ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt 24 ist eine enorme Herausforderung für das ös - terreichische Gesundheitssystem und legt Stärken, aber auch Schwächen offen. Es wäre wichtig, daß Österreich in Zukunft Ausbildungen in Public Health und Epidemiologie gezielt fördert, um für zukünftige Pandemien besser gerüstet zu sein.“ Die Bedeutung der grenzüberschreitenden und regionalen Kooperation im Gesundheitswesen wurde auch von europäischen und internationalen Experten untermauert. So nahmen Brigitte van der Zanden, Direktorin der Partnerregion Euregion Maas- Rhein und Francesco Zambon, Koordinator für die Weltgesundheitsorganisation im Re - gionalbüro für Europa in Venedig am Forum teil. „Covid zeigt mehr und mehr das grenzüberschreitende Zusammenarbeit wichtig und sehr wertvoll ist. In der Euregio Maas- Rhein kennen sich die Fachexperten schon seit langer Zeit und konnten sich deswegen auch schnell miteinander grenzüberschreitend austauschen“, erklärt Brigitte van der Zanden den Zugang in ihrer Region. Francesco Zambon erklärt die Sichtweise der WHO folgendermaßen: „Die Welt hat sich verändert. Ein Virus hat es geschafft, sämtliche Dimensionen unseres Lebens zu beeinträchtigen. Jede große Krise bringt je - doch auch Chancen mit sich. Covid-19 hat der Welt Einhalt geboten und sie gezwungen, darüber nachzudenken, wie wir uns auf Krisen dieser Art besser vorbereiten können, aber auch wie wir unser Leben in Zukunft bes ser gestalten könnten. Die schlechteste Re aktion wäre, die um uns herrschende Verzweiflung nicht als Antrieb für drastische Veränderungen zu nützen. Morgen können und werden wir in einer besseren Welt le - ben.“ Die WHO hat bereits eine Publikation zur grenzüberschreitenden Gesundheitskooperation Niederösterreichs mit seinen Nachbarn veröffentlicht. Besonders das europaweit er - ste grenzüberschreitende Gesundheitszentrum in Gmünd gilt als Leuchtturmprojekt innerhalb der EU. Georg Stawa, Justiz-Attaché für Süd-Ost Europa an der österreichischen Botschaft in Belgrad, nahm als Auslandsösterreicher stellvertretend für die vielen NiederösterreicherInnen, die im Ausland leben, am Salon teil. In seinem Statement erklärt er die Situation in Serbien. „Die Bewältigung der Covid-Krise bringt die Gesundheitssysteme auch in SO-Europa an ihre Grenzen. Die Bevölkerung hat aber andererseits über Jahrzehnte gelernt, flexibel mit Krisensituationen umzugehen. Niemand hofft oder verläßt sich zum Beispiel auf den Staat allein. Ei - genverantwortung ist schon allein deshalb zu entwickeln, um systemischen Unzulänglichkeiten entgegenzutreten. Das schafft Problemlösungsbewußtsein und soziale Dynamik.“ Das Europa-Forum Wachau Das Europa-Forum Wachau wurde 1995 anläßlich des Beitritts Österreichs zur EU ins Leben gerufen. Ziel ist es seither, das Thema Europa voranzutreiben und den Bürgerinnen und Bürgern leidenschaftlich zu vermitteln. Seit 1995 haben neben einem Europa-Parlamentspräsidenten und einem Staatspräsidenten bereits 28 Premierminister und 34 Aussenminister, 3 Kommissare und über 10.000 Gäste am Europa-Forum Wachau teilgenommen. „Mit dem Europa-Forum Wachau haben wir ein anerkanntes europäisches Diskussionsforum, das aktuelle Herausforderungen im gemeinsamen Europa behandelt. Es ist unser Anliegen, daß auch die Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Jugend stark eingebunden werden“, so Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Das Europa-Forum Wachau und die Sa - lons bieten Ihnen die Möglichkeit sich an der Zukunft Europas zu beteiligen. Wir haben ei - ne Verantwortung für die europäische Idee, deshalb wollen wir gemeinsam mit Ihnen vor - denken“, so Martin Eichtinger, Landesrat und Präsident des Europa-Forum Wachau. n https://www.europaforum.at/ http://www.noel.gv.at/ Foto: Land Niederösterreich / Josef Bollwein 33 TeilnehmerInnen aus aller Welt nahmen am diesjährigen Salon Europa Forum Wachau teil. »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt Tschechien: Atom-Motor stottert Oberösterreichs Landesrat Stefan Kaineder: Die Ausschreibung für den neuen AKW-Block am Standort Dukovany soll verschoben werden Eine überraschende Wende haben die Vorbereitungen zum AKW-Ausbau in Tsche - chien genommen. So gab Premierminister Babis in der letzten Novemberwoche be - kannt, daß das Auswahlverfahren zum Bau eines neuen AKW-Blocks am Standort Du - kovany nicht ausreichend vorbereitet ist und die Ausschreibung verschoben werden soll. Die Regierung sollte darüber nicht vor den Parlamentswahlen in zehn Monaten entscheiden. Der Start des Ausschreibungsverfahrens war bis Endes des Jahres geplant. Zu den potentiellen Bietern gehören die russische Rosatom, China General Nuclear Power, das US-Unternehmen Westinghouse, die französische EDF und das südkoreanische Unternehmen Korea Hydro and Nuclear Power. Mit Baukosten von über 6 Mrd. Euro handelt es sich um das größte Investitionsprojekt in der tschechischen Geschichte. Ein Grund für die Verschiebung liegt in Unstimmigkeiten über die Einarbeitung von Sicherheitskriterien in die Vergabedokumentation, die vom Betreiber CEZ vorbereitet wur de. Ein Teil der Opposition kritisiert die mögliche Beteiligung von Rußland und Chi - na am Auswahlverfahren, während der Premier und der Industrieminister aus ökonomischen Gründen im Vorfeld keinen Betreiber ausschließen wollen. Auch der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten und Sicherheit des Oberhauses verabschiedete eine Resolution, die Sicherheitsinteressen des Staates ausreichend zu berücksichtigen. Über das Thema soll nun am 9. Dezember der Ständige Ausschuß für den Bau neuer Atomreaktoren verhandeln. Noch am 25. November hatte Industrieminister Karel Havlicek die Abgeordneten zur Eile aufgefordert. In einer außerordentlichen Sitzung sollte der Gesetzesentwurf über den Übergang der Tschechischen Republik zur Niedrigkohlenstoff-Energiewirtschaft, das die staatliche Förderung von Atomkraft festlegt, im Schnelldurchlauf be - schlossen werden. Neben Debatten über die Ausschreibung wurden auch viele Einwände zu den Auswirkungen des Gesetzes auf den Staatshaushalt eingebracht. Es konnte keine Einigung er - zielt werden. © Wikipedia / / CC-BY 4.0 / Jiří Sedláček Foto: Stefan Kaineder / Oberösterreichs Landesrat Stefan Kaineder Ein Blick auf das Kernkraftwerk Dukovany in Dukovany im Bezirk Třebíč »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/ 25 Oberösterreichs Landesrat Stefan Kaineder: „Die kritischen Einwände der tschechischen Abgeordneten stimmen mich hoffnungsvoll. Die Unwirtschaftlichkeit der Atomkraft, auf die wir schon viele Jahre hinweisen, muß weiter bewußt gemacht werden. Mit so einem Gesetz blickt Tschechien in die Strompreis-Glaskugel. Niemand weiß wie sich die Preise in den nächsten Jahrzehnten entwickeln, am Ende muß die tschechische Bevölkerung dafür aufkommen. Tschechien würde sich Hals über Kopf in ein wirtschaftlich hochriskantes Projekt stürzen, ohne einen ernsthaften Blick auf die Alternativen durch Erneuerbare Energien zu werfen.“ Das vom Industrieministerium vorbereite - te Gesetz enthält den Rahmen für eine großzügige Förderung neuer Atomreaktoren: neben einem zinsfreien Staatskredit geht es vor allem um die Verpflichtung des Staats, dem Betreiber CEZ kostendeckende und mit angemessenem Gewinn ausgestattete Ein - spei setarife zu garantieren. Das Gesetz legt dabei keine Obergrenze fest, die Abnahmegarantie würde auf 30 Jahre mit der Möglichkeit zur Verlängerung festgelegt. n https://www.land-oberoesterreich.gv.at/
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Foto: Wienbibliothek im Rathaus / G
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