ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt / Oberösterreich TramTrains für alle Sechs Verkehrsorganisationen starten gemeinsame Fahrzeugausschreibung. 44 Foto: Tricon AG Für die neuen Tram-Trains wird ein Basisfahrzeug entwickelt, das für die einzelnen Projektpartner individualisiert wird. Das ist ein nie dagewesenes Projekt, von dem wir sehr profitieren werden. Es geht dabei um nichts Geringeres, als die Mobilitätszukunft unseres Landes und unserer Regionen abzusichern“, faßt Oberösterreichs Landesrat für Infrastruktur, Günther Steinkellner, zusammen. Das Land Oberösterreich ist über die Schiene OÖ GmbH Teil des Projektes VDV- TramTrain. Dabei haben sich sechs deutschsprachige Verkehrsunternehmen zu einer Art Käufervereinigung zusammengeschlossen, um gemeinschaftlich 504 Regional stadt bahn- Fahrzeuge auszuschreiben. In den kommenden Monaten erwartet man die Angebote der Fahrzeughersteller aus aller Welt. Die Ausschreibung umfaßt neben der Fahrzeugentwicklung, -produktion und -zulassung auch einen auf bis zu 32 Jahre angelegten an - schließenden Instandhaltungsvertrag mit dem Hersteller. Dadurch entsteht ein Gesamtprojektvolumen von rund 4 Milliarden Euro. Die sich im Rahmen dieses gemeinsamen Projekts ergebenden Vorteile sind klar definiert: die Projekt partner VBK und AVG aus Karlsruhe, Saarbahn Netz, der Zweckverband Re - gional-Stadtbahn Neckar-Alb, das Land Salzburg und die Schiene Oberösterreich wollen durch die gemeinsame Großbestellung bis zu eine Million Euro pro Fahrzeug einsparen. Auch die Vorteile der TramTrains im Be - trieb sind überzeugend. Hinter dem Begriff TramTrain verbirgt sich sinngemäß eine Verknüpfung zwischen Straßen- und Eisenbahn. Während die Garnituren in der Region die Reisevorteile einer Eisenbahn (wie bspw. Ge schwindigkeiten, Sicherheitsnormen, Fahr - komfort, Sanitäranlagen) erfüllen, fungieren sie innerstädtisch als Straßenbahn. „Diese Mehrsystemfahrzeuge sind durch ihre Ausstattung und Betriebseigenschaften sowohl auf die Bedürfnisse derjenigen Fahrgäste, die längere Fahrtstrecken mit der Stadtbahn zurücklegen, als auch für Fahrgäste, die in - nerstädtisch nur wenige Haltestellen fahren, in idealer Weise abgestimmt. Vor allem er - möglichen die TramTrain-Fahrzeuge auch um steigfreie Direktverbindungen von der Re gion mitten in die Stadt. Von der Region bis zu Stadtgrenze haben die Fahrgäste somit den Vorteil schneller Reisezeiten und hohen Fahrgastkomforts. Innerhalb der Stadt kommen weitere Vorteile eines Straßen bahn sy - stems, wie attraktive, innerstädtische Um - stiegsknoten und dichtere Haltestellenabstände hinzu“, unterstreicht Steinkellner. »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at Baukastensystem bringt spezifische Lösung für alle Verkehrsorganisationen Es wird eine Standardkonstruktion der Fahrzeuge geben, deren Entwicklungs- und Zulassungskosten sich die Partner teilen. Dies ist ein wesentlicher Punkt für das erhoffte Einsparpotential. Auf Basis der Standardkonstruktion sollen des Weiteren fünf Varianten produziert werden, die betreiberspezifische Anforderungen wie zum Beispiel die Einstiegshöhe, die Innenraumgestaltung, die Außengestaltung, etc. erfüllen. So bietet die für das Land Oberösterreich beschaffte Variante im Mittelteil z.B. Regional bahnsitze, Sitzgruppen und Gepäckabstellmöglichkeiten, während der vordere und hintere Teil u.a. mit Mehrzweckabteilen für den Rollstuhl-, Kinderwagen- und Fahrradtransport ausgestattet ist. Die für den Einsatz auf den längeren Stadtbahnstrecken vorgesehenen Fahrzeuge sind mit Toiletten ausgestattet. Generell wurde bei der Erstellung des Anforderungsprofils für die TramTrains auf die Be - dürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen Wert gelegt. Im Juli 2026 erwartet man die ersten Fahrzeuge für Oberösterreich, welche dann vorerst auf der Linzer Lokalbahn zum Einsatz kommen sollen. Während in deutschen Städten wie beispielsweise Karlsruhe bereits durchgehende Schienenverbindungen zwischen den Innenstädten und den Regionen bestehen, sollen in Oberösterreich die Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof sowie der Bau der Stadtbahn nach Gallneukirchen/Pregarten umgesetzt werden. „Ein weiterer Vorteil der ge - meinsamen Arbeiten im VDV-TramTrain war der Erfahrungsaustausch. Hier gab es kein Konkurrenzdenken, sondern ein produktives, gegenseitiges zur Verfügung stellen von Fachwissen und Erfahrungswerten. Im Zentrum stand eine gemeinsame Zu - kunftsvision. Nämlich durch moderne und attraktive ÖPNV-Lösungen möglichst viele Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehrs einzuladen“, so LR Steinkellner abschließend. n https://www.land-oberoesterreich.gv.at/
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 194 / 17. 09. 2020 Österreich, Europa und die Welt / Salzburg Salzburger Festspiele sind nun weltweites Vorbild 45 Finale mit den Berliner Philharmonikern – Umfassendes Sicherheitskonzept ermöglichte Rückkehr zum (kulturellen) Leben Mit dem Konzert der Berliner Philharmoniker endeten am 30. August die Salzburger Festspiele im Jubiläumsjahr 2020. „Beharrlichkeit, Mut und ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept ermöglichten die Durchführung der Jubiläumssaison unter den besonderen Umständen der Corona-Pandemie. Ich kann dem Direktorium und allen Beteiligten, die das ermöglicht haben, nur gra - tulieren. Dieser Festspiel-Sommer war weltweites Vorbild und für ganz Salzburg ein wichtiges Zeichen“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Sonntag vor den letzten Vorstellungen. Viele große Kulturveranstaltungen in Europa wurden abgesagt, die Salzburger Festspiele haben ihr Programm modifiziert, ein umfassendes und ausgeklügeltes Sicherheitskonzept perfekt umgesetzt – und damit die Rückkehr zum (kulturellen) Leben ge - schafft. Haslauer: »Starkes Lebenszeichen« Daß auch heuer Salzburger Festspiele stattfinden konnten, ist für den Landeshauptmann, den Vorsitzenden des Festspielkuratoriums, „eine Entscheidung von nicht zu un - terschätzender Tragweite. Natürlich waren wir uns des verbleibenden Risikos bewußt. Die sorgfältige und umfassende Abwägung aller Umstände und die äußerst gewissenhafte Vorbereitung und Ausarbeitung eines Si - cherheitskonzeptes veranlaßte uns, diesen Schritt zu gehen“, erklärte Haslauer diese mu tige Entscheidung. Und er betonte weiter: „Damit hat Salzburg nicht nur eine Vorreiterrolle als Veranstalter eingenommen, sondern ein starkes Lebenszeichen für die Kultur, die Wirtschaft und letztlich für die gesamte Gesellschaft gesetzt.“ 76.000 BesucherInnen Zum Sicherheitskonzept der Salzburger Festspiele gehörten laut Organisation in mehr als zwei Monaten Vorbereitung, Probenzeit und Vorstellungen tausende Tests auf Covid- 19 unter den zirka 1.400 Mitwirkenden. „Daß eine einzige MitarbeiterIn Anfang Juli infiziert wurde und daß kein einziger Fall Foto: Land Salzburg / Neumayr Salzburger Festspiele Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Landeshauptmann Wilfried Haslauer unter den 76.500 BesucherInnen gemeldet wurde, ist eine Sensation“, hieß es in einer Aus sendung der Festspiele. Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler „Daß die Salzburger Festspiele 2020 überhaupt stattfinden konnten, empfanden wir als das größte Jubiläumsgeschenk. Wir durften ein Zeichen für die Kraft der Kunst in kraftlosen Zeiten setzen und konnten den Gründungsgedanken aufs Sinnvollste wie - derbeleben. Die Salzburger Festspiele wurden 1920 in einer Zeit größter Not als mutiges Projekt gegen die Krise gegründet. Max Reinhardt war davon überzeugt, daß nur die Kunst die vom Krieg gegeneinander gehetzten Menschen, ja Völker, wieder versöhnen könnte. – Die Kunst nicht als Dekoration, sondern als Lebensmittel. Wir sind überglück - lich, daß sich die Festspiele auch und gerade in der von Corona zu tiefst verunsicherten Welt als Sinngeber und Arbeitgeber bewähren konnten“, sagte Festspielpräsidentin Hel - ga Rabl-Stadler. Jubiläumsjahr geht 2021 weiter Das modifizierte Programm des 100- Jahr-Jubiläums der Salzburger Festspiele umfaßte zirka 110 Vorstellungen an 30 Ta - »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at gen in acht Spielstätten. Die Inszenierungen, die für 2020 vorgesehen waren, werden aus derzeitiger Sicht 2021 gezeigt werden. Und auch die begleitende umfassende Landesausstellung, die eine Zeitreise über ein Jahrhundert ermöglicht, wird bis Herbst 2021 zu sehen sein. „Ich freue mich schon sehr auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: Die Salzburger Festspiele 2021 sind hiermit eröffnet“, so Landeshauptmann Haslauer. Intendant Markus Hinterhäuser „Die Anspannung vor dem 1. August war sehr groß und auch die sechs Probenwochen davor waren eine ziemliche Herausforderung. Wer hätte sich vorstellen können, daß in Corona-Zeiten eine Elektra, eine Così wieder möglich sein würde? Wer hätte sich vorstellen können, daß diese Zusammenkunft von Menschen wieder möglich sein würde? Allen unseren Künstlern haben wir immer wieder gesagt, wenn wir es schaffen, diesen Sommer so über die Bühne zu bringen, wie wir uns das vorstellen, dann schaffen wir es nur gemeinsam“, sagte Intendant Markus Hinterhäuser. n https://www.salzburg.gv.at/ https://www.salzburgerfestspiele.at/
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Foto: Leopold Museum, Wien / Ouriel
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