ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 Innenpolitik Der Nationalfeiertag 2020 Bundespräsident Alexander Van der Bellen appelliert in seiner Ansprache zur der Angelobung der RekrutInnen am Heldenplatz an den Zusammenhalt – Bundeskanzler Kurz: »Die nächsten Monate werden für uns alle ein Kraftakt« 64 Foto: HBF / Peter Lechner v.l.: Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kuirz und Generalstabs-Chef Robert Brieger Bedingt durch die Einschränkungen durch Corona verliefen die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag in diesem Jahr sehr eingeschränkt. So mußte auf die alljähliche Angelobung von RekrutInnen des Bundesheers am Wiener Hel denplatz in großem Rah - men ebenso verzichtet werden wie auf dessen Leistungschau und die Schau der Blaulichtorganisationen, in der diese sonst zeigten, was sie im Notfall zu leisten imstande sind. So beschränkte man heuer dabei auf die An - gelobung von nur 12 RekrutInnen. Personell eingeschränkt waren auch die Kranzniederlegung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz im Weiheraum des Äußeren Burgtors, auf die Anwesenheit einer Ehrenkompanie hat te man verzichten müssen. Das alles änderte aber nichts an der Wich - tigkeit des Anlasses selbst, der 1965 im Parlament beschlossen wurde: Der damals für den 26. Oktober festgelegte „Tag der Fahne“ erinnert an die 1955 erklärte immerwährende Neutralität unseres Landes, der zehn Jah - re später, 1965, schließlich zum „Nationalfei - ertag“ wurde. Bundespräsident Alexander Van der Bellen Sehr geehrte Ehren- und Festgäste! Meine Damen und Herren hier und vor den Fernsehschirmen! Diese Angelobung kann heute nur in sehr, sehr kleinem Rahmen stattfinden. Mein besonderer Gruß gilt daher am heutigen Nationalfeiertag allen unseren Rekrutinnen und Rekruten. Hunderte hätten hier eigentlich heute angelobt werden sollen, aber coronabedingt haben wir heute davon Ab - stand nehmen müssen. Umso herzlicher ein Willkommen! Vor Ihnen allen liegt eine Zeit, in der Sie Gemeinschaft erfahren werden mit Menschen, die Sie unter anderen Umständen wohl nicht so einfach kennengelernt hätten. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Mit Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen, aus allen Ecken unseres schönen Landes. Das ist eine gute und wichtige Er - fahrung. So bekommt man ein Gespür für andere Lebenswelten Meine Damen und Herren! Das Coronavirus hat in diesem Jahr alle Bereiche unseres gesellschaftlichen und wirt - schaftlichen Lebens maßgeblich verändert – und verändert es immer noch. Gerade deshalb ist es in diesen Tagen wichtig, sich daran zu erinnern, daß nicht nur wir selbst, sondern unsere ganze Gemein - schaft von dieser Pandemie betroffen ist. Wir sitzen gleichsam gemeinsam in einem Boot auf unruhiger See. Dabei sind manche von uns härter betroffen als andere. Jene, die am Rande unseres Bootes sitzen, sind stärker vom Unwetter gebeutelt als jene auf den vergleichsweise trockeneren Plätzen in der Mitte.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 Innenpolitik 65 Wir müssen daher zusammenhalten, um gut durch dieses Unwetter zu kommen. Und wir dürfen jene nicht aus den Augen verlieren, die es jetzt in der Krise besonders schwer getroffen hat. Solange es keinen Impfstoff gibt, ist das beste Rezept zur Überwindung dieser Pandemie, selbstverständlich neben der vollen Beachtung der notwendigen Regeln: Unser Zusammenhalt. Das Aufeinander schauen. Das gegenseitige Helfen. Diese sehr österreichischen Eigenschaften, sie helfen uns jetzt in der Pandemie. Meine Damen und Herren! Im Moskauer Memorandum hat sich Ös - terreich verpflichtet, eine immerwährende Neutralität nach dem Vorbild der Schweiz zu implementieren. Ein einsatzfähiges Bundesheer ist ein elementarer Faktor, um bei künftigen Krisen, etwa einem Blackout, bei Cyber-Bedrohungen oder durch die Klimakrise ausgelöste Naturkatastrophen robuster und resilienter agieren zu können. Für die Erfüllung der in Artikel 79 der österreichischen Bundesverfassung festgeschriebenen Aufgaben des Österreichischen Bundesheeres muß daher eine ausreichende Ressourcenzuweisung ge - währleistet sein. Sehr geehrte Rekrutinnen und Rekruten! Sie werden in Kürze geloben: ich zitiere „die Republik Österreich und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu verteidigen.“ Dies bedeutet, daß Sie dafür auch bereit sind, dafür ihr Leben einzusetzen. Deshalb verdienen Sie es, daß Ihnen die erforderliche Ausbildung und eine moderne Ausrüstung zur Verfügung gestellt wird. Ich danke heute den Angehörigen des Ös - terreichischen Bundesheeres für ihr tägliches Engagement, besonders jenen, die derzeit in Krisengebieten im Ausland und im Assistenzeinsatz im Inland ihren Dienst versehen. Und ich gedenke all jener Soldatinnen und Soldaten, die dabei ihr Leben gelassen haben und aus ihren Einsätzen nicht zurückgekehrt sind. Foto: HBF / Peter Lechner Foto: BKA / Dragan Tatic Bundespräsident Alexander Van der Bellen: »Wir müssen zusammenhalten, um gut durch dieses Unwetter zu kommen.« Bundeskanzler Sebastian Kurz: »Die nächsten Monate werden für uns alle ein Kraftakt.« Sehr geehrte Rekrutinnen und Rekruten, Sie werden in einem Heer dienen, das sich den Zielen Freiheit, Schutz der Demokratie, Eintreten für die Achtung der Menschenrechte, Hilfe für Katastrophenopfer so - wie Engagement bei internationalen Friedenseinsätzen verschrieben hat. Mit Ihrem Dienst leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Schutz und zur Sicherheit aller Einwohnerinnen und Einwohner unserer Heimat und unserer Republik. Ich wünsche Ihnen für die Zeit Ihres Wehrdienstes alles Gute. Es lebe das Österreichische Bundesheer! Es lebe unsere Republik Österreich! Es lebe unser gemeinsames, friedvolles Europa! Bundeskanzler Sebastian Kurz „Am heutigen Tag feiern wir die Unabhängigkeit und die Neutralität unseres Landes. Nach dem Grauen zweier Weltkriege be gann mit der Unabhängigkeit 1955 die große Erfolgsgeschichte der Zweiten Republik. Wir alle, die wir im Österreich von »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at heute leben dürfen, sollten uns stets bewußt sein, wie viel in dieser Zeit gelungen ist. Wir sollten uns vor Augen führen, wie gut es uns heute geht. Der Friede, die Freiheit und der Wohlstand, den wir oft als selbstverständlich erachten, sind in Wahrheit alles andere als das. Dies zeigt ein Blick in viele andere Re - gionen der Welt und auch in unsere eigene Geschichte. Denn der Weg vom schwachen Österreich, hin zur starken Republik, war kein einfacher“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz in seiner Rede zum Nationalfeiertag bei der Angelobung der Rekruten am Heldenplatz in Wien. Entlang dieses Weges gäbe es viel, wofür man dankbar sein sollte, etwa für die großzügige Unterstützung der europäischen und in -
Ausg. Nr. 195 • 29. Oktober 2020
Foto: © The Schwarzenegger Climate
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Foto: Karin Ioannou ÖSTERREICH JOU
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