ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt Third Vienna Energy Strategy Dialogue 32 World Energy Council Austria fordert Kooperation in der Energietransformation Diesjährig wurde der „Vienna Energy Strategy Dialogue“ digital von World Energy Council Austria, OSZE, Industriellenvereinigung und Ernst & Young unter dem Titel „Implikationen einer globalen Energiewende“ organisiert. Insgesamt über 120 Teilnehmende konnten mit Spitzenvertretern in - ternationaler Organisationen und Energieun - ternehmen über die Energiezukunft diskutieren. Laut den Diskutanten der digitalen Veranstaltung muß die derzeitige Covid-19 Kri - se als Chance genutzt werden, um die Energiesysteme nachhaltig zu dekarbonisieren. In den Wegen, wie man diese Aufgabe bewältigt, scheiden sich die Geister. Covid-19, Klimawandel, Geopolitische Span nungen. Das sind jene Fragen, die die Energiewelt derzeit am intensivsten beschäftigen. Covid-19 sorgt für Umbrüche in der Nachfrage nach Energie. Gleichzeitig müssen aufgrund des voranschreitenden Klimawandels unsere Energiesysteme dekarbonisiert werden. Dies erfordert jedoch Kooperation auf internationaler Basis, die derzeit aufgrund der geopolitischen Spannungen kon - terkariert wird. Diese Fragestellungen waren auch beim diesjährigen digitalen „Third Vien - na Energy Strategy Dialogue“ das Hauptthema. World Energy Council Austria (WEC), OSZE, Industriellenvereinigung und Ernst & Young luden dafür hochkarätige ExpertInnen aus Energiewirtschaft- und politik ein, um diese Fragestellungen näher zu diskutieren. Hochkarätige Beteiligung Unter dem Arbeitstitel „Implikationen einer globalen Energiewende“ konnten 14 führende Personen im Energiesektor zur Dis - kussion gewonnen werden. International agierende Organisationen – World Energy Coun cil, OPEC, IAEA oder IEA, um nur ei - nige zu nennen – fanden ebenso Platz in der Diskussion wie führende Unternehmen, un - ter anderem Austrian Power Grid und Siemens Energy. „Die Herausforderungen, mit denen wir derzeit konfrontiert sind, können nur gemeinsam gelöst werden. Ohne Kooperation auf internationaler Ebene sowie mit Stakeholdern wie der Privatwirtschaft werden unsere Ziele scheitern. Daher war es uns als Ver anstalter wichtig, daß wir genau jene Leu - te an den Tisch bringen, die unsere Energiezukunft maßgeblich mitgestalten werden“, so der neu gewählte Präsident des World Energy Council Austria, Michael Strugl. Das erste Panel Aufgrund der breit gefächerten Thematik wurden zwei separate Diskussionspanele aufgestellt. Im ersten Panel wurden die sozio-ökonomischen Effekte der Energiewen - de beleuchtet. Covid-19 hat zu einem Verfall © World Energy Council Austria 1. Reihe: Aleš Prešern (Siemens Energy), Valeria Termini (University of Roma Tre), Angela Wilkinson (World Energy Council); 2. Reihe: Nebojsa Nakicenovic (IIASA), Stefan Ulreich (Hochschule Biberach), Gerhard Christiner (Austrian Power Grid); 3. Reihe: Boyana Achovski (Gas Infrastructure Europe), Giulia Manconi (OSCE) »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt 33 im Ölpreis geführt. Trotzdem projizieren die Analysten der OPEC einen steigenden Be - darf an Erdöl. Gründe hierfür liegen im steigenden Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren sowie der Bedarf an sicherer Energieversorgung. Als größte Hürde wird derzeit ein dramatischer Rückgang der Investitionen in Förderanlagen gesehen. Neben dem Ölpreis werden in Zukunft auch der Zu - gang zu elektrischer Energie eine wichtige Rolle spielen. Durch das vermehrte Aufkommen erneuerbarer Energieträger im Stromnetzt ist ein Netzausbau dringend notwendig. Gerhard Christiner, CTO von Austrian Power Grid, ist überzeugt, daß Europa nur gemeinsam die Pariser Klimaziele erfüllen kann. „Mit dem Green New Deal wird Ko - operation in einem vereinten Europa wichtiger. Das Wichtigste hierbei ist, daß im Zentrum aller Überlegungen immer die Gesellschaft steht, damit die Transformation der Energiesysteme gelingen kann.“ Außerdem ha ben im künftigen Energiesystem Effizienz - steigerungen sowie der vermehrte Einsatz künstlicher Intelligenz eine zunehmende Wichtigkeit. Um die Pariser Klimaziele so - wie die Sustainable Development Goals einhalten zu können, müssen die derzeitigen staat lichen Finanzhilfen sowie Investitionen an jene Unternehmen fließen, die Maßnahmen setzen, um die Energietransformation voranzutreiben. Das zweite Panel Im zweiten Panel der Veranstaltung wurden geopolitische Zusammenhänge sowie Sicherheitsfragen im künftigen erneuerbaren Energiesystem erläutert. Laut dem World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur wird die derzeitige Pandemie die Energiewelt die nächsten Jahre stark beeinflussen. Es verbleibt die Frage, ob die derzeitige Situation einen Rückschlag für sichere und nachhaltige Energiesysteme darstellt oder ebenjene beschleunigt. Ein Szenario der Internationalen Energieagentur geht davon aus, daß Erneuerbare bis 2030 80 Prozent des Wachstums im Stromsektor ausmachen werden. In der Energiewelt der Zukunft wird Cyber-Sicherheit eine größere Rolle spielen. Durch die intensivierte Digitalisierung verändert sich die gesamte Wertschöpfungskette im Energiesektor. Zudem werden laut der Analysten von Ernst & Young künftig alle Lebensbereiche, inklusive der Energiesysteme, digital vernetzt sein. Der Einsatz verschiedenster neuer Technologien führt zu einem erhöhten Risikopotential in Sicherheitsfragen, da dabei bisher noch keine Fallbeispiele und regulatorische Richtlinien existieren. Zusätzlich ist die Digitalisierung nicht nur eine Sicherheitsfrage für die Energiesysteme, sondern ein integraler Bestandteil der Energietransformation. Der Nutzen durch in - novative digitale Technologien steht in keinem Vergleich zu möglichen Kosten, z.B. durch erhöhten Energiekonsum von Rechenzentren. Zukunftstechnologien wie Internet of Things oder Blockchain werden eine we - sentliche Rolle in unserer künftigen Gesellschaft spielen und viele Prozesse effizienter gestalten, wodurch sich trotz des Energieverbrauchs eine Nettoeinsparung an Energie ergibt. Ganzheitliche Denkweisen und technologischer Fortschritt Die zukünftige Entwicklung des Energiesektors ist fundamental für die Einhaltung der Pariser Klimaziele. Der „Third Vienna Energy Strategy Dialogue“ hat einige wichtige Facetten der Energietransformation aufgezeigt. Ganzheitliche Denkweisen und technologischer Fortschritt sind genauso wichtig wie internationale Kooperation und intelligente Investitionen. Ob sich die Ziele realisieren lassen ist zudem abhängig von politischen Weichenstellungen sowie gesellschaftlicher Akzeptant. Als unabhängige NGO ist dem World Energy Council daher © World Energy Council Austria 1. Reihe: Brent Wanner (IEA), Ivaylo Walinga (OSCE), Katja Yafimava (Oxford Institute for Energy Studies); 2. Reihe: Aliki van Heek (IAEA), Daniel Kroos (OSCE), Duane Verner (Argonne National Laboratory); 3. Reihe: Giulia Manconi (OSCE), Jonathan Koomey (Koomey Analytics), Robert Kobau (World Energy Council Austria) »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/
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