ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt 16 tische Austausch mit anderen Staaten ist das wirksamste Mittel, nachhaltige Verbesserungen zu erzielen. Für Außenminister Schallenberg ist „es wichtiger denn je, daß wir nicht müde werden, von allen Staaten die un - eingeschränkte Achtung ihrer Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte zu fordern. Menschenrechte kennen keinen Lock - down. Wir lassen nicht zu, daß im Schatten der Pandemie eklatante Menschenrechtsverletzungen Platz greifen.“ Auf österreichische Initiative geht auch das Mandat des UN-Sonderberichterstatters für Minderheitenfragen zurück. s Der Sahel leidet – Österreich hilft Die humanitäre Situation in der Sahelzone hat sich in den letzten Jahren rapide verschlechtert. Zu den anhaltenden regionalen Konflikten reihen sich die immer häufigeren und extremeren Auswirkungen des Klimawandels. Diese Entwicklungen führten allein innerhalb der letzten zwei Jahre zu über 1,4 Millionen regional Geflüchteten und Bin - nenvertriebenen. Die Gefahr eines großflächigen COVID-19 Ausbruchs verschärft die Lage noch zusehends. Um in dieser humanitären Notsituation Abhilfe zu schaffen, stellt Österreich dem In ternationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und dem Amt des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) jeweils eine Million Euro für Bur kina Faso zur Verfügung. Eine weitere Million Euro dient zur Unterstützung der Ar - beit des Kinderhilfswerks der Vereinten Na - tionen (UNICEF) in Mali. „Österreichs unmittelbare Hilfe in der Höhe von 3 Millionen Euro für Burkina Faso und Mali schafft neue Lebensperspektiven vor Ort und trägt entscheidend dazu bei, Fluchtursachen zu bekämpfen“, unterstreicht Bundeskanzler Sebastian Kurz. Burkina Faso zählt zu den ärmsten Ländern weltweit. Rund 2,2 Millionen Menschen sind auf humanitäre Unterstützung an - gewiesen. Mehr als 900.000 Menschen gelten als binnenvertrieben. Neben der chronischen Unterfinanzierung des Gesundheitssystems fehlt es vor allem an Nahrungsmitteln und den grundlegenden Gütern des täglichen Bedarfs. „Geschlossene Schulen und mehr als 900.000 Binnenvertriebene zeigen die Dringlichkeit der Millionenhilfe für das En - gagement des UN-Kinderhilfswerks in Mali und für die humanitäre Hilfe von IKRK und UNHCR in Burkina Faso. Wer den Kindern vor Ort hilft, schafft Hoffnung für die Foto: BMEIA Außenminister Alexander Schallenberg bei seiner Video-Grußbotschaft zum Intercultural Achievement Award 2020 Zukunft der Sahel-Zone. Die Verdoppelung des Auslandskatastrophenfonds durch die Bundesregierung macht diese wichtige österreichische Initiative zur humanitären Hil fe vor Ort möglich“, so Vizekanzler Werner Kog l er. Auch die humanitäre Situation in Mali verschlechtert sich zunehmend. Die Zahl der durch Konflikte und Gewalt Vertriebenen ist besonders in Zentral- und Nordmali in den letzten 12 Monaten stark angestiegen. Rund 3,9 Mio. Menschen sind in Mali von Nahrungsmittelunsicherheit und interkommunalen Konflikten betroffen. Vor allem für Kinder hat die dramatische Lage in Mali schwerwiegende Folgen. Die Kindersterblichkeitsrate in Mali ist die sechsthöchste weltweit. „In Zeiten der globalen Pandemie, von de ren Auswirkungen die Schwächsten am stärksten betroffen sind gilt es, unsere An - strengungen zur Leistung humanitärer Hilfe noch weiter zu forcieren. Gerade jetzt ist verstärkte Hilfe im Sahel unabdingbar, um den Menschen vor Ort Zukunft und Hoffnung zu geben“, betont Außenminister Alexander Schallenberg. s »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/ Außenministerium zeichnet herausragende interkulturelle Projekte aus Mit dem Intercultural Achievement Award zeichnet das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten seit 2014 Projekte zivilgesellschaftlicher Organisationen aus, die interkulturellen und interreligiösen Dialog vorantreiben. Vergeben wird der Preis an herausragende Beiträge in den Ka tegorien Nachhaltigkeit, Innovation, Me - dien, Aktualität und Integration mit Schwerpunkt auf Kunst und Kultur, Jugend, Menschenrechte und Bildung. Die aus fast 300 Einreichungen aus aller Welt ausgewählten Siegerprojekte 2020 kom men aus Frankreich (JRS Jeune – Le pari de la réciprocité), Kosovo (Understand my silence), Indonesien (The 1000 Abrahamic Circle Project) und Polen (IMI-Radio). In der Sonderkategorie „Integration in Österreich“ werden die Projekte „HEROES“ und „HELDINNEN“ aus der Steiermark ausgezeichnet. „Ich gratuliere herzlich den diesjährigen Gewinnern, die mit innovativen Ideen und Dialog zu einem besseren gegenseitigen Verständnis und somit friedlichen Zusammenle-
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 196 / 07. 12. 2020 Österreich, Europa und die Welt 17 ben beitragen“, so Außenminister Alexander Schallenberg. „In diesen herausfordernden Zeiten bleibt es wichtiger denn je, unsere interkulturellen und interreligiösen Dialoginitiativen zu erweitern. Es gibt keine sinnvolle Alternative zum Dialog und zur internationalen Zu sam - menarbeit, um unsere globalen und nationalen Herausforderungen zu lösen. Österreich kann hier auf seine lange Dialogtradition stolz sein!“ Aufgrund der Covid-19 Pandemie wird der Intercultural Achievement Award 2020 zum ersten Mal virtuell und über die österreichischen Botschaften vor Ort vergeben. Das Vertretungsnetz des Außenministeriums spiele nicht nur eine Schlüsselrolle bei der Entdeckung geeigneter Projekte vor Ort, sondern auch bei der lokalen Würdigung der Sieger durch den jeweiligen Botschafter bzw. die Botschafterin. „Damit setzt Österreich ein klares Zeichen für Toleranz und Respekt“, so Schallen - berg. In den nächsten Jahren soll der Intercultural Achievement Award weiter ausgebaut und vor allem das Potential des internationalen Netzwerks vertieft werden. Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten dankt an läßlich der Verleihung dem Zukunftsfonds der Republik Österreich, der Austrian Development Agency und dem Österreichischen Integrationsfonds für ihre wertvolle Partnerschaft im Rahmen des Intercultural Achievement Award. Die Sieger des Intercultural Achievement Award 2020 sind Kategorie Nachhaltigkeit: JRS France/FRANKREICH mit dem Projekt „JRS Jeune - Le pari de la réciprocité: Partage tes talents, ose la rencontre!“ JRS France arbeitet mit gemeinsam organisierten Sportprogrammen gegen soziale und kulturelle Isolation von Asylsuchenden. Kategorie Aktualität Education Code/KOSOVO mit dem Projekt „Understand my silence“ Das Projekt möchte jungen gehörlosen Menschen aus der multiethnischen Gemeinschaft (AlbanerInnen, SerbInnen, Gorani, TürkInnen und Roma) in der Gemeinde Ka - menica (Kosovo) den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen erleichtern. Kategorie Innovation Foreign Policy Community/INDONE- SIEN mit dem Projekt „The 1000 Abrahamic Circle Project“ Durch dreiwöchige Aufenthalte in drei Ländern von drei abrahamitischen Repräsentanten sollen Vorurteile gegenüber den anderen Religionen abgebaut, neue Freundschaften geschlossen und Respekt erworben werden. Kategorie Medien Foundation for the Multicultural Center/ POLEN mit dem Projekt “IMI-Radio“ Das Projekt bekämpft migrantenfeindliche Stereotypen durch mehrsprachige und hauptsächlich von ImmigrantInnen betriebene Radiosendungen, womit Dialog und Aufklärung ermöglicht werden. Sonderpreis für Integration in Österreich Caritas der Diözese Graz-Seckau mit VMG und JA.M Mädchenzentrum mit den Projekten „HEROES“ und „HELDINNEN“ Die Projekte zielen darauf ab, Gewaltpräventionsstrategien anzuwenden, patriarchale Strukturen aufzulösen und Diversität voranzutreiben. Im Rahmen beider Projekte werden junge Erwachsene zu MentorInnen geschult, um anschließend selbst Workshops in den zuvor durch die Ausbildung erlangten Themenbereichen in Schulen oder anderen Einrichtungen anzubieten. Zurzeit erreichen 25 HEROES mehr als 1700 Jugendliche in der Steiermark. Bis zum Projektende werden 30 Mädchen und junge Frauen im Alter von 14-30 Jahren in Graz zu HELDINNEN ausgebildet sein. s Über 14 Millionen Euro für die Ärmsten der Armen Viele Länder der Welt stehen neben der Bekämpfung der Corona-Pandemie vor massiven humanitären Herausforderungen, die oft von langjährigen bewaffneten Konflikten ausgelöst wurden. In Reaktion auf die akute Not hat die Bundesregierung auf Antrag von Bundeskanzler Kurz, Vizekanzler Kogler und Außenminister Schallenberg beim Ministerrat vom 2. Dezember beschlossen, 14,2 Mil - lionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) zur Linderung dieser humanitären Krisen zur Verfügung zu stellen. „Die Corona-Pandemie trifft die Menschen in Krisengebieten doppelt“, so Vizekanzler Werner Kogler. „Fehlende oder zerstörte Gesundheitseinrichtungen ge fährden die Behandlung, gleichzeitig stellen die notwendigen Schutzbestimmungen die Helferinnen und Helfer vor enorme Herausforderungen. Mit unserem Beitrag zur humanitären Hilfe unterstützen wir vor allem die für Frauen und Kinder lebenswichtige Arbeit in - ternationaler Hilfsorganisationen in Krisen - regionen. Die mehr als 14 Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds sind für die von humanitärem Leid, Elend und der Pandemie betroffenen Menschen dringend nö tig.“ Der österreichische Beitrag wird internationalen Organisationen, die in der humanitären Hilfe tätig sind, zur Verfügung gestellt. Dazu zählen das UN-Welternährungsprogramm (WFP), der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), der UN-Nothilfsfonds (CERF), das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR), das UN-Kinderhilfswerk (UNICEF) sowie UN Women, das Gleichstellungsprogramm der Vereinten Nationen. Anteile des AKF-Beitrags gehen auch an die Internationale Organisation für Migration (IOM), die Nichtregierungsorganisation „Geneva Call“ sowie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Die AKF-Mittel sollen zur Linderung akuter durch Konflikte und Katastrophen verschärfter humanitärer Notsituationen in den betroffenen Ländern beitragen. Unterstützt werden auch Aufnahmeländer in mehreren Regionen bei der Versorgung von Flüchtlingen. „Die wirksame Hil - fe vor Ort ist ein ganz zentrales Anliegen die - ser Bundesregierung. Mit über 14 Millionen Euro helfen wir er neut unmittelbar, so daß vor Ort neue Le bensperspektiven geschaf fen werden und Fluchtursachen bekämpft werden können“, erklärte der Bundeskanzler. Humanitäre Hilfe für die Menschen in mehreren Krisenregionen Die humanitäre Hilfe kommt zahlreichen Ländern in Krisenregionen zugute. In Afrika gehört dazu der von schweren Konflikten ge - zeichnete Südsudan, eines der ärmsten Länder mit einer der höchsten Müttersterblichkeiten weltweit. Auch in Libyen herrscht seit 2014 ein bewaffneter Konflikt mit beängstigenden humanitären Auswirkungen für Hundertausende. Mosambik ist von seit Jahren an dauernden Auseinandersetzungen getroffen und kämpft mit den Nachwirkungen der beiden Zyklone des Jahres 2019. In Tunesien wiederum haben zehntausende Geflüchtete aus benachbarten Krisenregionen Zuflucht gefunden. Der beinahe zehn Jahre andauernde Bürgerkrieg in Syrien hat für Millionen zu akuter Nahrungsmittelunsicherheit geführt. Die instabile Lage im Libanon hat durch die »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at/
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Foto: Magistrat der Landeshauptstad
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Foto: Wienbibliothek im Rathaus / G
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