ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt / Tirol Dreiländereck »Terra Raetica« Vier Länder für eine bessere Mobilität: Tirol, Südtirol, Graubünden und Lombardei wollen grenzüberschreitende Mobilität schrittweise verbessern 48 Foto: LPA / Oskar Verant Bei der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur „Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität in der Terra Raetica, insbesondere im Bereich des öffentlichen Schienenverkehrs“ in Graun am Reschensee (v.l.): LH-Stvin. Ingrid Felipe, LH Günther Platter, Südtirols Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Südtirols LH Arno Komatscher, Attilio Fontana, Präsident der Region Lombardei, Claudia Maria Terzi, lombardische Verkehrsassessorin, und Mario Cavigelli, Regierungsvizepräsident von Graubünden Schon ab dem kommenden November wollen Tirol, Südtirol, Graubünden und die Lombardei erste Schritte zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität und für eine Bahnverbindung in der sogenannten „Terra Raetica“ – dem Dreiländereck zwischen Italien, Österreich und der Schweiz – setzen. Darauf haben sich die Lan - deshauptleute, Präsidenten und Regierungsvizepräsidenten sowie die MobilitätsreferentInnen der vier Alpenregionen am 11. September bei einem Gipfeltreffen in Graun am Reschensee in Südtirol verständigt. Jeder der vier Regierungschefs unterzeichnete eine Absichtserklärung zur „Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität in der Terra Raetica, insbesondere im Bereich des öffentlichen Schienenverkehrs“. Als erster Schritt sollen die Projektdimension – samt Zielnetz und Transportprogramm – sowie mögliche Ausbauten oder neu zu schaffende Verkehrsverbindungen de - finiert werden. Die vier Länder wollen laut Absichtserklärung ihre Maßnahmen für ein integriertes Mobilitätssystem aufeinander ab stimmen. Angestrebt wird die Schaffung eines attraktiven Alpenbahnkreuzes und dessen Anbindung an das internationale Schienennetz. Diese zielt auf die Verringerung des alpenquerenden Verkehrs und damit auf die Umweltbelastung ab, was wiederum eine touristische Aufwertung mit sich bringt. LH Günther Platter, Tirol „Heute legen wir den Grundstein für eine intensive Zusammenarbeit und Zukunftsvision, ein Schienen-Alpenkreuz zwischen Ös - terreich, Italien und der Schweiz. Die Mobilität der Zukunft braucht einen mutigen Ansatz und dieser darf nicht an den Ländergrenzen Halt machen“, sagt Landeshauptmann Günther Platter. Mit der Idee eines neuen Schienen-Alpenkreuzes verfolge man auch das Ziel, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und damit einen Beitrag für eine bessere Zukunft zu schaffen – sowohl für die Menschen vor Ort als auch für die wirtschaftliche Weiterentwicklung in der Region. „Wir wollen auch ein Vorbild im Alpenraum werden und durch diese Initiative ge - »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at meinsam an einer nachhaltigen und zu - kunftsorientierten Entwicklung arbeiten.“ „Grenzenlos mobil – und das autofrei: Dafür arbeiten wir in der Terra Raetica seit Jahren. Nach verbesserten Busverbindungen peilen wir mit dem Alpenkreuz einen Meilenstein der nachhaltigsten Mobilitätsform, nämlich jener auf der Schiene, zur Entlastung von Mensch, Natur und Infrastruktur in den vier Regionen an“, LH-Stvin. Ingrid Felipe. LH Arno Kompatscher, Südtirol „Wir möchten das Zusammenwachsen des Dreiländerecks zwischen Österreich, der Schweiz und Italien und damit die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung dieses alpinen Grenzraumes vorantreiben“, betont Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. Dabei spiele die grenzüberschreitende Mobilität eine wichtige Rolle. Diese solle nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien insbesondere im Bereich des öffentlichen Schienenverkehrs verbessert und ge - stärkt werden.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt / Tirol 49 timierung von kurzfristig umsetzbaren Verkehrsangeboten. Foto: LPA / Oskar Verant Südtirols Mobilitätslandesrat Daniel Alf - reider zeigt sich erfreut über die Übereinkunft für eine bessere öffentliche Mobilität im rätischen Dreieck. „Mobilität hat auch den Zweck, Menschen zu verbinden. Der Konkretisierung der Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen im Oberen Vinschgau ist ein wichtiger Schritt hin, um der Vision einer Eisenbahnverbindung wiederum näher zu kommen.“ Anrainerregionen im Interesse von Bevölkerung und Wirtschaft bestmöglich abzustimmen. Das betreffe die Planung von neuen großen Verkehrsprojekten ebenso wie die Op - Arbeitsprogramm für Bahnverbindung Terra Raetica Eine Fachleutegruppe wird mit November 2020 mit der Umsetzung des Projekts starten und dabei von einem Lenkungsausschuß aus Regierungsvertretenden der vier Länder begleitet. Sie wird sich dabei an einem Arbeitsprogramm für eine Bahnverbindung Terra Raetica orientieren, auf das sich die vier Länder ebenfalls heute geeinigt haben. So gilt es Korridore und Orte fest - zule gen, die angebunden werden müssen. Technische Anforderungen sind zu definieren und flankierende Maßnahmen zu planen. Der Vorsitz im Lenkungsausschuß wechselt jährlich von Land zu Land. n https://www.tirol.gv.at/ http://www.provinz.bz.it/ https://www.gr.ch/ https://www.en.regione.lombardia.it/ Autofreie Fortbewegung im Fokus Attilio Fontana, Lombardei Der Präsident der Region Lombardei Attilio Fontana hebt hervor, daß die Ab - sichtserklärung Teil und Beweis der guten Zusammenarbeit und der gefestigten Beziehungen zwischen den vier Alpenregionen sei: „Diese Beziehungen zielen auf die Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität und der Aufwertung der betroffenen Gebiete, auch im touristischen Sinne ab.“ Die Verwirklichung von Infrastruktur im Hinblick auf eine nachhaltige Mobilität ist laut der lombardischen Verkehrsassessorin Claudia Maria Terzi ein zentrales Thema auf der Agenda ihrer Region: „Es geht darum, neue Wege zu finden, um die Alpenregionen zu verbinden und damit die lokale Wirtschaft und den Tourismus zu fördern.“ Mario Cavigelli, Graubünden Gemäß dem Graubündner Regierungsvizepräsidenten Mario Cavigelli wird mit der Umsetzung der Absicht eine wertvolle Plattform geschaffen, um sich über die Bedürfnisse und Entwicklungen im öffentlichen Verkehr grenzüberschreitend auszutauschen. Das Ziel sei es, die Transportketten und Um - steigebeziehungen zwischen den verschiedenen Öffentlichen Verkehrssystemen der vier Foto: Stadt Innsbruck / W. Giuliani v.l.: David Neumann vom Verein „Zukunftsschmiede“, Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl und der Geschäftsführer des Innsbruck Marketing, Bernhard Vettorazzi Die Europäische Mobilitätswoche ist eine Klimaschutzaktion für weniger Lärm, bessere Luft und mehr Platz für Menschen auf den Straßen. Sie startete europaweit am 16. September und endet mit dem „Autofreien Tag“ am 22. September. Ge - meinsam mit dem Verein „Zukunftsschmiede“ sowie dem Innsbruck Marketing ist auch in der Landeshauptstadt ein abwechslungsreiches Programm geplant. „Umweltschonende Mobilität ist ein Thema, mit dem wir uns sofort auseinandersetzen müssen – für uns und für die kommenden Generationen. Die ‚Europäische »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Mo bilitätswoche‘ bietet die Möglichkeit, die Vorzüge einer autofreien Umwelt samt positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität zu erleben“, verdeutlicht die für Mobilität zu - ständige Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl. In Innsbruck arbeiten bereits viele Menschen – professionell wie ehrenamtlich − daran, umweltfreundliche Formen der Fortbewegung zu fördern. „Ich lade alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker ein, mitzumachen und sich zu informieren“, hofft Schwarzl auf rege Beteiligung der Bevölkerung. n https://www.ibkinfo.at/
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Foto: Leopold Museum, Wien / Ouriel
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