs an einer neuen Übereinkunft und Satzung der Euregio gearbeitet. Ein Entwurf dafür war bereits im Vorfeld von Europarechtsexperte Walter Obwexer vorgestellt worden. Die Ver - sammlung der Europaregion wird um je ein Mitglied der drei Landtage aufstockt. Somit werden in der neuen Versammlung insgesamt neun Mitglieder der Landtage vertreten sein, die von der interregionalen Kommis- Eine weitere Änderung betrifft die Einbindung sogenannter Fachvorstände. Ähnlich den EU-Ministerräten können nominierte LandesrätInnen im Auftrag des Euregio- Vorstandes einzelne Themen vorbereiten und umsetzen. Damit wird ein stärkerer Austausch unter den zuständigen Landesressorts forciert. „Besonders wichtig ist jedoch, daß wir die Bürgerinnen und Bürger der Euregio miteinbeziehen – sie sollen die Geschicke der Euregio mitbestimmen“, betonte Platter. Mit der Schaffung von Bürgerräten, die repräsentativ aus der Bevölkerung zusammengesetzt sind, sollen zu ganz konkreten Themenfeldern Vorschläge in die Euregio-Entscheidungsprozesse eingebracht werden. Der er - ste Bürgerrat soll bereits dieses Jahr stattfinden. Ebenso sehen die neuen Rahmenbedingungen des EVTZ vor, die Gemeinden in Form eines „Euregio Beirates“ einzubinden. Dieser Beirat wird nach Abschluß des formellen Genehmigungsprozesses gemeinsam mit den Gemeindeverbänden umgesetzt und soll sich im Herbst 2021 konstituieren. „Die Institution Europaregion feiert heuer ihr zehnjähriges Bestehen. Mit der Sta - tutenreform machen wir die Euregio fit für die nächsten zehn Jahre. Wir stellen die Eu - regio neu auf, damit wir in Zukunft Projekte schneller, effizienter und vor allem mit einer größeren Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger umsetzen können, damit die Menschen spüren, daß die Europaregion einen Mehrwert für sie darstellt,“ betont Platter. „Es ist mir und meinen beiden Kollegen Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti ein großes Anliegen, die Einbeziehung der Be - völkerung, der Gemeinden und der gewählten Parlamente zu stärken, damit die Europaregion in Zukunft noch stärker gespürt und gelebt wird. Nach dem Motto der Tiroler Präsidentschaft: ‚Du bist Teil davon‘ setzen wir heute die Rahmenbedingungen für eine noch stärkere und effizientere Zusammenarbeit unserer drei Landesteile“, bedankt sich Platter bei seinen Amtskollegen und allen Be - teiligten der drei Länder, die zu dieser zu - kunftsweisenden, partizipativen Reform beigetragen haben. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 197 / 12. 02. 2021 Österreich, Europa und die Welt 33 Im Laufe des ersten Halbjahres 2021 werden die Änderungen der Gründungsverträge der Europaregion nunmehr von Italien und Österreich geprüft. Die Unterzeichnung der neuen Statuten wird im Rahmen des Tiroltags beim Europäischen Forum Alpbach 2021 erfolgen. „Heute haben wir einige wichtige Entscheidungen getroffen“, sagte LH Maurizio Fugatti. „Wir haben die bevorstehende Er - öffnung einer Informationsstelle der Euregio in Trient angekündigt, der mit dem Übergang der Präsidentschaft an das Trentino im Herbst 2021 seine Arbeit aufnehmen wird. Der Sitz wird in der Villa Moggioli sein, einem historischen und zentralen Ort, der unter Denkmalschutz steht und durch einen modernen Innenausbau äußerst funktionell gestaltet wurde. Ein Ort, der sowohl unsere besondere Autonomie als auch die grenzüberschreitende Allianz, die Trentino, Südtirol und Tirol seit langem verbindet, hervorheben wird. Eine Botschaft der Hoffnung also, auch für die Zukunft.“ Neue Informations- und Koordinierungsstelle in Innsbruck Ab Mai sorgt eine neue Informations- und Koordinierungsstelle für weitere BürgerInnennähe: „Mit einem Euregio-Ausstellungkraum im Erdgeschoß des Menardi-Gebäudes in der Wilhelm-Greil-Straße in Innsbruck la - den wir Bürgerinnen und Bürger ein, sich über die Angebote der Europaregion zu in - formieren“, sagte Platter. Die multimediale Ausstellung wird kontinuierlich um Themen aus der Europaregion erweitert. Den Auftakt macht im Frühling die Ausstellung zur „Geschichte der Europaregion“. Im Sommer folgt die Ausstellung zum „Euregio-Museums- jahr“, im Herbst jene zum „Euregio-Lawinenreport“. Die Informations- und Koordinierungsstelle der Europaregion in Trient wird mit dem Wechsel der Euregio-Präsidentschaft im Herbst ihren Betrieb aufnehmen. „Neben dem Hauptsitz der Euregio im Waaghaus in Bozen, machen wir die Europaregion auch im Bundesland Tirol und dem Trentino mit den beiden ‚Außenstellen‘ sichtbarer für die Menschen,“ unterstreicht LH Platter. Euregio-Museumsjahr Schließlich tauschten sich die Landeshauptleute über den Fortschritt des Euregio- Museumsjahres aus. Der Startschuß ist für Mai 2021 geplant. Am Projekt nehmen insgesamt 60 Museen in allen drei Regionen teil. Foto: Land Tirol / G. Berger Die Delegationen der Euregio-Länder besprachen sich per Videokonferenz Euregio fordert nachhaltige Lebensmittelpolitik in der EU Das von LH Kompatscher im Europäischen Ausschuß der Regionen vorangetriebene Projekt zielt unter anderem darauf ab, die regionalen Kreisläufe in der Lebensmit - telpolitik zu stärken und das europäische Ver gaberecht dahingehend abzuändern. „Die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach gesunden, aus der eigenen Region stammenden Lebensmitteln wächst stetig. Dieser Trend zeigt sich, pandemieunabhängig, in ganz Europa“, unterstreicht der Südtiroler Landeshauptmann. „Das große Innovative digitale Lösungen sind beim diesjährigen Arge Alp-Preis 2021 gefragt. Junge UnternehmerInnen sowie GründerInnen sind aufgerufen, sich mit ihrer Idee für eine digitale Innovation zum Neustart nach der Corona-Pandemie zu bewerben. Der Preis, der dieses Jahr von der italienischen Region Lombardei ausgelobt wird, ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Die eingereichten Vorschläge müssen als Antwort auf die durch die Corona-Pandemie entstandenen neuen Anforderungen und Be - dürfnisse entwickelt werden und für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung im Alpenraum von Nutzen sein. „Die Coronakrise wirkt sich auf uns alle erheblich aus. Deshalb sind kluge Köpfe gefragt, die Produkte und Dienstleistungen für einen Neustart nach der Pandemie entwikkeln“, lädt Landeshauptmann Günther Platter zur regen Teilnahme auf. Von Kultur über Umwelt bis hin zu Wirtschaft, Energie oder Verkehr: Unabhängig Arge Alp-Preis 2021 »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Ziel muß die gesunde und umweltverträgliche Ernährung der Bevölkerung sein. Eine nachhaltige Versorgung mit regionalen Le - bensmitteln hätte zudem vorteilhafte Auswir - kungen auf die regionalen Wirtschaftskreisläufe und damit auch auf den lokalen Ar - beitsmarkt.“ Er fordert deshalb mit Unterstützung seiner Amtskollegen aus Tirol und Südtirol einen Paradigmenwechsel in der Aus - schreibungspolitik der EU. n https://www.tirol.gv.at/ http://www.provinz.bz.it/de/ http://www.deutsch.provincia.tn.it/ https://cor.europa.eu/de von den verschiedenen Bereichen soll die Idee einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gemeinsamer Probleme, die im Zuge der Pandemie entstanden sind, leisten. Vorrangig berücksichtigt werden da bei Lö - sungsansätze in Bereichen, die von der Coronakrise besonders stark betroffen sind. Teilnehmen können Personen unter 35 Jahren, die ihren Wohnsitz in Tirol bzw. einem der Arge Alp-Länder ha ben. Die eingereichten Lösungen dürfen nicht pa tentiert sein oder bereits gewerblich ge nutzt werden. Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer wurde im Jahr 1972 in Mösern in Tirol ge - gründet und hat zum Ziel, Probleme ökologischer, kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Art grenzüberschreitend zu lösen. In den vier Staaten Deutschland, Italien, Österreich und Schweiz arbeiten dabei zehn Re - gionen, Provinzen, Kantone und Bundesländer mit einer Gesamtbevölkerungszahl von rund 26 Millionen Menschen zusammen. n https://www.argealp.org/de
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Foto: Christian Hartl-Nesic ÖSTERR
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