ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt Altem Handwerk neues Leben eingehaucht 60 Ausbildung in grenzüberschreitendem Revitalisierungsprojekt von Mai 2018 bis April 2021 Foto: ÖFM / UMJ Die Projektpartner (v.l.): Birgit Birnstingl Gottinger Geschäftsführerin Sekem Energy GmbH Sustainable Solutions; René Bischof, Bildungsmanager bfi Burgenland; Egbert Pöttler, Chefkurator Österreichisches Freilichtmuseum Stübing; Paul Olynec, Projektkoordinator EUREVITA; Iris Ksenija Brkovič und Valentina Melkić, Obrtno-podjetniška zbornica Slovenije (Slowenische Kammer für Handwerk und Kleinunternehmen), Bernarda Plavec und Mirna Polanec, Zavod Republike Slovenije za Zaposlovanje (Arbeitsagentur der Republik Slowenien) Die Grenzregion Slowenien-Österreich verfügt über einen gemeinsam gewachsenen Wirtschafts-, Arbeits- sowie Kulturraum. Das gemeinsame kulturelle Erbe findet eine ihrer deutlichsten Ausführungen in traditionellen, historisch gewachsenen Hand - werken (z.B. Schindelmacher, Faßbinder, Be senbinder, Trockensteinmaurer, uvm.), die unmittelbar mit dem gemeinsamen Kulturerbe der Region in Verbindung gebracht werden. Viele dieser Handwerke haben mangels einheitlicher, offen zugänglicher Ausbildungen oder aufgrund negativer öffentlicher Wahrnehmung den Sprung in die Moderne nicht geschafft, wurden bei Bewahrungsmaß - nahmen vernachlässigt und laufen nun akut Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Da durch droht der Verfall kultureller Infrastruktur (wie z.B. Burgen, Schlösser, Klöster) sowie anderen Kulturgutes, für dessen Erhaltung die - se Handwerke essentiell sind. Die Problemstellung betrifft die gesamte Region – daher müssen durch grenzüberschreitende, innovative Maßnahmen gemeinsame Lösungen ge - funden werden, von der der gesamte Programmraum profitiert. Das Projekt EUREVITA setzt sich zum Ziel, alte Handwerke durch grenzüberschreitende, innovative Ausbildungs- und Vernetzungsmaßnahmen zu revitalisieren. Dazu wer den Curricula, Prüfungen, Zertifizierungen und Implementierungsmaßnahmen entwickelt und praktisch angewendet. Mittels erweiterter Ausbildung von Handwerkern, ver besserten Berufsberatungen jugendlicher, älterer und Langzeit-Arbeitssuchender und der Zusammenarbeit relevanter Institutionen wird eine wiederbelebende arbeitswirtschaft - liche Struktur geschaffen, deren Ziel die nachhaltige Bewahrung, Weitergabe, praktische Anwendung sowie Wirtschaftlichkeit die ser seltenen Handwerke ist. Mit modernen Analyse-, Weiterbildungsund Beratungsmethoden sowie neuartigen institutionellen Kooperationen wird der Stellenwert des Handwerks gefestigt und mittels vielfältiger öffentlicher Aktivitäten und unter Einbindung digitaler Hilfsmittel wird eine positive öffentliche Wahrnehmung be - wirkt. Hauptziele des Projektes m Revitalisierung von altem Handwerk m Erhöhung der Anzahl an Handwerkern & Ausgebildeten u. a. durch Image-Verbesserung »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at m Verbesserung der Berufsberatung & Ko - operation m Reduktion jugendlicher, älterer und Langzeitarbeitsarbeitsloser Zielgruppen sind je nach Aktivität kleine und mittlere Handwerksbetriebe, Ausbildungsinstitutionen, junge, ältere und Langzeitarbeits - lose, Privatpersonen, private und öffentliche Institutionen und Behörden sowie Beschäftigungsagenturen. Erfolg des Projektes Der Erfolg des Projektes spricht für sich: so werden die anvisierten Teilnehmerzahlen bis zum Projektende voraussichtlich weit übertroffen, aktuell sind bereits 52 Personen in Ausbildung oder haben diese bereits abgeschlossen. Auch in anderen Regionen stößt der Projektansatz auf Interesse, zum Beispiel in Ungarn. Mit Partnern aus Szombathely und Zalaegerszeg starteten die österreichischen Partner dort im März den Ausbau von EU - REVITA zu einem trilateralen Projekt. Die - sen Gedanken weitertragen soll eine eigens gegründete Handwerksakademie, die Ausbildungen in alten Handwerkstechniken über das Projektende hinaus anbieten wird. Wer Interesse an einer der rund einmonatigen Aus -
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt 61 bildungen bekommen hat, muß schnell sein. Am 12. Oktober startet mit „Be sen- und RechenmacherIn“ sowie einem Intensivmodul zum Schindelmachen die letzte Ausbildung mit verfügbaren Plätzen in Stübing. Aktivitäten (Auszug) Kommunikationsaktivitäten: Kick-off- & Abschlußkonferenz, Exkursionen, Pressekonferenzen, Schauhandwerk-Events, Themenspezifische Workshops, Projektbroschüre, Informationsmaterialien, Presseartikel, In - formationsbroschüre für Arbeitssuchende, Newsletter, Poster, Videodokumentationen, Facebookauftritt, Projekthomepage, Netzwerkplattform Hintergrundmaterial & Basisinformationen: Verfügbarkeitsanalyse über Handwerksberufe im Programmgebiet, Potenzial-Analysen zu 3 potenziell ökonomischen und nachhaltigen Jobprofilen Entwicklung von Berufsberatung, Ausbildung und Training der Trainer: Entwicklung Curricula zur Ausbildung der Ausbilder & der Auszubildenden, Prüfungs- & Testunterlagen, Zertifizierungsabkommen; Durchführung Coaching-Workshops für Berufsberater, Berufsorientierungstage, Trainerausbildungen Ausbildung und praktische Implementierung: Schulungen und Handwerks-Kurse, „Gründer“-Workshops, Gründung „Akademie für Alte Handwerke“ Foto: ÖFM / UMJ Trainerin Alexandra Rannak präsentiert traditionelle Wellnessprodukte Partner m Berufsförderungsinstitut Burgenland (Leadpartner) m Zavod Republike Slovenije za zaposlovanje (Arbeitsagentur der Republik Slowenien) m Obrtno-podjetniška zbornica Slovenije (Slowenische Handwerkskammer) m Sekem Energy GmbH m Universalmuseum Joanneum - Österreichisches Freilichtmuseum Stübing Unterstützer AußenwirtschaftsCenter Laibach, Kulturministerium der Rep. Slowenien, Gemeinde & Kulturinstitut Rogatec, Arbeitsmarktservice Burgenland, Kozjanski Park, Institut für den Schutz des Kulturerbes Sloweniens Dieses Projekt wird im Rahmen des Ko - operationsprogramms Interreg V-A Slowenien-Österreich vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert und durch das Land Burgenland, das Land Steiermark und die Projektpartner kofinanziert. https://www.eurevita.eu/ Foto: ÖFM / UMJ Ein Teilnehmer zeigt das frisch erlernte Herstellen einer Holzschindel »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at
Ausg. Nr. 194 • 17. September 202
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Foto: Leopold Museum, Wien / Ouriel
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