ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 Österreich, Europa und die Welt 22 blik und Ungarn – hatten auf Österreichische Initiative hin die Einladung von Miroslav Lajčák, dem EU-Sonderbeauftragten für den Belgrad-Priština Dialog, zum Rat in Luxemburg angeregt. Er berichtete über die Fortschritte und Entwicklungen des Dialogs. Weitere Themen der Beratungen waren u.a. der EU Aktionsplan für Menschenrechte und Demokratie 2020 – 2024 sowie das weitere politische Engagement der EU in La - teinamerika und der Karibik angesichts der massiven Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in der Region. Österreich leistet Beitrag gegen Armut und Hunger Nach Jahren des Rückgangs sind die Zahlen jener Menschen, die Hunger leiden und in Armut leben müssen, wieder im Steigen be griffen. Alleine dieses Jahr sind bedingt durch die Folgen der Covid-19-Krise ge - schätzte 88 bis 115 Millionen Menschen in die Armut gerutscht. Nicht zuletzt mit der Ver doppelung des Auslandskatastrophenfonds hilft Österreich, Wege aus Armut und Hunger zu finden. „Die nachhaltige Reduktion von Armut ist das wichtigste Ziel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Im Kampf gegen Hunger und zur Verbesserung der Le - bensbedingungen in Konfliktgebieten leisten wir mit der Unterstützung von Hilfsprojekten im Nahen Osten oder Ostafrika einen wichtigen Beitrag“, so Außenminister Alexander Schallenberg am 16. Oktober anläßlich des Welternährungstags und des Internationalen Tags für die Beseitigung von Armut. „Österreich wird auch in Zukunft in humanitären Notlagen zur Stelle sein und schutzbedürftigen Personen vor Ort zur Seite stehen.“ Die Bewältigung von Covid-19 und seinen wirtschaftlichen Folgen stellt auch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit vor eine Mammutaufgabe. Sie reagiert mit einem flexiblen Mix aus maßgeschneiderten Förderinstrumenten und koppelt zu - nehmend Soforthilfe im Sinne der Nachhaltigkeit mit langfristigen Maßnahmen. Mit der im September beschlossenen Verdoppelung des Auslandskatastrophenfonds von 25 auf 50 Millionen Euro jährlich schafft Österreich wich tige Rahmenbedingungen für mehr Hil fe vor Ort. Bis zum Ende der Legislaturperiode soll die Katastrophenhilfe auf jährlich insgesamt 60 Millionen Euro gesteigert werden. Linderung von Leid in langanhaltenden Krisen „Wir sehen, daß unsere Initiativen im Kampf gegen Hunger und Armut greifen. Foto: BMEIA Außenminister Alexander Schallenberg nahm am RAB in Luxemburg teil – im Bild mit dem slowakischen Außenminister Ivan Korcok Aber viele Herausforderungen liegen noch vor uns. Aktuell fließen knapp 17 Millionen Euro in Projekte, die besonders betroffene Länder bei der Bewältigung der Covid-19- Pandemie unterstützen – von Palästina und dem Westbalkan angefangen bis hin zu Syrien, Jemen, Afghanistan und Westafrika. Weitere Unterstützung ist geplant“, sagt Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA). In Äthiopien setzt sich die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit zum Bei - spiel in der Region Amhara dafür ein, die Er - nährungssituation von Haushalten zu verbessern. Dazu werden unter anderem Wasserversorgungssysteme gebaut oder saniert und bestehende Bewässerungssysteme verbessert. Frauen, Mädchen, Jugendliche und an - dere marginalisierte Gruppen werden durch Workshops auf Dorfebene in unternehmerischen und einkommensfördernden Tätigkeiten geschult. Durch die Förderung lokaler Regierungen und Allianzen zum gegenseitigen Wissensaustausch zwischen LandwirtInnen, WissenschaftlerInnen und Regierungspersonal werden Verwaltungs- und Beratungsdienstleistungen verbessert. Der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit stehen 2020 Mit - tel in Höhe von rund 166 Millionen Euro zur Verfügung. Sie alle fließen in Projekte und Programme, die Leid in langanhaltenden Kri - sen langfristig lindern und Perspektiven für die Zukunft schaffen. Die aktuellen Zahlen internationaler Or - ganisationen wie der Weltbank oder der Orga - nisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO) zeigen auf, »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at wie viele Menschen trotz wachsenden Wohlstands immer noch Hunger leiden oder pro Tag mit knapp unter 2 US-Dollar auskommen müssen. Im Vergleich zu 2014 zählt die Welt heute 60 Millionen mehr Hungernde – insgesamt sind es 690 Millionen Menschen. Neben Herausforderungen wie Klimawandel oder bewaffneten Konflikten, den bisherigen Hauptursachen von Armut, könnten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bis 2021 weitere 150 Millionen Menschen an den Rand der Existenz treiben. 2030 könnte die Welt über 840 Millionen unterernährte Menschen zählen. „Die Verleihung des Friedensnobelpreises an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen Hunger gesetzt. Die deutliche Verschärfung von humanitären Notsituationen in den ohnehin schon ärmsten Regionen der Welt als Folge der Covid-19 Pandemie hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft einmal mehr hervor“, so der Außenminister, „Österreich leistet auf internationaler Ebene und durch Hilfe vor Ort dazu einen wichtigen Beitrag.“ https://www.entwicklung.at/ Atomwaffenverbotsvertrag ratifiziert Mit dem Erreichen seiner 50. Ratifikation am Abend des 24. Oktober kann der von Ös - terreich maßgeblich mitinitiierte Atomwaffenverbotsvertrag nun am 22. Jänner 2021 in Kraft treten. „Damit sind wir unserem Ziel einer atomwaffenfreien Welt einen wichtigen Schritt nähergekommen“, so Bundeskanz ler
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 195 / 29. 10. 2020 Österreich, Europa und die Welt 23 Sebastian Kurz. „Das schnelle Inkrafttreten dieser zentralen Verbotsnorm, nur drei Jahre nachdem ich den Vertrag für Österreich in New York unterschrieben habe, ist auch ein Erfolg unserer engen Zusammenarbeit mit befreundeten Staaten, dem Roten Kreuz und der Zivilgesellschaft.“ „Es ist erschreckend, daß wir 75 Jahre nach den Atombomben-Abwürfen auf Hiroshima und Nagasaki mit ihren verheerenden humanitären Konsequenzen noch immer nicht sicher vor diesen Menschen verachtenden Waffen sind. Mit dem Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags zeigen wir in al - ler Deutlichkeit, daß wir den Stillstand in atomarer Abrüstung nicht akzeptieren und daß atomare Abschreckung keine Sicherheit schafft. Es ist höchste Zeit, mit diesem My - thos endlich Schluß zu machen“, betont Aus - senminister Schallenberg, Der Atomwaffenverbotsvertrag erreichte am 24. Oktober – just am 75. Geburtstag der Vereinten Nationen – die für sein Inkrafttreten notwendigen 50 Ratifikationen. Der Vertrag tritt 90 Tage danach in Kraft. Verhandelt wurde er auf österreichische Initiative: 122 UNO-Mitgliedsstaaten stimmten am 7. Juli 2017 dem Vertragstext zu und stellten sich damit klar gegen die milliardenschweren Aufrüstungsprogramme der atomar bewaffneten Staaten. „In Zeiten der steigenden geopolitischen Spannungen und der Modernisierung von Arsenalen setzen wir mit dem Inkrafttreten dieses Vertrags ein unmißverständliches Zeichen dafür, daß Abrüstungszusagen keine leeren Worthülsen mehr bleiben dürfen und daß die Risiken und die permanente Bedrohung mit diesen Massenvernichtungswaffen inakzeptabel – und endlich auch illegal – sind“, zeigen sich Bundeskanzler und Aussenminister überzeugt. Der Annahme des Verbotsvertrags gingen drei Konferenzen zu den humanitären Konse - quenzen von Atomwaffen in enger Zu - sammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Zivilgesellschaft voraus. Am Ende der Wiener Konferenz 2014 kündigte Österreich die Ausarbeitung eines Verbots an. Dieser Initiative schlossen sich 127 Staaten an, woraufhin die Arbeiten zur Ausarbeitung des Vertrages begannen. Als weiteres Zeichen seines Engagements hat Österreich bereits die Abhaltung des ersten Treffens der Vertragsstaaten in Wien am Sitz der Vereinten Nationen vorgeschlagen. Dieses soll innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten stattfinden. „Bis dahin fordern wir alle staatlichen und nichtstaatlichen Partner auf, gemeinsam Foto: BKA / Andy Wenzel Foto: Sam Garcia Außenminister Alexander Schallenberg (l.) mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundesminister Rudi Anschober (r.) auf dem Weg zu einem Pressefoyer im Bundeskanzleramt. mit uns den Druck für weitere Unterschriften und Ratifikationen des Vertrags aufrechtzuer halten, hin zu unserem gemeinsamen Ziel »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at einer Welt frei von Atomwaffen“, so der Appell von Kurz und Schallenberg. n https://www.bmeia.gv.at/ Österreich ehrt Roland Pirker v.l.: Franz Ohler, Deborah und Botschafter Stefan Pehringer, Franz Plangger u. Roland Pirker Aus Ottawa, Canada, wurde berichtet, des Auslandsösterreicher-Weltbundes. Seit daß Bundespräsident Alexander Van 32 Jahren ist er bestrebt, die Österreichischen ImmigrantInnen in Ottawa mit mo - der Bellen dem Auslandsösterreicher Ro - land Pirker das „Große Ehrenzeichen für natlichen Veranstaltungen zu betreuen. Verdienste um die Re publik Österreich“ Über 52 Jahre war Pirker freiwilliger verliehen hat. Es wurde ihm am 22. Oktober von Botschafter Stefan Pehringer in des - Wiener Ball Ottawa, welcher unter an - Helfer für viele karitative Zwecke, wie dem sen Re sidenz überreicht. Nur wenige Gäste derem Krebsforschung, Sozialhilfe, Kin der - konnten an der Ehrung auf Grund der Pandemie teilnehmen, weshalb eine Videoauf- war Mitgründer der „Austrian Councils of musikgruppen finanziell unterstützte. Er zeichnung davon gemacht wurde: Northamerica“, USA, Canada und Mexico, https://youtu.be/iOfS6A4xKmU um die Weitergabe unserer Kul tur an die Pirker ist Präsident und Vorstandsmitglied des Austrian Canadian Council, Prä- http://www.rollframe.ca/ nächste Generation zu gewähren u.v.m. n sident von der Österreichischen Gesellschaft Ottawa und Mitglied des Vorstandes vielen Glückwünschen sehr gerne Das „Österreich Journal“ schließt sich den an!
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